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Revue: Schlapphut, Knarre, Hakenkreuz: alles in bester Verfassung? Notwendige Recherchen zum Verhältnis zwischen Nazis und bürgerlichem Staat – ENTFÄLLT!

Revue
Donnerstag, 13. November 2014, 19.30 Uhr
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

…einen bezaubernden, immer wiederkehrenden Typus eines Waschlappen: Demokraten mit Pelerine, Umhängebart, Schlapphut, Regenschirm und der jeweils nötigen Überzeugung… (Kurt Tucholsky)

Viel von dem, was nach dem 4. November 2011, dem Tag , an dem die Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) in das Rampenlicht der Öffentlichkeit trat, kann nur mit Hilfe einer Revue sinnvoll erfasst werden. Der Hintergrund ist traurig: zehn Menschen, so der heutige Stand unserer Recherchen und der oftmals zweifelhaften Ermittlungen staatlicher Behörden, mussten als Opfer rassistischer und faschistoider Ideologien ihr Leben lassen und zwei der mutmaßlichen Täter sind auch tot. Wir beschäftigen uns mit der Kontinuität faschistischen Terrors und dessen internationalen Zusammenhängen. Wir erinnern an Anschläge von Nazis/Faschisten in Bologna, Hamburg, London, München, Oklahoma und Solingen, die Verstrickung von Politik und Geheimdiensten. Wir informieren über Nazis. Wir diskutieren über Handlungsmöglichkeiten und führen ein gewichtiges Gespräch. Bei allem Sachverstand werden in Trauer gewandelte Wut sowie Ironie und Satire, Tiefen und Höhen der Gesamtproblematik aufzeigen.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit Standpunkt – Antifaschismus und Kultur e.V.

 

Anschlag auf die Republik

Dokumentarfilm und Lesung
Donnerstag, 9. Oktober 2014, 20 Uhr
Schlachthof Bremen, Findorffstraße 51, 28215 Bremen

Am 26.10.1980 explodiert am Haupteingang des Oktoberfestes eine Bombe. Politiker der CSU warten nicht auf Ermittlungsergebnisse, sondern beschuldigen im Bundestagswahlkampf die RAF verantwortlich für die Bombe zu sein. Ihr Kanzlerkandidat ist Franz Josef Strauß. Während einige schwerverletzte Opfer des Anschlages noch um ihr Leben ringen, läuft das Besäufnis auf der Theresienwiese weiter. Wie beim NSU, bekommt die Öffentlichkeit schnell einen toten Täter präsentiert. Mit 13 Toten und mehr als 200 Verletzten ist der Bombenanschlag das größte Verbrechen in der Geschichte der BRD. Offene Fragen bleiben nicht nur für die Opfer und Hinterbliebenen. Der Film „Anschlag auf die Republik“ lässt sie in Interviews zu Wort kommen. Doch 26 Jahre nach dem Attentat, werden nicht neue technische Methoden genutzt um den Tätern auf die Spur zu kommen, sondern eingelagerte Akten und Asservate vernichtet. Wolfgang Schorlau hat mit seinem Krimi „Das München-Komplott“ die Zusammenarbeit zwischen NPD und Wehrsportgruppe Hoffmann mit dem Verfassungsschutz vor dem Hintergrund des Oktoberfestanschlags literarisch verarbeitet. Seine Arbeit an diesem Projekt nahm er auf, nachdem sich zwei Polizisten mit Materialien an ihn wandten.

Ein Dokumentarfilm trifft auf eine kurze Lesung. Es geht vor dem Hintergrund des NSU um die Frage der Aufklärung der von Nazis begangenen Verbrechen und das Mitwirken des Deutschen Staates, welches bis heute andauert.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit Standpunkt – Antifaschismus und Kultur e.V.