Veranstaltung - Archiv


Schmutzige Kriege – Dirty Wars (Dokumentarfilm)

Filmvorführung und Diskussion zum Antiterrorkrieg
Dienstag, 10. November 2015, um 20 Uhr in Oldenburg
Cine K, Bahnhofstraße 11, 26122 Oldenburg

Dirty Wars: The World is a Battlefield. USA 2013. Regie: Richard Rowley. (Englisch mit dt. Untertiteln)
Einführung und Diskussion: Norbert Schepers (Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen)

Filmplakat: Dirty Wars - Schmutzige Kriege

Mit dem Dokumentarfilm „Schmutzige Kriege“ führt der investigative Journalist Jeremy Scahill in die Welt der geheimen Kriegseinsätze der USA in Afghanistan, Jemen, Somalia und in vielen weiteren Gebieten weltweit. Teils Politthriller, teils Detektivfilm beginnt Dirty Wars als investigative Reportage über einen nächtlichen Einsatz von US-Einheiten in Afghanistan, bei dem zahlreiche Zivilisten sterben. Schnell entwickelt sich eine weltweite Recherche in die bis dahin kaum bekannte Parallelwelt der mächtigsten und geheimsten Militäreinheit der Vereinigten Staaten, das U.S. Joint Special Operations Command (JSOC). Der Film erzählt die Geschichte einer Recherche und dokumentiert zugleich einen Teil der Geschichte eines endlosen Krieges – des Antiterrorkrieges nach 9/11 („Global War on Terrorism“).

Der Reporter Jeremy Scahill wurde u.a. bekannt durch das Enthüllungsbuch zum Söldnerkonzern „Blackwater“ (2007) und als Mitgründer und Herausgeber des Online-Magazins The Intercept (2014). Norbert Schepers ist Referent der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Politikwissenschaftler und Experte zum Thema Drohnenkriege, siehe auch norbert.schepers.info.

VeranstalterInnen: Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen, in Kooperation mit: Deutsche Friedensgesellschaft DFG-VK und Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Im Rahmen der Oldenburger Veranstaltungsreihe „Die Drohnenkriege – Terror aus der Luft“ (27.10./10.11./24.11./29.11.) der RLS Niedersachsen, organisiert von Jens Ilse. Mit den Filmen „DRONE“ am 27.10., „Schmutzige Kriege – Dirty Wars“ am 10.11. und „From the Sky“ sowie weiteren Kurzfilmen am 24.11.2015.

Flyer zur Reihe Die Drohnenkriege – Terror aus der Luft als PDF zum Download.

Die neue Ungleichheit. Ein Bildband entlang neoliberaler Architekturen


Buchvorstellung mit Arne Schmitt sowie Gespräch mit Radek Krolczyk

Dienstag, 1. Dezember 2015, 20.00 Uhr
Galerie K´. Alexanderstr. 9b, 28203 Bremen

Als eines der großen Probleme der Kritik am Neoliberalismus erscheint immer wieder das Fehlen eines klar umrissenen Gegenstands – auch auf dem Gebiet der Architektur: angesichts struktureller Komplexität richten sich Analyse und Kritik oft nur auf vereinzelte, spezielle Phänomene. Dieser Tendenz begegnet Arne Schmitt (*1984) in seinem neuen Buch mit dezidierter Einfachheit. Auf einem abgesteckten Spaziergang durch die Stadt Köln fotografiert Schmitt Architekturen verschiedenster Couleur, alle in Schwarzweiß: Restbestände sozialstaatlicher Moderne, musealisierte Industriebauten, zeitgenössische Konsumtempel u.v.m. reihen sich aneinander und weisen stilistisch eine spürbare Ungleichheit auf – die nur zu gerne als Pluralismus, Freiheit ausgegeben wird. Und doch durchzieht diese Ansichten ein gemeinsamer Geist, der jedoch vielmehr in unsichtbaren Zusammenhängen zu suchen ist und ganze andere Ungleichheiten meint: sei es im Falle der privaten Großinverstoren der Oppenheim-Esch-Holding, die durch korrupte Strukturen seit den 90er Jahren mehrfach die öffentliche Hand in skandalöser Weise ausnehmen konnten (Kölnarena, Stadthaus, Neue Messehallen) – sei es der immer noch ungeklärte Einsturz des Historischen Stadtarchivs oder auch der luxuriöse, investorenfreundliche Ausbau des Rheinauhafens. Fotografie und Buchform nehmen dabei Bezug auf jene thematischen Bildbände der 50er und 60er Jahre, in denen politische und gesellschaftliche Kritik der Gegenwart mit fotografischen Darstellungen der Stadt verknüpft wurde. Diesen Anspruch versucht Arne Schmitt mit Die neue Ungleichheit zurückzugewinnen: So schrieb der Kölner Schriftsteller Thorsten Krämer (*1971) ein halb literarisches, halb essayistisches Vorwort, das einen möglichen Weg für eine Kritik des hoch-anpassungsfähigen, immer-flüchtigen Neoliberalen aufzeigt.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit Galerie K´.

Möllner Rede im Exil.

Rede mit Argyris Sfountouris, Überlebender des SS-Massakers im griechischen Distomo vom 10. Juni 1944, und Angehörige der Familie Arslan.
Samstag, 7. November 2015, um 16 Uhr
Foyer im Theater Bremen, Goetheplatz 1-3, 28203 Bremen

Der Brandanschlag

Das Haus der Familie Arslan wurde am 23.11.1992 von neofaschistischen Tätern mit Molotow-Cocktails angezündet. Bei dem Anschlag wurden die 10jährige Yeliz Arslan, die 14jährige Ays‚e Yilmaz und die 51jährige Bahide Arslan ermordet. Weitere Familienmitglieder wurden teilweise sehr schwer verletzt. Zuvor hatten die Neonazis bereits einen Brandanschlag auf die Ratzeburger Straße 13 verübt, wo ebenfalls Menschen türkischer Herkunft wohnten. Neun von ihnen erlitten schwere Verletzungen.

Mölln-Gedenken in Bremen? Die Vorgeschichte

Seit zwei Jahren wird das Gedenken vor dem Brandhaus von der Familie Arslan und dem sie umgebenden Freundeskreis ohne Beteiligung der Stadt Mölln organisiert. Viele Jahre lang wurde Familie Arslan an den Gedenktagen übergangen, nicht begrüßt und an der Vorbereitung der Gedenkveranstaltungen nicht beteiligt. In den letzten Jahren hatte sich die Situation an einigen Punkten verbessert, an anderen Punkten jedoch auch wieder zugespitzt. Unter anderem wurde die Möllner Rede als kritische Bestandsaufnahme zum gesellschaftlichen Rassismus, Neonazismus und Gedenken aus den offiziellen Gedenkveranstaltungen gestrichen. Seitdem organisiert der Freundeskreis die „Möllner Rede im Exil“, jedes Jahr in einer anderen Stadt in Norddeutschland. Dieses Jahr heißt die Stadt Bremen und der Redner Argyris Sfountouris, Überlebender des SS-Massakers in dem griechischen Ort Distomo.

Gedenkveranstaltungen:

Samstag, 7. November 2015, 16 Uhr, Foyer im Theater Bremen, Goetheplatz 1-3, Bremen
Möllner Rede im Exil.
Es sprechen: Argyris Sfountouris, Überlebender des SS-Massakers im griechischen Distomo vom 10. Juni 1944, und Angehörige der Familie Arslan.

Montag, 23. November 2015, 15-19 Uhr, Bahide-Arslan-Haus, Mühlenstraße 9, Mölln
Reclaim and Remember, Offenes Gedenken an Bahide und Yeliz Arslan und Ayşe Yilmaz

Freitag, 27. November 2015, 20 Uhr, Schlachthof, Findorffstr. 51, Bremen
Gedenkkonzert für die Betroffenen rassistischer und neonazistischer Gewalt.

Mit: Neonschwarz; The Future Is Still Unwritten (Refpolk, Daisy Chain, Miss Zebra, Kronstadt unD DJ KaiKani); Onejiru, Melanie Wharton und Chassy Wezar; Schwarz auf Weiss.

Eine Veranstaltung von Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit Freundeskreis im Gedenken an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992.

Sexismus und Selbstermächtigungsstrategien im Fußball

Diskussionsveranstaltung
Montag, 26. November 2015, 18.30 Uhr
Haus der Jugend, Rheinstraße 109, 25750 Bremerhaven


Obwohl Gleichberechtigung heute kein Fremdwort mehr ist und Frauen scheinbar ihren Platz im Stadion gefunden haben, zeigt sich oft genug ein anderes Bild: Der Vortrag wird sich anhand verschiedener Beispiele mit der Problematik von Sexismus im Fußball- und Stadionkontext beschäftigen. Es wird den Fragen nachgegangen, in welcher Form Frauen an unterschiedlichsten Standpunkten mit Vorurteilen und Abwertungen entgegengetreten wird, wie und warum aber auch gegnerischen Fans, Teams oder Schiris gerne sexistische und homophobe Sprüche an den Kopf geknallt werden. Was das alles mit gesellschaftlichen Bildern von Geschlecht zu tun hat und welche Möglichkeiten Fans bereits gefunden haben, um Beleidigungen, Abwertungen und einem unangenehmen Klima entgegenzuwirken, wird an diesem Abend herausgearbeitet.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Politik im Stadion – Was soll das?“

Eine Veranstaltung von Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit den Falken Bremerhaven.

Antifaschismus im Stadion – Zum Umgang mit Nazis in der Kurve

Diskussionsveranstaltung
Mittwoch, 18. November 2015, 19.30 Uhr
Haus der Jugend, Rheinstraße 109, 25750 Bremerhaven

Duisburg, Braunschweig, Aachen und aktuell auch in Bremen: Rechte Strukturen und Nazihools sind in deutschen Stadien keine Einzelfälle und werden immer wieder zum Problem. Drohungen und gewalttätige Übergriffe gegenüber anderen Fans und Antifaschist_innen sind hier Alltag. An drei Beispielen soll aufgezeigt werden, wie Neonazis im Fußball Fuß fassen konnten und wie die jeweiligen Fanszenen, Fanprojekte und Vereine darauf reagierten. Anschließend wollen wir gemeinsam diskutieren.

Ein Workshop im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Politik im Stadion – Was soll das?“

Eine Veranstaltung von Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit den Falken Bremerhaven.

Die Subkultur der Ultras: 24/7 unpolitisch?

Workshop
Samstag, 14. November 2015, 14.00 – 18.00 Uhr
Haus der Jugend, Rheinstraße 109, 25750 Bremerhaven

Die Ultrabewegung gilt als die attraktivste und größte jugendliche Subkultur in Deutschland. Vor allem beim Fußball, aber auch beim Eishockey, organisieren sich vorwiegend junge Menschen in Gruppen, um den jeweiligen Lieblingsverein zu unterstützen. Auf den Support bei Sportereignissen wollen Ultras aber nicht reduziert werden. Ultra zu sein sei eine Lebenseinstellung, wird häufig behauptet. Außerdem legen viele Ultras großen Wert darauf, ihre Fankurve „unpolitisch“ zu halten und wollen ihren Aktivismus dementsprechend nicht als „politisch“ verstanden wissen.
Der Frage, was diese Subkultur ausmacht, gehen wir im Rahmen des Workshops nach. Wir setzen uns mit den Ursprüngen der Ultrabewegung auseinander und werfen einen Blick auf die Entwicklung der deutschen Ultraszene. Dabei beschäftigen wir uns sowohl mit Fanszenen, die sich als eindeutig politisch darstellen, als auch mit vermeintlich unpolitischen Ultragruppen.

Ein Workshop im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Politik im Stadion – Was soll das?“

Eine Veranstaltung von Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit den Falken Bremerhaven.

*Die Revolution der Frauen in Rojava*

Veranstaltung für Frauen*Lesben*Inter*Trans

Diskussionsveranstaltung mit Meike Nack
Donnerstag, 22. Oktober 2015, 19.30 Uhr
Infoladen, St. Paulistr. 10.12, 28203 Bremen

Meike Nack, eine Mitarbeiterin der Stiftung der Freien Frauen* in Rojava (mit Sitz in Qamislo) gibt einen Einblick in die alltägliche Organisierung der Frauen* und berichtet über die gesellschaftliche Situation der Frauen* und Kinder und den Einfluss des Krieges auf die Bevölkerung. Sie wird erzählen, wie Frauen* sich gemeinsam engagieren, um entgegen der Brutalität des Krieges und der patriarchalen Gesellschaft eine neue Gesellschaft aufzubauen. Zudem wird eine Vertreterin der PYD (Partei der Demokratischen Union in Syrien) über die aktuelle Situation berichten.

Eine Veranstaltung von  F.L.O.P. in Kooperation mit Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Initiative in Bremen.

„Organisieren, um zu gewinnen: Handwerkszeug für die politische Arbeit“

Wochenendseminar mit Jana Seppelt und Tashy Endres
Samstag/Sonntag, 05. bis 06. Dezember 2015
Jugendbildungsstätte LidiceHaus, Weg zum Krähenberg 33 a, 28201 Bremen

Wer kennt das nicht: Jenseits von „unterschreib doch hier“ oder „tritt doch ein“ oder „komm doch zur Veranstaltung“ setzt linke Politik noch viel zu oft auf reine Aufklärung. Das Ergebnis sind Kampagnen, Aktionen und Initiativen, denen es an politisch Aktiven fehlt, die erfolgreiche Politik machen. „Organize to win“, der Titel eines bereits 1998 erschienenen Buches von Kate Bronfenbrenner zu nachbarschaftlichen Organisationsformen wurde daher der provokante Slogan dieses neuen Seminarangebots der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Ziel des Workshops ist ein kompakter Einblick in die Denkweise und Methoden des Organizing zu bekommen, wie sie bereits im gewerkschaftlichen Feld wie auch im Community Organizing seit Jahren erfolgreich praktiziert werden. Der Transfer in den konkreten politischen Alltag wird durch ausgeprägte Übungsphasen gesichert.

Gerade Linke sind Organizing gegenüber oft skeptisch. Diese Tools sind bloß was für Gewerkschaften, nicht links, weil sie nicht die ganze Gesellschaft in den Blick nehmen oder Organizing sei das Mittel gewesen, mit dem Obama die Wahl gewonnen habe, sind nur einige der Argumente. Selten ist bekannt, dass Organizing aus der kommunistischen Tradition und der Arbeiterbewegung entstanden ist. Im Community Organizing – getragen von kleinen Gruppen von Betroffenen – wird bewusst eine Antwort auf den neoliberalen Generalangriff auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Mehrheit der Menschen formuliert. Besonderes Augenmerk wird im Workshop auf den Ansatz des transformativen Organizing gelegt, der konkrete Politik vor Ort mit der Entwicklung von grundlegenden gesellschaftlichen Alternativen verbindet.

Mit den Werkzeugen des Organizing Politik zu machen, heißt nicht nur kurzfristige Aktionen, sondern längerfristige (Selbst-)Organisierung anzustoßen und dazu beizutragen, die gesellschaftlichen Verhältnisse nach links zu verschieben, zu lernen, zuzuhören und politische Konfrontationen verbal, fröhlich-offensiv zu führen.

Organize! (Quelle: Pixabay)

Organize! (Quelle: Pixabay)

Zeitrahmen: Samstag (05.12.2015) von 11 bis 18 Uhr und Sonntag (06.12.2015) von 9 bis 15 Uhr

Bitte meldet Euch bis zum 25. November 2015 unter matting@rosalux.de an. Die Teilnehmendenzahl ist auf 15 Personen begrenzt.

Veranstalterin: Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Akademie für Politische Bildung der RLS.

Das Flugblatt zur Veranstaltung 1512 Seminar Organizing als PDF zum Download.

DRONE (Dokumentarfilm)

Filmvorführung und Diskussion zum Drohnenkrieg
Dienstag, 27. Oktober 2015, um 20 Uhr in Oldenburg
Cine K, Bahnhofstraße 11, 26122 Oldenburg

DRONE – A Documentary About The CIA Drone War. Norwegen 2014. Regie: Tonje Hessen Schei. (OmU: Englisch)
Einführung und Diskussion: Norbert Schepers (Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen)

Plakat: DRONE Dokumentarfilm 2015

In Militärbasen in den USA sitzen junge Soldaten am Joystick und töten auf Knopfdruck wie in einem Videospiel Menschen. Auf der anderen Seite der Welt sterben Kinder und Alte, Männer und Frauen. DRONE ist ein mehrfach auf Festivals mit Preisen ausgezeichneter Dokumentarfilm über Drohnenkriege, die bereits heute das Gesicht des Krieges verändern und ein neues Wettrüsten ausgelöst haben. Der Film bietet einen Ausblick auf eine sich auflösende humanitäre Rechtsordnung und eine zunehmende Automatisierung der Kriegsführung. Neben Überlebenden und Angehörigen von Opfern werden die US-amerikanischen Täter und Profiteure in den Blick genommen. In dem Film kommt u.a. der ehemalige Drohnen-Operator Brandon Bryant zur Wort.

Norbert Schepers ist Referent der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Politikwissenschaftler und Experte zum Thema Drohnenkriege, siehe auch norbert.schepers.info.

Kurze Video-Zusammenfassung der Tagung „Eyes from a Distance“ des Disruption Network Lab in Berlin vom April 2015 mit Tonje Hessen Schei, Brandon Bryant u.a.:

VeranstalterInnen: Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen, in Kooperation mit: Deutsche Friedensgesellschaft DFG-VK und Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Im Rahmen der Oldenburger Veranstaltungsreihe „Die Drohnenkriege – Terror aus der Luft“ (27.10./10.11./24.11./29.11.) der RLS Niedersachsen, organisiert von Jens Ilse. Mit den Filmen „DRONE“ am 27.10., „Schmutzige Kriege – Dirty Wars“ am 10.11. und „From the Sky“ sowie weiteren Kurzfilmen am 24.11.2015.

„Das ist nicht das Deutschland, für das wir gekämpft haben“. Ein Resumee aus der Sicht von Käthe Popall.

Diskussionsveranstaltung mit Jörg Wollenberg (Bremen)
Mittwoch,02. Dezember 2015, 17.00 Uhr
Nachbarschaftshaus Gröpelingen, Beim Ohlenhof 10, 28239 Bremen

Nach 10 Jahren Zuchthaus, KZ und Zwangsarbeit kehrte Käthe Lübeck im Juni 1945 nach Bremen zurück. Die KPD entsandte Käthe Popall 1946 in die erste, von der amerikanischen Besatzungsmacht ernannte Bürgerschaft, die sie zur Vizepräsidentin des Parlaments wählte. Mit den Lübecker Zellengenossinnen, den prominenten Bremer Sozialdemokratinnen Anna Stiegler und Dora Lange, leitete sie den Bremer Frauenausschuss und gründete die Frauengilde der Konsumge- nossenschaft. Käthe Popall trat 1946 als erste Frau in den seit Jahrhunderten ausnahmslos von Männern besetzten Rat und Senat der Hansestadt Bremen ein. Am 15. Februar 1907 in Bremen geboren, verstarb sie am 23 Mai 1984 im Alter von 77 Jahren nach einer schweren Krankheit. Der Sieg des Faschismus und die Niederlage der deutschen Arbeiterbewegung hatten Käthe Popall tief getroffen. Die Unfähigkeit, diese Niederlage nach dem 2. Weltkrieg überzeugend aufzuarbeiten, hatte sie noch mehr verbittert. Besonders enttäuscht war sie darüber, dass die sozialistischen Neuordnungsvorstellungen der Linken im Restaurationsprozess der BRD untergingen. „Nein, dies ist nicht das Deutschland, für das wir gekämpft haben“. So antwortete Käthe Popall Anfang der 1980er Jahre einer Jüdin, die 1935 nach Palästina emigriert war und zu Besuch nach Deutschland kam. Diese meinte: „Jetzt haben Sie ja das Deutschland, für das wir gekämpft haben“. Dennoch nahm Käthe Popall keinen „Abschied vom Proletariat“. Bei aller Hoffnungslosigkeit, bei allem Pessimismus: Ihre lebensbestimmende politische Grundhaltung war und blieb die bewusst gewollte Identifikation mit der Idee und den Zielen der Arbeiterbewegung. Für diese Arbeiterbewegung hat Käthe Popall zeitlebens gearbeitet und gekämpft mit Wort und Tat, auch unter Einsatz des Lebens im Widerstand gegen das NS-System und nach 1945 für ein demokratisches Deutschland.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Israel 2015: Weder Frieden, noch Gerechtigkeit Über Möglichkeiten und Chancen einer emanzipatorischen Politik zu Zeiten der vierten Netanjahu-Regierung

Diskussionsveranstaltung mit Tsafrir Cohen, Leiter des Israel-Büros der Rosa Luxemburg Stiftung
Mittwoch, 18. November 2015, um 19 Uhr in Bremen
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Ein halbes Jahr nach der Inauguration der neuen, vierten Regierung Netanjahu ist Israel entfernter denn je von einer gerechten Friedenslösung mit den Palästinensern: Der weitere Ausbau der Siedlungen macht eine Zweistaatenlösung immer unwahrscheinlicher, und die Verdrängung der Palästinenser in dichtgedrängte Enklaven bei gleichzeitiger Vervollkommnung der Kontrollmechanismen über sie macht gewalttätige Auseinandersetzungen immer wahrscheinlicher. Gleichzeitig scheinen die Massenproteste des Jahrs 2011 und die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit zur bloßen Erinnerung aus einer vergangenen Ära zu verblassen, obwohl der Wohlfahrtsstaat weiter erodiert und die sozialen Disparitäten sich vertiefen. Zusammen führt dies zu einer Infragestellung demokratischer Grundwerte und dem Abbau von Bürgerrechten. Die Opposition reagiert indes gespalten: Während die Arbeitspartei statt einer grundsätzlichen Alternative lediglich eine andere politische Kultur fordert und wie die linke Meretz kaum Ausstrahlungskraft zu entwickeln vermag, gehen die Sozialisten ein gewagtes Bündnis mit zwei arabisch-palästinensischen Parteien ein. Doch kann die so entstandene Gemeinsame Liste auch Träger emanzipatorischer Politik für die gesamte Gesellschaft werden?

Tsafrir Cohen ist Leiter des Israel-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv. Er wurde in Israel geboren und ist seit 1986 in Berlin beheimatet. Seit Mitte der 90er machte der Nahostexperte und Publizist immer wieder Station im Nahen Osten, darunter in Kairo und als Büroleiter von medico international in Ramallah. Seit März 2015 leitet er das Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Israel.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.


Zum Thema:

Quo vadis Israel? Quo vadis Palästina?
Zur aktuellen Krise in Israel und Palästina und möglichen Lösungsansätzen. RLS-Standpunkte 20/2015 von Tsafrir Cohen und Katja Hermann
Seit Wochen eskaliert die Gewalt in den Palästinensischen Gebieten und in Israel. Seit Anfang Oktober sind mindestens 64 PalästinenserInnen und neun Israelis getötet worden, viele Hundert wurden verletzt und verhaftet. Menschen auf beiden Seiten der Mauern und Zäune leben in Angst und fragen sich, ob eine dritte Intifada bevorsteht. Deeskalation ist das Gebot der Stunde, doch die Wiederherstellung des Status quo wird kaum aus der Krise führen. Denn solange keine gerechte Lösung für den palästinensisch-israelischen Konflikt gefunden wird, die ein Ende der Besatzung, Freiheit und Selbstbestimmung der PalästinenserInnen zur Grundlage hat und die Sicherheit aller Menschen in Israel und Palästina gewährleistet, sind Gewalt und die Erosion demokratischer Grundwerte auf beiden Seiten vorprogrammiert. Katja Hermann, Leiterin des Regionalbüros Palästina der Rosa-Luxemburg-Stiftung, und Tsafrir Cohen, Leiter des Israel-Büros der Stiftung, zeichnen die innerisraelischen und -palästinensischen Diskurse nach und fragen nach Lösungsansätzen.
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Die üblichen Verdächtigen. Der Fall Rosenberg

Diskussionsveranstaltung mit Olaf Kistenmacher (Hamburg)
Mittwoch, 04.11.2015, 18.00 Uhr
Mediencoop, Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstr. 12-19, 28203 Bremen

Am 19. Juni 1953 wurde das jüdische Ehepaar Ethel und Julius Rosenberg in den USA hingerichtet. Angeklagt hatte man die beiden KommunistInnen wegen (angeblicher) Atomspionage für die Sowjetunion, als Hauptbelastungszeuge fungierte Ethels Bruder David Greenglass. In der Ära McCarthy war der Fall Ausdruck nicht nur des weitverbreiteten Antikommunismus, sondern er stellte auch ein Beispiel für Antisemitismus und sexistische Geschlechtervorstellungen dar. Während die Rosenbergs in Deutschland weitestgehend in Vergessenheit geraten sind, nehmen sie in der Erinnerungskultur vieler US-Linker eine bedeutende Rolle ein.


Olaf Kistenmacher (mit Sina Arnold) veröffentlichte zum Thema den Aufsatz „Die üblichen Verdächtigen“ in jungle world 28/2013.

Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen und der Amadeu-Antonio-Stiftung.