Veranstaltung - Archiv


Der diskrete Charme der radikalen Linken oder: Sind 20 Jahre Pause genug?

Buchvorstellung und Gespräch mit Rehzi Malzahn u.a.
Freitag, 30. September 2016, um 19:30 Uhr in Bremen
BDP Haus, Am Hulsberg 136, 28205 Bremen

Das Buch „dabei geblieben“ von Rehzi Malzahn zeichnet Wege des Älterwerdens innerhalb der radikalen Linken nach. Tatsächlich dürften sich aber viel mehr Menschen irgendwann aus den verschiedensten Gründen aus der „Szene“ verabschieden und ihr den Rücken kehren. ‎ Mit der Autorin, „Ausgestiegenen“ und politisch Aktiven suchen wir die Diskussion.

Wo verorten sich ehemalige GenossInnen gegenüber der radikalen Linken? Haben die damaligen Kämpfe noch eine Bedeutung für sie? Haben sie heute Ressourcen, die sie früher nicht hatten und die sie teilen können und wollen?  Welche biografischen Stufen nutzen radikale Linke, um sich aus Zusammenhängen zu  verabschieden? Und wie lässt sich politische Arbeit so gestalten, dass Aktive trotz veränderter Lebensrealitäten dabei bleiben?

Diese und weitere Fragen möchten wir mit der Autorin als einer „Dabeigebliebenen“, einem „Ausgestiegenem“ und weiterhin aktiven AktivistInnen diskutieren.

Flyer Antifa-Cafe "Der diskrete Charme der radikalen Linken oder: Sind 20 Jahre Pause genug?"

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit dem Antifa-Café Bremen.

„Arisierung“ – Über den Umgang mit dem Unrechts-Erbe

Fachtagung
Donnerstag, 3. November 2016, von 14 Uhr bis 21:30 Uhr
Festsaal der Bremischen Bürgerschaft/Landtag, Am Markt 20, 28195 Bremen

Wird in Bremen ein „Arisierungs“-Mahnmal realisiert? In den letzten anderthalb Jahren wurde in Bremen eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Arisierung“ während des Nationalsozialismus geführt. Angestoßen wurde dies durch eine Feier der Firma Kühne+Nagel auf dem Bremer Marktplatz anlässlich deren 125-jährigen Jubiläums. Der Logistikkonzern machte Werbung mit der Firmengeschichte und verschwieg die Beteiligung am Raub an der jüdischen Bevölkerung während des Nationalsozialismus. Dabei hatte die Spedition ein Monopol auf den Transport „arisierten“ Eigentums in Westeuropa und laut Historiker Frank Bajohr eine „relative Nähe zum Massenmord“. Inzwischen geht es in der Bremer Debatte um die Beteiligung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen am damaligen „Arisierungs“-Geschehen – die „Profit-Trias“ aus Fiskus, Firmen und Privatleuten. Insbesondere die Bremer Redaktion der Tageszeitung taz engagierte sich in der Debatte und startete eine Initiative für ein Bremer Arisierungs-Mahnmal, weiteres findet sich auf der Website www.taz.de/denkmal.

Voraussichtlich am 9. November 2016 soll nun die Bürgerschaft über einen interfraktionellen Antrag für ein Bremer Arisierungs-Mahnmal abstimmen. Im Vorfeld soll diese Tagung v.a. verschiedene HistorikerInnen, politische Akteure und eine interessierte Öffentlichkeit zusammenbringen, um noch einmal Gelegenheit zur fachlichen Debatte zu geben und auch insbesondere den aktuellen gesellschaftlichen Umgang mit der „materiellen Seite des Holocaust“ zu beleuchten. Natürlich ist auch eine Diskussion zu Sinn oder Unsinn eines „mahnmalenden Umgangs“ mit der Thematik möglich.

Weitere Informationen finden sich auf der Website der taz Die Totalität der „Verwertung“ – Wie umgehen mit Unrechts-Erbe? Die taz, die Bremer Bürgerschaft und die Uni Bremen laden zum öffentlichen Symposium… und im Programm-Flyer zur Tagung (PDF).

Programmablauf
14 Uhr
Begrüßungen
Karoline Linnert, Bürgermeisterin und Finanzsenatorin der Freien Hansestadt Bremen
Prof. Dr. Martina Winkler, Direktorin des Instituts für Geschichtswissenschaft der Universität Bremen
14:15 Uhr
Vernetzte »Verwertung«: Die Arbeitsteilung zwischen Behörden, Gerichtsvollziehern und Spediteuren bei der Beraubung der jüdischen Bevölkerung am Beispiel Bremens
Johannes Beermann, Leiter der Abteilung Archiv und Dokumentation des Fritz Bauer Instituts Frankfurt/M.
Fragen & Diskussion
15 Uhr
Erinnern und Vergessen: Unternehmen und ihre Aufarbeitung der NS-Geschichte im Spannungsfeld von Öffentlichkeit, Politik und Ökonomie
Dr. Stefanie van de Kerkhof, Professurvertreterin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Historischen Seminars der Universität Heidelberg
Fragen & Diskussion
15:45 Kaffeepause
16:15 Uhr
»Das Unrecht nahm Einzug in unzählige Haushalte«: Die Auseinandersetzung privater Erbinnen und Erben mit dem Thema »Arisierung«
Dr. Hilde Schramm, Stiftung Zurückgeben (Berlin)
Fragen & Diskussion
17 Uhr
Das Bremer Mahnmalprojekt, Kurzvorstellung
Fragen & Diskussion
17:30 Uhr Pause
19:30 Uhr
Grußwort
Christian Weber, Präsident der Bremischen Bürgerschaft/Landtag
Zum Umgang mit der »materiellen Seite« des Holocaust
Prof. Dr. Constantin Goschler, Professor für Zeitgeschichte an
der Ruhr-Universität Bochum
Fragen & Abschluss-Diskussion

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Bremer Tageszeitung taz sowie folgenden PartnerInnen: Landtag der Freien Hansestadt Bremen; Landeszentrale für politische Bildung; Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bremen; Heinrich Böll-Stiftung Bremen, Friedrich-Naumann-Stiftung u.a.


Das Sanktionsregime unter Hartz IV und ein emanzipatorisches BGE als alternativer Ausweg

Eine Debatte mit Inge Hannemann und Ronald Blaschke
Dienstag, 25. Oktober 2016, um 19 Uhr
Friedenskirche, Humboldtstr. 175, 28203 Bremen

Die Jobcenter-Expertin Inge Hannemann (Hamburg; Verein Sanktionsfrei) berichtet über Sanktionspraxis unter Hartz IV und deren nachteilige Auswirkungen auf Betroffene und Gesellschaft. Der Grundeinkommens-Spezialist Ronald Blaschke (Dresden; Netzwerk Grundeinkommen) stellt den negativen Aspekten die Vorteile eines Grundeinkommens entgegen.

Ein Bedingungsloses Grundeinkommen kann als ein überzeugender sozialpolitischer Beitrag zur Lösung dringend notwendiger Gegenwartsprobleme verstanden werden. Es wirkt auf vielfältige Weise und für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen befreiend. Von Hartz IV Betroffene würden durch ein BGE ebenso Entlastung erfahren wie Erwerbstätige. Einerseits senkt die Bedingungslosigkeit eines BGE den Aufwand, Behörden gegenüber Nachweise erbringen zu müssen und erhöht durch anfänglich freie Zuverdienstmöglichkeiten die Motivation zur Erwerbsarbeit. Andererseits wären auch Sorgen von Erwerbstätigen vor einem finanziellen Absturz geringer. Das gesellschaftliche Leben könnte entspannter, der gesellschaftliche Zusammenhalt besser und die ganze Bevölkerung gesünder werden („Gleichheit ist Glück“ von Pickett/Wilkinson).

Eine Veranstaltung im Rahmen der 9. internationalen Woche des Grundeinkommens vom 23.09. bis zum 25.10.2016 in Bremen. VeranstalterInnen: attac Bremen AG „Genug für alle“, Initiative BGE.BEK (Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen in der Bremischen Evangelischen Kirche), Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, DGSP – Deutsche Gesellschaft für soziale Psychatrie, Heinrich-Böll-Stiftung Bremen; in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Bremen, der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft, der Kultur-Werkstatt Westend und der Gemeinde Unser Lieben Frauen. Aktuelle Informationen zum Programm der Woche unter www.grundeinkommen-attac-bremen.de.

Flugblatt und Plakat zur Veranstaltung als PDF zum Download: wdg_flyer_2016wdg_plakat_A3_2016.

Ein Grundeinkommen für alle im Lichte von Erich Fromms Alternative „Haben oder Sein”

Vortrag und Gespräch mit Otto Lüdemann, Hamburg
Mittwoch, 19. Oktober 2016, um 18 Uhr in Bremen
Gemeindehaus Unser Lieben Frauen, Schwachhauser Ring 61 / Ecke Bürgermeister-Schoene-Str., 28213 Bremen

50 Jahre nach Erscheinen von Erich Fromms Beitrag „Psychologische Aspekte zur Frage eines garantierten Einkommens für alle” im Jahre 1966 erlebt die Idee eines Bedingungslosen Grundeinkommens, nach so manchem Auf und Ab, gerade einen bemerkenswerten positiven Schub: Grund genug, uns die Frage zu stellen, wie aktuell nicht nur die Idee des BGE selbst, sondern auch Erich Fromms Gründe für seine Befürwortung dieser Idee heute noch sind. Dabei ist der „Gesellschaftscharakter“ zu bedenken, in welchem Maße er „haben-orientiert“ ist und auf welch unterschiedliche Weisen er sich zeigt.

Prof. Dr. Otto Lüdemann, Erziehungswissenschaftler und langjähriges aktives Mitglied der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft, des Hamburger Netzwerkes Grundeinkommen sowie Gründungsmitglied des Europäischen Grundeinkommens-Netzwerkes, wird in die Thematik einführen und den Gedankenaustausch, ganz im Sinne Fromms, teilnehmerorientiert und -aktivierend moderieren.

Eine Veranstaltung im Rahmen der 9. internationalen Woche des Grundeinkommens vom 23.09. bis zum 25.10.2016 in Bremen. VeranstalterInnen: attac Bremen AG „Genug für alle“, Initiative BGE.BEK (Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen in der Bremischen Evangelischen Kirche), Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, DGSP – Deutsche Gesellschaft für soziale Psychatrie, Heinrich-Böll-Stiftung Bremen; in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Bremen, der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft, der Kultur-Werkstatt Westend und der Gemeinde Unser Lieben Frauen. Aktuelle Informationen zum Programm der Woche unter www.grundeinkommen-attac-bremen.de.

Flugblatt und Plakat zur Veranstaltung als PDF zum Download: wdg_flyer_2016wdg_plakat_A3_2016.

Wenn auch das noch schiefgeht – Situationen, die unsere Existenz bedrohen

Arbeitsplatzverlust – Krankheit – Trennung
Kooperation ist besser als Konkurrenz: Ist das Bedingungslose Grundeinkommen ein Beitrag zur Lebenssicherheit?

Einführung und Moderation mit offener Diskussion durch Prof. Dr. Peter Kruckenberg (DGSP), Dieter Berger (InitiativeBGE.BEK) und Jörg Ackermann (Attac Gfa Bremen)
Freitag, 14. Oktober 2016, um 18 Uhr in Bremen
Das Haus des Paritätischen, Ausser der Schleifmühle 55-61, 28203 Bremen

Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (DGSP) und auch im Rahmen der Woche der seelischen Gesundheit 2016 regen wir dazu an, Lebensrisiken im Lichte der sozialpolitischen Idee eines Bedingungslosen Grundeinkommens zu betrachten.

Wenn Krisen, die jede und jeden treffen können oder schon getroffen haben, wenn Ängste um unsere wirtschaftliche Existenz uns so verunsichern, dass wir alles schlucken, dass wir für unsere Ideen nicht mehr kämpfen und uns nicht mehr gegen Zumutungen wehren wollen – brächte dann ein BGE mehr Lebenssicherheit und seelische Gesundheit? Würden manche Risiken vielleicht erst gar nicht entstehen? Welchen Einfluss haben dabei unterschiedliche Ausformungen eines Grundeinkommens? Könnte z.B. ein Grundeinkommen für Kinder schon zu Verbesserungen des gesellschaftlichen Lebens führen? Welche konkreten Vorschläge gibt es?

Eine Veranstaltung im Rahmen der 9. internationalen Woche des Grundeinkommens vom 23.09. bis zum 25.10.2016 in Bremen. VeranstalterInnen: attac Bremen AG „Genug für alle“, Initiative BGE.BEK (Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen in der Bremischen Evangelischen Kirche), Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, DGSP – Deutsche Gesellschaft für soziale Psychatrie, Heinrich-Böll-Stiftung Bremen; in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Bremen, der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft, der Kultur-Werkstatt Westend und der Gemeinde Unser Lieben Frauen. Aktuelle Informationen zum Programm der Woche unter www.grundeinkommen-attac-bremen.de.

Flugblatt und Plakat zur Veranstaltung als PDF zum Download: wdg_flyer_2016wdg_plakat_A3_2016.

Bedingungsloses Grundeinkommen zwischen Vision und Realpolitik

Vortrag und Diskussion mit Werner Rätz, Bonn
Dienstag, 27. September 2016, um 19 Uhr in Bremen
Wallsaal in der Zentralbibliothek, Am Wall 201, 28195 Bremen

In der Schweiz hatten die Bürgerinnen und Bürger am 5. Juni 2016 über die Aufnahme des Bedingungslosen Grundeinkommens in die Verfassung abgestimmt. Fast ein Viertel haben sich dafür ausgesprochen. Erstaunlich viele, wenn man bedenkt, dass es weltweit die erste Abstimmung dieser Art war, in der es nicht nur um eine Meinungsäußerung ging, sondern um einen tatsächlichen politischen Schritt. Unter den BefürworterInnen gibt es durchaus gegensätzliche Vorstellungen, was ein BGE sein und leisten soll: Ein anderes oder sogar ein „schlankeres“ Sozialsystem? Eine Umverteilung des Reichtums von oben nach unten? Auch verschiedenste BGE-Pilotprojekte in Finnland, den Niederlanden und anderswo zeigen, dass sehr unterschiedliche Wirkungen möglich wären.Was bleibt von der visionären Idee übrig, alle Menschen so abzusichern, dass sie keinerlei sozialen Absturz mehr fürchten müssen? Menschenrechtliche, Gender-, ökonomische und ökologische Aspekte variieren stark mit den unterschiedlichen Ausgestaltungen eines BGE.

Werner Rätz seit vielen Jahren bei der Informationsstelle Lateinamerika in Bonn engagiert und vertritt diese im Koordinierungskreis von attac Deutschland. Soziale Fragen sind dabei ein Schwerpunkt: Kampagne gegen die Riesterrente, Gesundheit ist keine Ware, Schwerpunkt und AG genug für alle, AG soziale Sicherungssysteme, AG Jenseits des Wachstums, G8- und Blockupy-Mobilisierung. Werner Rätz hat Politische Wissenschaft, Philosophie und Geschichte studiert, in sehr verschiedenen Berufen von Koch bis zum Druckereiarbeiter gearbeitet, als Hausmann vier Kinder großgezogen und ist nun als freiberuflicher Referent tätig. Er hat umfassend zu sozialen Fragen und vor allem zum bedingungslosen Grundeinkommen publiziert.

Eine Veranstaltung im Rahmen der 9. internationalen Woche des Grundeinkommens vom 23.09. bis zum 25.10.2016 in Bremen. VeranstalterInnen: attac Bremen AG „Genug für alle“, Initiative BGE.BEK (Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen in der Bremischen Evangelischen Kirche), Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, DGSP – Deutsche Gesellschaft für soziale Psychatrie, Heinrich-Böll-Stiftung Bremen; in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Bremen, der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft, der Kultur-Werkstatt Westend und der Gemeinde Unser Lieben Frauen. Aktuelle Informationen zum Programm der Woche unter www.grundeinkommen-attac-bremen.de.

Flugblatt und Plakat zur Veranstaltung als PDF zum Download: wdg_flyer_2016wdg_plakat_A3_2016.

Stärker denken

Wenn die Welt durchgeknallt ist, dann kann nur eines helfen: stärker denken. Spitzzüngige Satire, schärfstes politisches Kabarett
Mit dem Kabarettisten Olaf Michael Ostertag
Freitag, 23. September 2016, um 19 Uhr in Bremen
Kulturwerkstatt Westend, Waller Heerstr. 294, 28219 Bremen

In seinem 6. Soloprogramm liefert Ostertag spitzzüngige Satire, schärfste Analysen und erhellende Erkenntnisse. Müssen Parkplätze künftig Panzern Platz bieten? Können Nichtschwimmer Leben retten? Brauche ich einen Beziehungsratgeber, wenn mein Smartphone klammert? Wird Intelligenz überschätzt oder unterbezahlt? Und warum heißen Geheimdienste „Intelligence“? – Wenn die Welt durchgeknallt ist, dann kann nur eines helfen: stärker denken. Olaf Michael Ostertag und sein Pianist Dirk Morgenstern gehen auch auf das Grundeinkommen ein. Eintritt frei.

Eine Veranstaltung im Rahmen der 9. internationalen Woche des Grundeinkommens vom 23.09. bis zum 25.10.2016 in Bremen. VeranstalterInnen: attac Bremen AG „Genug für alle“, Initiative BGE.BEK (Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen in der Bremischen Evangelischen Kirche), Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, DGSP – Deutsche Gesellschaft für soziale Psychatrie, Heinrich-Böll-Stiftung Bremen; in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Bremen, der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft, der Kultur-Werkstatt Westend und der Gemeinde Unser Lieben Frauen. Aktuelle Informationen zum Programm der Woche unter www.grundeinkommen-attac-bremen.de.

Flugblatt und Plakat zur Veranstaltung als PDF zum Download: wdg_flyer_2016wdg_plakat_A3_2016.

Rirette Maîtrejean – Attentatskritikerin, Anarchafeministin, Individualanarchistin

Lesung und Gespräch mit Lou Marin
Mittwoch, 2. November 2016, um 20 Uhr in Bremen
Kommunikationszentrum Paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen

Rirette Maîtrejean (1887-1968), Anarchafeministin und Individualanarchistin im französischen Milieu libre vor dem Ersten Weltkrieg, wandte sich in ihren Souvenirs d’anarchie (1913) entschieden gegen anarchistische Attentate und Raubüberfälle, von denen besonders die „Affäre Bonnot“ bis heute erinnert wird. Die daraus entstandenen konfliktgeladenen Diskussionen führten zur Schwächung der anarchistischen Massenbewegung beim Kriegseintritt Frankreichs 1914. Die staatliche Repressionswelle traf nicht nur das vielfach von Anarchafeministinnen geprägte lebensreformerische und individualanarchistische Milieu, sondern zwang auch alle anderen anarchistischen Strömungen (u.a. Syndikalismus, kommunistischer Anarchismus) dazu, Stellung zu beziehen. Rirette Maîtrejean argumentierte in den Zwanziger- und Dreißigerjahren gegen ihren ehemaligen Lebenspartner und Gesinnungsgenossen Victor Serge, als dieser als Konsequenz aus dem gescheiterten „Illegalismus“ den Staatsterror der jungen Sowjetunion befürwortete. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg begegnete sie Albert Camus, der ihre Erfahrungen in seiner Kritik des Nihilismus ausformulierte. Diese Biographie mit einer Auswahl übersetzter Artikel bietet die Möglichkeit, sich mit Leben und Werk der bisher im deutschsprachigen Raum unbekannten Rirette Maîtrejean auseinanderzusetzen.

Lou Marin: Rirette Maîtrejean. Attentatskritikerin, Anarchafeministin, Individualanarchistin
262 Seiten, ISBN 978-3-939045-26-7, Verlag Graswurzelrevolution

Lou Marin lebt und arbeitet seit 2001 in Marseille/Südfrankreich als Autor und Übersetzer. Veröffentlichungen zu Albert Camus, Simone Weil, Martin Buber, Mahatma Gandhi, Clara Wichmann, Jacques Ellul.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Intitiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen und von Standpunkt e.V. Bremen.

Im Spiegel der Unschuld: Sexualmoral im Postnazismus

Von “Kinderschändern”, “Unzucht”, “kindlicher Reinheit” und anderen Symptomen
Vortrag und Diskussion mit Sonja Witte
Freitag, 28. Oktober 2016, um 20 Uhr in Bremen

Galerie K’, Alexanderstr. 9b, 28203 Bremen

Insbesondere im Jahr 2013 kursierte in der Politik und den Medien die Frage: Haben wir bisher genau genug auf die von Pädophilen ausgehende Gefahr für Kinder hingeschaut? Dieser ‚geschärfte Blick‘ ist zentrales Element einer derzeit allgegenwärtigen panischen Verdachtsstimmung, wie sich exemplarisch anhand von journalistischen Publikationen zur Aufdeckung von Pädophilen zeigen lässt. Was sich, so die These, im gesellschaftlichen Bild des ‚Kinderschänders‘ u. a. verdichtet, sind – so die These – überschüssig-übergriffige Aspekte, die aus psychoanalytischer Sicht als konstitutiv für das Sexuelle selbst gelten und die einen ‚allergischen Punkt‘ (Adorno) darstellen. Dieser ist der Ausgangspunkt einer Betrachtung verschiedener ‚allergischer Punkte‘ der Sexualmoral im (post-)nazistischen Deutschland. Es wird zu sehen sein: Stets wenden sich die Bedeutungen der Verknüpfungen von Sexualität mit der deutschen ‚Vergangenheitsbewältigung‘. Vor diesem Hintergrund erweist sich die aktuelle Sorge um den Schutz von Kindern und die Panik vor Pädophilen nicht nur als ein Symptom des derzeitigen verhandlungsmoralischen Ideals einer unschuldigen Sexualität, sondern auch, wie dieses mit der Geschichte deutscher ‚Vergangenheitsbewältigung‘ verwoben ist.

Sonja Witte studierte Kulturwissenschaft, Philosophie und Soziologie und promovierte mit einer Arbeit zum Unbewussten in der Kulturindustrie an der Universität Bremen. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im MA Studiengang Psychoanalytische Kulturwissenschaften an der International Psychoanalytic University (IPU) Berlin und gibt Lehrveranstaltungen u. a. an der Universität Bielefeld. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Kritische Theorie (des Unbewussten in) der Kulturindustrie, (psychoanalytische) Film- und Kulturtheorie, Sexualitäts- und Geschlechterforschung sowie Alltags- und Konsumkultur. Politisch aktiv ist sie bei den „les madeleines“, der krIPU und der Zeitschrift „Extrablatt – Aus Gründen gegen fast Alles“.

VeranstalterInnen: Eine Kooperation der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, der Heinrich-Böll-Stiftung, dem AStA der Universität Oldenburg und der Zeitschrift Extrablatt – Aus Gründen gegen fast Alles.

Wer gestaltet die Stadt der Zukunft?

Interventionen und Visionen zur Stadt
Sonntag, 25. September 2016, ab 13 Uhr in Bremen
Spedition Bremen, Beim Handelsmuseum, 28195 Bremen

13 bis 17 Uhr: Supermarkt #13
Ein Flohmarkt bei Kaffee und Kuchen auf dem Platz vor der Spedition, bzw. bei schlechtem Wetter in der großen und kleinen Halle
Wer einen Stand machen möchte, kann sich ganz einfach per Mail anmelden. Standgebühr = 1 Kuchen, 1 Quiche, 10 Muffins oder gerne auch ein paar liebevoll belegte Stullen. Auf jeden Fall am Besten etwas vegetarisch/veganes, dass man gut aus der Hand essen kann.
Aufbau ist ab 12.00 Uhr. Tische bitte selber mitbringen. Stühle, Spiegel und eine Umkleide gibt es vor Ort. Die verbindliche Anmeldemail bitte bis spätestens 22.09. mit der Info der ungefähren Platzbedarfsangabe und was als Standgebühr beigesteuert wird an: sellout@spedition-bremen.com

17 Uhr: Letzte Hoffnung Stadt
Ein Vortrag von Ivo Bozic in der Belle Etage
Ivo Bozic ist Mitbegründer und Mitherausgeber der Wochenzeitung „Jungle World“. Er hat Publizistik, Politik und Philosophie studiert und sich als Autor intensiv mit Fragen der Emanzipation und Migration beschäftigt und in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren auch die Entwicklungen in den Weltstädten beobachtet. Kann die Globalisierung ihr Versprechen auf eine Abkehr vom Nationalismus halten? Sind kosmopolitische Schmelztigel, wie sie die Global Cities darstellen, Ausgangspunkt für eine postnationale, postkulturalistische Welt? Ivo Bozic hinterfragt in seinem Vortrag das emanzipatorische Potential der Urbanisierung.

18.30 Film: The Human Scale
Eine Dokumentation über die weltweit voranschreitende Verstädterung und den Versuch, diese mit Architektur positiv zu gestalten
Der dänische Architekt Jan Gehl hat das menschliche Verhalten in den Städten rund 40 Jahre lang erforscht und zeigt in diesem Dokumentarfilm, was das Phänomen Großstadt für den Menschen, seine Beziehungen und sein Leben bedeutet. Dabei setzt er den Menschen und die Stadtentwicklung in Bezug zum Auto, macht deutlich wie Autoraum geschaffen wird ohne auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen und was passiert, wenn der Raum wieder den Menschen überlassen wird.
(72min. englisch mit deutschen Untertiteln)

VeranstalterInnen: Kunst- und Kulturverein Spedition Bremen in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Salafistische Gruppen in der BRD – Millatu Ibrahim und Pierre Vogel

Vortrag und Diskussion mit Attila Steinberger
Donnerstag, 22. September 2016, um 19:30 Uhr in Bremen
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen (Raum 5 im OG)

Der moderne Salafismus stammt ursprünglich aus dem Nahen Osten und Südasien und hat sich in den vergangenen 200 Jahren weltweit verbreitet, besonders durch den saudischen Staat. Auch in Deutschland gibt es verschiedene Gruppen, die sowohl politisch wie organisatorisch stark verschieden sind. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist der Bezug auf den ihrer Sicht ursprünglichen Islam der ersten Generationen, den as Salaf as Salih. Abgesehen davon variieren politische wie ideologische Ausrichtungen sehr stark, so dass in jedem Fall eine Einzelbetrachtung notwendig ist. Es gibt außerdem nur gering ausgeprägte feste Kernstrukturen, die in der Regel um Moscheen gruppiert sind oder sogar nur um einzelne Prediger, wie man es sonst nur aus dem Nahen Osten kennt. Bislang gibt es auch noch keine Vereine, die außerhalb religiöser Erbauung arbeiten, z.B. für Bildung oder Soziales. Der Schwerpunkt liegt in der religiösen Mission von Ungläubigen und unislamischen Moslems. Dadurch bewegen sich um Umfeld dieser Gruppen viele Moslems, die ihren Glauben vertiefen wollen, weil sich Salafisten als Ansprechpartner anbieten oder gerade weil sie so pseudo-authentisch auftreten.

Die salafistische Millatu Ibrahim wurde 2012 verboten. Bereits in ihrem Namen wird ihre bornierte Weltanschauung klar – die Gemeinschaft Abrahams. Der Vordenker des Dschihadismus, al Maqdisi, hat diesen Namen erfunden und um das Konzept al wala wal bara (Loyalität und Ablehnung) ergänzt. Diese Ideen sind reine Identitätskonzepte. Die Gruppen leben davon sich für etwas Besseres zu halten, weil sie ja angeblich den göttlichen Willen folgen, anstatt sachpolitisch oder nach dem allgemeinen Besten zu argumentieren. Zwar ist nicht jede salafistische Organisation gewalttätig oder gar terroristisch, aber sie teilen dennoch dieses starre Identitätskonzept. Pierre Vogel ist der bekannteste und einflussreichste deutsche Salafist. Er ruft zwar nicht zu Gewalt auf, aber er macht die salafistische Identität zum Kern seiner Ideologie. Politische Konflikte deutet er ebenso nach dem Muster des Kampfs der Kulturen und eben nicht realistisch.

Dschihadistische Propaganda: „Call of Jihad“

Dschihadistische Propaganda: „Call of Jihad“

Mit Attila Steinberger möchten wir den Salafismus in Deutschland anhand Pierre Vogels und der mittlerweile verbotenen Gruppen Millatu Ibrahim als Vertreter der beiden dominanten salafistischen Strömungen in Deutschland diskutieren. Attila Steinberger bloggt gelegentlich auf sauvra.wordpress.com. Er schrieb den Beitrag zum Islamischen Staat im Sammelband Kampf um Kobanê, Kampf um die Zukunft des Nahen Ostens (Hg. Ismail Küpeli; edition assemblage, Münster 2015).
Moderation: Norbert Schepers, RLS Bremen.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Das Flugblatt zur Veranstaltung als PDF zum Download: 160922 VA-Flyer Salafismus.

Von wegen sicher

Sichere Herkunftsstaaten in der Balkanregion?
Vortrag und Gespräch mit Tamara Baković-Jadžić (Belgrad), Lirije Cesmedi und Allegra Schneider
Mittwoch, 15. Februar 2017, um 19 Uhr in Bremen
Kulturzentrum Kukoon, Buntentorsteinweg 29, 28201 Bremen

Tamara Baković-Jadžić (Forum Roma Srbije) berichtet über die Lebensrealität von Roma in Südosteuropa sowie über die schwerwiegenden Folgen dieser Asylrechtsänderung. Seit Bundestag und Bundesrat die Länder des Balkans zu «sicheren Herkunftsstaaten» erklärt haben, werden AsylbewerberInnen aus diesen Ländern, viele von ihnen Roma, als AntragstellerInnen zweiter Klasse behandelt. Ihre Anträge werden zu fast 100 Prozent abgelehnt, sie werden in speziellen Lagern untergebracht, mit verschärfter Residenzpflicht und Beschäftigungsverbot. Die Zahl der Abschiebungen ist rasant angestiegen.
Gleichzeitig hat diese Regelung dramatische Folgen für mehrere Tausend Roma, die infolge des Kosovokonflikts 1999 nach Deutschland geflohen sind und seitdem als «Geduldete» in Deutschland leben. Auch ihnen droht die Abschiebung in eine Lebensrealität, die von massiver Ausgrenzung und Diskriminierung in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen geprägt ist. Nicht ohne Grund versuchen viele Roma dieser Marginalisierung durch Migration zu entkommen.

Veranstaltung in englisch und deutsch.

Broschüre Von wegen Sicher

Von wegen sicher. Das Konzept der sicheren Herkunftsstaaten in der Kritik

Nachdem Bundestag und Bundesrat im Herbst 2014 und 2015 die Länder des Balkans zu sicheren Herkunftsstaaten erklärt haben, werden nicht nur AsylbewerberInnen aus diesen Ländern, viele von ihnen Roma, als AntragstellerInnen zweiter Klasse behandelt. Die Asylverfahren sind verkürzt, die Anträge werden zu fast 100 Prozent abgelehnt, sie werden in speziellen Lagern untergebracht, mit verschärfter Residenzpflicht und ohne Taschengeld. Gleichzeitig hat diese Regelung dramatische Folgen für über 20.000 Roma, die infolge des Kosovokonflikts 1999 nach Deutschland geflohen sind und seitdem mit einem Duldungsstatus in Deutschland leben. Ihnen droht nun die Abschiebung, in mehreren Bundesländern nimmt die Zahl der Abschiebungen bereits seit Monaten deutlich zu.

In diesem Kontext sind nicht nur die Praxis der Kettenduldung ohne Aufenthaltsperspektive sowie die menschenunwürdige Abschiebepraxis von langfristig geduldeten Flüchtlingen kritikwürdig. Die Abgeschobenen erwartet im Kosovo oder Serbien eine Lebensrealität, die von massiver Ausgrenzung und Diskriminierung in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen geprägt ist. Nicht ohne Grund versuchen viele Roma dieser Marginalisierung durch Migration zu entkommen.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung veröffentlichte im Herbst/Winter 2016 eine Broschüre, die leicht verständlich die zentralen Argumente für die Festschreibung sicherer Herkunftsstaaten widerlegen und Alternativen aufzeigen soll. Dabei werden sowohl asylrechtliche und migrationspolitische Kritikpunkte vorgebracht, aber auch auf die Lebensumstände und die massive Diskriminierung und Marginalisierung der Roma im Balkan Bezug genommen. Die Lebenssituation geduldeter Roma in Deutschland, wie auch die Folgen der Anwendung der sicheren Herkunftsstaaten-Regelung, u.a. die massiv zunehmenden Abschiebungen von Roma, sollen ebenso thematisiert werden. Ziel ist es, eine interessierte Öffentlichkeit in Deutschland über die Folgen dieser Aushöhlung des Asylrechts zu informieren und Unterstützung für Alternativen in der Asyl- und Migrationspolitik zu gewinnen und gegen die inhumanen Abschiebungen in den Balkan zu mobilisieren, die derzeit von den Behörden in Deutschland vorbereitet und durchgeführt werden.

Im Winter 2016/2017 führt die Rosa-Luxemburg-Stiftung eine Speakers-Tour in mehreren Bundesländern zur Vorstellung dieser Broschüre durch. Als Referentin aus Südosteuropa steht Tamara Baković-Jadžić (Medienportal Mašina, Forum Roma Srbije/Levi Samit Srbije) mit umfangreichen Kenntnissen zur Thematik, vor allem auch zur Lebenssituation und Diskriminierung von Roma in Serbien zur Verfügung.
Dazu kommt Lirije Cesmedi als eine AktivistIn aus der Roma-Selbstorganisation in der Region, sowie Allegra Schneider vom Flüchtlingsrat Bremen, die in den letzten Jahren mehrere Recherchereisen in die Balkanländer unternommen und die Situation in den Herkunftsländernder Roma dokumentiert hat.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, in Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingsrat Bremen sowie dem Arbeitskreis akate:hier Bleiberecht für Roma.

Verlust und Vermächtnis

Überlebende des Genozids an den Armeniern erinnern sich
Buchvorstellung und Gespräch mit Mihran Dabag und Kristin Platt
Mittwoch, 14. September 2016, um 19 Uhr in Bremen
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen (Raum 5 im OG)

Das im letzten Jahr veröffentlichte Buch „Verlust und Vermächtnis. Überlebende des Genozids an den Armeniern erinnern sich“ (Paderborn 2015) hat in der Presse und Öffentlichkeit ein hohes Echo gefunden. „Deutschlandradio Kultur“ nannte das Buch „eine unverzichtbare Quelle und eine einzigartige Dokumentation, um einen Begriff vom Unerklärlichen zu bekommen. Ein Schatz für folgende Generationen“. Prof. Dr. Mihran Dabag und Dr. Kristin Platt (Ruhr-Universität Bochum) möchten mit ihrer Lesung eine Begegnung ermöglichen mit den Frauen und Männern, die sie über mehrere Jahre in unterschiedlichen Ländern Europas aufgesucht und deren Lebensgeschichten sie aufgezeichnet haben.

Wie ist es möglich, das „Gehen und Gehen“, das über nicht enden wollende Wege führte, in Worte zu fassen?
Die Lebensgeschichten, die im Buch „Verlust und Vermächtnis“ veröffentlicht wurden, führen in Kindheiten voller Träume und Hoffnungen. Die Erzählungen suchen sich an eine unvorstellbare, kaum sprechbare Gewalt anzunähern, aber auch an eine undurchdringbare Einsamkeit nach dem Überleben. Die Lesung wird von den beiden Autoren ergänzt durch Erläuterungen zum historischen Hintergrund des Völkermords sowie zu Fragen von Überleben und Trauma.

Buchcover »Verlust und Vermächtnis. Überlebenden des Genozids an den Armeniern erinnern sich« Dabag Platt 2015

Bilder: Verlag Ferdinand Schöningh

Mit:
Prof. Dr. Mihran Dabag, Direktor des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung/RUB, lehrt Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Forschungs- und Publikationsschwerpunkte sind die Strukturvergleichende Genozidforschung; Diasporaforschung; Gedächtnistheorie und Erinnerungspolitik.
Dr. Kristin Platt, Sozialpsychologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Diaspora- und Genozidforschung, arbeitet und veröffentlicht seit vielen Jahren über Gewalterfahrungen, Traumatisierungen und Möglichkeiten des autobiographischen Erzählens.
Moderation: Samim Çaðrý Ocaklý, RLS Bremen.

Prof. Dr. Mihran Dabag Dr. Kristin Platt

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Das Flugblatt zur Veranstaltung als PDF zum Download: 160914 VA-Flyer Armeniengenozid.