Veranstaltung - Archiv


[Webinar] Organizing for Power: Coronavirus und alles danach

Online-Lecture der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit Jane McAlevey

[ ENGLISH BELOW ]

«Organizing for Power: Coronavirus und alles danach», ist ein vierteiliger Online-Organizingkurs mit Jane McAlevey, der von der Rosa-Luxemburg-Stiftung organisiert wird und vom 30. März bis zum 16. April durchgeführt werden soll.

Der Inhalt dieses Kurses wird ähnlich strukturiert sein, wie die Lecture «Wie wir lernen, Kämpfe zu gewinnen» vom Herbst 2019. Tausende von Teilnehmenden aus vierzig Ländern kamen zusammen mit dem Wunsch und dem Willen, die Strategien und Taktiken zu erlernen, die erforderlich sind, um in schwer zu gewinnenden Kämpfen erfolgreich zu sein.

Die Lecture wird von Jane McAlevey geleitet, die durch ihre dreißigjährige Erfahrung in gewerkschaftlichen Organizing-Kampagnen den Ruf hat, dass sie gemeinsam mit den Beschäftigten die härtsten Gegner besiegen kann. Jane hat diese Erfahrungen seither in mehreren Büchern gesammelt und zusammengefasst, darunter «Raising Expectations (and Raising Hell)», «Keine halben Sachen» und zuletzt «A Collective Bargain: Gewerkschaften, Organizing und der Kampf für Demokratie».

In «Organizing for Power: Coronavirus und alles danach» wird Jane auf ihren Erfahrungen aufbauen und mit der aktuellen Weltgesundheitskrise, dem politischen Klima und mit den Organizing-Strategien verbinden, die in diesem Kontext zielführend sind .

Die Lecture wird aus vier Sitzungen bestehen. Diese finden am 30.03., 02.04., 13.04. und 16.04., montags und donnerstags, statt. Die Lectures starten jeweils um 17:00 Uhr und werden zwei Stunden dauern. Alle Sitzungen werden live und online auf Englisch übertragen und simultan ins Deutsche übersetzt. Die Teilnahme an dem Kurs erfordert die Teilnahme an allen vier Sitzungen, um einen kontinuierlichen und kollektiven Lernprozess zu gewährleisten. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Viele Gewerkschafts- oder Mieter*innen-Gruppen werden die Lectures nutzen, um auf ihr Team bezogene Lerngruppen, bzw. Aktionsabsprachen um die vier Sitzungen herum aufzubauen. Wir laden euch ein, das auch so zu handhaben: Diesen Kurs und seine vier Termine als Chance zu betrachten, digital zusammenzukommen und für eure Kampagnen und eure Gruppen Verabredungen zu treffen.

Meldet euch bis zum 29. März 2020 an, um euch einer globalen Gemeinschaft anzuschließen, die sich für Organizing for Power einsetzt.

Zur Anmeldung:
https://lamapoll.de/Organizing-for-Power/de/

Bei Fragen meldet euch gerne bei uns unter organizing4power@rosalux.org.

Webinar Organizing

[ ENGLISH ]

Organizing for Power: Coronovirus and Everything After

Online Lecture with Jane McAlevey
March 30th and April 2nd, 13th & 16th, at 17hs Central European Time / 16hs Greenwich Mean Time / 11am US Eastern / 8am US Pacific

Organizing for Power: Coronovirus and Everything After, is a four-part on-line organizing course led by Jane McAlevey and co-hosted by the Rosa Luxemburg Stiftung, taking place online between March 30th and April 16th.

The contents of this course are similar to a pilot „Organizing for Power“ webinar hosted in October and November 2019, where thousands of participants from forty countries confirmed the broad need and desire to learn the strategies and tactics required to be successful in hard-to-win struggles.

Our upcoming webinar will again be led by Jane McAlevey, whose thirty years of experience in union organizing campaigns have earned her a reputation for enabling workers to defeat the toughest opponents. McAlevey has since collected and condensed those experiences in several critically acclaimed books, including „Raising Expectations (and Raising Hell)“, „No Shortcuts, Organizing for Power in the New Gilded Age“, and most recently „A Collective Bargain: Unions, Organizing, and the Fight for Democracy“.

In Organizing for Power: Coronavirus and Everything After, McAlevey will build on these experiences, connecting them to the current world health crisis, the surrounding political climate, and the organizing that will be necessary to prevent a further collapse into disaster capitalism and right-wing authoritarianism.

This course comprises four sessions, taking place on Mondays and Thursdays, starting March 30th, and continuing on April 2nd, 13th & 16th. On each of these dates, the two-hour session will be broadcast at 17hs Central European Time / 16hs Greenwich Mean Time / 11am US Eastern / 8am US Pacific. All sessions will be live and online in English, and will feature simultaneous interpretation to German.

Participation in the course will require attendance in all four sessions to ensure a continuous and collective learning process. If you are an essential worker mandated to work during the hours of the live session, let us know and a Section Leader can be designated to work with you to make the course exercises and video available to you on a make-up basis before the next session.

Many unions and housing rights groups will be constructing team learnings and actions based around the four classes, and we invite your organization to do the same: to view this course’s four dates as times around which you too can devise collective follow ups and specific campaigns.

Register here by midnight, March 29th 2020, to join a global community fighting to organize for power.

Registration: https://lamapoll.de/Organizing-for-Power/en/

For any questions, please contact us at organizing4power@rosalux.org.

[Webinar] Introducing Antonio Gramsci

Ein Webinar der Rosa-Luxemburg-Stiftung zum Denken Antonio Gramscis

Antonio Gramsci saß in den Kerkern des faschistischen Italien der 1930er Jahre. Er verfasste dort die «Gefängnishefte», eine Art tagebuchähnlicher Arbeitshefte, in denen sich der kommunistische Politiker und Intellektuelle daranmacht, marxistisches Denken zu erneuern. Viele revolutionäre Bewegungen waren gescheitert. So fragt Gramsci nach der Bedeutung des Staates, der Kultur und der Intellektuellen für die Organisation von Herrschaft in kapitalistischen Gesellschaften. Die Gefängnishefte mit ihren vielfältigen Notizen sind ein fragmentarisches Werk, in dem sich bis heute aktuelle Fragen und Problemstellungen aufspüren lassen:

▶ Wie wird die freiwillige Unterwerfung und Zustimmung der Menschen zu Herrschaft organisiert?

▶ Welche Grabenkämpfe werden in der Zivilgesellschaft ausgetragen?

▶ Wie verändert sich in Krisenzeiten das Verhältnis von Zwang und Konsens?

Das Webinar will gemeinsam Wege durch den Steinbruch der Gefängnishefte und das Denken Gramscis finden. Wir wollen nicht über Gramsci reden, wir wollen ihn lesen. Das macht zusammen mehr Sinn und Spaß als allein. Wir diskutieren ausgewählte Passagen und kurze Stellen. Dabei folgen wir dem Verlauf der Hefte, um die verwobene Entwicklung der Passagen nicht zu zerstören. Zur Vertiefung wichtiger Fragen und Begriffe gibt es Hinweise auf aktuelle Texte. Als Grundlage nutzen wir den Auswahlband «Gramsci lesen – Einstiege in die Gefängnishefte».

Webinar Gramsci

Programm der einzelnen Sitzungen:
30.03.2020 Sitzung 1: Was ist Hegemonie?
06.04.2020 Sitzung 2: Staat und Zivilgesellschaft
13.04.2020 Sitzung 3: Ideologie
20.04.2020 Sitzung 4: Alltagsverstand
27.04.2020 Sitzung 5: Organische Intellektuelle
04.05.2020 Sitzung 6: Krisen

Leitung des Webinars: Jan Niggemann (Kontakt: janek dot niggemann at yahoo dot de)

Kostenloses Seminarmaterial wird bereitgestellt

Methoden: Input, Stream, Textauszüge, moderierte Diskussion, begleitender Chat für Fragen, Literatur, Material etc. Vor- und Nachbereitung

Das Webinar findet auf der Videokonferenzplattform Zoom statt.

ANMELDUNG

Auf Grund begrenzter Plätze ist eine Anmeldung unter www.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/EL57O erforderlich.
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Basistexte:

https://argument.de/produkt/gramsci-lesen-einstiege-in-die-gefaengnishefte-hg-von-florian-becker-mario-candeias-janek-niggemann-anne-steckner/

https://argument.de/produkt/gefaengnishefte-gesamtausgabe-in-10-baenden-broschiert/

https://ilpalcomagazin.wordpress.com/2016/04/04/die-gleichgueltigen-antonio-gramsci/

[Livestream] Zeitgenössischer linker Antisemitismus

## Wegen der Corona-Pandemie findet diese Veranstaltung zum geplanten Zeitpunkt online via Livestream (Echtzeitübertragung) statt. ##

Vortrag und Diskussion mit David Hirsh (London)
Dienstag, 21. April 2020, um 19:30 Uhr in Bremen
Online-Veranstaltung mit Livestream auf dem Youtube-Kanal sowie auf der Facebook-Seite des Jungen Forums der DIG Bremen.

Linker Antisemitismus ist schwer zu erkennen, da er sich nicht in Nazi-Uniform kleidet und sich meist nicht offen hasserfüllt gegen Jüdinnen und Juden richtet. Diese Form des Antisemitismus wird in demokratischen Räumen häufig toleriert und ist anzutreffen unter Gewerkschafter*innen, in Kirchen, bürgerlichen Talk-Runden oder in Seminaren radikaler Intellektueller.

David Hirsh beschreibt in seinem Vortrag, wie sich Kritik an israelischer Politik in Antisemitismus verwandelt und wie sich die Kämpfe um die Definition von Antisemitismus aktuell darstellen. Es geht auch darum, wie diejenigen, die Antisemitismus heute als antisemitisch entlarven und kritisieren, inzwischen angegangen werden – sie sollen schweigen. In Großbritannien ist Israel-Feindlichkeit, so Hirshs Befund, geradezu Ausweis und identitätsstiftender Marker einer oppositionellen Haltung zu Neoliberalismus und globalem Kapitalismus geworden.

Der Vortrag findet in englischer Sprache, aber mit deutscher Übersetzung statt.

David Hirsh ist Lehrbeauftragter für Soziologie am Goldsmiths College, London und Gründer von „Engage“, einer Kampagne gegen den akademischen Israelboykott. In seinem 2017 bei Routledge erschienenen Buch „Contemporary Left Antisemitism“ beleuchtet er aktuelle Debatten über den Zusammenhang von Antizionismus und Antisemitismus. Hirsh war lange Zeit Mitglied der Labour Party und des Jewish Labour Movements, trat aus der Partei aber kürzlich aus wegen ihres Umgangs mit Antisemitismus in den eigenen Reihen.

David Hirsh © Goldsmiths, University of London

David Hirsh © Goldsmiths, University of London

Veranstalterinnen: Eine Veranstaltung des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen/Unterweser (DIG), des Kulturzentrums Kukoon und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen. Die Veranstaltung wird unterstützt von der Partnerschaft für Demokratie Bremen im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Frauen, Senioren und Jugend.

Vier Beine gut, zwei Beine schlecht

Lesung und Gespräch mit Mira Landwehr
Mittwoch, 5. August 2020, um 18 Uhr in Bremen
Galerie K‘, Alexanderstraße 9b, 28203 Bremen

Die Veranstaltung wird draußen im Hof der Galerie K‘ und nur bei gutem Wetter stattfinden. Es gelten die Corona-Schutzmaßnahmen. Die Platzanzahl ist begrenzt, wir bitten um pünktliches Erscheinen.

Mira Landwehrs im konkret-Velag veröffentlichter Band Vier Beine gut, zwei Beine schlecht handelt von den Problemen des Veganismus; er handelt von seiner Popularität und seinen Anhängerinnen. Der Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen verkündet stolz, „Vollveganer“ zu sein. Der rechte Esoteriker Ruediger Dahlke bereichert den Buchmarkt jedes Jahr mit einem neuen veganen „Peace Food“-Kochbuch. Marginalisierte Gruppen sollen ihre Kämpfe hintenanstellen und sich für die Rechte der Tiere einsetzen. Die Relativierung und Instrumentalisierung des Holocaust sind in Diskussionen um die Ethik der Ernährung präsent.
In einer als unübersichtlich und chaotisch wahrgenommenen Umwelt, in der das Individuum keine Rolle spielt, scheint für manche Menschen alles, was mit dem nichtssagenden Label „alternativ“ versehen ist, ein erstrebenswerter Ort der Selbstbestimmtheit zu sein, der die Rückgewinnung von Kontrolle verspricht. Die bewusst gewählte und individuell gestaltete Lebensweise mit starker Betonung der Ernährung wird für manche zum ordnenden Korrektiv. Wird Veganismus zur Weltanschauung, gehen mit ihm mitunter eine Art Auserwähltheitsglaube sowie eine Religiosität zusammen, die sich sektenähnlich manifestieren kann.

Mira Landwehr: Vier Beine gut, zwei Beine schlecht; Konkret-Verlag 2019.

Mira Landwehr: Vier Beine gut, zwei Beine schlecht; Konkret-Verlag 2019.

Weite Teile der veganen Tierrechtsbewegung begrüßen Rassistinnen, Ökofaschistinnen und andere Menschenfeindinnen an Infoständen, auf Demonstrationen und als ihre medial wirksamen Fürsprecherinnen – der Schlachtruf lautet: „Hauptsache für die Tiere!“ Dieses Buch soll verstehen helfen, warum Tierliebe und Menschenhass so nah beieinander liegen und warum es so schwer ist, mit Leuten in der Szene darüber zu sprechen.

Mira Landwehr studierte Geschichte und Germanistik. Mehrere Jahre bewegte sie sich in der Tierrechtsszene. Sie schreibt regelmäßig für konkret und bloggt unter aufdemnachttisch.de.

Veranstalterinnen: Galerie K‘ und Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.
Diese Veranstaltung wurde ursprünglich für Freitag, 17. April 2020, angekündigt und wurde wegen der Corona-Pandemie auf den 05.08. verschoben.