Antirassismus - Archiv


Zur Geschichte und zu Kontinuitäten der Biopolitik (Seminar)

Freitag 10. Oktober bis Montag, 13. Oktober 2008, Ort: Forsthof Schwarz in 17252 Schwarz

Thema: „Zur Geschichte und zu Kontinuitäten der Biopolitik: Ein Seminar über die Konsequenzen biologistischen Denkens und die Führerschule der Deutschen Ärzteschaft in Alt Rehse“

mit Kai Kaschinski

Im Verlauf dieses Wochenendes wird die Diskussion grundlegender biologistischer Argumentationsweisen im Vordergrund stehen. Ein Teil des Seminars wird sich mit der Entstehungsgeschichte biologistischen Denkens und der Definition des Lebenswertes von Menschen durch Wissenschaft und Medizin beschäftigen. Dabei werden die Kontinuitäten der Biopolitik erörtert wie auch spezifische Argumentationen, die sich auch heute noch im medizinischen und sozialpolitischen Bereich wieder finden. So wird ein inhaltlicher Beitrag des Seminars die Entwicklungen der Biopolitik und ihre Eingriffe in die Gesellschaft entlang Foucaults Konzept der Biomacht thematisieren und zugleich hinterfragen welchen Veränderungen die Biopolitik aktuell mit ihrer Globalisierung unterworfen ist. Zur Diskussion gestellt wird unter anderem auf welche Weise biologistische Konzepte der Selektion und Hierarchisierung in die aktuellen Körperpolitiken Eingang finden und welche gesellschaftlichen Konsequenzen daraus erwachsen. In einem zweiten Teil wird sich das Seminar exemplarisch mit der Geschichte der „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ und ihrer Aufarbeitung beschäftigen. Die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ in Alt Rehse war während des Nationalsozialismus für die ideologische Schulung des medizinischen Personals im Deutschen Reich eingerichtet worden. Anhand ihrer Geschichte können zentrale Elemente eines biologistischen Menschenbildes und seiner Verankerung in der Medizin betrachtet werden. Hinzukommt, dass heute zwei sehr unterschiedliche Projekte an dem Ort der ehemaligen Führerschule präsent sind. Zum einen versucht der „Verein für die Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse e.V.“ eine kritische Auseinandersetzung mit der historischen Bedeutung der einstigen Führerschule mittels einer Ausstellung und öffentlichen Veranstaltungen zu ermöglichen. Zum anderen baut der Verein „Tollense Lebenspark“ direkt auf dem Gelände ein New-Age-Projekt auf, das eigene Angebote im Gesundheitsbereich macht und ebenfalls eine Einführung in die Geschichte der Führerschule anbietet. Führungen in Alt Rehse und Gespräche vor Ort werden vor diesem Hintergrund genutzt um anhand der mit den Projekten verbundenen Ansätzen historischer Aufarbeitung die Perspektive der inhaltlichen Diskussionen zu erweitern. Die Übernachtungs- und Seminarkosten trägt die Rosa-Luxemburg-Initiative. Fahrt- und Verpflegungskosten werden von den SeminarteilnehmerInnen gemeinsam getragen.

Zeitplan: Freitag ab 20.00 Uhr bis Montag um 10.00 Uhr
Anmeldungen für das Seminar sind bis spätestens Mittwoch, den 24. September 2008, an die E-Mail-Adresse: rlc.bremen(ädt)gmx.info oder die Postadresse: Rosa-Luxemburg-Club Bremen, Kai Kaschinski, Bernhardstrasse 12, 28203 Bremen zu senden. Zur Koordination der Anreise und Unterbringung bitte eine E-Mail-Adresse und/oder Telefonnummer angeben.

Wochenendseminar der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit dem Verein lifeKritik

»Wir haben das alles satt!« Les Réfugiés – eine Band aus dem Flüchtlingslager Blankenburg

Samstag 27. 9. 2008 20:30 Uhr, cine-k (Kinosaal in der Kulturetage), Bahnhofstraße 11, 26122 Oldenburg

Erstaufführung des Dokumentarfilmes »Wir haben das alles satt!« Les Réfugiés – eine Band aus dem Flüchtlingslager Blankenburg; Oldenburg 2008, ca. 60 Min.

Mehr Informationen zur Veranstaltung und zum Film hier auf der website der niedersächsischen Rosa-Luxemburg-Stiftung. Die Erstellung des Film wurde von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert.

Vergessene Proteste. Internationalismus und Antirassismus vor und nach “1968″

Montag, 22. 9. 2008, 19:30 Uhr Infoladen Bremen, St.-Pauli-Strasse 10/12, 28203 Bremen

Lesung und Diskussion – mit Niels Seibert (Berlin)

Auftakt der Reihe Neue Linke – alte Linke?

Afrikanische Kommilitonen, die dem SDS 1964 in Westberlin das regelverletzende Demonstrieren beibringen? Ein bei einer antirassistischen Aktion demoliertes Kino 1966? Krawalle während der Frankfurter Buchmesse 1968? Militante Verhinderung einer Abschiebung 1969? Eine Bombe gegen ein Kriegsschiff im Hamburger Hafen im selben Jahr? Fluchthilfe für US-amerikanische Soldaten 1970? Tumulte auf Aktionärsversammlungen 1971? Kampf für die Aufnahme von Asylsuchenden 1973? Proteste gegen staatlich verschuldete Todesfälle von Flüchtlingen 1983? Viele politische Aktivitäten der »Neuen Linken« sind in Vergessenheit geraten. In diesem Buch wird eine Studenten- und Internationalismusbewegung geschildert, die sich gegen Kolonialismus und Neokolonialismus, Rassismus und bundesdeutsche Flüchtlingspolitik richtete. Die Erinnerung an diese mitunter militanten Proteste steht unvermeidlich im Widerspruch zur herrschenden Geschichtsschreibung und gibt Anregungen für die politische Praxis heute.

Niels Seibert war an der Vorbereitung und Durchführung antirassistischer Grenzcamps beteiligt und engagiert sich in linken und autonomen Gruppen gegen Krieg, Militarismus und Rassismus. Er hat 2008 das Buch Vergessene Proteste. Internationalismus und Antirassismus 1964-1983. Unrast-Verlag, Münster veröffentlicht.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative

HINWEIS:  Am Dienstag, 23.9.2008 findet dieselbe Veranstaltung (ohne Beteiligung der RLI)  in Oldenburg statt. Ort: alhambra, Hermannstr. 83, 26135 Oldenburg, Beginn 20.30 Uhr.

			

Supermärkte und Globalisierung. Zum Ausverkauf sozialer Rechte durch EU, Lidl & Co.

Mittwoch, 14. Mai 2008, 19 Uhr, Veranstaltungssaal im Gewerkschaftshaus Bremen, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen

Podiums- und Plenumsdiskussion

Mit Spitou Mendy, Agnes Schreieder und Werner Rätz

Rund um den Globus befinden sich Supermärkte auf dem Vormarsch. Bei Lebensmitteln sind es weltweit nur noch dreißig Supermarkt-Ketten, welche ein Drittel des gesamten Handels abwickeln! Garant des Erfolgs sind in erster Linie Dauertiefstpreise – verkörpert durch global operierende Konzerne á la Wal-Mart, Tesco oder Metro. Einziger Haken: Die viel gepriesene Billigware gibt es nicht zum Nulltarif. Vielmehr wäre sie ohne systematische Verletzung sozialer Rechte und ohne Zerstörung ökologischer Ressourcen überhaupt nicht möglich. Hier zu Lande sind es vor allem die schikanösen Arbeitsbedingungen bei Lidl, welche in den letzten Jahren für Schlagzeilen gesorgt haben. Auch die regelrechte Hyperausbeutung papierloser ArbeitsmigrantInnen in der südspanischen Gemüseproduktion war immer wieder Thema. Noch zugespitzter ist die Situation in Ländern des globalen Südens: Durch expandierende Supermarkt-Ketten werden dort KleinhändlerInnen genauso wie Kleinbauern und -bäuerinnen millionenfach in den Ruin getrieben. In der Veranstaltung soll einerseits der Frage nachgegangen werden, ob und wie Proteste zusammengebracht werden können – etwa die Lidl-Kampagne von ver.di mit dem Kampf papierloser LandarbeiterInnen in Südspanien. Andererseits soll zur Sprache kommen, was wir überhaupt konsumieren und produzieren möchten – und zu welchen Bedingungen. Dies wird nicht möglich sein, ohne der Tatsache ins Auge zu sehen, dass viele Menschen finanziell gar keine andere Möglichkeit haben, als in Supermärkten einzukaufen.

Spitou Mendy ist Aktivist von SAC-SOT – andalusische LandarbeiterInnengewerkschaft), Agnes Schreieder von ver.di (Hamburg) und dort u.a. mit der Lidl-Kampagne von ver.di beschäftigt, Werner Rätz ist Mitarbeiter der Informationsstelle Lateinamerika und in der AG „Genug für alle“ von attac.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg Initiative in Kooperation mit nolager/Bremen und der ver.di-Jugend Bremen.

Mehr Infos unter www.globale-soziale-rechte.de

Deutschlandwunder – Wunsch und Wahn in der postnazistischen Kultur

Kongress gegen die Versöhnung mit der deutschen Nation

9.-11. Mai 2008 (Kioto Lagerhaus, Schildstr.12-19, 28203 Bremen / Infoladen St. Paulistr. 10-12, 28203 Bremen

VERANSTALTUNGSBERICHT hier.

Die AutorInnen des Sammelbandes Deutschlandwunder Wunsch und Wahn in der postnazistischen Kultur (erschienen 2007 im Ventil-Verlag) werden ihre hier formulierte Kritik deutscher Vergangenheitsbewältigung anhand von Beispielen aus Filmen, Hör- und Computerspielen, Sport, Literatur und (Pop-)Musik darstellen und weiterentwickeln. Ausgangspunkt ist das aktuelle, sich seit 1990 neu formierende deutsche Nationalbewusstsein in seiner kulturindustriellen Darstellung: Neben die fortwährende Stilisierung der Deutschen als Opfer tritt momentan die Integration von Auschwitz in die medialen (Re-)Inszenierungen der deutschen Erinnerungsarbeit als gesellschaftlichem Kitt, in der die Nation zum kollektiven Objekt der Identifizierung wird. Die neue Unbefangenheit im Umgang mit der Geschichte, in der Auseinandersetzung mit den Erfahrungen der eigenen Großeltern, der Wunsch, bei der Weltmeisterschaft auch einmal unbeschwert schwarz-rot-geil zu sein, macht die dritte TäterInnengeneration zum Protagonisten des postnazistischen Nationalgefühls.

Anmeldung per Mail an: info(ädd)kittkritik.net

ACHTUNG: Frühzeitige Anmeldung aufgrund begrenzter TeilnehmerInnenzahl unbedingt empfohlen! Teilnahmebeitrag: 15/10 EUR

Kongressprogramm: www.kittkritik.net

Ein Kongreß der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen und der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit der HerausgeberInnengruppe kittkritik (mit finanzieller Unterstützung des Solidaritätsfonds der Hans-Böckler-Stiftung).

Flucht und Fluchtabwehr an der Südgrenze

– Der europäische Krieg gegen Flüchtlinge in der Ägäis

Samstag, 26. April 2008, 20 Uhr, Infoladen Bremen, St. Pauli Str. 10/12, 28203 Bremen

Vortrag und Diskussion mit Elias Bierdel (Borderline europe)

Immer mehr Flüchtlinge sterben bei ihrem Versuch nach Europa einzureisen. Poseidon lautete der Deckname, unter dem die europäische Agentur für operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen (Frontex) ihre Maßnahmen zur Flüchtlingsabwehr im griechischen Mittelmeer durchführt. Elias Bierdel war im Sommer 2004 an der Rettung von 37 afrikanischen Schiffbrüchigen im Mittelmeer durch die Cap Anamur beteiligt. Er war kürzlich im griechischen Mittelmeer und wird von der Situation vor Ort berichten.

www.borderline-europe.de

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit einer antirassistischen Gruppe in Bremen statt.

Vortrag zum Thema Naziversände

Mittwoch 16. April 2008, 20 Uhr, BdP Jugendhaus, Am Hulsberg 136, 28205 Bremen

Mit Carsten Neumann, Verein Standpunkt, Bremen

„Naziläden – was haben sie im Sortiment“ soll über die Produkte die in den Läden und Versänden informieren. Heute geben sich viele Marken und Bands „unpolitisch“, um einen größeren Kundenkreis zu erschließen. Doch wer sind die Macher und wer die Kunden? Die Versände und Läden aus Bremen und ihr Angebot aus der Nähe, ohne sie aufzusuchen.

Nazis und deren Freunde keinen Zutritt ( nach § 6 des Versammlungsgesetzes).

Die Veranstaltung findet in Kooperation zwischen der Rosa Luxemburg Initiative und Standpunkt Bremen statt.

Veranstaltung zur Broschüre “Das Versteckspiel”

Mittwoch, 2. April 2008, 18 Uhr, Lidicehaus Bremen, Weg zum Krähenberg 33a, 28195 Bremen (Werderinsel)

Mit Carsten Neumann, Verein Standpunkt, Bremen“Das Versteckspiel“ ist der Name einer Broschüre, die sich mit den alten und neuen subkulturellen Zeichen der Naziszene beschäftigt. Im gleichnamigen Dia-Vortrag soll es auch um die dahinterstehenden Bilder und deren Ikonographie gehen. Die Broschüre zum Nachschlagen wird bei der Veranstaltung angeboten.

Website zur Broschüre „Das Versteckspiel“.
Nazis und deren Freunde keinen Zutritt (nach § 6 des Versammlungsgesetzes).

Die Veranstaltung findet in Kooperation zwischen der Rosa Luxemburg Initiative und Standpunkt Bremen statt.

White Noise – Sounds of racism and violence

Dienstag, 19.2. 2008, 19.30 Uhr, Vereinsraum Grünenstr. 18, 28201 Bremen

Mit Carsten Neumann (Standpunkt Bremen)

Vortrag über die zunehmenden Nazi-Kultur-Netzwerke in Deutschland und Europa unter Einbeziehung konkreter Text- und Musikbeispiele.

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit der Kampgane „Ladenschluß“ (Bremen)

Erinnerung und Geschichtspolitik – diskursgeschichtliche Verschiebungen, Entsorgungen und Ausblicke

Mo, 21. Januar 2008, 19.30 Uhr, paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen

Vortrag und Diskussion mit Claudia Krieg

Auftaktveranstaltung der Reihe Antifaschistische Perspektiven des Erinnerns

Die öffentlich-staatlichen Direktiven zur Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus sind in den letzten Jahren vielfach kritisch betrachtet wurden. Ihnen wird dabei zumeist ein verschleiernder und reaktionärer Charakter bescheinigt, der sich besonders durch „Verdrängen“, „Vergessen“ oder „Verleugnen“ auszeichne. Aber den bundesdeutschen Erinnerungsdiskurs auf die Rechtfertigung nationaler Identität und eine Viktimisierung von Täter_innen zu beschränken, greift zu kurz. Welche politische Legitimationsfunktion Erinnerung erfüllt und ob und wie sich aktuell, gerade zwischen dem 60. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus 2005 und dem 20. Jahrestag der Auflösung des Ostblocks im Jahr 2009 eine weitere Epoche in der sozialen und politischen Verwendung des Begriffs der Erinnerung ausmachen lässt, sind zwei der Fragenkomplexe, die in dieser Veranstaltung kurz skizziert werden.

Claudia Krieg ist Soziologin und lebt in Leipzig.

EU-Außengrenze Osteuropa: Grenzregime, Migration und soziale Situation in der Ukraine

Berichte und Bilder vom ersten NoBorder-Camp in der Ukraine

Mit: NoLager Bremen

Mittwoch, 12.Dezember, 19.30 Uhr, Bonboncafe, Hardenbergstr. 50 

Rund 300 AktivistInnen aus über 15 Ländern sind im August 2007 nach Ushgorod im westlichsten Zipfel der Ukraine zum ersten NoBorder-Camp auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion zusammengekommen. In der Veranstaltung soll am Beispiel der Ukraine die Verschiebung der EU-Außengrenzen im östlichen Europa näher beleuchtet werden, auch im Hinblick auf die ökonomische Logik der EU-Osterweiterung. Darüber hinaus möchten wir über die Situation von Flüchtlingen und MigrantInnen in der Ukraine berichten, insbesondere über das berühmt-berüchtigte Internierungslager Pawschino 30 Kilometer entfernt von Ushgorod. Im letzten Teil der Veranstaltung soll es schließlich um Perspektiven transnationaler Vernetzung von unten gehen, denn eines der erklärten Ziele des Camps war es, bewegungspolitische Kontakte zwischen Ost- und Westeuropa zu vertiefen.

Veranstaltet von der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen

Universalistischer Rassismus, getarnt als “Islamismuskritik”?

Die aktuellen Debatten um Islamismus und der postkoloniale Antirassismus

Freitag 15.6.2007, 20 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Vortrag und Diskussion mit Udo Wolter

Im Gefolge der Anschläge vom 11.9.2001 auf das World Trade Center in New York und weiterer Anschläge in Europa hat die Skandalisierung von Gewaltverhältnissen gegenüber Frauen in islamisch-migrantischen Communities und die Fokussierung auf Islamismus Eingang in einen rassistischen Diskurs gefunden. Anlässlich spektakulär aufbereiteter Ereignisse wurde von Politik und Medien eine „Integrationsdebatte“ losgetreten, die offensichtlich von identitätsstiftenden Ab- und Ausgrenzungen („Parallelgesellschaft“ / „deutsche Leitkultur“) mitgeprägt war, wie dies nach dem Mord an Theo van Gogh oder dem sogenannten „Ehrenmord“ an Hatun Sürücü geschah, jenen tödlichen Manifestationen von Ideologien, die dem Anspruch auf ein freies Leben nach den Bedürfnissen der Individuen ihre Unterwerfung unter die Regeln des Kollektivs entgegensetzt.

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Drogenangst und Gesundheitswahn

Dienstag, 10. 4. 2007, 19.30 Uhr, Infoladen Bremen, St.-Pauli-Str. 10/12, 28203 Bremen

Mit Volker Beeck

Waren schon die bisherigen Drogenverbote die autoritäre Maßnahme par exellence, so wird der Staat mit den angekündigten Rauchverboten endgültig zum Wächter über den Lebensstil seiner BürgerInnen. Im aktuellen Gesundheitswahn korrespondiert die staatliche Verfügung über den Volkskörper mit der Einforderung von Selbstverantwortung der Subjekte für ihre Verwertbarkeit, à la Hartz IV.
Warum Drogenverbote und nicht Drogen Tote schaffen, wie Drogenangst und Dealerparanoia zusammenhängen und worum es beim aktuellen Gesundheitswahn geht, wird Thema bei dieser Veranstaltung sein.

Volker Beeck studiert Behindertenpädagogik an der Uni Bremen.

Veranstaltung in Kooperation mit dem Arbeitskreis Kritik des Antisemitismus des AStA der Universität Bremen und der Antinationalen Gruppe Bremen

Menschenrechte in der Türkei zwischen Anspruch und Realität

Beitrittsverhandlungen der Türkei und die Rolle der Zivilgesellschaft

Mittwoch, 25. Oktober 2006, 18:00 Uhr, forum Kirche, Hollerallee 75, 28209 Bremen

Mit dem Beginn der Beitrittsverhandlungen hat die Aufmerksamkeit gegenüber der Türkei zugenommen. Ein Land, das der EU beitreten möchte, muss bestimmte Kriterien erfüllt haben. Im Rahmen dieses Prozesses wurden gewisse Anpassungsreformen in der Türkei vollzogen. Wir möchten mit Vertretern unterschiedlicher zivilgesellschaftlicher Organisationen aus der Türkei / Kurdistan die Frage der Menschenrechte, die Situation der Inlandsflüchtlinge und die Situation der Frauen zwischen Anspruch und Realität diskutieren. Gleichzeitig wollen wir uns mit der Rolle der Zivilgesellschaft bei der Demokratisierung des Landes auseinander setzen.

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Weder hier noch da. Zur Situation der Romaflüchtlinge aus dem Kosovo

Bleiberecht und Lebensperspektiven statt bundesdeutsche Abschiebepolitik.

Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Dr. Dirk Auer

Moderation: N.N. (Roma-Bündnis-Nordwest)

Mittwoch, 27.09. 2006, 19 Uhr im paradox, Bernhardstr. 12, Bremen

Derzeit laufen die Statusverhandlungen über die politische Zukunft des Kosovo. Dabei stehen sich die Positionen der serbischen und albanischen Ver-handlungsteilnehmer unversöhnlich gegenüber. Bis Ende des Jahres soll eine Lösung gefunden werden. Diese beinhaltet vermutlich die nationale Unabhängigkeit. es ist zu befürchten, dass damit die in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Roma aus dem Kosovo endgültig jeden Schutz vor Abschiebung verlieren. Menschenrechtsorganisationen verweisen immer wieder darauf, dass eine akute Gefährdung der Minderheit der Roma im Kosovo nach wie vor besteht. Die Roma aus dem Kosovo sind eine der größten Flüchtlingsgruppen in Bremen und Niedersachsen. Wie viele andere Flüchtlinge hangeln sich die Menschen seit vielen Jahren von Duldung zu Duldung.

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Gesundheitsversorgung für illegalisierte MigrantInnen – Modell München?

am Mittwoch, 16. März 2005, Pavillon Gesundheitsamt, Horner Str. 60-70,

19. 30 Uhr

Vortrag und Diskussion mit Dr. Philip Anderson

Der Referent, Dr. Philip Anderson, ist Geisteswissenschaftler und Autor der vom Münchner Stadtrat in Auftrag gegebenen Studie „…Dass Sie uns nicht vergessen – Menschen in der Illegalität in München“. Die Studie untersucht anhand von qualitativen Interviews die Situation von MigrantInnen ohne legalen Aufenthaltsstatus in München in den Lebensbereichen Wohnen, Gesundheitsversorgung, Arbeit und Bildung. Die Ergebnisse der Studie haben in München zu einem Beschluss des Stadtrats geführt, dass Illegalisierte in München künftig in Notsituationen leichter humanitäre Hilfe erhalten sollen. Unter anderem ist die Einrichtung eines Fonds für medizinische Versorgung geplant. Schulen sollen darauf hingewiesen werden, dass sie keine Pflicht haben Nachweise zum Aufenthaltsstatus von Kindern zu verlangen.

Philip Anderson wird einen Überblick über die Ergebnisse der Münchner Studie und ihre (kommunal)politischen Folgen vor allem im Bereich der Gesundheitsversorgung von Menschen ohne Aufenthaltsstatus geben. Das MediNetz Bremen plant derzeit die Durchführung einer ähnlichen Studie speziell mit dem Schwerpunkt Gesundheitsversorgung von Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus auch in Bremen. In der Diskussion wird es daher auch darum gehen, ob die Münchner Maßnahmen als Modell für Bremen dienen können.