Gender - Archiv


Aufstand aus der Küche – Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus und die unvollendete feministische Revolution

Buchvorstellung und Diskussion mit der Mitherausgeberin Bini Adamczak (Berlin)
Dienstag, 13. Mai 2014, um 19:00 Uhr
Infoladen, St. Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

In dem Band formuliert die feministisch-marxistische Theoretikerin und Aktivistin Silvia Federici eine aktuelle Kritik der Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus und plädiert für eine feministische Politik der Commons. Neben zwei neuen Beiträgen wird auch die bereits 1974 verfasste Kritik „Counter-Planning from the Kitchen“ erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht. Federici erinnert an die „unerledigte Revolution des Feminismus“ und plädiert für deren Aktualisierung in der Gegenwart.
Queer-Feminismus und Ökonomiekritik schließen einander nicht aus (wie in letzter Zeit immer wieder behauptet), sondern müssen verbunden werden. Das Buch, das die neue Buchreihe Kitchen Politics eröffnen wird, ist gleichzeitig eine Intervention in einen queeren wie feministischen Diskurs, der sich um eine Kritik des Kapitalismus zu wenig bemüht und andererseits eine Intervention in den ökonomiekritischen, marxistischen Diskurs, der leider immer noch sehr androzentrisch (männerdominiert) funktioniert und Geschlechterverhältnisse nur am Rande behandelt. Gleichzeitig führen wir auch die in USA und Italien bekannte operaistische Feministin Silvia Federici in Deutschland ein. Der Band stellt ebenso einen Beitrag zur Analyse des globalen Kapitalismus mit Schwerpunkt auf der Reproduktionsarbeit dar wie zur Geschichte feministischer Kämpfe und ist als ein Plädoyer für eine materialistische, antikapitalistische Wende der Queer Theory zu verstehen.
Silvia Federici ist feministische Aktivistin, Autorin und emeritierte Professorin für politische Philosophie und Women Studies. 1972 war sie Gründungsmitglied des International Feminist Collective, welches die internationale „Lohn für Hausarbeit-Kampagne“ initiierte. Seit dem hat sie zahlreiche Bücher und Essays zu marxisticher und feministischer Theorie, Globalisierungskritik und neuerdings zum Konzept der Commons veröffentlicht. Seit den 1990ern ist sie Mitglied des Midnight Notes Collective. Sie lebt und arbeitet in New York City.

 Bini Adamczak hat das Buch Aufstand aus der Küche – Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus und die unvollendete feministische Revolution von Silvia Federici mitherausgegeben. Von ihr selbst sind folgende Bücher veröffentlicht worden: Über die Einsamkeit kommunistischer Gespenster und die Rekonstruktion der Zukunft, Münster und Kommunismus – Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird, Münster. Sie lebt in Berlin.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit dem Autonomen Feministischen Referat der Universität Bremen.

Film: Segredos de Amor – Die Geheimnisse der Liebe

Filmvorführung  Segredos de Amor – Die Geheimnisse der Liebe (30 Minuten, Original mit Untertiteln) und anschließende Diskussion mit der Regisseurin Eunice Gutman
Dienstag, 15. April 2014, um 19:30 Uhr
KWEER, Theodor-Körner Str. 12, 8203 Bremen

In Brasilien ist das Thema Homosexualität geprägt von einer, im internationalen Vergleich, frühzeitigen liberalen Gesetzgebung bezüglich der Gleichberechtigung Schwuler und Lesben. Dem steht eine verhältnismäßig geringe gesellschaftliche Akzeptanz und eine hohe Quote gewalttätiger Übergriffe gegenüber. Filmpräsentation und anschließend Diskussion über die gesellschaftliche Situation der LGBTI mit der brasilianischen Regisseurin Eunice Gutman.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit Rat und Tat Bremen und Gruppe Flops.

Justicia negada – Drei mexikanische Frauen auf der Suche nach Gerechtigkeit

Theaterstück von Telón de Arena aus Ciudad Juárez (Mexiko) in spanischer Sprache mit deutschen Obertiteln
Sonntag, 27. April 2014, um 20:00 Uhr
Schaulust, Güterbahnhof, Tor 48, Beim Handelsmuseum 9, 28195 Bremen

Die Autorin und Regisseurin Perla de la Rosa erzählt in ihrem Bühnen­ stück Justicia negada – drei mexikanische Frauen auf der Suche nach Gerechtigkeit von dem Schmerz und der Hilflosigkeit in einer von Gewalt zerrütteten Region. Es greift die Thematik der bis heute andauern­ den Gewalt gegen Frauen auf, die seit den 1990er Jahren in der Grenzregion im Norden Mexikos eine traurige Realität darstellt. Ausgehend von dem Schicksal dreier Frauen und dem Gerichtsurteil des Falles „Campo­ Algodonero gegen Mexiko“, der 2009 vor dem Interamerika­ nischen Gerichtshof für Menschenrechte behandelt wurde, kommen in dem Stück vor allem die Mütter der Opfer zur Sprache – alle auf der Suche nach Gerechtigkeit gegen die Machenschaften von Drogenkartellen, orga­nisierter Kriminalität und einem von Unrecht geprägten Staat. Eingebettet in die mythische Saga, die den Fragen nach dem Sein und den Abgründen der Menschheit nachgeht, verleiht de la Rosa mit Justicia negada nicht nur den Protagonistinnen eine starke Stimme, sondern setzt ein prägnantes Zeichen für Solidarität, Moral und Menschlichkeit. Das Stück wird begleitet mit Live­Musik und Videoausschnitten aus dem Gerichtsbeschluss.

Mit: Guadalupe Balderrama / Guadalupe de la Mora / Dinorah Goche / Claudia Rivera / Emiliano Molina / Musik: Georgina Meraz / Cello / Regie: Perla de la Rosa / Regieassistenz: Raúl Alonso Díaz Almeida / Bühnenbild: Perla de la Rosa / César Cabrera / Produktion: Daniel Miranda / Kostüm: Cecilia Bueno / Yolanda Espinoza / Multimedia: Óscar Fernández Millón

Weiter Informationen unter: www.telondearena.org / www.bremen­schaulust.de

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit dem Feministischen Referat des AStA der Universität Bremen.

 

Justicia negada – Drei mexikanische Frauen auf der Suche nach Gerechtigkeit

Theaterstück von Telón de Arena aus Ciudad Juárez (Mexiko) in spanischer Sprache mit deutschen Obertiteln
Samstag, 26. April 2014, um 20:00 Uhr
Schaulust, Güterbahnhof, Tor 48, Beim Handelsmuseum 9, 28195 Bremen

Die Autorin und Regisseurin Perla de la Rosa erzählt in ihrem Bühnen­ stück Justicia negada – drei mexikanische Frauen auf der Suche nach Gerechtigkeit von dem Schmerz und der Hilflosigkeit in einer von Gewalt zerrütteten Region. Es greift die Thematik der bis heute andauern­ den Gewalt gegen Frauen auf, die seit den 1990er Jahren in der Grenzregion im Norden Mexikos eine traurige Realität darstellt. Ausgehend von dem Schicksal dreier Frauen und dem Gerichtsurteil des Falles „Campo­ Algodonero gegen Mexiko“, der 2009 vor dem Interamerika­ nischen Gerichtshof für Menschenrechte behandelt wurde, kommen in dem Stück vor allem die Mütter der Opfer zur Sprache – alle auf der Suche nach Gerechtigkeit gegen die Machenschaften von Drogenkartellen, orga­nisierter Kriminalität und einem von Unrecht geprägten Staat. Eingebettet in die mythische Saga, die den Fragen nach dem Sein und den Abgründen der Menschheit nachgeht, verleiht de la Rosa mit Justicia negada nicht nur den Protagonistinnen eine starke Stimme, sondern setzt ein prägnantes Zeichen für Solidarität, Moral und Menschlichkeit. Das Stück wird begleitet mit Live­Musik und Videoausschnitten aus dem Gerichtsbeschluss.

Mit: Guadalupe Balderrama / Guadalupe de la Mora / Dinorah Goche / Claudia Rivera / Emiliano Molina / Musik: Georgina Meraz / Cello / Regie: Perla de la Rosa / Regieassistenz: Raúl Alonso Díaz Almeida / Bühnenbild: Perla de la Rosa / César Cabrera / Produktion: Daniel Miranda / Kostüm: Cecilia Bueno / Yolanda Espinoza / Multimedia: Óscar Fernández Millón

Weiter Informationen unter: www.telondearena.org / www.bremen­schaulust.de

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit dem Feministischen Referat des AStA der Universität Bremen.

 

Antisemitismus und Geschlecht

Vortrag und Diskussion
Donnerstag, 23. Januar 2014, 19.00 Uhr
Infoladen, St. Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

 

Um 1900 zirkulierte eine Vielzahl antisemitischer Bilder, Pamphlete und „wissenschaftlicher“ Abhandlungen. Besonders bekannt sind die Steroetype der „jüdischen Weltverschwörung“ oder des „jüdischen Kapitalismus“. Doch auch Geschlecht und Körper spielen im Antisemitismus des Kaiserreichs eine zentrale Rolle. Der Jude wird zum Beispiel als „verweiblicht“ gezeichnet, als unproduktiv und schwächlich. Die Jüdin dagegen wird als „vermännlicht“ dargestellt, unfähig sich in die (zeitgenössische) Frauenrolle einzufügen. In dem Vortrag soll es um sexualisierte und vergeschlechtlichte antisemitische Stereotype und deren Entstehungskontext gehen. Es soll aufgezeigt werden, welche Stereotype es gab und welche Funktion sie im Zusammenhang mit der Festigung von Nationalstaat und Zweigeschlechtlichkeit erfüllten. So werden im Vortrag die sexualisierten antisemitischen Motive analysiert, ihr Ursprung und ihre Funktion aufgezeigt und auch der Zusammenhang von Geschlecht und Arbeit im Antisemitismus des Deutschen Kaiserreichs beleuchtet.

Leider ist der Infoladen zur Zeit nicht barrierefrei zugänglich.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der der Bremer Gruppe c3.

Die Bedeutung des muslimischen Kopftuches

Eine Einführung: rli jour fixe mit Reyhan Şahin (Bremen)
Mittwoch, 23. Oktober 2013, um 18:30 Uhr
Rosa-Luxemburg-Stiftung Büro Bremen, Breitenweg 25, 28195 Bremen – Mit Anmeldung!

Das muslimische Kopftuch in Deutschland: Wie und warum wird es getragen? Welche Bedeutungen kann dieses Stück Stoff für die Gesellschaft und die Trägerin haben? Wir möchten eine Einführung in ein umstrittenes Thema bieten, das auch aus linker und feministischer Sichtweise Interesse auf sich zog, und möglichst zur Versachlichung der Diskussion beitragen.

Dr. Reyhan Şahin, Sprachwissenschaftlerin und Semiotikerin, hat für ihre Promotion (u.a. mit Hilfe eines Stipendiums der Rosa-Luxemburg-Stiftung) zum Thema der Veranstaltung eine Untersuchung angefertigt, für die sie in Deutschland lebende Musliminnen nach ihren Gründen, ein Kopftuch zu tragen, befragte, ihre Kleidungsvorkommen fotografierte und an ihrer Lebenswelt beobachtend teilnahm. Als Lady Bitch Ray ist Şahin als Rapperin, Künstlerin und Schauspielerin bekannt geworden. Sie propagiert mit ihrem «Bitchsm» ihre eigene Fassung eines neuen Feminismus.

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Call me Kuchu

Zur Situation von Lesben, Schwulen und Transgender in Uganda

Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle (LBGTI) werden in Uganda verfolgt und ermordet. Immer wieder werden dort Anti-Homosexuellen-Gesetze im Parlament verhandelt. Großen Einfluss haben dabei christliche Fundamentalisten ebenso wie die Medien. Queere Aktivist_Innen werden kriminalisiert bis hin zur Androhung der Todesstrafe. Trotzdem leisten sie weiterhin Widerstand.

Bericht und Diskussion mit Esther
Mittwoch, 30. Oktober 2013, um 19:30 Uhr
Mafalda, Kreuzstraße/Ecke Reederstraße, 28203 Bremen

Eine Menschenrechtsaktivistin und Journalistin berichtet über die aktuelle Situation in Uganda und erzählt von ihrer eigenen Geschichte.

Film „Call me Kuchu“, (OmU)
Donnerstag, 31. Oktober 2013, um 19:30 Uhr
Rat und Tat-Zentrum, Theo-Körner Straße 1, 28203 Bremen

Eine beeindruckende Dokumentation, die das Leben und den mutigen und alltäglichen Kampf einiger Aktivist_Innen würdigt und ein Bild extremer gesellschaftlicher Homophobie zeichnet. Anschließend Diskussion mit Esther.

Der Veranstaltungsflyer „Call me Kuchu“ als PDF zum Download.

Veranstaltet von der feministischen FrauenLesben* gruppe F.L.O.P. und dem Rat und Tat Zentrum Bremen in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Marx und Geschlechterverhältnisse – von weißen Flecken, Nebenwidersprüchen und feministischen Interventionen.

Vortrag  von Pia Garske (Berlin) am Mittwoch, 19. Juni 2013, 20.00 Uhr

Reihe intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

Ausgehend von dem berühmten Satz, in dem Marx den „Grad der weiblichen Emanzipation“ als das „Maß der allgemeinen Emanzipation“ einer Gesellschaft bestimmt, hat es engagierte Debatten darüber gegeben, ob und wie sich mit der Marxschen Analyse die Geschlechterverhältnisse im Kapitalismus kritisch reflektieren lassen. Der Vorwurf, in der Marxsche Theorie würden Geschlechter- und andere Unterdrückungsverhältnisse unter den Tisch fallen, weil die Sphäre der Reproduktionstätigkeiten und andere Mechanismen der Herstellung von Herrschaft unterbelichtet blieben, steht die Sichtweise gegenüber, dass es für das Funktionieren des Kapitalismus letztlich bedeutungslos sei, welches Geschlecht die Ware Arbeitskraft hat, wie sie „rassifiziert“ ist, ob sie jung ist oder alt.

In der Veranstaltung soll diskutiert werden, ob also Marx oder an Marx angelehnte Ansätze und queer-/feministische Debatten füreinander sowie für eine Kritik verwobener Herrschaftsverhältnisse fruchtbar gemacht werden können. Und wenn ja, wie? Welche Geschichte haben Versuche, Marxismus und Feminismus zu verbinden oder aneinander zu entwickeln, und was sind aktuelle Debatten dazu?

Die Veranstaltung ist eine Kooperation von assocazione delle talpe, Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen und dem Autonomen Feministischen Referat an der Universität Bremen.

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, die Toilette nicht.

Frauensommerakademie 2013: Körper von Gewicht – Körperpolitik(en) und Identitätsbildung

Im Jahre 2010 fand die erste Frauensommerakademie der Rosa-Luxemburg-Stiftung statt. Seit dem hat sich die frauensommerakademie* als Bildungstreffen linker Frauen etabliert und findet 2013 nun erstmals in Norddeutschland mit dem Thema „Körper von Gewicht – Körperpolitik(en) und Identitätsbildung“ statt. Veranstalterin ist der Verein frauensommerakademie*, zusammen mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und ihren Landesstiftungen in Bayern, Brandenburg, Bremen (Rosa-Luxemburg-Initiative), Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Die Frauensommerakademie möchte politisch aktiven und interessierten Frauen aus Parteien, Gewerkschaften, Studierendenverbänden, Fraueninitiativen und sozialen Bewegungen die Möglichkeit zum Austausch geben, zu gemeinsamem Diskutieren und Lernen: über ihre Erfahrungen, über Feminismus heute, den Stand und Aufgaben der Frauenbewegung und darüber, wie es gelingen kann, politische Organisationen so umzugestalten, dass eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an allen Entscheidungsprozessen möglich wird. Durch Bewusstwerden der eigenen Situation, durch theoretische Fundierung und durch den Austausch mit Anderen soll Raum für Ideen und Wege einer visionären feministischen Gesellschaftspolitik und –veränderung geschaffen werden.

Donnerstag, 4. Juli, bis Sonntag, 7. Juli 2013
Gustav-Heinemann-Bildungsstätte, Bad Malente, Schleswig-Holstein

Programm:

Donnerstag, 4. Juli 2013

ab 14.30 Uhr Anreise, Kaffee und selbstgemachter Kuchen

ab 15.00 Uhr Empfang

ab 16.00 Uhr Eröffnung der frauensommerakademie* mit einem Vortrag von Sookee

Freitag, 5. Juli 2013

Workshoptag – It’s an I-dentity not a You-dentity!

Workshop 1: Körpertheoretische Exkursion (Franziska Rauchut und Anja Mayer)

Workshop 2: Macht & Kommunikation. Ein Training zur Selbstermächtigung in Gesprächssituationen und Redeauftritten (Julia Lemmle)

Workshop 3: Problemzone Frau (Dr. Konstanze Kriese)

Workshop 4: Körperwerkstatt- Werkstattkörper?!  (Nadin Kretschmer)

Workshop 5: Frauen – Körper – Öffentlichkeit (Heike Boldt und Kristin Eckstein)

Abendprogramm: Film und Diskussion ”Audre Lorde: Die Berliner Jahre 1984 bis 1992″ mit der Regisseurin und Produzentin Dr. Dagmar Schultz.

Samstag, 6. Juli 2013

Körperpolitik – zwischen Privileg und Diskriminierung

frauensommerakademie*lecture 1: Intersektionalität (Franziska Rauchut und Anja Mayer)

frauensommerakademie*lecture 2: Weißsein (Julia Lemmle)

frauensommerakademie*lecture 3: Lookism (Magda Albrecht)

frauensommerakademie*lecture 4: Kapitalismus und Körper (Heike Boldt)

Danach Barcamp der Teilnehmerinnen.

Abendprogramm: Mrs. Darcy- Ein Poetry Slam zum Thema Job, Liebe und Frauenkörper. Performance von und mit Nadin Kretschmer.

Sonntag, 7. Juli 2013

Abschlußdiskussion, Abreise nach dem Mittagessen ab 14 Uhr.

Organisatorisches:

Teilnahmebeiträge: 100€ ermäßigt, 200€ Selbstzahlerinnen, ab 250€ Soliticket, Einzelzimmerzuschlag 10€ pro Nacht. Die Kinderbetreuung ist selbstverständlich und mit eigenem Programm. Für Kinder wird ein Teilnahmebeitrag von 20€ für das Programm erhoben.

Anmeldung bitte auf der Website der frauensommerakademie*. Die Anmeldung wird erst nach Überweisung des Teilnahmebeitrags wirksam. Weiteres zu den Anmelde- und Zahlungsbedingungen auf der genannten Website.

Weitere Informationen und Aktualisierungen des Programms finden sich auf der Website der frauensommerakademie* 2013: frauensommerakademie.wordpress.com

„Maskulinismus“ – Geschichte und Gegenwart der antifeministischen „Männerrechtsbewegung“

Vortrag mit Andreas Kemper
Dienstag, 22. Januar 2013  / 19.00 Uhr / Infoladen / St.Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

„Maskulismus“ stellt eine Selbstbezeichnung für einen modernisierten Antifeminismus dar. Die sich im deutschsprachigen Raum zusehends aggressiv organisierende Strömung der sogenannten „Männerrechtler“ bzw. „Maskulisten“, tritt verstärkt in Foren und Blogs auf und versucht sich gegen eine imaginierte feministische Vorherrschaft innerhalb der Gesellschaft zu wehren und auf diesem Wege eine gesamtgesellschaftliche männliche Opferrolle bzw. Ideologie zu etablieren. Antifeministische Inhalte werden oftmals mit rechtspopulistischen, rassistischen, homophoben und antisemitischen Inhalten vermengt. Der Referent wird einen Überblick über die Entwicklung und theoretischen Annahmen dieser erstarkenden Gruppierungen liefern.

Andreas Kemper ist Herausgeber des in diesem Jahr beim Unrastverlag erschienen Buches „Die Maskulisten: Organisierter Antifeminismus im deutschsprachigen Raum“.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit der Gruppen c3 und heart:beat. Weitere Informationen unter: http://beschissen.blogsport.de/

Style Politics: Mode, Geschlecht und Schwarzsein

Diskussionsveranstaltung mit Philipp Dorestal (Hamburg)
Montag, 10. Dezember 2012, um 19.30 Uhr
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen (Raum 5)

Wie wird „Style“ als Mittel der politischen Intervention eingesetzt? Die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung und afroamerikanische Organisationen wie die Black Panther Party oder die Nation of Islam – aber auch das Blaxploitation-Filmgenre – bedienten sich eines spezifischen Stylings, um darüber politische Identitäten wie Gender, Race und Sexualität zu inszenieren. Mithilfe der Performativitätstheorie und Ansätzen aus den Cultural Studies eröffnet Philipp Dorestal eine neue Perspektive auf die Geschichte der African Americans und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kulturgeschichte des Politischen und zur Ambivalenz von Identitätspolitik.

Der Referent:
Dr. Philipp Dorestal hat an der FU Berlin, an der Université Paris-X und der Universität Hamburg Geschichte und Philosophie studiert. Er promovierte an der Universität Erfurt mit einer Arbeit über die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung. Die Dissertation kam im August 2012 unter dem Titel „Style Politics. Mode, Geschlecht und Schwarzsein in den USA, 1943–1975“ beim Transcript Verlag heraus. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte der African Americans, Postkoloniale Theorie und die Politische Philosophie des 20. Jahrhunderts.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD e.V.) und dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften (iaf e.V.), Geschäftsstelle Bremen.

Style Politics: Mode, Geschlecht und Schwarzsein

Der Flyer zur Veranstaltung Style Politics: Mode, Geschlecht und Schwarzsein als PDF zum Download.

Escenario de Guerra – Kriegsszene


Theaterlesung, Vortrag und Diskussion zur Situation in Ciudad Juárez, Mexiko. Mit Perla de la Rosa und Guadalupe de la Morado

29.11.2012, 19.30 Uhr, Gemeindezentrum Zion, Kornstr. 31, Bremen-Neustadt (Spanisch mit deutscher Übersetzung)



Ciudad Juárez liegt an der Grenze zur USA. Sie gilt als die Stadt der Feminizide, in der unzählige, vor allem junge, arme Frauen auf grausame Weise ermordet worden sind. Durch den sogenannten „Krieg gegen die Drogen“ wurde Juárez zur gewalttätigsten Stadt der Welt. Die Einsätze von Militär und Bundespolizei haben die Lage zusätzlich verschärft und nicht wenige Menschen bezeichnen sie als Teil des Problems. Auch die Anzahl der Menschenrechtsverletzungen haben sich durch Armee und Polizei vermehrt.

Perla de la Rosa und Guadalupe de la Mora sind seit mehr als zwanzig Jahren aktive Theaterschaffende und engagieren sich auch für ihre Stadt. Sie werden über die aktuelle Lage in Ciudad Juárez, die Militarisierung und die Folgen der Straflosigkeit bei den Frauenmorden sprechen. Die Aktivitäten der Zivilgesellschaft, um ernsthafte Veränderungen in Ciudad Juárez voranzutreiben, werden jedoch der wichtigste Bestandteil ihres Vortrags sein. Am Anfang wird die Lesung eines Fragments von El Enemigo „Der Feind“ stehen, ein Stück von Perla de la Rosa zur Situation in Ciudad Juárez.

An dem Abend wollen wir über verschiedene Wege der Zusammenarbeit mit Telón de Arena sprechen, eine Kooperation mit Kulturschaffenden aus Bremen ist angedacht.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen,  dem Öku-Büro München und der Vereinigten Evangelischen Gemeinde Bremen-Neustadt.

Die Transformation des Privaten in Zeiten von Hartz IV und Elterngeld

Diskussionsveranstaltung mit Andrea Trumann (Berlin)
Donnerstag, 25. Oktober 2012, um 20 Uhr
Infoladen, St-Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

Die Kleinfamilie galt für die bürgerliche Gesellschaft jahrhundertelang als schützenswertes Gut. Hier im Privaten sollte der Mann sich von der Arbeit, die der öffentlichen Sphäre zugerechnet wurde, erholen und die Kinder im harmonischen Familienverband aufwachsen. Zuständig für diese Aufgaben war die Frau, die, wenn es dem Ideal entsprach, von der Berufsarbeit befreit und vom Mann abhängig war. Dieses Ideal, nie vollkommen durchgesetzt, mag immer noch präsent sein, hat aber in den letzten Jahrzehnten einigen Wandel erfahren. Aktuell scheint das Modell der Ehe, durch den Gesetzgeber vollkommen ausgehöhlt zu werden. Scheidungsgesetze, die den Unterhalt der Frau auf ein Minimum reduzieren, setzen eine staatliche Zwangsemanzipation der Frau in Gang, von der die Frauenbewegung kaum zu träumen wagte. Dies jedoch – zumal in Zeiten latenter oder manifester Wirtschaftskrisen – auf dem Rücken der Frauen, die dabei ihre Probleme oftmals, wie ehedem, nicht als politische, sondern als private erfahren.

Die Veranstaltung will darlegen, wie es sich mit dem Verhältnis von Privat und Öffentlich in der bürgerlichen Gesellschaft verhält und das sich hierdurch und nicht durch Biologie das Verhältnis der Geschlechter ausdrückt. An aktuellen Beispielen wie dem Scheidungsrecht, Hartz IV und dem Elterngeld soll dargestellt werden, wie sich dieses Verhältnis verändert hat und was dies für Auswirkungen auf Frauen und Männer hat. Diskutiert werden soll auch, ob es sich bei den genannten Maßnahmen um eine präventive Krisenlösungsstrategie handelte, die geholfen hat, Deutschland in der gegenwärtigen Weltrezession als Gewinner erscheinen zu lassen.

Andrea Trumann ist Diplompädagogin und Autorin; u.a. eine Einführung in den Feminismus bei Schmetterling, eine Kritik der Biopolitik im Verbrecherverlag. Artikel u.a. in der Phase II, Out oft the box und Jungle World.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Bremer Gruppe la.ok.

q*flash – queerfeministisches Festival Bremen

Vom 4.-7. Oktober 2012 findet zum ersten Mal das queerfeministische Festival q*flash statt. An verschiedenen Orten in Bremen gibt es Workshops, Konzerte, Parties, Performance, Lesungen und vieles mehr. Weitere Infos unter: qflash.blogsport.de
From octobre 4 – 7th 2012 the queerfeminist festival q*flash is taking place for the first time. At different places in Bremen will be workshops, concerts, parties, performances, readings and much more. Further information on: qflash.blogsport.de
Du 4 au 7 octobre 2012 le queerfeminist festival q*flash a lieu pour le premier fois. Aux lieux différentes á Breme il y a des ateliers, des concerts, des parties, des performances, des lectures et beaucoup plus. Plus d´informations: qflash.blogsport.de
4.-7. Ekim 2012 ilk defa queer feminist festivali q*flash yer alir. Bremen´de farkli yerlerde atölyeler, konserler, partiler, perfomanslari, okumalar ve çok daha fazlası var. Daha fazla bilgi: qflash.blogsport.de

Allgemeines Menschenrecht auf Selbstbestimmung? Zur Vermittlung von Kulturrelativismus und Universalismus

Freitag, 7. Dezember 2012 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Janne Mende

Universalismus und Kulturrelativismus stehen einander scheinbar unversöhnlich gegenüber. Auf den zweiten Blick ist eine dichotome Trennung dieser beiden Kategorien jedoch nicht möglich, auch wenn sie nicht schlicht ineinander aufgelöst werden können. Das erschwert eine normative Zuordnung. Im Vortrag soll sich einer Verhältnisbestimmung angenähert werden, die emanzipatorische und repressive Momente auf beiden Seiten in den Blick nimmt. Illustriert wird dies anhand des Fallbeispiels weiblicher Genitalbeschneidung/Genitalverstümmelung, die als weltweite und sehr verschiedenartig ausgeführte Praxis Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen ist. In der Regel wird dem Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit das Recht auf die Ausübung von Kultur, Tradition und/oder Religion gegenübergestellt. Für eine adäquate Herangehensweise ist dabei ein vermitteltes Verständnis von Kulturrelativismus und Universalismus notwendig, das Grundannahmen, Implikationen und normative Vorstellungen auf beiden Seiten in den Blick nimmt. Auf diese Weise kann ein Kritikmaßstab entwickelt werden, der die Verminderung menschlichen Leidens in den Mittelpunkt rückt.

Janne Mende forscht derzeit zur Frage kollektiver Menschenrechtsforderungen und zu den Begriffen von Kultur und Identität. Letzte Veröffentlichung: Begründungsmuster weiblicher Genitalverstümmelung. Zur Vermittlung von Kulturrelativismus und Universalismus, Bielefeld: Transcript Verlag, 2011.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit der associazione delle talpe Bremen.

„Halbierte Hoffnungen“ Die Geschichte einer Generation (Lesung auf türkisch und deutsch)

Donnerstag 22. November 2012 – 19.30 Uhr – Mediencoop Bremen e.V. im Lagerhaus, Schildstraße 12-19, 28203 Bremen

offen für all gender

mit Pinar Selek

Istanbul, 1980: Die junge Türkin Elif blickt auf die Scherben des Militärputsches, der ihre Familie zerstört hat. Von ihren Wurzeln gewaltsam losgelöst, begibt sie sich auf die bewegende Suche nach sozialer und politischer Zugehörigkeit und ihrem eigenen Ich. Gemeinsam mit ihren Freunden Hasan, Sema und Salih kämpft sie gegen die bedrückende Perspektivlosigkeit und die schmerzlichen Verluste dieser Jahre. Schließlich müssen sie sich entscheiden: der illegale, bewaffnete Kampf oder das unbescholtene Leben.
Erstmalig schildert Pinar Selek jene Zeiten des Aufruhrs durch die Augen Jugendlicher. Sie erzählt von Lebensmut und Träumen und vor allem von Freundschaft. Von Menschen, die zueinander finden und von der Fähigkeit, zu verzeihen.
„Halbierte Hoffnungen“ ist aber nicht nur die Geschichte einer Generation. Pinar Selek entwirft ein packendes Porträt Istanbuls, fast schon eine Liebeserklärung an die Stadt, die wie kaum eine andere, den Reichtum der Gegensätze lebt.

Pinar Selek, ein bekanntes Gesicht der feministischen Bewegung in der Türkei, ist Soziologin und bekannt dafür Tabuthemen anzupacken. Bekannt geworden ist Pinar Selek mit Recherchen und Arbeiten zu diskriminierten Gruppen wie Transsexuellen, Straßenkindern und SexarbeiterInnen. 1998 geriet sie unter Terrorverdacht und kämpft seit dieser Zeit gegen die Vorwürfe an, obwohl sie zweimal freigesprochen wurde. Heute lebt Pinar Selek im Exil in Frankreich. Für ihr Buch „Zum Mann gehätschelt. Zum Mann gedrillt.“ hat Pinar Selek vom türkischen PEN-Zentrum den Duygu-Asena-Preis bekommen. „Halbierte Hoffnungen“ ist ihr erster Roman.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit FrauenLesbenTrans – Infoladen Mafalda.

Odysseus, Penelope und He-Man – Kritische Theorie zu Subjektkonstitution und Geschlecht

Diskussionsveranstaltung am Freitag, 19. Oktober 2012/ 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Barbara Umrath (Köln)

Wenn man von der Kritischen Theorie spricht, kommen autoritärer Charakter, Dialektik der Aufklärung und Kulturindustrie in den Sinn. Dass die Gesellschaftskritik der frühen Kritischen Theorie sich auch auf das Geschlechterverhältnis erstreckt, wurde dabei bisher meist übersehen. Zugegeben: „Geschlecht“ war für Adorno, Horkheimer und Co. keine zentrale Analysekategorie, sondern findet eher beiläufig und an verschiedenen Stellen immer wieder Erwähnung. Eine Kritische Theorie des Geschlechterverhältnisses liegt daher allenfalls in Fragmenten vor.
Im Vortrag sollen einige dieser Fragmente vorgestellt und ihr Zusammenhang rekonstruiert werden. Der Schwerpunkt wird dabei auf den Überlegungen der Kritischen Theorie zum bürgerlichen Subjekt liegen. Es wird gezeigt, dass die Kritische Theorie das Subjekt nicht als
transzendentales – und damit als ‚geschlechtliches Neutrum’ – versteht, sondern Unterschiede in der Konstitution ‚männlicher’ und ‚weiblicher’ Subjekte reflektiert. Gleichzeitig, so die These, beobachtet die Kritische Theorie Veränderungen der Subjektkonstitution im Zuge des ‚Spätkapitalismus’, die für eine kritische Einschätzung gegenwärtiger Entwicklungen im Geschlechterverhältnis fruchtbar gemacht werden können.

Barbara Umrath hat Erziehungswissenschaften, Psychologie und Soziologie an der Universität Augsburg und der New School for Social Research, New York studiert. Sie war lange Jahre in feministischen Projekten in Deutschland und Mexiko aktiv. Derzeit lebt sie in Köln und arbeitet an einer Promotion zu Kritischer Theorie und Geschlecht.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit associazione delle talpe Bremen.

Riot Grrrl Revisited. Geschichte und Gegenwart einer feministischen Bewegung (Lesung)

Freitag, 29.6. 2012, 21 Uhr, Kulturzentrum Zakk, Sielpfad 11, 28203 Bremen (Vereinsveranstaltung)

Vortrag und Diskussion mit Jonas Engelmann

20 Jahre ist es her, dass Kathleen Hanna & Co. in der zweiten Ausgabe des Bikini Kill-Fanzines mit dem Riot-Grrrl-Manifest zur Revolution Girl Style Now aufriefen. Sie hatten schlicht die Schnauze voll vom bürgerlichen Postfeminismus, der Frauen in der Berufswelt suggerierte, alles erreicht zu haben, und sich damit zufrieden gab, dass in Indiebands jetzt auch mal eine Frau den Bass spielen konnte. Nur den Bass natürlich?
In den Neunzigern passierte etwas in der Popkultur, das es vorher noch nicht gegeben hatte: Frauen machten in der Öffentlichkeit so viel Lärm und Radau, dass sogar die Mainstream-Medien Notiz nahmen. Bikini Kill wurden im Radio gespielt. Und zum ersten Mal in der Musikgeschichte waren Frauen die Anführerinnen einer Musikbewegung. Feminismus war wieder in aller Munde, es begann die so genannte Dritte Welle des Feminismus.
Auch in Deutschland gab es Anknüpfungen wie Parole Trixie, doch was im Mainstream ankam, waren Girlies und Lucilectric. Zeit also, an Riot Grrrl zu erinnern. Jonas Engelmann stellt das im Juni im Ventil Verlag erschienene Buch Riot Grrrl Revisited! vor und lädt ein zur Diskussion.

Jonas Engelmann studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Politikwissenschaft in Mainz und hat mit einer Arbeit zu Comics promoviert. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift testcard. Beiträge zur Popgeschichte, Herausgeber einiger Sammelbände zu popkulturellen Themen, u.a. Pop, Kultur, Diskurs (zus. mit Sonja Witte u.a.) und schreibt u.a. für die Zeitschriften jungle world, konkret und phase 2. Im Juni 2011 erschien das von ihm zusammen mit Katja Peglow herausgegebene Buch Riot Grrrl revisited. Geschichte und Gegenwart einer feministischen Bewegung.

Fleeing Homophobia

Mittwoch, 27.06.2012, 19.00 Uhr, Stadtbibliothek Bremen, Am Wall 201, 28195 Bremen (Krimi-Bibliothek, 2. Stock)

mit Sabine Jansen, COC Amsterdam

Tausende von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intersexuellen (LGBTI) Personen beantragen jedes Jahr Asyl in der EU. Viele fliehen dabei nicht nur vor staatlicher Verfolgung, sondern auch aus Angst vor Verwandten, Milizen oder dem homophoben Mob, der sie bedroht.
Die Studie »Fleeing Homophobia« untersucht, wie die EU-Staaten mit den Asylanträgen von LGBTI-Personen verfahren und zeigt auf, dass in der Praxis die internationalen Menschenrechtskonventionen oft nicht eingehalten werden.

So werden LGBTI-Personen abgelehnt, die nicht den stereotypen Vorstellungen der EntscheiderInnen entsprechen. Zudem wird LGBTI-Asylsuchenden oft der Schutz vor Verfolgung mit der Begründung verweigert, sie könnten die Verfolgung im Herkunftsstaat vermeiden, indem sie ihre sexuelle Orientierung bzw. Geschlechtsidentität verbergen.Die Juristin und Co-Autorin Sabine Jansen stellt die Ergebnisse der Studie »Fleeing Homophobia« vor (Vortrag über Asylverfahren mit Bezug zur sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität in Europa, in englischer Sprache mit dt. Übersetzung).

In Kooperation mit Stadtbibliothek Bremen, feministische Gruppe H.u.g.g., Flüchtlingsinitiative Bremen, Hans-Böckler-Stiftung und DGB Jugend Bremen.

Im Rahmen des Begleitprogrammes zur Medieninstallation „Blackbox Abschiebung – Geschichten und Bilder von Leuten, die gerne geblieben wären“ und der Fotoausstellung Innenansichten – Bilder aus der Abschiebehaft, die beide vom 12.06. bis 10.07.2012 in der Stadtbibliothek Bremen (Altbauring) zu sehen sind.

Flyer Blackbox Abschiebung als PDF

Zweifel gehören dazu?! Teil II Schwierigkeiten und Fragen innerhalb selbstorganisierter antisexistischer Unterstützungspraxen

Samstag, 17.3. 2012, 18.30 Uhr, Kulturzentrum Paradox, Bernhardstraße 10-12, 28203 Bremen

Findet in einem sozialen Zusammenhang ein sexualisierter Übergriff statt, so entstehen dadurch besondere Anforderungen an das Umfeld der betroffenen und der als übergriffig empfundenen Person. Insbesondere dann, wenn zu beiden Personen enge Beziehungen bestehen, geraten die Unterstützer_innen in (innere) Konflikte. Es drängen sich Fragen auf wie zum Beispiel:
Wie kann ich als Unterstützer_in damit umgehen, wenn die Forderungen der betroffenen Person meine Kapazitäten übersteigen oder sich Zweifel in mir regen?
Welchen Umgang wählen, wenn sich der_die Täter_in nicht an die Forderungen der betroffenen Person hält beziehungsweise erklärt sie seien unangemessen ?…

In feministischen/antisexistischen Kontexten wurden in den letzten 40 Jahren Konzepte zum Umgang mit sexualisierter Gewalt entwickelt, in denen Schlagworte wie „Parteilichkeit“, „Definitionsmacht“/„-recht“, und „betroffenenkontrollierter Ansatz“ eine Rolle spielen. Diese Konzepte werden ständig weiterentwickelt, beeinflusst durch gesellschaftliche Entwicklungen, praktische Erfahrungen und Kämpfe von sozialen Bewegungen. So wiesen schwarze Feminist_innen in den 80er Jahren darauf hin, dass Herrschaftsverhältnisse miteinander verwoben sind (zum Beispiel Rassismus und Sexismus) und forderten eine Hinterfragung des bis dahin dominanten Verständnisses der Kategorie Frau.
Durch Input von Menschen aus unterschiedlichen Praxisfeldern (soziales/politisches Umfeld / AntiRaCamps / Täterarbeitsgruppe / Beratungsstelle/Telefondienst) gibt es die Möglichkeit ohne konkreten Handlungsdruck unterschiedliche Grundsätze und Konzepte von Unterstützungspraxis kennen zu lernen, Fragen zu stellen und zu diskutieren.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Antisexistisches Bündnis und Feministisches Referat Universität Bremen.

Zielgruppe:
Die Veranstaltung ist offen für alle, die sich für das Thema Unterstützungspraxen interessieren, entweder, weil sie selbst in ihrem sozialen Umfeld (Freundeskreis, politischer Zusammenhang, Szene…) von einem Übergriff und dessen Folgen mitbekommen haben, oder weil sie aus präventivem Interesse Fragen zu dem Thema haben.
Rahmen:
Der Rahmen einer Diskussion mit Menschen aus unterschiedlichen Praxisfeldern soll die Möglichkeiten bieten, ohne konkreten Handlungsdruck unterschiedliche Grundsätze und Konzepte von Unterstützungspraxis kennen zu lernen und zu diskutieren. Hierbei ist uns besonders eine offene und respektvolle Gesprächsatmosphäre wichtig, in der auch konfliktreiche Fragen angesprochen werden können, beziehungsweise werden diese auch in der Vorbereitung mitberücksichtigt. Fallbeispiele können sensibel, ohne Details und anonymisiert dargestellt werden.

Filmdiskussion zu FEMME*FEMME*FEMME (D 2010)

Donnerstag, 8. 12. 2011, 21 Uhr, ZAKK, Sielpfad 11, 28203 Bremen

mit dem Regisseur Anton Binnig

„Du machst den Leuten Angst, (…) du siehst ja aus wie ’ne Butch in Femme-Klamotten.“

Über Butches, Femmes und Andros ist bereits ausführlich debattiert worden. Anstatt den akademischen Diskurs erneut aufzuwärmen, gibt dieser Dokumentarfilm nun drei ausdrucksstarken Femmes viel Raum, ihre ganz individuellen Konzepte von Femme-Sein vorzustellen. Vor der Kamera reflektieren die drei nicht nur ihre persönlichen Erfahrungen, sondern auch ihr vielschichtiges Verhältnis zu dieser durchaus bewusst gewählten Identität. Entstanden ist ein Film über drei recht unterschiedliche Femmes, mit manchmal ernsten, manchmal witzigen Geschichten, die mehr über Femmeness hergeben, als es das Wälzen von Fachliteratur vermag – mit einer unüberhörbaren, aber solidarischen Kritik an der queeren Szene.
Ein gelungenes Langfilm-Debüt von Regisseur Anton Binnig, der seit diesem Jahr auch Mitglied im Team der Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg ist. Am 8.12.2011 werden Anton Binnig sowie eine der porträtierten Personen in der Schlampenkneipe zu Gast sein und wir möchten mit ihnen über den Film diskutieren.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Schlampenkneipe Bremen. Offen für Frauen, Lesben, Trans.

Jetzt neu: Historisch-kritisches Wörterbuch des Feminismus Band 2: Hierarchie/Antihierarchie bis Köchin

Ein Meilenstein in Sachen Gesellschaftswissen, Feminismus, Produktionsverhältnisse, Sprache: Das HISTORISCH-KRITISCHE WÖRTERBUCH DES FEMINISMUS Band 2 ist erschienen!
Unser historisch-kritisches Wörterbuch arbeitet am Befreiungswissen. Es sucht zu bergen, was schon geleistet wurde, und – wo möglich – weiter zu schürfen in diesem Bergwerk einer nicht gehobenen Geschichte der Frauen und eines Wissens vom feministischen Standpunkt.
Der zweite Band dokumentiert eine weitere Wegstrecke bergauf. Während es auf der einen Seite wieder gelungen ist, neue Bereiche feministisch-marxistisch zu erschließen (wie Köchin, Kindesmissbrauch) und historisch wichtige Daten aufzuheben (wie Internationaler Frauentag, Kinderläden), ist es inzwischen bei einer Reihe von allgemeineren Themen so, dass Geschlechterverhältnisse tatsächlich mit erarbeitet werden. Die Frage, ob nun alle Artikel, die Geschlechterfragen überhaupt einschließen, ins feministische Wörterbuch aufgenommen werden sollen oder ob nur ein Auszug gewählt wird, der die Zunahme feministischen Wissens zeigt, haben wir unterschiedlich gehandhabt. Mal liest man ein ganzes Stichwort, weil in ihm für Geschlechterfragen an irgendeiner Stelle Relevantes aufgehoben ist (wie Hightech-Industrie, internationale Arbeitsteilung), mal gibt es nur einen Auszug (etwa bei Ideologietheorie, Hoffnungslosigkeit), mal sind Grundlagen auch feministischer Diskussionen vorgestellt (wie historisch-kritisch), mal Diskussionen vorgeführt, die auch im Feminismus eine Rolle spielen (wie immaterielle Arbeit, Institution), oder es wird mit wesentlichen Zuspitzungen begonnen, die zur Weiterarbeit auffordern (wie Intellektuellenfeindschaft oder Interesse). „Kein Bereich kann sinnvoll untersucht werden, ohne die Weise, wie Geschlechterverhältnisse formen und geformt werden, mit zu erforschen“, so steht es im Stichwort Geschlechterverhältnisse (Band 1). Wir setzen weiter Stein auf Stein und fordern zur Mitarbeit auf.

Stichwörter in Band 2 unter anderem: Hierarchie/Antihierarchie, HIV/AIDS, hochtechnologische Produktionsweise, Hoffnungslosigkeit, Homosexualität, Identitätspolitik, immaterielle Arbeit, Inquisition, Institution, internationale politische Ökonomie, Ironie, Job, Jugend, Karneval, Kaste, Kemalismus, Kibbuz, Kinder, Kinderarbeit, Kinderladen, Klonen, Köchin.

Historisch-kritisches Wörterbuch des Feminismus
Band 2: Hierarchie/Antihierarchie bis Köchin
Hg. von Frigga Haug im Auftrag des Instituts für kritische Theorie
Argument Sonderband Neue Folge 311
360 Seiten, 23 Euro
ISBN 978-3-86754-311-8
portofrei zu bestellen unter http://www.argument.de/wissenschaft/hkwfem.html

Dazu jetzt NEU AUFGELEGT:
Historisch-Kritisches Wörterbuch des Feminismus Band 1: Abtreibung bis Hexe.
Band 1 wurde anlässlich der Neuauflage ergänzt um die Stichwörter „Heimat“ und „herrschaftsfreie Gesellschaft“.

Historisch-kritisches Wörterbuch des Feminismus
Band 1: Abtreibung bis Hexe
Hg. von Frigga Haug im Auftrag des Instituts für kritische Theorie
Argument Sonderband Neue Folge 295
400 Seiten (2. Auflage), 23 Euro
ISBN 978-3-88619-295-3
portofrei zu bestellen unter http://www.argument.de/wissenschaft/hkwfem.html

Staat, Ökonomie und Geschlecht: Zur (Re-)Produktion von Geschlechterverhältnissen im Kapitalismus

Tagesseminar (mit Anmeldung) am Samstag, 10.12.2011

Reihe Intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

In der Diskussion um Heteronormativität und zweigeschlechtliche Herrschaft wird häufig die systematische Vermittlung von Geschlechterherrschaft und kapitalistischer (Re-)Produktion übergangen. Bereits geführte Diskussionen zum Verhältnis von Geschlechterverhältnissen und Kapitalismus sind in Vergessenheit geraten. Das Tagesseminar soll daher in grundlegende theoretische Ansätze zum Verhältnis von Staat, Recht, Ökonomie und Geschlechterverhältnissen in kapitalistischen Gesellschaften einführen. Hierfür werden (queer-/)feministische, marxistische und marxistisch-feministische Ansätze vorgestellt und anhand von Beispielen diskutiert. Im Seminar soll folgenden Fragen nachgegangen werden: Was sind die Errungenschaften der verschiedenen Ansätze und wie lassen sie sich systematisch miteinander verbinden? Welche Entwicklungen haben Geschlechterverhältnisse im Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus erfahren? Wie verändern sie sich innerhalb des Kapitalismus und was bedeutet dies für die Aktualisierung ihrer Kritik?

Kim Robin Stoller studierte Gender Studies und Europäische Ethnologie an der Humboldt Universität zu Berlin. Schwerpunkte der inhaltlichen Auseinandersetzung bilden die Analyse und Kritik von Geschlechterverhältnissen, heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit, Antisemitismus sowie Staat, Recht, Nation und Ökonomie in bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaften. Kim ist Co-Director des Internationalen Institut für Bildung, Sozial- und Antisemitismusforschung (IIBSA) in Berlin/London.

Das Tagesseminar wird organisiert in Kooperation mit associazione delle talpe.

Anmeldung bitte direkt unter talpe(ätt)gmx.net

Staat und Geschlecht. Eine Einführung in die zentralen Debatten einer feministisch-gesellschaftstheoretischen Staatstheorie

Freitag, 2. Dezember 2011 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Anita Fischer (Frankfurt am Main)

Reihe Intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

Zentrale Widerspruchs- und Konfliktachse des staatskritischen „Malestreams“ ist die Reduktion des Staates auf den Schutz der kapitalistischen Eigentumsverhältnisse und die Garantie allgemeiner Rechte. In dieser Verfasstheit wird der bürgerlich kapitalistische Nationalstaat als geschlechtsloser bzw. geschlechtsneutraler konzipiert. Die Interventionen von geschlechtertheoretischen bzw. feministischen Staatstheoretiker_innen zielen zunächst darauf, das Geschlecht des Staates offenzulegen und die bestehenden Konzepte einer kritischen Revison zu unterwerfen. Dies hat spezifische empirische und theoretische Konsequenzen für eine geschlechtertheoretische Konzeptualisierung des Staates. Die Veranstaltung möchte daher in die verschiedenen marxistischen und feministischen Interpretationen des Zusammenhangs von Staat und Geschlechterverhältnissen einführen. Dabei sollen zentrale theoretische Überlegungen, wie beispielsweise zur Bedeutung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung oder der Trennung von öffentlicher und privater Sphäre diskutiert werden. Darüber hinaus gilt es die Potentiale und Grenzen einer Einforderung von Rechten wie Recht auf Scheidung, selbstbestimmte Reproduktion und Schutz vor Diskriminierung für die Konstitution des Staates zu erörtern.

Anita Fischer (Frankfurt am Main) promoviert im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit associazione delle talpe Bremen.

Vom Tod bedroht. Eine lesbische Journalistin aus Uganda berichtet

Freitag, 25.11.2011, 20 Uhr, Mädchenkulturhaus, Heinrichstraße 21, 28203 Bremen

Vortrag und Diskussion

mit Lillian

Anlässlich des 25.11.2011, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen berichtet Lillian, eine lesbischen Journalistin aus Uganda, zum Thema Gewalt gegen Lesben. In Uganda wurde die Journalistin, die das Thema Homophobie öffentlich machte, oftmals äußerst brutal angegriffen und aus ihrer Familie verstoßen. Knapp entging sie einem Lynchmord. In Deutschland erhielt sie ein Stipendium für eine journalistische Weiterbildung. Lillian entschied sich dann zu ihrer eigenen Sicherheit in Deutschland Asyl zu beantragen. Inzwischen hat sie wegen der Verfolgung als Lesbe Asyl bekommen. Es geht ihr in ihrem Vortrag um die Situation von Lesben, Schwulen, Transgender in Uganda und auch um ihre persönliche Geschichte in Uganda, außerdem um ihr Asylverfahren in Deutschland.

Lillian lebt inzwischen in Deutschland. Ihr Asylantrag als verfolgte Lesbe wurde anerkannt. Unterstützt wurde und wird sie von verschiedenen Netzwerken, z.B. dem Journalistinnenbund. Sie setzt sich weiterhin gegen Homophobie in Uganda ein. Im Rahmen ihrer politischen Arbeit hält sie bundesweit Vorträge zur Situation von Lesben, Schwulen und Transsexuellen in Uganda.

Die Veranstaltung ist offen für FrauenLesbenTransgender.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Feministischen Referat der Uni und den Gruppen Flop und No borders statt.

Begriffe von Gewicht. Patriarchat oder Heteronormative Matrix?

Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen / Freitag, 18. November 2011 / 20 Uhr

mit N.N., Antifaschistischer Frauenblock Leipzig (AFBL)

Patriarchat, heteronormative Matrix, Sexismus, Frauenunterdrückung – Begriffe, hinter denen sich verschiedene Konzepte von feministischer Gesellschaftskritik verbergen. Mit der Veranstaltung sollen zwei dieser Konzepte vorgestellt und einer Kritik unterzogen werden. So wie sich die Gesellschaft verändert, wandeln sich auch die Begriffe, die zu ihrer Analyse herangezogen werden. »Patriarchat« kann zwar geschlechtsspezifische Gewaltverhältnisse ökonomischer, politischer und sozialer Natur erfassen, gilt aber vielen als ein der heutigen gesellschaftlichen Realität nicht mehr angemessenes Analyseinstrument, sondern eher als identitäres Vokabular.
Das aus der Queer Theory stammende Konzept der »heteronormativen Matrix« betont dagegen den Konstruktionscharakter von Geschlecht und dessen diskriminierende Wirkung, real weiter existierende Gewaltverhältnisse geraten dabei aber tendenziell aus dem Fokus. Zudem kommt der Begriff häufig als abstrakter und unzugänglicher Szenejargon daher, der sich in queeren Zusammenhängen zwar großer Beliebtheit erfreut, für die Außenwelt, die Judith Butler nicht gelesen hat, aber eine leere Worthülse bleibt. Folgende Fragen sollen daher diskutiert werden: Was ist das Für und Wider und die Treffsicherheit der beiden Konzepte? Schließen sie einander aus oder lassen sie sich sinnvoll ergänzen?

Der AFBL als antifaschistische Frauengruppe entstand als Kritik an männlicher Dominanz in der linken Szene, bei Demos, in Diskussionen, etc. und möchte feministische Perspektiven innerhalb linker Debatten einnehmen und stark machen.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit associazione delle talpe.

Homophober Moslem, toleranter Westen?

Samstag, 29.Oktober 2011, 19:00 Uhr, Mediencoop/Lagerhaus, Schildstr. 12-19, 28203 Bremen

Auf einmal interessieren sich auch Konservative für die Probleme von Homosexuellen – nämlich wenn diese Opfer von Gewalt werden, die von Fremden“ ausgeht. Diese werden von ihnen einer „rückständigen“ und „andersartigen“ Kultur zugeordnet, von der sie sich selbst abheben möchten. Selbst Linken gilt „der Westen“ als Quelle sexueller Emanzipation schlechthin und „der Islam“ wiederum als monokausal verantwortlich für sexualrepressive Zustände und die Verfolgung von „Schwulen“ im Nahen Osten. In seinem Vortrag dekonstruiert Georg Klauda diesen kulturalistischen Mythos. Er umreißt eine Geschichte der Heteronormalisierung der muslimischen Länder als einen von Europa inspirierten Modernisierungsprozess, der in der Übernahme von psychiatrischen Kategorien, sexuellen Identitäten und nationalistischen
Praktiken bestand. Auch wird thematisiert, wie das Konstrukt der „islamischen Homophobie“ als politisches Instrument Verwendung findet.

Zum Referenten: Georg Klauda ist Autor des Buches „Die Vertreibung aus dem Serail: Europa und die Heteronormalisierung der islamischen Welt“ (Hamburg: Männerschwarm, 2008).

Flyer zur VA_Reihe_Sozialchauvinismus als PDF.

Veranstaltet in Kooperation mit Avanti, DGB-Jugend, Antifaschistisches Komitee und Grüne Jugend Bremen.

TURN IT UP!“ & „SPRAY IT LOUD!“ : Antisexistisches Hip Hop Event

11.11. – 13.11. 2011, Bremen

Die Hip Hop Kultur mit ihren vier Elementen – „Mcing“, „Grafftiti“, „Breakdance“ und „DJing“ hat inzwischen schon 40 Jahre auf dem Buckel und eine menge Strömungen hervor gebracht. Heute wie damals können sich viele mit Texten und Lifestyle verschiedener Rapperinnen und vor allem Rapper identifizieren. Denn oft ist das Ausgedrückte „real“, gibt sowohl die erwünschten, als auch die gelebten Lebensrealtitäten von Konsument_innen wider.
Die ursprüngliche Intention, sich gemeinsam und ohne Gewalt aus einer marginalisierten Position heraus gehör zu verschaffen, hat sich im laufe der Zeit verändert. Seit dem Hip Hop im Mainstream angekommen ist, stehen Gewalt, Dominanz und Statussymbole wie Geld, Autos und Frauen im Fokus. Vor allem der Gangster-Rap lebt von krassen Darstellungen der „Wirklichkeit“.
Die dargestellten (Selbst-)bilder von Frauen, ob im Graffiti oder Rap, entsprechen zumeist einer der heißen, dekorativen, willigen gern auch so in Liedern betitelten „Bitch“, „Fotze“, „Schlampe“ oder „Cunt“. Das diese Darstellung in abwertender Art und Weise Teil gesellschaflicher Macht – und Unterdrückungsmechanismen sind – und jene weiter ausbauen, ist ein wichtiger Schlüssel, um sie zu verstehen!

Wir haben Bock uns mit der Hip Hop Kultur auseinander zu setzen und die Rolle von Frauen im Hip Hop, sowie sexistischer Diskriminierung zu beleuchten. Wir haben Bock coolen, korrekten und queer-feministischen Rap zu hören und wollen in einer Atmosphäre diskutieren und feiern, in der niemand aufgrund irgendeines Geschlechts, des Aussehens oder des Begehrens blöd angeguckt oder belästigt wird. Und wir haben Bock kreativ zu sein, zu sagen, was scheiße läuft, aber auch Bock etwas zu machen, was das Potential hat richtig cool zu werden.

Programm – TURN IT UP!

Freitag : 11.11.11 : Zucker Club, Friedrich-Rauers-Str., 28195 Bremen

VORTRÄGE : umsonst : gerne gegen spende

16 : 00 : frauen und sexismus im hip hop

18 : 00 : hegemoniale männlichkeit / homophobie im hip hop

KONZERT : 5 euro

SOOKEE – queer.fem.rap aus berlin : BAD CAT – queer.fem.rap aus berlin : BREAKDANCE ACT – berlin

20 : 00 : einlass

21: 00 : beginn

FEIEREI : 3 euro

23 : 00 – 06 : 00 circa

hip hop : elektro : anderes

samstag : 12.11.11 : kulturbunker bremen, berliner straße 22c, 28203 bremen
AUSTELLUNG : umsonst
14 : 00 : streetart- und graffitikünstlerinnen stellen aus
VORTRÄGE : umsonst : gerne gegen spende
16 : 00 : hip hop – newschool
18 : 00 : frauen in graffiti und streetart
CLIPS : umsonst
20 : 00 clips zum thema frauen und graffiti / streetart
CHILLEN, TRINKEN, MUKKE, SCHAUEN : umsonst
21 : 00 – 00 : 00

sonntag : 13.11.11 : kulturbunker bremen, berliner straße 22c, 28203 bremen

AUSTELLUNG : umsonst

14 : 00 – 18: 00 streetart- und graffitikünstlerinnen stellen aus

My Angry Strings – queerfeministischer Abend

19:30 Uhr, Samstag, 26.11.2011, Spedition, Belle Etage – Im Güterbahnhof, Beim Handelsmuseum, 28195 Bremen, Eintritt frei

„My angry strings“ – Vortrag über Frauen in den Ursprüngen der Rockmusik 1920-1960

Musik und Musikbewegungen werden gerne als subkulturell und irrelevant für politische Veränderungen abgetan. Dabei wird übersehen, daß gerade Musik eine wichtige Ausdrucksform für soziale Bewegungen und diskriminierte Bevölkerungsgruppen ist, und daß die Erfahrung eines sozialen Ausschlusses auch oft parallel zu einem kulturellen Ausschluss verläuft. An den Rollen, die Menschen innerhalb von kulturellen Zusammenhängen einnehmen, werden so gesellschaftliche Hierarchien und Prozesse sichtbar.

Immer wieder kam und kommt es in den Medien zu sensationalisierten Verkündungen über Frauen die Rockmusik spielen. Denn Rockmusik wird immer noch zumeist mit übertrieben männlichem Verhalten und einem männlich dominierten Kulturbereich assoziiert, in dem Frauen sich vor allem als Fans beweisen können. Frauen waren aber in der Rockmusik von Anfang an als Musikerinnen dabei und haben sie mit erfunden. Die Queen’s des Rock’n Roll wurden jedoch aus der Geschichte erst verbannt und dann vergessen, unter anderem auch deswegen, weil viele der Protagonistinnen nicht weiß waren.

Im Vortrag sollen anhand von Ton- und Videobeispielen Einblicke in die Geschichte der Frauen in der Rockmusik gegeben werden, um so einigen der Pionierinnen des Rocks wieder ein Gesicht zu verleihen.

Vortrag von Jenni Ramme, Dauer ca. 120 min, Sprache: deutsch

Jenni Ramme ist Gründerin des Labels „Emancypunx“, seit 1996 Veranstalterin des Anti-Homophobia Festivals „Noc Walpurgii“, Warschau, Fotografin und Kuratorin des Raw Cut Film Festivals, Warschau

Der Abend an sich:
19:00 Vokü – veganes Essen für alle
19:30 Vortrag „My angry strings“ – Jenni Ramme (Berlin / Warschau)
21:30 Konzert Ste Mc Cabe (UK): Queercore from Manchester
22:30 Party mit DJ Miniskirt (Olympia, WA): Female Indie Beat Attack, 60ties bis heute

Anti-Bias Einführungsseminar

Fr. 11. bis So. 13.11.2011, Bremen
(Freitag 17-21 Uhr, Samstag 10-18 Uhr, Sonntag 12-17 Uhr)

Der Anti-Bias-Ansatz ist ein Ansatz der Antidiskriminierungsarbeit. Das englische Wort ‚Bias’ wird mit Voreingenommenheit oder Schieflage ins Deutsche übersetzt. Der in den USA und Südafrika entwickelte Ansatz ermöglicht eine Sensibilisierung für Diskriminierungsmechanismen und ermutigt zu einem solidarischen Handeln gegen Diskriminierung mit dem Ziel, gesellschaftliche Schieflagen ins Gleichgewicht zu bringen.
Der Ansatz ist dadurch gekennzeichnet, dass er vielfältige Formen von Diskriminierung in den Blick nimmt. Auf diese Weise ist es möglich, deren Verstrickungen und Abhängigkeiten ebenso zu thematisieren wie Gemeinsamkeiten und Unterschiede – z.B. durch ihre jeweilige Geschichte und ein unterschiedliches Maß an struktureller Verankerung. Diskriminierung wird dabei nicht als Resultat von Vorurteilen oder „Problem“ Einzelner verstanden, sondern die je eigenen Wahrnehmungs- und Handlungsmuster werden immer im Kontext von gesellschaftlichen Machtverhältnissen und den vorherrschenden Bildern, Stereotypen, Bedeutungen und Bewertungen betrachtet.
Anti-Bias-Seminare eröffnen einen Raum für eine intensive erfahrungsorientierte Auseinandersetzung mit der eigenen Verstrickung in gesellschaftliche Machtverhältnisse und zielen auf die Entwicklung von Handlungsalternativen zu diskriminierenden Kommunikations- und Interaktionsformen. Dabei stellt der Prozess in der Gruppe ein zentrales Lernfeld dar.

Inhalte:
Sensibilisierung im Themenfeld Macht, Differenz_ierungen, Diskriminierung und Vorurteile

Ausgangspunkt:
Anhand der eigenen Positionierungen und Erfahrungen der Teilnehmer_innen möchten wir einen Raum öffnen, in dem ein Reflektieren und Verstehen der Zusammenhänge von gesellschaftlichen Machtstrukturen und der eigenen Positionierung in diesen möglich wird. Auch die Entwicklung eines Verständnis von Funktionen und Wirkungsweisen von Vorurteilen und Diskriminierungen wird Teil des Seminars sein. Durch die erfahrungsorientierte Sensibilisierung mit den Seminarinhalten Differenz_ierungen, Zuschreibungen, Diskriminierung und Macht können Ansatzpunkte für Veränderungen – auf gesellschaftlicher wie persönlicher Ebene – sichtbar werden. Ein Repertoire an vielfältigen Methoden (für Einzelarbeit, in Kleingruppen oder in der gesamten Gruppe) unterstützt die Einzelnen und die Gruppe in ihren Reflektionsprozessen.

Organisatorisches:

Team: Bettina Schmidt, Rosa Brudereck
Kosten: 10-20 € nach Selbsteinschätzung. Der Teilnehmer_innenbeitrag ist vor Beginn des Seminars auf ein Konto, das nach Anmeldung mitgeteilt wird, zu überweisen. Der Ort liegt in der Bremer Innenstadt und wird den Teilnehmer_innen dann bekanntgegeben.

Hinweis: Am 17./18.12. 2011 findet ein Aufbau-Seminar statt. Die Seminare können unabhängig voneinander besucht werden, wobei sich das Aufbauseminar an diejenigen richtet, die schon einmal an einem – nicht zwingend dem hier angebotenen – Anti-Bias Einführungsseminar teilgenommen haben.

(Verbindliche) Anmeldung bitte direkt unter: r.brudereck@anti-bias-werkstatt.de
Anmeldeschluss: 4. November 2011
(für beide Seminare). Das Einführungsseminar ist bereits ausgebucht.