Ideologiekritik - Archiv


Macht Überwachung Staat

Mittwoch, 26.03.2008, 20.00 Uhr Bonboncafe, Hardenbergstr. 52, 28201 Bremen

mit John Kannankulam

Im Zentrum dieser Veranstaltung steht die staatstheoreitsche Analyse der aktuellen Überwachungs- und Repressionsmaßnahmen. Die Bevölkerungsvermessung und die aktuellen Sicherheitsdispositive werden als Dekonstruktion des fordistischen Sicherheitsstaates und als Entwicklung hin zu einem neuen postfordistischen „Präventionsstaat“ aufgefasst, in welchem nicht mehr ein Anfangsverdacht bzw. das Vorliegen einer konkreten Gefahr Voraussetzungen für das Eingreifen der repressiven Staatsapparate sind, sondern die Bevölkerung als per se gefährlich wahrgenommen wird.

John Kannankulam ist Soziologe an der Universität Frankfurt/Main und Verfasser von Autoritärer Etatismus im Neoliberalismus. Zur Staatstheorie von Nicos Poulantzas und Mitherausgeber von Poulantzas lesen Zur Aktualität marxistischer Staatstheorie (beide Hamburg)
Veranstaltungsreihe STAAT MACHT ÜBERWACHUNG, Teil 2

Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Initiative in Kooperation mit der Initiative Pro Malade Bremen

Staatlicher “Antiterrorkampf” auf Kosten der Bürgerrechte – neue Sicherheitsarchitektur für den Ausnahmezustand

Mittwoch, 12.03. 2008, 20.00 Uhr, Bonboncafe, Hardenbergstr. 52, 28201 Bremen

mit Rolf Gössner

Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 kommt es weltweit zu gravierenden Menschenrechtsverletzungen – nicht allein durch Terrorakte, sondern durch die weltweite „Terrorismusbekämpfung“. Auch in der Bundesrepublik übertrafen sich nach den Terroranschlägen von New York, Madrid und London Parteien und Sicherheitspolitiker gegenseitig mit Gesetzesvorschlägen, die der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger dienen sollen, mit Sicherheit aber ihre Freiheitsrechte einschränken. Rolf Gössner analysiert und kommentiert kritisch die bundesdeutsche „Antiterror“-Politik und deckt die oft skandalösen „Kollateralschäden“ an der „Heimatfront“ auf.

Veranstaltungsreihe STAAT MACHT ÜBERWACHUNG, Teil 1

Rolf Gössner (Bremen), Rechtsanwalt und Publizist, u.a. Präsident der „Internationalen Liga für Menschenrechte“.
Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Initiative in Kooperation mit der Initiative Pro Malade Bremen

New Orleans nach Katrina – Überblick über die Lage in New Orleans mehr als 2 Jahre nach der Flutkatastrophe

Dienstag 11. März 2008, 20.00 Uhr im Kommunikationszentrum paradox (Bernhardstraße 12, 28203 Bremen), Saal

Diskussionsveranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vor uns die Sintflut?“ und der Ausstellung „Vor uns die Sintflut“, die vom 11.1.-13.4.2008 im Hafenmuseum stattfindet.

Referenten: Friedrich Schorb & Christian Jakob

Klimawandel und Klimaschutz stehen gerade als Dauerbrenner im öffentlichen Interesse, wobei es uns darauf ankommt, Verteilungsungerechtigkeiten und politische, wirtschaftliche und soziale Hintergründe zu benennen, die oft zu kurz kommen. Im Sinne der vorherrschenden neoliberalen Ideologie werden Verantwortlichkeiten und Ursachen gerne verschleiert. Welche Folgen haben Umweltkatastrophen indes für wen, und wer profitiert möglicherweise sogar? Was ist menschengemacht und wer trägt Verantwortung? Wasser steht im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe, die im Zusammenhang mit der Ausstellung „Vor uns die Sintflut“ stattfindet. In dieser Veranstaltung der Reihe wird eingegangen auf die Situation der in New Orleans vom Hurrikan Katrina besonders betroffenen, mehrheitlich schwarzen Einwohner. Wird die Rückkehr dieser ehemaligen Bewohner der durch den Hurrikan verwüsteten Stadtgebiete unterstützt, oder kann man vielmehr von ’sozialen Säuberungen‘ im Kontext einer Katastrophe sprechen? Die beiden Referenten haben Erfahrungen vor Ort gesammelt und stellen die aktuelle Situation dar.

Veranstalter: Club der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit a+b

Strategien des Überlebens. Independent und DIY in schwierigen Zeiten

Do., 6. 3. 2008, 20 Uhr, Zucker-Club/NOOK, Friedrich-Rauers-Strasse 10, 28195 Bremen

Vortrag mit Musikbeispielen, mit Martin Büsser

Martin Büsser gibt einen Überblick über die Geschichte des Independent- und Do It Yourself (DIY) -Gedankens von den Anfängen bis zur Gegenwart: von Labels, Fanzines bis hin zu Lady-Festen und Anti-Folk.

Allerdings wird auch die Frage gestellt, ob Independent und DIY tatsächlich Wege der Unabhängigkeit darstellen, oder ob hier nur Kapitalismus im Kleinen fortgesetzt wird.
Haben alte Independent- und Underground-Konzepte ausgedient?
Gegenkultur 2008? Was kann das sein?
Martin Büsser lebt in Mainz. Er ist Journalist und Mitarbeiter des Ventil-Verlages und Mitherausgeber von testcard, Zeitschrift für Popgeschichte (www.testcard.de). Er schreibt auch für Intro, konkret und die Schweizer Wochenzeitung WoZ.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative e.V.

Die Normalität des Bösen – Menschenexperimente, Serienmörder, Zuschauer

Montag, 3. März 2008, 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox (Bernhardstraße 12, 28203 Bremen), Saal

mit Dominik Orth und Gerhard Lüdeker

„Die Hölle, das ist der andere.“ — Jean-Paul Sartre

1. Menschheits-Experimente – Autorität und Gehorsam in Oliver Hirschbiegels „Das Experiment“ Studien wie das Milgram- und das Stanford-Prison-Experiment haben gezeigt, wie dünn der Firnis ist: Probanden, die, sobald sie sich von einer autoritären Instanz legitimiert fühlten, Menschen per Elektroschock töteten (bzw. in dem Wissen handelten, es zu tun), die sich in blindem Gehorsam unterwarfen und die Grenzen der ihnen zur Verfügung gestellten Macht bis ins Letzte ausnutzten. Die Ergebnisse beider Experimente lassen noch die sonnigsten Gemüter zu schlechtgelaunten Kulturpessimisten mutieren. Der Film „Das Experiment“ (D 2001) von Oliver Hirschbiegel greift das Experiment von Stanford auf und erzählt von de Normalität des Bösen. Dominik Orth wird über den Zusammenhang von Wirklichkeit und Film sprechen und darlegen, inwiefern insbesondere die filmische Inszenierung dazu beiträgt, Reflexionen über die Metamorphose „normaler“ Menschen zu sadistischen Gewalttätern anzuregen, die sich nahezu bedingungslos in Autorität wie Gehorsam fügen.

2. Hannibal und Mr. Brooks – Der Zuschauer als Serienkiller? Im zweiten Teil des Abends wird Gerhard Lüdeker über Serienmörder und Zuschauer sprechen. Üblicherweise darf in Serienkillerfilmen der Zuschauer aus der Perspektive des ermittelnden Beamten am Geschehen teilhaben. In der Nachfolge von „Das Schweigen der Lämmer“ (USA 1991) veschiebt sich der Fokus allerdings auf die Figur des Killers. Der diabolische, nach eigenen Regeln lebende Mörder bekommt zunehmend menschliche Züge verliehen.

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Staat und Globalisierung. Zur Aktualität materialistischer Staatskritik.

Tagesseminar am Samstag 1. März 2008 / 12 – 19 Uhr
Infoladen Bremen, St.-Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

12 – 14 Uhr Heide Gerstenberger: Die historische Entstehung des bürgerlichen Staates.

Heide Gerstenberger ist Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bremen und Mitherausgeberin der Reihe Theorie und Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft im Verlag Westfälisches Dampfboot. Veröffentlichungen zum Thema unter anderem: Heide Gerstenberger (2006): Die subjektlose Gewalt. Theorie und Entstehung bürgerlicher Staatsgewalt, Münster (Erstauflage 1990); Heide Gerstenberger (2007): Fixierung und Entgrenzung. Theoretische Annäherungen an die politische Form des Staates, in: Prokla Nr. 147, S. 173-198.

14. 30 – 16. 30 Uhr: Ingo Elbe: Staat des Kapitals oder Staat als Instrument der kapitalistischen Klasse? Zur Aktualität der Formanalyse des Staates.

Im Workshop soll in die zentralen Thesen der Staatsableitungsdebatte eingeführt werden und exemplarisch die Schriften von Johannes Agnoli (Der Staat des Kapitals, Freiburg 2005) und Joachim Hirsch (Materialistische Staatstheorie, Hamburg 2005) als Vertreter der Regulationstheorie vorgestellt werden. Ingo Elbe ist Mitglied der roten ruhr uni Bochum und promoviert zur Neuen Marx-Lektüre in Deutschland. Veröffentlichungen zum Thema: Ingo Elbe (2003): Die sowjetische Staats- und Rechtsdebatte auf dem Weg zum adjektivischen Sozialismus; Ingo Elbe (2006): Thesen zu Staat und Hegemonie in der Linie Gramsci-Poulantzas
17 – 19 Uhr Ingo Stützle: Zur Aktualität von Nicos Poulantzas „Staatstheorie“ in globalisierungskritischen Diskussionen.

Ingo Stützle promoviert zum „ausgeglichenen Staatshaushalt“ als europäischem Staatsprojekt. Veröffentlichungen zum Thema unter anderem: Ingo Stützle / Alexander Gallas / et al. (Hrsg.) (2006): Poulantzas lesen. Zur Aktualität marxistischer Staatstheorie, Hamburg; Ingo Stützle / Jan Hoff / Alexis Petrioli / Frieder Otto Wolf (Hrsg.) (2006): Das Kapital neu lesen. Beiträge zur radikalen Philosophie, Münster.

Podiumsdiskussion und Tagesseminar werden veranstaltet in Kooperation mit der associazione delle talpe.

HINWEIS: Zum Thema gibt es am Freitag, 29.2. eine Podiumsdiskussion, siehe hier

Staat und Globalisierung. Zur Aktualität materialistischer Staatskritik

Podiumsdiskussion am Freitag 29. Februar 2008 / 20 Uhr; Tagesseminar am Samstag 1. März 2008 / 12 – 19 Uhr
Beide Veranstaltungen im Infoladen Bremen, St.-Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

mit Ingo Elbe (rote ruhr uni Bochum) / Ingo Stützle (Berlin) / Heide Gerstenberger (Universität Bremen)

In den aktuellen Debatten um Globalisierung wird meist eine Transformation staatlicher Souveränität und eine Verlagerung hin zu supranationalen Institutionen wie IWF, WTO, Weltbank etc. konstatiert. Globalisierungskritische Akteur_innen wie nicht nur attac fordern vor diesem Hintergrund eine stärkere staatliche Intervention und Regulation ökonomischer Prozesse. Aber auch antirassistische und linksradikale Globalisierungskritiker_innen beziehen sich mit ihren Forderungen nach „globalen sozialen Rechten“ wie dem Recht auf Bewegungsfreiheit, Recht auf Ernährungssouveränität, Existenzgeld etc. auf einen staatlichen Souverän, den es zur Gewährung und zukünftigen Garantie dieser erwünschten Rechte bedarf.

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Das Jahr 1968 aus der Perspektive der Gesellschaften Mittel-, Ost und Südosteuropas

Samstag, 23. Februar 2008, Universität Bremen

Fortsetzung der Tagung – Programm siehe https://www.rosa-luxemburg.com/?p=124

Entschwörungstheorie – Niemand regiert die Welt

Freitag 22.2.2008, 20.30 Uhr, ZAKK, Sielpfad 11, 28203 Bremen

Buchvorstellung mit Daniel Kulla

Bei Daniel Kullas „Entschwörungstheorie“ handelt es sich ebenso wenig wie bei Verschwörungstheorie um eine wissenschaftliche Theorie. Es wird vielmehr um eine aufklärerische Strategie gehen, die das Problem des Verschwörungsdenkens besser als bisher zu fassen bekommen soll. Dazu wird zu unterschieden sein zwischen US-amerikanischem Verschwörungspop wie etwa „Akte X“ und der eigentlich gefährlichen Verschwörungsideologie, dem Konspirationismus; zwischen den Verschwörungstheoretikern, den Kolportierenden und der davon beeinflußten Öffentlichkeit; zwischen den konkreten Inhalten der Verschwörungstheorien und den Schnittstellen zu anderen Ideologien. Der Konspirationismus wird erkennbar als Anmaßung von wissenschaftlicher Geltung, rhetorischer Autorität und politischem Amt, als umfassende Travestie, die jedweder antiemanzipatorische Praxis als Brandbeschleuniger dient und mit der sich immer wieder Risse in erschütterten Weltbildern kitten lassen. Aus der Fragestellung nach den historischen Voraussetzungen für die Entstehung und Entwicklung des modernen Konspirationismus können die Bedingungen bestimmt werden, die gegenwärtig den Einfluß des Verschwörungsdenkens begünstigen. Ebenso werden daran die Möglichkeiten der Entschwörung meßbar, deren Hauptpotential Kulla in der Kritischen Theorie, im Diskordianismus und in der kollektiven Wissensproduktion des viel geschmähten Internet ausmacht.

Aftershow mit Sounds und Cocktails im ZAKK ab 23 Uhr

Website von Daniel Kulla, mit Informationen zum Buch: www.classless.org

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit associazione delle talpe

Das Jahr 1968 aus der Perspektive der Gesellschaften Mittel-, Ost und Südosteuropas

Eine Tagung am 22. und 23. Februar 2008 in Bremen

Programm:

Freitag

9.30 Uhr Begrüßung

Einleitung Dr. Angelika Ebbinghaus : Gab es ein globales „1968“? Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Ost und West

Freitag, 10.00-12.00 Uhr Panel I Der Prager Frühling und seine Niederschlagung

Dr. Jan Pauer: Der Prager Frühling und seine Niederlage

Dr. Peter Heumos: Im Aufbruch für den Reformsozialismus? Industriearbeiterschaft und Kommunistische Partei der Tschechoslowakei 1968

Dr. des. Marketa Spiritova: Die Auswirkungen der Niederlage auf den Alltag von Intellektuellen – Biographische Interviews

Prof. Dr. Jan Køen – Zeitzeuge und Historiker (angefragt)

Moderation N.N.
Pause 12.00-12.15 Uhr

12.15- 13.00 Uhr Ein wirtschaftshistorischer Überblick

Prof. Dr. Jörg Roesler Reaktionen der Wirtschafts- und politischen Eliten der realsozialistischen Länder auf den „Prager Frühling“

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Österreich und der Umgang mit seiner NS-Vergangenheit

Vortrag mit Sandra Wachtel

Freitag 15. Februar 2008, 20.00 Uhr paradox, Bernhardstr. 12, Bremen

„Ich bin dafür, die Sache in die Länge zu ziehen…“ (Oskar Helmer in der 132. Ministerratssitzung am 9.11.1948)

Lange Jahre blieben die Themen Vergangenheit und Nationalsozialismus in Österreich nahezu tabu. Es herrschte ein einstimmiger Konsens, dass über das „Dritte Reich“ nicht diskutiert, und über die Verbrechen dieses Regimes nicht gesprochen werden sollte – hatte man doch als Österreicher damit nichts zu tun. Der Nationalsozialismus wurde „externalisiert“ (ausgelagert) und war somit nicht Teil der österreichischen Geschichte. Schließlich waren die nationalsozialistischen Verbrechen von Deutschen ausgeübt worden und nicht von Österreichern. Erst die „Waldheim-Debatte“ in den 80er Jahren hat der Legende von Österreich als Opfer des Nationalsozialismus ein Ende bereitet. Das Land ohne NS-Geschichte wurde von seiner Geschichte eingeholt. Es wurde heftig diskutiert – abwehrend, aber auch intensiver und politisch folgenreicher als zuvor. Wie kam es zu der These des „ersten Opfers“ und was waren die Auswirkungen? Was waren die Diskussionen rund um die Wahl von Dr. Kurt Waldheim zum Bundespräsidenten? Und wie steht der Staat Österreich und seine Gesellschaft heute zu seiner NS-Vergangenheit?

Sandra Wachtel ist Historikerin aus Wien und lebt derzeit in Hamburg.

Zur Kritik der Bewegungstheorie von Hardt/Negri und Holloway

8. Februar 2008 / 20 Uhr / Infoladen Bremen, St.-Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

Diskussionsveranstaltung mit Fabian Kettner (rote ruhr uni Bochum)

„Der Kommunismus ist einfach. Jeder kann ihn verstehen.“ (Donald Duck, Lustiges Taschenbuch Nr. 124, Sindelfingen 1989, S. 12)

„Wir leben bereits im Kommunismus.“ (Antonio Negri)

Mit den Protesten gegen die diversen Gipfeltreffen von WTO, IWF und G8 in Seattle, Prag und Genua schien seit Ende der 1990er Jahre die linke Tristesse seit dem Ende des Realsozialismus vergangen. Nicht länger nur in marginalen Zirkeln der radikalen Linken wurde über eine emanzipatorische Transformation der herrschenden Verhältnisse diskutiert, auch im bürgerlichen Feuilleton wurde Antikapitalismus wieder en vogue. Vor allem das Werk „Empire“ von Michael Hardt/Antonio Negri avancierte dabei zur viel diskutierten theoretischen Referenz der Globalisierungskritik.

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Antisemitismus in der arabischen Welt – Seminar

Wochenendseminar (Samstag und Sonntag)

mit Dr. Jochen Müller

Antisemitismus erlebt in der arabischen Welt derzeit eine unrühmliche Renaissance, die sich nicht nur an dem Nahostkonflikt bzw. den iranischen Verlautbarungen gegenüber Israel ablesen lässt. Was aber sind die Spezifika eines „arabischen Antisemitismus“? Was sind die historischen Ursprünge und welche Verbindungen gibt es zu Islam und Islamismus? Anhand von Vorträgen, Filmbeispielen und Diskussionen wollen wir die Erscheinungsformen, Motive und Hintergründe des Antisemitismus im Nahen und mittleren Osten beleuchten. Dabei wird es nicht nur um die Geschichte, Gegenwart und Ausgestaltung von Antisemitismus in der Region gehen, sondern auch um einen Vergleich von arabischen Nationalismus und radikalem Islamismus sowie einer Analyse des politischen Systems im Nahen und Mittleren Osten.

Dr. Jochen Müller ist ehemaliger Leiter des Berliner Büros von MEMRI (The Middle East Media Research Institute). Er arbeitet heute als Vorsitzender des Vereins ufuq.de (Medienforschung und politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft) und beschäftigt sich seit langem mit dem Phänomen des arabischen Antisemitismus.

Anmeldung bitte bis zum 15.01.08 an die Emailadresse: Anti.Antisemitismus(ääd)gmx.net

Termin: Samstag, 02.02.08 von 10- 19 Uhr & Sonntag, 03.02.08 von 10-16 Uhr

Ein kleiner Reader mit einführenden Texten wird den TeilnehmerInnen Mitte Januar via Mail zugesendet.

Erinnerung und Geschichtspolitik – diskursgeschichtliche Verschiebungen, Entsorgungen und Ausblicke

Mo, 21. Januar 2008, 19.30 Uhr, paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen

Vortrag und Diskussion mit Claudia Krieg

Auftaktveranstaltung der Reihe Antifaschistische Perspektiven des Erinnerns

Die öffentlich-staatlichen Direktiven zur Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus sind in den letzten Jahren vielfach kritisch betrachtet wurden. Ihnen wird dabei zumeist ein verschleiernder und reaktionärer Charakter bescheinigt, der sich besonders durch „Verdrängen“, „Vergessen“ oder „Verleugnen“ auszeichne. Aber den bundesdeutschen Erinnerungsdiskurs auf die Rechtfertigung nationaler Identität und eine Viktimisierung von Täter_innen zu beschränken, greift zu kurz. Welche politische Legitimationsfunktion Erinnerung erfüllt und ob und wie sich aktuell, gerade zwischen dem 60. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus 2005 und dem 20. Jahrestag der Auflösung des Ostblocks im Jahr 2009 eine weitere Epoche in der sozialen und politischen Verwendung des Begriffs der Erinnerung ausmachen lässt, sind zwei der Fragenkomplexe, die in dieser Veranstaltung kurz skizziert werden.

Claudia Krieg ist Soziologin und lebt in Leipzig.

Unwirkliche Kunst. Über Subtexte und Fanfiction bei ‘Herr der Ringe’ und ‘Harry Potter’.

Montag, 3. Dezember 2007, im paradox (Bernhardstr. 12, 28203 Bremen)
ab 20.00 Uhr, im Saal, Erdgeschoss

„Die Welt ist wirklich im Arsch, was soll also noch die unwirkliche Ästhetik dazu?“ – Dietmar Dath. An diesem Montag lädt der Club zur ersten von mehreren Jour-Fixe-Veranstaltungen ein, die im Kontext mit den in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative in den letzten Jahren ausgerichteten Kongressreihen „Out of this World“ und „On Rules and Monsters“ steht. Anhand der Mehrteiler „Herr der Ringe“ und „Harry Potter“ werden die Referentin und die Referenten deren popokulturellen Subtext untersuchen und diesen gesellschaftspolitisch verorten. Thematisiert wird hierbei unter anderem die Entwicklung der Fanszene und ihre kreative Verarbeitung des Filmstoffs.

Mit Lisa Kuppler (Krimibüro Berlin), Christoph Spehr (Die Linke) und Benjamin Moldenhauer (Universität Bremen).

Halbmond und Hakenkreuz. Das “Dritte Reich”, die Araber und Palästina

Freitag, 9. November 2007, 20 Uhr, Paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen

Mit Martin Cüppers

Martin Cüppers referiert zum 2006 erschienen Buch: „Halbmond und Hakenkreuz. Das „Dritte Reich“, die Araber und Palästina“, welches er gemeinsam mit Klaus Michael Mallmann herausbrachte. Martin Cüppers und Klaus Michael Mallmann haben erstmals deutsche Quellen Ausgewertet, die in der deutschsprachigen Forschung kaum erschlossen sind. Hauptgegenstand der Untersuchung ist die Beziehung der arabischen und insbesondere der palästinensischen Nationalbewegung zu Nazideutschland in den 30er und 40er Jahren.

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Kino als „kämpfende Kunst“

Aufbruch und Agitation in Filmen der späten 60er und frühen 70er Jahre in der Bundesrepublik

Dienstag 6. November 2007, 19.30 Uhr, Kulturzentrum Paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen

Im Rahmen der Reihe „Sternzeit 77: 30 Jahre ´Deutscher Herbst´ – Medien, Erinnerungspolitik, Geschichtsbewusstsein, Bewegung“
Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre revoltierten auf internationaler Ebene gleichzeitig zu den politischen und sozialen Protesten auch viele FilmemacherInnen. Sie verstanden sich nicht mehr als bloße Kultur- oder Kunstschaffende, sondern sahen ihre filmische Arbeit als Teil der Kämpfe um revolutionäre Umbrüche. In der Bundesrepublik war die gerade neu gegründete Filmhochschule in Berlin, die DFFB, wichtiger Hort von angehenden FilmemacherInnen, die Teil der 68er und später der 70er-Jahre-Linken waren und zugleich filmische Darstellungsformen für die von ihnen formulierte Gesellschaftskritik erprobten.
Die Veranstaltung gibt einen Einblick in Ideen, Themen und Herangehensweisen der AgitationsfilmerInnen dieser Zeit. Zu sehen sein werden Kurzfilme und Ausschnitte von Filmen von 1966 bis 1975, u.a. von Holger Meins, Harun Farocki, Thomas Giefer und Helke Sander.

Referentin: Rebekka Schaefer, Kulturwissenschaftlerin M.A. und Filmschaffende. Mitglied des Beirates der Rosa Luxemburg Initiative.

Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Initiative in Kooperation mit dem Antifaschistischen Komitee

Vom ‘Deutschen Herbst’ zur Gnadendebatte –

Stadtguerilla, Medien und die bundesdeutsche Linke

Dienstag 30.10. 2007 Kulturzentrum Lagerhaus, Kioto, Schildstraße 12-19, 28203 Bremen 20 Uhr

Im Rahmen der Reihe „Sternzeit 77: 30 Jahre ´Deutscher Herbst´ – Medien, Erinnerungspolitik, Geschichtsbewusstsein, Bewegung“

Mit Hanno Balz und Klaus Viehmann

m Zentrum der gegenwärtigen Inszenierungen des 30. Jahrestags von „77“ stehen die RAF, Buback, Schleyer, Mogadischu. Die vielfältige und auch militante Linke jener Zeit, ihre Praxis, Beweggründe und Themen werden nicht erwähnt, obwohl sie weitaus bedeutender als die RAF war und sich der staatliche Angriff auch gegen sie richtete. Diese verkürzte Geschichtsschreibung und der Ausnahmezustand des „Deutschen Herbstes“ werden Themen von Klaus Viehmann sein, der in den 70er Jahren in der westdeutschen Stadtguerilla aktiv war. Angesichts neuer Sicherheitsgesetze wird es auch um Funktion und Grenzen von „Terror“-Diskursen und mögliche Lehren für die linke Bewegungen heute gehen.

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Der Gegen-Staat. Zur politischen Romantik der RAF

So. 28. 10 2007, 20 Uhr – Zucker-Club, Friedrich-Rauers-Strasse 10, 28195 Bremen
Mit Felix Klopotek
Im Rahmen der Reihe „Sternzeit 77: 30 Jahre ´Deutscher Herbst´ – Medien, Erinnerungspolitik, Geschichtsbewusstsein, Bewegung“

Die Praxis der RAF war eine konsequente Form des Staatsfetischismus. Sie war der Gegen-Staat, der dem Souverän sein Gewaltmonopol entgegenstellte und ihm das ureigene Recht streitig machte, Gefangene zu nehmen und über sie zu richten. Schon in ihrem radikalen Existenzialismus ist die politische Romantik angelegt. Das fällt sogar ihren staatstragenden Kritikern auf. Wie die RAF jedoch den Staat brauchte, um sich daran aufzurichten, so ist sie längst zu einem konstitutiven Moment der ideologischen Staatsapparate mutiert.
Felix Klopotek ist freier Journalist und schreibt unter anderem für jungle world und konkret. Demnächst erscheinen die von ihm herausgegebenen Schriften von Christian Riechers Die Niederlage in der Niederlage. Texte zur Arbeiterbewegung, Klassenkampf, Faschismus in Italien (Münster 2007).

Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Initiative

Geschichte und Politik der RAF

Eine Einführung in die Geschichte der Stadtguerilla jenseits der medialen Räuberpistolen

Donnerstag, 25.10. 2007, 20 Uhr – Kulturzentrum Lagerhaus, Kioto, Schildstraße 12-19, 28203 Bremen

Im Rahmen der Reihe „Sternzeit 77: 30 Jahre ´Deutscher Herbst´ – Medien, Erinnerungspolitik, Geschichtsbewusstsein, Bewegung“

Mit Hanno Balz

Bei der Mainstream-Sicht auf die RAF hat sich in den letzten Jahrzehnten ein regelrechter Erzähl-Kanon herausgebildet, der sich in der Regel um personalisierte Dramen dreht. Bei dieser Veranstaltung soll es jedoch darum gehen, die RAF, vor allem jene der 1970er Jahre, im Kontext einer bundesrepublikanischen Linken und dem weltweiten revolutionären Aufbruch der 60er und 70er Jahre zu diskutieren. Welche Programmatik war die Grundlage für den Versuch, in der Metropole BRD eine Stadtguerilla ins Leben zu rufen? Und wieso ist dieser Versuch schon früh gescheitert?

Hanno Balz ist Historiker und Kulturwissenschaftler an der Universität Bremen, er erforscht die Medialität der RAF und ist kein Zeitzeuge.

Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Initiative in Kooperation mit dem Antifaschistischen Komitee

Die Neue Linke der 70er Jahre und (ihre) antisemitischen Argumentationsmuster

Dienstag, 16 Oktober 2007 , 20 Uhr
Infoladen, St. Pauli Str. 10/12, 28203 Bremen

Eine Analyse der Agit 883 und ihre politische Kontextualisierung
Vortrag mit Diskussion

Mit Knud Andresen

Es ist in der Forschung wie auch in der politisch aktiven Linken heute weitgehend unstrittig, dass es Antisemitismus auch in der Linken gegeben hat und gibt. Aber die Frage nach der Bedeutung und Einordnung der antisemitischen Phänomene spaltet die Geister. War ein als Antizionismus getarnter Antisemitismus konstitutiv für die Linke nach 1968? Oder handelt es sich um Erscheinungen von mangelnder Reflexion, unangenehmen Einzelfällen und gerüttelter Dummheit, die normativ von der Linken auszugrenzen sind? Paradox mag die Frage nach einem linken Antisemitismus erscheinen, wenn die damals und manchmal noch heute behauptete Unvereinbarkeit von Antisemitismus und Linkssein angenommen wird.

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Jenseits von Afrika – Zu Afrikabild und -politik in der Weltneuordnung

Montag, 16. Juli 2007, 20 Uhr, Kulturzentrum paradox, Bernhardstrasse 12, 28203 Bremen, 1. Stock

Afrika ist seit Jahren immer wieder Ziel politischer Strategien, die begleitet werden von einem Afrikabild, das alte koloniale Klischees bedient. Wie Ende des 19. Jahrhunderts erscheint jedoch vor allem Schwarzafrika, die Weltregion zu sein, von der sich die dominanten Mächte neue Optionen im globalen Verteilungskampf versprechen. Europa, Deutschland, die USA und China versuchen seit Jahren immer wieder ihre Interessen in Afrika zu verankern. Seien es die Interventionen im Kongo oder Somalia, die Positionierungen zu Ruanda, Nigeria oder dem Sudan hinter der angeblichen Menschenrechtspolitik schimmern überdeutlich die Machtinteressen durch. Während Deutschland hierbei eine wichtige Rolle einnimmt, ist gleichzeitig das öffentliche Wissen über Afrika und die auf den Kontinent zielende Machtpolitik gering. In dieser Veranstaltung wollen wir im Anschluß an den Afrika-Top auf dem G8-Gipfel anhand verschiedener populärer Filme einige Facetten dieser Politik nachvollziehen und das vorherrschende Afrikabild und seine Geschichte kritisch unter die Lupe nehmen.

Universalistischer Rassismus, getarnt als “Islamismuskritik”?

Die aktuellen Debatten um Islamismus und der postkoloniale Antirassismus

Freitag 15.6.2007, 20 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Vortrag und Diskussion mit Udo Wolter

Im Gefolge der Anschläge vom 11.9.2001 auf das World Trade Center in New York und weiterer Anschläge in Europa hat die Skandalisierung von Gewaltverhältnissen gegenüber Frauen in islamisch-migrantischen Communities und die Fokussierung auf Islamismus Eingang in einen rassistischen Diskurs gefunden. Anlässlich spektakulär aufbereiteter Ereignisse wurde von Politik und Medien eine „Integrationsdebatte“ losgetreten, die offensichtlich von identitätsstiftenden Ab- und Ausgrenzungen („Parallelgesellschaft“ / „deutsche Leitkultur“) mitgeprägt war, wie dies nach dem Mord an Theo van Gogh oder dem sogenannten „Ehrenmord“ an Hatun Sürücü geschah, jenen tödlichen Manifestationen von Ideologien, die dem Anspruch auf ein freies Leben nach den Bedürfnissen der Individuen ihre Unterwerfung unter die Regeln des Kollektivs entgegensetzt.

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Dabeisein ist nicht alles. Über Globalisierung, den G8-Gipfel und die Kritik daran

Dienstag 22. Mai 2007, 20 Uhr im Paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen

„Die deutsche radikale Linke scheint in ihrem Element: Aufrufe zu den Protesten gegen den G8-Gipfel in Rostock/Heiligendamm stehen an. Konferenzen haben bereits stattgefunden, Flugblätter kursieren, und erste Plakate und Aufkleber hängen an den Häuserwänden. Verschiedene Bündnisse haben sich gebildet (…), die den „Herrschenden“ in diesem Jahr den Garaus machen wollen.“ (TOP Berlin in: jungle world, 1 / 2007). Die Gruppe Theorie. Organisation. Praxis (TOP) aus Berlin mobilisiert im Rahmen des „…ums Ganze“ Bündnisses zu den Aktionen gegen den Gipfel in Heiligendamm. Doch da „ohne radikale Kritik Praxis nichts als Aktivismus“ (ebenda) ist, soll die Veranstaltung nur begrenzt Mobilisierungscharakter haben, und vielmehr Gründe für eine kritische Intervention vorstellen. Vorrangig geht es den Referent_innen um eine fundierte Analyse und Kritik aktueller globaler kapitalistischer Verhältnisse sowie um eine Auseinandersetzung mit den relevanten globalisierungskritischen Positionen.

Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Initiative Bremen in Kooperation mit associazione delle talpe.

Diese Veranstaltung wurde schon einmal für den 26. April angekündigt und musste damals ausfallen.

Filmreihe: Block G8? – Für eine Globalisierung von unten!

Film und Veranstaltungsreihe zu G8 und Globalisierung
mit jeweils anschließender Diskussion

Montag, 7.05. – Mittwoch, 9.05. und Freitag,11.05.; jeweils ab 19:00 Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, Kirchheide, Bremen-Vegesack

Anfang Juni kommen die Staats- und Regierungschefs der acht größten Wirtschaftsnationen (mit Ausnahme Chinas) zum G8-Gipfel in Heiligendamm bei Rostock zusammen. Verschiedenste Initiativen und Bewegungen rufen zum Widerstand gegen den Gipfel auf. Mit einer Vielzahl von Aktionen werden Menschen aus der ganzen Welt ihren Protest kundtun.

Auf den G8-Gipfeln wird konkrete Politik gemacht und koordiniert. Eine Politik, bei der die Interessen von Großunternehmen und Finanzinvestoren im Mittelpunkt stehen. Rund um den Globus verschärft sich dadurch die Spaltung in Arm und Reich, die von einem massiven Abbau sozialer und politischer Rechte begleitet wird. Wenn die G8 von Schuldenerlass und Hilfsprogrammen für die Armen reden, wird verschwiegen, dass Armut und Verschuldung Resultate des globalisierten Kapitalismus sind. Die Politik der G8 trägt unvermindert zur Zerstörung unserer Lebensgrundlagen bei, sichert einigen wenigen Staaten den Zugang zu einem Großteil der Ressourcen und wird letztlich auch durch Kriege durchgesetzt.
Auch in Bremen gibt es zahlreiche Gruppen, die sich kritisch mit der G8-Politik auseinandersetzen. So wird vom 7. bis 11. Mai eine Film- und Veranstaltungsreihe im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus in Vegesack stattfinden.
Den Auftakt bildet der Film „We feed the world“ von Erwin Wagenhofer über die zunehmende Industrialisierung der Nahrungsmittelproduktion am Montag dem 7. Mai. Es folgen „Der gewöhnliche Faschismus“ von Michail Romm am 8. Mai, „Koyaniskazis“ – ein musikunterlegter Film über indigenes Leben in den USA – am 9. Mai und „Septemberweizen“ von Peter Krieg über den internationalen Getreidehandel am 11. Mai.
Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19 h; im Anschluss an die Filme wird es Gelegenheit zur Diskussion geben. Sie wenden sich an alle Interessierten, nicht zuletzt an Schulklassen, die in Betracht ziehen, den G8-Gipfel und die Globalisierung im Unterricht zu thematisieren.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Initiative Nordbremer BürgerInnen gegen den Krieg.

“Noch immer dieses Mittenwald”

Soldatische Gedenkpraxen und Möglichkeiten des Widerspruchs am Beispiel des „Kameradenkreises der Gebirgsjäger“

Donnerstag, den 3. Mai 2007, 19. 30 Uhr, Infoladen Bremen, St. Pauli-Str. 10-12

Mit Jennifer Gronau, Politologin, Bremen und Ralph Klein, Historiker, Witten

Dieses Mittenwald steht für das Pfingstreffen des Kameradenkreises der Gebirgstruppe e.V. Im Verbund mit aktiven Bundeswehrsoldaten, Familienangehörigen und Teilen der Bevölkerung gedenken ehemalige Wehrmachtsoldaten der „Elitetruppe“ den Toten ihrer Einheiten auf dem „Hohen Brendten“ im bayrischen Mittenwald und stellen bewusst eine positive Traditionslinie mit den aktuellen Bundeswehreinsätzen her.

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Welt in Angst – Zur politischen Ökologie des Klimawandels

Montag, 16. April 2007 um 20.00 Uhr im paradox (Bernhardstr. 12, 28203 Bremen, erster Stock)

Filmabend des Clubs der Rosa-Luxemburg-Initiative mit einem Beitrag von Kai Kaschinski

An diesem Abend stehen die Diskurse rund um das Klima im Mittelpunkt unseres Gesprächs. Gemeinsam werden wir Al Gores Film „Die unbequeme Wahrheit“ über den Klimawandel sehen. Zudem werden wir einen Blick in das Buch „Welt in Angst“ von Michael Crichton werfen. Beide analysieren die Diskurse um den Klimawandel sehr unterschiedlich und kommen zu entsprechend anderen politischen Schlussfolgerungen. In diesem Kontext erörtern wir, inwiefern Klimaprognosen und Katastrophenrisiken heute das gesellschaftliche Naturverhältnis prägen.

Drogenangst und Gesundheitswahn

Dienstag, 10. 4. 2007, 19.30 Uhr, Infoladen Bremen, St.-Pauli-Str. 10/12, 28203 Bremen

Mit Volker Beeck

Waren schon die bisherigen Drogenverbote die autoritäre Maßnahme par exellence, so wird der Staat mit den angekündigten Rauchverboten endgültig zum Wächter über den Lebensstil seiner BürgerInnen. Im aktuellen Gesundheitswahn korrespondiert die staatliche Verfügung über den Volkskörper mit der Einforderung von Selbstverantwortung der Subjekte für ihre Verwertbarkeit, à la Hartz IV.
Warum Drogenverbote und nicht Drogen Tote schaffen, wie Drogenangst und Dealerparanoia zusammenhängen und worum es beim aktuellen Gesundheitswahn geht, wird Thema bei dieser Veranstaltung sein.

Volker Beeck studiert Behindertenpädagogik an der Uni Bremen.

Veranstaltung in Kooperation mit dem Arbeitskreis Kritik des Antisemitismus des AStA der Universität Bremen und der Antinationalen Gruppe Bremen

„Das Wunder von Bern“ – Katharsis der Nation

Psychoanalytische Reflexion über das Verhältnis von Masse und Individuum.

Montag, 2.04.07, 19.30 Uhr, im Infoladen Bremen, St.-Pauli-Str. 10/12, 28203 Bremen

mit Sonja Witte

Ausgehend von der These, der Film „Das Wunder von Bern“ (D 2003, Regie S. Wortmann) befriedige den Wunsch nach einer Identifizierung mit der deutschen Nation wird die Referentin Sonja Witte zunächst der Frage nachgehen, was unter psychoanalytischer Perspektive unter einer Masse zu verstehen sei. Der entwickelte Begriff der Masse wird dann in Bezug gesetzt werden zu dem Imago eines „guten Nachkriegsdeutschland“ (welches der latenten Heraufbeschwörung eines „schlechten Kollektiv“ des Nationalsozialismus im Film gegenübergestellt wird), wie es phantasmatisch in diesem Film virulent wird. Anhand von Filmbeispielen soll die Problematik einer solchen Spaltung kritisch diskutiert werden.

Sonja Witte ist Kulturwissenschaftlerin in Bremen

Veranstaltung in Kooperation mit dem Arbeitskreis Kritik des Antisemitismus des AStA der Universität Bremen und der Antinationalen Gruppe Bremen

Einführung in die materialistische Staatstheorie (Seminar)

10. – 11. März 2007 Wochenendseminar, Bremen

mit Ingo Elbe (Bochum)
Inhalt des Seminars sind verschiedene Tendenzen neuerer marxistischer Staatstheorie. In drei Themenkomplexen werden die zentralen Thesen marxistischer Theorie zum Begriff des Staates präsentiert. Themen sind Staatstheorie bei Lenin (Staat als Instrument der herrschenden Klasse), relationale Staatstheorie bei Antonio Gramsci, Louis Althusser und Nicos Poulantzas (Staat als materielle Verdichtung von Kräfteverhältnissen) sowie die Reflexionen von Eugen Paschukanis über den Staat als Rechtsform und die daran anknüpfende Staatsableitungsdebatte.

Ingo Elbe ist Mitarbeiter der rote ruhr uni Bochum.

Das Seminar wird veranstaltet in Kooperation mit associazione delle talpe. Die Teilnahme ist begrenzt auf maximal 20 TeilnehmerInnen.

Anmeldung und weitere Informationen unter huettner(äät)@rosa-luxemburg.com