Kultur - Archiv


Redevelopment von Bürohäusern: kommt nach dem Büro noch was?

Donnerstag / 20. 10. 2011 / 19.30 Uhr / Glaskasten / Contrescarpe 73 / 28195 Bremen

mit Carsten Venus (Blauraum Architekten Hamburg)

Bürobestände der 50er und 60er Jahre sind zunehmend von Leerstände betroffen. Bauliche Mängel, veränderte Anforderungen aber insbesondere die Konkurrenz durch neue Bürostandorte entziehen ihnen ihre bisherige Nutzung. Doch welche Möglichkeiten eröffnen sich für eine weitere Nutzung dieser vorhandenen Substanz? In seinem Vortrag über das Redelopment von Bürohäusern wird Carsten Venus anhand von harten Zahlen aus eigenen Forschungen und praktischen Erfahrungen mit Immobilieneigentümer_innen aufzeigen, welche ökonomischen und praktischen Gründe eine Umnutzung beeinflussen.

In Kooperation mit Autonomes Architektur Atelier Bremen.

Der Flyer zur Veranstaltungsreihe als PDF.

Die Tagebücher von Erich Mühsam

Freitag, 16. 9. 2011, 19 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Mit Chris Hirte, Herausgeber

15 Jahre lang, von 1910 bis 1924, hat Erich Mühsam, der berühmteste deutsche Anarchist sein Leben festgehalten – ausführlich, stilistisch pointiert, schonungslos auch sich selbst gegenüber – und niemals langweilig. Was diese Tagebücher so fesselnd macht, ist der wache Blick des Weltveränderers. Mühsam wollte Anarchie praktisch ausprobieren. Anarchie hieß für ihn: Leben ohne moralische Scheuklappen, ohne Rücksicht auf Konventionen – und er bewies, dass es geht. Auch das Schreiben ist Aktion, in allen Sätzen schwingt die Erwartung des Umbruchs mit, den er tatsächlich mit herbeiführt: Die Münchner Räterevolution ist auch die seine, und die Rache der bayerischen Justiz trifft ihn hart.
Mühsams Tagebuch ist ein Jahrhundertwerk, das es noch zu entdecken gilt, es erscheint in 15 Bänden – und zugleich als Online-Edition. Die gewissenhaft edierten Textbände werden im Netz unter www.muehsam-tagebuecher.de begleitet von einem Anmerkungsapparat mit kommentiertem Namenregister, Sacherklärungen, ergänzenden Materialien, Suchfunktionen – so entsteht eine historisch kritische Ausgabe!
Siehe auch: http://www.verbrecherverlag.de/buch.php?id=631

Eröffnung attac Wander-Ausstellung „Bedingungsloses Grundeinkommen“

Samstag, 10.09.2011, von 11 bis 13 Uhr, Stadtbibliothek West, Bremen – Gröpelingen, Lindenhofstr. 53, 28237 Bremen

Die Ausstellung wird vom 10.09. – 30.09.2011 gezeigt. Sie ist während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek West zu sehen (Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag: von 11 bis 18 Uhr, Samstag: 10 bis 13 Uhr, Mittwoch: geschlossen)

Die Ausstellung wurde von Werner Rätz und Hardy Krampertz (beide Attac-AG Genug für Alle) konzipiert und inhaltlich und grafisch erarbeitet. Sie gliedert sich in vier thematische Bereiche:
– Einführung (Kriterien, Funktionsweise, philosophische Wurzeln, Modelle, Beispiele)
– Erste Anfänge (erste Schritte zur Verwirklichung der Grundeinkommensidee)
– Auswirkungen (kritische Fragen und unsere Antworten darauf)
– Zukunft (günstige Wirkungen des bedingungslosen Grundeinkommens)

Ausstellungseröffnung am Samstag 10.09.2011, von 11 bis 13 Uhr mit Vorführung des Films „12 Lektionen zum Grundeinkommen“ von Matthias Dilthey und Jörg Drescher mit anschließender Diskussion

In Kooperation mit dem Bremer Initiativkreis Grundeinkommen. An der Bremer Woche des Grundeinkommens beteiligen sich u.a. ver.di Bremen/Niedersachsen, die Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF), die Evangelische Kirche Bremen/ St.-Stephani-Kirche, die Zentralbibliothek Bremen, die Stadtbibliothek West und attac Bremen.

Flyer Woche des Grundeinkommens 2011 als PDF.

Wir sitzen im Süden (Dokumentarfilm)

Mittwoch 22. Juni, 18.45 Uhr im Cinema Ostertor, Ostertorsteinweg 105, 28203 Bremen

Einführung und Nachgespräch mit der Filmemacherin Martina Priessner

Sie melden sich mit Ralf Becker und Ilona Manzke. Sie sind freundlich, geduldig und kompetent. »Wir sitzen im Süden« lautet die Antwort auf gelegentliche Fragen der Kunden nach dem Standort der Firma. Die Callcenter-»Agents«, die fränkisch, badenserisch oder auch hochdeutsch sprechen, sitzen tatsächlich im Süden – in klimatisierten Großraumbüros mitten in Istanbul. Deutsche Firmen von Lufthansa bis Neckermann finden hier für wenig Lohn qualifizierte Arbeitskräfte. Was Bülent (30), Murat (39), Fatoş (43) und Çiğdem (33) miteinander verbindet, ist ihre Kindheit und Jugend in Deutschland. Für ein Leben in Istanbul haben sie sich nicht selbst entschieden. Nur Çiğdem, die junge Managerin mit deutschem Pass, hat sich Istanbul als Wahlheimat ausgesucht. Bülent wurde vor fünf Jahren abgeschoben. Fatoş und Murat wurden gegen ihren Willen von den Eltern in die Türkei geschickt. Selbst nach Jahrzehnten im Herkunftsland ihrer Eltern sind sie nie wirklich angekommen. Sie haben sich in einem »Ersatz-Deutschland« eingerichtet. Mehr als 20 Jahre später ist es ungewiss, ob es eine Möglichkeit für sie gibt, nach Deutschland zurückzukehren.

Wir sitzen im Süden. Ein Dokumentarfilm von Martina Priessner; Deutschland/Türkei, 2010, 88 min

„Reclaiming the F-Word“. Die Fat-Acceptance-Bewegung im Kampf gegen Gewichtsdiskriminierung

Donnerstag 16. Juni 2011 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Friedrich Schorb (Bremen)
Übergewicht und Adipositas gelten als gravierende Gesundheitsprobleme.
Seit Ende der 1990er Jahre ist im Zusammenhang mit Übergewicht sogar von einer Epidemie die Rede. Die Behauptung, Fettleibigkeit sei eine Krankheit und die Dicken verantwortlich für die Kostensteigerung im Gesundheitswesen, bleibt nicht unwidersprochen. In den USA regt sich schon seit Ende der 1960er Jahre Widerstand gegen die alltägliche Diskriminierung Dicker ebenso wie gegen die normativen Zuschreibungen der Medizin.
Vierzig Jahre später haben sich die Pioniere der Fat-Acceptance-Bewegung professionalisiert. Sie treten als moderne Lobbygruppe auf und werben für die Akzeptanz gegenüber abweichenden Körpern ebenso wie für staatliche Anti-Diskriminierungs-Gesetze. Neben den offiziellen Organisationen gibt es in den USA mittlerweile eine ausgeprägte fette Subkultur, die langsam auch auf andere europäische Länder überschwappt.
Vor diesem Hintergrund möchte ich diskutieren, welches emanzipatorische Potential Fat-Acceptance hat: Handelt es sich um eine Ein-Punkt-Bewegung oder gibt es Anschlusspunkte an andere Kämpfe von Gruppen, die sich gegen gesellschaftliche Normierungen zur Wehr setzen (Krüppelbewegung etc.)?
Wie gehen die Fat-Acceptance-Aktivisten mit dem Widerspruch um, sich einerseits gegen Normierungen und Naturalisierungen einzusetzen, andererseits aber den Standpunkt zu vertreten, dick werde man durch seine Gene und nicht durch sein Verhalten?
Wie können aus der Konkurrenz um Aufmerksamkeit zwischen benachteiligten Gruppen Gemeinsamkeiten entstehen?

Der Referent Friedrich Schorb promoviert zur Problemkarriere des Übergewichts. Er hat zu dem Thema zahlreiche Beiträge veröffentlicht: u.a. 2008 den Sammelband „Kreuzzug gegen Fette“, 2009 die Monographie „Dick, Doof und Arm?“ und den Text Fat-Acceptance in den USA. Eine Einführung in arranca H. 43. Friedrich Schorb arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Public Health an der Universität Bremen.

Performance mit Elianna Renner

Performance-Festival – Eine Veranstaltungsreihe

Do. 5.5. bis So. 29.5. div. Uhrzeiten, Güterbahnhof Bremen, Beim Handelsmuseum 9, 28195 Bremen
Do. 5.5. um 18.45 Uhr Performance mit Elianna Renner

Innerhalb des Kunstfrühlings 2011 im Güterbahnhof veranstaltet der Künstlerinnenverband Bremen ein Performance-Festival, zu dem internationale und regionale Künstler_innen eingeladen sind. Sie beschäftigen sich mit verschiedenen gesellschaftsrelevanten Themen, wie der Dynamik politischer Massenveranstaltungen, der Rolle der Frau in der Gesellschaft, subtilen Formen der Gewalt oder im übertragenen Sinne Widerstand gegen eine unbeugsame Macht.
Sie bedienen sich der Sprache auf reduzierte Weise, haben aber durch das Umsetzen ihrer Themen ins Bild eine besondere Eindringlichkeit. Politische Kunst legt es auf eine Auseinandersetzung mit der betrachtenden Person an; fordert sie dazu auf, selber zu denken und erschließt durch ihre Mehrgleisigkeit neue erkenntnismäßige Zusammenhänge. Über eine bloße Wissensvermittlung hinaus vermag politische Kunst noch andere Arten von Wahrnehmung auszulösen, die über die klassische Form der Vermittlung hinausgehen.
Elianna Renner wählt sich für ihre Performance die besondere Situation der Eröffnung aus, um die hereinströmende Menschenansammlung in den Kontext einer demagogisch-politischen Versammlung zu bringen. Sie und ihre Mutter Edith Renner-Wassermann besetzen zwei Rednertribünen, von denen aus sie die Menge beschallen. Sie bedienen sich dabei einer Sprache, die historische und biographische Versatzstücke enthält und durch ihre Verfremdung bestimmte Rituale der Agitation bewusst macht. Durch diese Inszenierung werden Bilder aus dem Dritten Reich wachgerufen und die Besuchenden sehen sich dem Diktat der Worte ausgesetzt, das auch Bezüge zu heutigen Formen Ideologie basierter Veranstaltungen deutlich werden lässt.

Einzelne Termine:
Kerstin Drobek (Bremen) in Kooperation mit dem BBK Do. 5.5. ca. 20.00 Uhr
Elianna Renner (Bremen) Do. 5.5. um 18.45 Uhr

Jessica Findley (USA) Sa. 7.5. um 15.00 Uhr
Marc Aschenbrenner (A/D) Sa. 14.5. um 18.00 Uhr
Liuba (I) So. 15.5. um 18.00 Uhr
Nezaket Ekici (TR/D) Sa. 21.5. um 18.00 Uhr
Gertrud Schleising (Bremen) So. 22.5. um 18.00 Uhr
Marcia Farquhar (GB) Sa. 28.5. um 18.00 Uhr
Kerstin Drobek (Bremen) So. 29.5. um 18.00 Uhr
Eine reihe in Kooperation mit Künstlerinnenverband Bremen / GEDOK

Antimuslimischer Rassismus

Dienstag, 12.4. 2011 um 19 Uhr, Bistro im Stadtteilhaus, Jorker Str. 4a (Altländer Viertel), Stade

Referentin: Angelika Königseder

Die etwa 4 Millionen in Deutschland lebenden Muslime sind seit einigen Jahren verstärkt rassistischen Vorurteilen und Angriffen ausgesetzt. Sogenannte „Islamkritiker“ versuchen ihren gegen Muslime gerichteten Rassismus zu tarnen, indem sie die Verteidigung von Menschenrechten,
des Grundgesetzes und liberaler Werte, wie die Akzeptanz von Homosexualität oder Gleichberechtigung von Mann und Frau als Vorwand nehmen.
Reizthemen sind dabei Terroristen mit muslimischem Hintergrund, „Ehrenmorde“, Zwangsehen, das Kopftuch oder repräsentative Moscheebauten.

Dr. Angelika Königseder ist Historikerin. Sie lebt in Berlin.

Veransatlter: ROSA LUXEMBURG CLUB NIEDERELBE / RLS Niedersachsen.

Was ist Rassismus? Geschichte und Diskussion um ein Herrschaftsphänomen

Mittwoch 11. Mai 2011 / 19 Uhr / Bremer Presseclub, Schnoor, 28195 Bremen

mit Rosa Fava

Viele vollkommen verschiedene Phänomene gelten als Rassismus: Ungleiche Rechte von Eingewanderten, Apartheid, das Sterben lassen vor den Grenzen Europas und exterritoriale Gebiete am Frankfurter Flughafen, völkischer Nationalismus, die überproportionale Zuweisung von »Migrantenkindern« auf Haupt- und
Förderschulen, das Weißsein deutscher linker Zusammenhänge, Sklaverei, abwertende Begrifflichkeiten für Personen und deren Lebenswelten, der Multikulturalismus als Staatsmodell, die Entstehung einer breiten deutschen Mittelschicht über den Gastarbeitern, physische Gewalt von Neonazis, …
Es handelt sich dabei um unterschiedliche Formen von Aus- und Einschluss zur Schaffung eines homogenen Kollektivs und zur Hierarchisierung von biologisch und/oder kulturell bestimmten Gruppen. Dies überschneidet sich mit Antiziganismus, Antisemitismus und Nationalismus.
In Deutschland entwickelte sich eine Kritik des Rassismus erst sehr spät und gegen große Widerstände in der politischen Öffentlichkeit und der Wissenschaft in den 1990er Jahren, meist in Orientierung an der englischsprachigen und französischen Theoriebildung und/oder in Anlehnung an die Kritik des Antisemitismus. Vorherrschend ist aber immer noch, auch in linken Publikationen, das Konzept der Ausländer- oder
Fremdenfeindlichkeit sowie der Vorurteilsforschung.
In dem Vortrag geht darum, verschiedene Begriffe, Zugänge und ihre Überschneidungen vorzustellen sowie einen Einblick in die differenzierenden Wirkungen von Rassismus auf die Subjekte, die sich zur unmarkierten Norm oder zur rassifizierten Abweichung entwickeln, zu geben.

Rosa Fava (Hamburg), ist im Arbeitskreis Distomo für die Entschädigung von NS-Opfern aktiv und schreibt an einer Promotion: Die Neuausrichtung der ›Erziehung nach Auschwitz‹ im Einwanderungsland. Eine rassismuskritische Diskursanalyse.

Veranstaltet im Rahmen der Reihe „Keinen Meter“.

Queer Theory und Queer Politics. Thesen zur deutschsprachigen Queer-Debatte

Samstag, den 28. Mai 2011, 20 Uhr, Infoladen Bremen, St-Pauli-Str. 10/11, 28203 Bremen
mit Franziska Rauchut, Berlin
Nur wenige Schlagworte und Begriffe wurden in den akademischen Debatten der letzten 15 Jahre so stark aufgenommen und lebhaft diskutiert wie queer (engl.: seltsam, pervers, sonderbar). Der Begriff queer in einer positiven Bedeutung stammt aus dem Kontext der US-amerikanischen Lesben-, Schwulen-, Bi-, Transsexuellen- und Transgender-Bewegung der 1980er/1990er Jahre. Queer blieb ein notwendig unbestimmter Kampfbegriff in dem Sinne, dass seine Bedeutung sich laufend verschieben kann. Im Kontext dieser Bedeutungsverschiebungen eröffnen sich nun spannende Fragen zu seinem Handlungs- und Provokationspotential.
Im Lauf der Zeit ebneten sich der Begriff und das zugehörige Konzept den Weg in den Diskurs der Sozialwissenschaften (später auch Geistes- und Naturwissenschaften) und modifizierten ganze Politikkonzepte. Wie dieser Prozess im Einzelnen ablief, wie der Begriff sich veränderte und von einzelnen Gruppen für sich beansprucht wurde, davon handelt dieser Vortrag. Welche neuen Freiräume hat »queer« der Politik eröffnet, was blieb auf der Strecke und inwiefern unterscheidet sich das deutsche »Queer«-Konzept von seinen Ursprüngen in den USA? Was geschah im Zuge der Übertragung in differente kulturelle Zusammenhänge? (Wie) Bleibt der Begriff in (der) Bewegung?
Franziska Rauchut, Kulturwissenschaftlerin an der Universität Lüneburg, arbeitet an ihrer Dissertation zu wissenschaftstheoretischen und -politischen Verquickungen von Cultural, Gender und Queer Studies. Ihre Interessens- und Arbeitsschwerpunkte liegen darüber hinaus in den Bereichen der Postmodernen Feministischen Theorie. Sie ist Autor_in von „Wie queer ist Queer? Sprachphilosophische Reflexionen zur deutschsprachigen akademischen »Queer«–Debatte

In der Veranstaltungsreihe Queer-feministische Debatten, Reflexionen und Interventionen der RLI
RLI_Reihe Queer Flyer als PDF

Return of the tüdelband (Kino in Bewegung)

Sonntag 17. April 2011 | 15.00h | Cinema Ostertor, Ostertorsteinweg 105, 28203 Bremen.

Return of the tüdelband, Regisseur: Jens Huckeriede (2003), 82 min.
In den Zwanziger Jahren kannte sie jeder, zumindest in Hamburg: die Gebrüder Wolf. Sie traten in den Theatern rund um die Reeperbahn auf.
Ihre Songs waren frech und ihre Kostümwechsel waren rasant. Ihre Lieder, wie das des Jungen mit dem Tüdelband, wurden zu populären Schlagern. Ab 1933 wurden die Gebrüder Wolf als Juden verfolgt: Sie flohen, überlebten in Deutschland oder starben im KZ. Dan Wolf lebt in San Francisco und macht Hip-Hop. Zusammen mit dem Hamburger Dokumentarfilmer Jens Huckeriede kehrte der Hip-Hop-Musiker Wolf an die Lebens- und Wirkstätten seiner Vorfahren zurück. So ist ‚RETURN OF THE TÜDELBAND‘ gleichzeitig eine Reise in die Vergangenheit und eine Brücke in die Gegenwart.

Im Anschluss Gespräch mit dem Filmemacher Jens Huckelriede.

In Kooperation mit „Kino in Bewegung“. Der Film ist Teil von `Kino in Bewegung. Eine Filmreihe gegen Rechts! (Die Film-Reihe läuft vom 03.April bis zum 08.Mai 2011).

Pressemitteilung zu Der Junge mit dem Tüdelband als PDF

Böse Rasse – Gute Kultur? Einführung in die Kritik von Rassismus und Kulturalismus

Samstag, 5. Februar 2011 / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

Tagesseminar mit Florian Eisheuer

Kaum ein Begriff ist im Diskurs des postnazistischen Deutschland so verpönt wie der der Rasse. Sei es aus scheinbarer Einsicht in die wissenschaftliche Unhaltbarkeit von Rassentheorien oder aus eher taktischem Abgrenzungswillen gegenüber dem Nationalsozialismus und dessen Stichwortgebern: Vertreter_innen eines offen biologischen Rassismus finden sich nur noch wenige. Nun bedeutet dies aber nicht, dass die dem Rassismus zugrunde liegenden Ressentiments nicht mehr wirkmächtig wären, vielmehr haben sie sich zu einer vermeintlich unverfänglicheren Argumentations- und Darstellungsweise transformiert. So wird Rasse heute als Kultur kodiert, wobei auch hier ein im Widerspruch zum eigenen Ich beziehungsweise der eigenen Gruppe stehendes „Anderes“ geschaffen wird. Diesem werden bestimmte Eigenschaften und Rangordnungen zugeordnet, welche durch eine angebliche Natürlichkeit zementiert werden. Durch diese „Natürlichkeit“ wird auch ein Ausbrechen der Individuen aus der ihnen zugeschriebenen Gruppe und deren Eigenschaften unmöglich. Dies ist eine Denkweise, in der sich (wenn natürlich auch mit zumeist konträren Motivationen) rechter Ethnopluralismus und zivilgesellschaftlicher Multikulturalismus teilweise ziemlich ähnlich sind. Für eine emanzipatorische Linke gilt es also einen Antirassismus zu entwickeln, der auf materialistischer Kritik fußt, statt in kulturalistische Fallen zu tappen. Einen Anstoß dazu möchte Florian Eisheuer mit diesem Seminar bieten.

Florian Eisheuer ist Ethnologe am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin und veröffentlicht u.a. in der Zeitschrift blätter des iz3w.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit associazione delle talpe. Anmeldung für das Seminar bitte direkt unter talpe(ädt)gmx.net.

Per la Vita. Lesung und Konzert mit Esther Bejarano und den Microphone Mafia

09.11.2010, 20.00 Uhr , Kioto, Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstraße 12-19, 28203 Bremen
19.15 Uhr, Kurzauftritt im Rathaus bei der „Nacht der Jugend“

Microphone Mafia meets Bejaranos. Hip Hop trifft auf Lieder aus dem Widerstand, den Ghettos, den Konzentrationslagern.
Zur Band gehören Esther Bejarano, Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück, organisiert im Auschwitz-Komitee und der VVN/BdA und ihre Kinder Joram und Edna Bejarano. Außerdem die beiden Rapper Rosario Panini und Kultu Yurtseven, die in einem Kölner Arbeiterviertel aufgewachsen sind. Die pogromartigen Überfälle auf Flüchtlingsheime Anfang der 1990er Jahre waren für sie der Anlass, mit ihren HipHop-Texten ihrer Wut Ausdruck zu verleihen.
Wir laden ein zu diesem Konzert, welches mit einer Lesung aus der Biografie von Esther Bejarano, „Wir leben trotzdem“, beginnt. Ein musikalisch-politisches Statement „für eine Zukunft ohne Antisemitismus, Rassismus und Krieg“. Für das Leben. Per la Vita.

Am 9. November 1938 gaben die Parteioberen der NSDAP von München aus die Parole an alle Gaupropagandaämter und von diesen weiter zu den Kreis- und Ortsgruppenleitungen, bzw. den SA-Stäben im ganzen Deutschen Reich: Es war der Aufruf zum Pogrom, Synagogen und jüdische Geschäfte zu zerstören und in Brand zu setzen. Juden und Jüdinnen öffentlich zu misshandeln. Jüdisches Eigentum zu rauben. In Bremen und Umgebung wurden am 10. November 1938 Selma Zwienicki, Heinrich Rosenblum, Leopold Sinosohn und Adolph und Martha Golddamm ermordet.
30.000 Juden und Jüdinnen wurden verhaftet und in die Konzentrationslager Buchenwald, Sachsenhausen und Dachau verschleppt.
„Der 9. November 1938 war der Test, inwieweit die deutsche Bevölkerung bereit war mit zugehen.“ Das Zitat von Esther Bejarano macht deutlich, dass das nationalsozialistische System in seinen vernichtenden Ausmaßen für Millionen von Menschen nicht durchführbar gewesen wäre, ohne eine Beteiligung der deutschen Bevölkerung. Bis heute dauert das Schweigen vieler der Nachkriegsgeneration an. Sehr viele Deutsche haben profitiert von den Enteignungen jüdischen Eigentums, dem Besitz von Sinti und Roma. Sie haben davon profitiert, dass über 20 Millionen Männer, Frauen und Kinder aus ganz Europa als »Fremdarbeiter«, Kriegsgefangene oder KZ-Häftlinge Zwangsarbeit leisten mussten. Bis heute liegt darin eine politische Verantwortung.

Esther Bejarano, Birgit Gärtner: Wir leben trotzdem: Esther Bejarano – vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Künstlerin für den Frieden. Pahl-Rugenstein, Bonn 2005, 3. korr. und erw. Aufl. 2007 ISBN 3-89144-353-6.

In Kooperation mit der Antifaschistischen Kulturinitiative und der Nacht der Jugend.

Queerfeministischer Filmworkshop mit der New Yorker Filmemacherin Katrina del Mar

15. und 16.10.2010, jeweils von 10-17.00 Uhr; Hochschule für Künste Bremen, Speicher XI

Katarina del Mar. Fotografin und Filmemacherin, lebt in New York.
Seit 1999 produziert sie Super 8-Low Budgetfilme die sich inhaltlich mit dem Genre des Sexploitationfilms auseinandersetzen. Mit ihren queerfeministischen Ansätzen greift sie die Welt der Trashfilme auf und unternimmt subversive Veränderungen an dem gesellschaftlich geprägten Heldenmythos. Sie zerstört das Muster des weissen männlichen Helden. Dieser wird ohne mit der Wimper zu zucken durch weiblich sozialisierte Strassengangs ersetzt. Der Mythos Held erfährt eine Kastration die durch kollektives Zerstören und Begehren ersetzt wird. Die vorgegeben Geschlechterrollen werden kokett ausgeschlachtet und neu definiert. Dabei werden feministische Ansätze immer wieder in Frage gestellt. In Katarina del Mars Filme beherrschen die lesbischen Superfemmes die Surfbretter und Strassen.

Link: www.katrinadelmar.com

Ablauf des Workshop:
Katharina del Mar wird im ersten Teil des Workshops einen Einblick in ihre Arbeitsweise geben. Sie wird über die Geschichte des Explotation Kinos erzählen. Darüber soll eine Diskussion zu Queerfeminismus und Sexploitation sowie Trashmovies und deren Ästhetik angeregt werden. Im zweiten Teil wird ein Skript entworfen der innerhalb des Workshops bearbeitet und verfilmt wird. Die Teilnehmer_Innen sollen die Charaktere selber verkörpern sowie die Kamera bedienen und Regie führen.

Teilnehmer_innenzahl: 12
Anmeldung unter: wuestenberg(äddd)uni-bremen.de

Im Rahmen des Queer Film Festival Bremen: http://www.queerfilm.de/index.php/festival-2010/

Kunst. Linke. Gesellschaftliche Emanzipation

Samstag, den 24. April 2010 um 20 Uhr in der Spedition, Güterbahnhofsgelände beim Hauptbahnhof, Bremen

Eine Veranstaltung mit Referenten von kritikmaximierung, Hamburg

Das Verhältnis der Linken zur Kunst ist meist ambivalent: man will sie und man will sie nicht. Selten nähert man sich der Kunst theoretisch, ist diese doch immer ein wenig befremdlich für die meisten Linken. Sie haben ähnlich wie zur Musik ein relativ taktisches Verhältnis zur Kunst:
Kunst ist gewollt, aber meist nur als künstlerische Propaganda oder als
Ästhetisierung des Politischen.
Wie ist das Verhältnis der politischen Linken zur Kunst? Welches
Verhältnis hat die Kunst zur Linken? Welches Potential einer kritischen
Reflektion auf die Gesellschaft und das Individuum liegt in der
speziellen Form der Kunst? Welche Versuche in der Kunst gab und gibt es,
gesellschaftliche Emanzipation vorzubereiten? Welche Formen der
Intervention sind mittels Kunst möglich?
Zu den aufgeworfenden Fragen zur Kunst, der Linken und zu
gesellschaftlicher Emanzipation referieren und diskutieren Hanno Plass
und Roger Behrens.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit associazione delle talpe.
Link zur Anfahrtsbeschreibung,

„Er tanzte das Leben“ Filmvorstellung mit dem Regisseur Kuno Kruse

Mittwoch 17. März 2010 / 20 Uhr / Infoladen Bremen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

Der Film „Er tanzte das Leben“ porträtiert den jüdischen Tänzer Sylvin Rubinstein.  Kuno Kruse begleitete Sylvin auf einer Reise in die Vergangenheit: Im 2. Weltkrieg wird Sylvin als Widerstandskämpfer mit den schlimmsten Widrigkeiten des Lebens konfrontiert. Seine Mutter und Schwester werden durch Nazis ermordet. Nach dieser Schreckenszeit wird er, als Frau verkleidet, ein Flamencostar der fünfziger Jahre. Zu Ehren seiner Schwester nennt er sich Dolores.

Der Junge von nebenan (Lesung mit Martin Büsser)

Freitag 5. Februar 2010, 21 Uhr, Zakk, Sielpfad 11, 28203 Bremen

Ein Junge ohne Namen, eine Jugend in den Siebzigern. Während sich die Eltern für den bewaffneten Kampf im Untergrund entscheiden, erlebt der Erzähler sein schwules Coming-out. BRD-Geschichte und „éducation sentimentale“ verschmelzen zu einer stilistisch einzigartigen Bildgeschichte, angesiedelt im Graubereich zwischen Graphic Novel und illustrierter Erzählung, in der die Niedlichkeit und Naivität der Bilder immer wieder durch drastische, dramatische und ernüchternde Momente gebrochen wird.

Martin Büsser, geboren 1968, ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel zu Popkultur, bildender Kunst und Kulturkritik. Er schreibt  unter anderem für konkret, Jungle World und WoZ. Martin Büsser lebt in Mainz und arbeitet dort unter anderem in der testcard-Redaktion. „Der Junge von nebenan“ ist seine erste graphische und fiktionale Veröffentlichung.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der associazione delle talpe (Bremen).

Im Anschluss bar rosso [cultural reeducation].

Der Dalai Lama. Eine Entmystifizierung

Donnerstag, 18. Februar 2010, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek, Bürgermeister Smidt-Str.10, Hanse Carré, 27568 Bremerhaven

Vortrag und Diskussion mit Colin Goldner

Der Dalai Lama genießt weltweit höchstes Ansehen; der von ihm vertretene Buddhismus wird mit absoluter Gewaltfreiheit und Toleranz gleichgesetzt. Goldner nimmt dem Dalai Lama seinen Heiligenschein und entmystifiziert den tibetischen Buddhismus als menschenverachtend, gewalttätig, demokratie- und frauenfeindlich. Auch die Mär von der Zerstörung des tibetischen „Paradieses“ durch die chinesischen Invasoren wird demontiert. Colin Goldner, Autor des Buches „Dalai Lama. Fall eines Gottkönigs“, (Alibri Verlag,Aschaffenburg 2008) ist promovierter Klinischer Psychologe und Publizist, weist mehr als 30 Veröffentlichungen vor und bereiste Tibet mehrfach. Er lebt als Publizist in Köln.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit dem Verein „Literatur und Politik e.V.“ Bremerhaven

Vortrag über die Nutzung mobiler Medien in sozialen Bewegungen und Protesten ausserhalb Europas

Freitag, 26.2. 2010, 20:00, zakk | klubraum. Sielpfad 11, 28203 Bremen

Mobiltelefone sind sowohl Instrumente der Kontrolle und Überwachung, als auch Werkzeuge der Selbstorganisation und Selbstermächtigung. Die Benutzung von Mobiltelefonie ergibt neue Formen und Möglichkeiten der Organisation von Bewegungen und Protesten. In dem Vortrag werden Initiativen und Organisationen ausserhalb von Europa und ihre Praxen und Erfahrungen mit mobilen Kommunikationstechniken vorgestellt.

Am Samstag 27.2.2010: Alle haben jetzt Handys. Workshop zu mobilen Medien und Selbstorganisation

Eine Veranstaltung in Kooperation mit citydataexplosion und dem zakk | klubraum.

Zweifel gehören dazu?! Schwierigkeiten und Fragen innerhalb von selbstorganisierter antisexistischer Unterstützungspraxis

Freitag 15.1. 2009, 19 Uhr, DGB Haus, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen

Findet in einem sozialen Zusammenhang ein Übergriff statt, so entstehen dadurch besondere Anforderungen an das Umfeld der betroffenen und der von ihr als übergriffig empfundenen Person. Insbesondere dann, wenn zu beiden Personen enge Beziehungen bestehen, geraten die Unterstützer_innen in (innere) Konflikte, zum Beispiel wenn es um den Umgang mit dem_der Täter_in geht. Es drängen sich Fragen auf wie z.B.: – Wie kann ich als Unterstützer_in damit umgehen, wenn die Forderungen der betroffenen Person meine Kapazitäten übersteigen oder sich Zweifel in mir regen? – Welchen Umgang wählen, wenn sich der_die Täter_in nicht an die Forderungen der betroffenen Person hält bzw. erklärt sie seien unangemessen ?…. In feministischen/ anti-sexistischen Kontexten wurden in den letzten 40 Jahren Konzepte zum Umgang mit sexualisierter Gewalt entwickelt, in denen Schlagworte wie „Parteilichkeit“, „Definitionsmacht“ bzw. „-recht“, und „betroffenenkontrollierter Ansatz“ eine Rolle spielen. Diese Konzepte werden ständig weiterentwickelt und ergänzt, beeinflusst durch gesellschaftliche Entwicklungen, praktische Erfahrungen und Kämpfe von sozialen Bewegungen. So wiesen schwarze Feminist_innen in den 80er Jahren darauf hin, dass Herrschaftsverhältnisse miteinander verwoben sind (zum Beispiel Rassismus und Sexismus) und forderten eine Hinterfragung des bis dahin dominanten Verständnisses der Kategorie Frau. Eine weitere gesellschaftliche Veränderung ist, dass heute mehr Aufklärung in Bezug auf sexuelle Gewalt durch die in der zweiten Frauenbewegung erstrittenen Beratungsstellen besteht. Durch Input von Menschen aus unterschiedlichen Praxisfeldern (soziales, bzw. politisches Umfeld/ AntiRaCamps/ Beratungsstelle/Telefondienst) gibt es die Möglichkeit ohne konkreten Handlungsdruck unterschiedliche Grundsätze und Konzepte von Unterstützungspraxis kennen zu lernen, Fragen zu stellen und zu diskutieren.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Anti-sexistischen Bündnis und dem Feministischen Referat des AStA der Universität Bremen

BLICK ZURÜCK NACH VORN. Vinissage der Fotoausstellung von aus Deutschland abgeschobenen Jugendlichen

Freitag 6.11. bis 20.11. 2009, Do. bis So. jeweils von 15-18 Uhr, Hafenmuseum Speicher XI, Am Speicher XI 1, 28217 Bremen

Öffnungszeiten 6.11. bis 20.11., Do bis So von 15-18h. Für Schulklassen und Gruppen auch nach Vereinbarung (Kontakt direkt über polypol(ätt)gmx.net)

Einzeltermine:

Donnerstag 5.11., 18-20 h Vernissage der Ausstellung

Sonntag 15.11., 16 Uhr: Veranstaltung mit Djevdet Berisa vom Verein Romane Aglonipe (Hannover) zur Situation von Roma-Flüchtlingen aus dem Kosovo

Donnerstag 19.11., 19.30 Uhr: Veranstaltung zur Innenministerkonferenz in Bremen und geplanten Gegenaktivitäten

Freitag., 20.11., 16-18 Uhr: Finissage der Ausstellung

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Die Idee der Freiheit lässt sich nicht runterkriegen… Zur aktuellen Situation im Iran

Mittwoch, 18. November, 19:30 Uhr, Bonbonfabrik Hardenbergstr. 50-54, 28201 Bremen

Vortrag und Diskussion mit Pedram Shayar (Netzwerk junger Iraner in Berlin und attac) und Amin Hosuri (Journalist und politischer Aktivist/Bremen)

Gerade mal 5 Monate liegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen im Iran zurück. Damals sorgten die insbesondere von jungen Menschen getragenen Massenproteste weltweit für Aufsehen. Mittlerweile scheint sich die Lage unter dem Druck der brutalen Repression ‚beruhigt‘ zu haben. Doch der Schein trügt: Die Bewegung gegen die theokratische Diktatur ist weiterhin aktiv, lediglich die Form des Widerstands hat sich geändert: So sind im Rahmen der offiziellen Feierlichkeiten zum Ende des Fastenmonats Ramadan allein in Teheran 3 Millionen Menschen (demonstrierend) auf die Straße gegangen. Zudem spielt das Internet weiterhin eine herausragende Rolle – genauso wie kleinere Aktionen, etwa politisches Graffiti. Während im Juni vor allem die gefälschten Wahlen im Mittelpunkt der Proteste standen, geht es heute um mehr: Der Bann der Diktatur ist gebrochen, die Menschen lassen sich nicht mehr einschüchtern. In der Veranstaltung soll deshalb der Frage nachgegangen werden, wer die Proteste trägt und worin die jeweiligen Ziele bestehen. Ein differenzierter Blick ist nicht zuletzt deshalb elementar, weil bis heute die Gefahr besteht, dass sich die islamistischen Reformisten um den bei den Präsidentschaftswahlen unterlegenen Hussein Mussawi an die Spitze der Proteste setzen und somit wirkliche Veränderungen verhindern könnten. Denn klar ist auch: Die Gruppe derer, die sich für eine säkulare und solidarische Gesellschaft einsetzt, dürfte gerade mal 10-20 Prozent der Bevölkerung umfassen – zu ihr gehören unter anderem Gewerkschaften, Frauengruppen und Teile der Studierenden.

In der Veranstaltung sollen zwei Blickwinkel zur Sprache kommen: Pedram Shayar von attac und dem „Netzwerk junger Iraner in Berlin“ spricht aus der Exil-Perspektive, er musste den Iran bereits als Kind mit seinen Eltern verlassen, Amin Hosuri aus Bremen ist politischer Aktivist und Journalist, er hat bis vor kurzem im Iran gelebt.

Eine Veranstanstaltung in Kooperation mit NoLager Bremen, Stadtkommune Alla Hopp und Mayday-Caf.

Svealena Kutschke: “Etwas Kleines gut versiegeln?” (Lesung)

Sonntag, 15.11.2009; Mediencoop-Bremen e.V. Etage 3, Kulturzentrum Lagerhaus Schildstraße 12-19 28203 Bremen, 19.00 Uhr

ist das Leben ein seltsames Höhlensystem?, fragt sich Lisa, als sie ihr Fotografiestudium abbricht, auf einen Brückenbogen klettert und die Kamera auf die Bahngleise wirft. Australien ist ihr gerade weit genug. Sie geht nach Sydney, wo sie bei Marc wohnt, dem fürsorglichen Ex-Freund ihres Bruders. Dort wirft sie sich zwischen die schillernden Nachtgestalten in der Oxford Street und fixiert allabendlich die sinkende Sonne wie einen Feind: Wer zuerst untergeht, hat verloren.

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Politik im Web 2.0? Workshop

Samstag 7.11. 2009, Bremen, 12 bis ca 16 Uhr

Mit Dr. Richard Heigl

Nach der Revolte im Iran und der Nutzung des Internetdienstes Twitter und den US-amerikanischen Prsidentschaftswahlen wird wieder viel über Möglichkeiten der politischen Mobilisierung des über die neuen Mitmachmedien philosophiert. Doch wie sieht das konkret aus? Welche Möglichkeiten bieten sich und welche nicht? Im Workshop werden ausgehend von den Fragen der Teilnehmer Einsatzgebiete und Wirkungsweise von Wikis, Blogs und Social Networks besprochen. Ein zentrales Thema wird dabei die Frage nach Motivation und Kollaboration der Netzaktivisten sein.

Dr. Richard Heigl ist Historiker und Fachbuchautor zum Thema Social Web. Daneben ist er Geschäftsführer der “Hallo Welt! – Medienwerkstatt“ in Regensburg.

Hinweis: Vortrag zum Thema am Freitag 6.11.2009.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Linken Medienakademie Nord. Anmeldung erbeten unter huettner(ätt)rosalux.de.

Gesellschaft 2.0? Wie sozial ist das “Social Web”?

Freitag, 6. November 2009, 20.00 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Mit Dr. Richard Heigl, Regensburg

Im World Wide Web hat sich in den letzten Jahren ganz nebenbei eine Revolution ereignet: Wikis, Blogs, Social Networks und andere Medien bieten grundsätzlich neue Beteiligungs- und Publikationsmöglichkeiten. Dieses Phänomen versucht man mit Begriffen wie „Web 2.0“ oder „Social Web“ zu fassen. Aber was bedeutet das für linke Politik? Was für die Erwerbsarbeit? Der Vortrag zeigt anhand konkreter Beispiele, wie sich mit dem neuen Web Arbeits- und Lebensweisen verändern, und welche emanzipatorischen Potenziale sich daraus ergeben könnten.

Dr. Richard Heigl ist Historiker und Fachbuchautor zum Thema Social Web. Daneben ist er Geschäftsführer der „Hallo Welt! – Medienwerkstatt„.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der MASCH (Marxistische Abendschule) im Rahmen der Linken Medienakademie Nord

Keine Anmeldung erforderlich, Eintritt frei.

BLICK ZURÜCK NACH VORN. Eine Fotoausstellung von aus Deutschland abgeschobenen Jugendlichen

Freitag 6.11. bis 20.11. 2009, Do bis So jeweils von 15-18 Uhr, Hafenmuseum Speicher XI, Am Speicher XI 1, 28217 Bremen

Öffnungszeiten 6.11. bis 20.11., Do bis So von 15-18h. Für Schulklassen und Gruppen auch nach Vereinbarung (Kontakt direkt über polypol(ätt)gmx.net)

Einzeltermine:

Donnerstag 5.11., 18-20 h Vernissage der Ausstellung

Sonntag 15.11., 16 Uhr: Veranstaltung mit Djevdet Berisa vom Verein Romane Aglonipe (Hannover) zur Situation von Roma-Flüchtlingen aus dem Kosovo

Donnerstag 19.11., 19.30 Uhr: Veranstaltung zur Innenministerkonferenz in Bremen und geplanten Gegenaktivitäten

Freitag., 20.11., 16-18 Uhr: Finissage der Ausstellung

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bandsalat aus dem que[e]rbeet – make your own beet

Donnerstag 22. und Freitag 23.Oktober 2009, Zucker-Klub, Friedrich-Rauers-Str. 10, 28195 Bremen

Dille*Tanten laden ein zu einem interaktiven musikschraubenfestival: workshops (tontechnik, djing, circuit bending u.a.) und zum abendprogramm (concerts, performance, party) – zwei tage an denen raum ist für ein technisches intermezzo. die workshops bieten blicke hinter die kulissen verschiedener musikbereiche – selber machen.austauschen.vernetzen. Es soll vor allem Frauen & Queers die Möglichkeit bieten, über die Workshops:- Tontechnik – Djing (Tätigkeiten eines Diskjockeys) – Rappen (Sprechgesang) – Circuit Bending (Umbau von bestehenden Elektrogeräten zu Instrumenten) – Vjing (visuelle Ausgestaltung von Veranstaltungsräumen) Einblicke, Wissen und Fertigkeiten vermittelt zu bekommen, um selbstständig tätig zu werden. Um einen intensiven Lernprozess zu ermöglichen sollen die Workshops an zwei aufeinander folgenden Tagen, mit fester Teilnehmer_innenzahl von 10-15 Personen und einem/r Referent_in zum jeweiligen Thema stattfinden. Über das Workshopangebot hinaus wird es ein Abendprogramm mit Konzerten, einer Lesung, einer Performance, Liveacts und einer Party geben . Das in den Workshops erlernte Grundwissen und die Arbeitsweise können teilweise in den Abendveranstaltungen vor Publikum erprobt und angewandt werden. Ein Anspruch innerhalb des Projektes soll es sein möglichst viele Frauen als Workshopleiterinnen und Mitorganisatorinnen zu engagieren.

Beginn: Donnerstag, 22.10.2009, 10 Uhr. Fragen und Anmeldung unter: dilletanten(ätt)gmail.com

Weitere Informationen unter: http://zucker-club.de/

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initiative e.V. in Kooperation mit den Dille*Tanten

bandsalat aus dem que[e]rbeet – make your own beet

Donnerstag 22. und Freitag 23.Oktober 2009, Zucker-Klub, Friedrich-Rauers-Str. 10, 28195 Bremen , Beginn: Donnerstag 10 Uhr.

Dille*Tanten laden ein zu einem interaktiven musikschraubenfestival: workshops (tontechnik, djing, circuit bending u.a.) und zum abendprogramm (concerts, performance, party) – zwei tage an denen raum ist für ein technisches intermezzo. die workshops bieten blicke hinter die kulissen verschiedener musikbereiche – selber machen.austauschen.vernetzen. Es soll vor allem Frauen & Queers die Möglichkeit bieten, über die Workshops:- Tontechnik – Djing (Tätigkeiten eines Diskjockeys) – Rappen (Sprechgesang) – Circuit Bending (Umbau von bestehenden Elektrogeräten zu Instrumenten) – Vjing (visuelle Ausgestaltung von Veranstaltungsräumen) Einblicke, Wissen und Fertigkeiten vermittelt zu bekommen, um selbstständig tätig zu werden. Um einen intensiven Lernprozess zu ermöglichen sollen die Workshops an zwei aufeinander folgenden Tagen, mit fester Teilnehmer_innenzahl von 10-15 Personen und einem/r Referent_in zum jeweiligen Thema stattfinden. Über das Workshopangebot hinaus wird es ein Abendprogramm mit Konzerten, einer Lesung, einer Performance, Liveacts und einer Party geben . Das in den Workshops erlernte Grundwissen und die Arbeitsweise können teilweise in den Abendveranstaltungen vor Publikum erprobt und angewandt werden. Ein Anspruch innerhalb des Projektes soll es sein möglichst viele Frauen als Workshopleiterinnen und Mitorganisatorinnen zu engagieren.

Fragen und Anmeldung unter: dilletanten(ätt)gmail.com

Weitere Informationen unter: http://zucker-club.de/

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initiative e.V. in Kooperation mit den Dille*Tanten

André Ziegenmeyer: Live-Hörspiel und wüste Märchen

Sonntag, 18.10.2009,  19 Uhr.  Mediencoop-Bremen e.V. Etage 3, Kulturzentrum Lagerhaus Schildstraße 12-19 28203 Bremen

Der Leipziger Autor André Ziegenmeyer, Jahrgang ’83, bezeichnet sich als „praktizierender Tunichtgut und Liebhaber des Verschrobenen“. Außerdem hat er einen Hang zum Phantastischen. Und zu viel zu starkem Kaffee. Manchmal vermengt sich beides. Dann entstehen Geschichten, die irgendwo zwischen „märchenhaft“ und „obskur“ oszillieren. In gewitterumtosten Nächten schuf er die Geschichtenmaschine Hermann, die leuchtet, Rauch und Töne speit und seltsam aussieht. Mit ihr zusammen bereist er die Welten des Live-Hörspiels. Unter anderem berichtet er von den Nöten liebeskranker Laptops, einsamen Wasserspeiermädchen, Staubprinzessinnen und Geschichtentrollen. Manchmal gibt es sogar ein klein wenig Hintersinn. Interessant ist es eigentlich immer. Seine aktuellen Werke sind „Igor Mortis. Das Grauen von Leipzig“, der Roman „Schatten über Schinkelstedt – Fabelwesen reloaded“ sowie das Hörspiel „Paraintellektuelle Literatur übersetzt in subversiv-charmante Hörbarkeiten – kurz: P.L.Ü.S.C.H.“.

André Ziegenmeyer war Schinkelstedter Stadschreiber 2006 und belegte den zweiten Platz beim Bad Schauringer Fiktionssommer 2007.

–  Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Bremer Literaturkontor und der Gruppe  wortinjektion!

Eintritt frei!

Körperkontrolle – Eine Auseinandersetzung mit Schweinegrippe und globaler Seuchenpolitik

21. September 2009, 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12 28203 Bremen Clubraum | 1. Etage 

Referent: Kai Kaschinski

Die Schweinegrippe wird seit Monaten, wie vor ihr die Vogelgrippe, als weltweite Bedrohung inszeniert. Während viele Medien die Grippe als Aufhänger für dramatische Berichte nutzen, setzen staatliche Institutionen eine neue Form nationaler Gesundheitserziehung um. Während zum einen für das Händewaschen geworben wird, werden zugleich Quarantänemassnahmen und die Überwachung des Reiseverkehrs vorangetrieben. Die Veranstaltung hinterfragt inwiefern diese Seuchenpolitik eine rationale Antwort auf wachsende Gesundheitsrisiken in der Globalisierung darstellt. Zudem wird diskutiert welche Auswirkungen die aktuelle Gesundheitspolitik auf die Selbstdisziplinierung, das Körperverständnnis und die Sicherheitspolitik hat. Eingeführt wird in die Thematik mit einem Referat und verschiedenen Print- und Filmmedien

Diskussionsveranstaltung des Clubs der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit lifeKritik Bremen und dem Verein für Internationalismus und Kommunikation e.V.

SASCHA LANGE LIEST AUS “DJ WESTRADIO”

Sonntag, 20.9. 2009, 19 Uhr, Mediencoop-Bremen.e.V, Etage 3, Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstraße 12-19, 28203 Bremen

Es war die aufregendste Zeit, um erwachsen zu werden: Kalter Krieg und BRAVO-Poster, Zungenküsse und Wehrertüchtigung, Popper-Discos und Montagsdemos. Sascha Lange erzählt von einer turbulenten Jugend in den 80er Jahren: komisch, überraschend und melancholisch.
Die DDR war für viele Jugendliche schon Anfang der 80er Jahre Geschichte. Sie hörten nicht ihre Musik, zogen nicht ihre Klamotten an, lasen nicht ihre Zeitschriften. Was sie interessierte, kam aus dem Westen: In Form von Paketen, Intershop und Westfernsehen. Leuchtend und funkelnd, duftend und wohlklingend und doch schier unerreichbar wie eine unerfüllte Liebe.
Mit dem Mythos des Westens lässt Sascha Lange eine längst vergangene Zeit wiederaufleben. „DJ Westradio“ ist ein Stück authentischer und berührender Zeitgeschichte.
Sascha Lange, geboren 1971 in Leipzig, wuchs mit zuverlässiger Versorgung durch Westpakete und Messeonkels auf. Nach Tischlerlehre und Arbeit als Kulissenschieber studierte er Geschichte, Journalistik und Politikwissenschaft. Zur Zeit schreibt er an seiner Doktorarbeit und träumt von einer Karriere als Popstar mit seiner Band „Sunday Music Club“.
Weitere Informationen zur Lesereihe gibt es unter http://www.wortinjektion.de.

Eintritt frei

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit wort:injektion und dem Bremer Literaturkontor.