Neue soziale Bewegungen - Archiv


Diskotieren fürs Grundeinsingen

Vortrag und Diskussion mit Bernadette La Hengst, dem Chor, Adrienne Goehler und Christoph Spehr
Dienstag, 07. Mai 2013, 20.00 Uhr

Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112, 28201 Bremen

Im Vorfeld der Produktion »Bedingungsloses Grundeinsingen« von Bernadette La Hengst diskutieren wir an einem Abend in der Schwankhalle mit zwei Gästen Bedingungen unserer Postwachstumsgesellschaft, die nach wie vor auf Arbeit setzt. Gemeinsam stellen wir uns auch Fragen zu Lösungsvorschlägen wie dem bedingungslosen Grundeinkommen aus ökonomischer, kulturphilosophischer und feministischer Perspektive.
Bernadette La Hengst wird die Themen des Abends als Lieder verarbeiten und gemeinsam mit dem Publikum Grundeinsingen und Grundaussingen.

Zu Gast:
ADRIENNE GOEHLER ist Psychologin, Publizistin und Kuratorin. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Unter anderem kuratierte sie die Ausstellungen Art Goes Heiligendamm (2007) und Zur Nachahmung empfohlen! (2010). Sie war Präsidentin der HfbK Hamburg, Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Berlin in der rot-grünen Übergangsregierung 2001. Mit Götz Werner veröffentlichte sie 2010 das Buch 1000 € für jeden. Freiheit, Gleichheit, Grundeinkommen.
‚Das Grundeinkommen ist die gesellschaftliche Basis für das individuelle Empowerment. Es ist eine (gesellschaftliche) Ermächtigung zur (individuellen) Selbstermächtigung: Indem die Gemeinschaft jedem einzelnen die Existenz sichert, gibt sie ihnen allen das Startkapital, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen. Das ist also ein gedanklicher Paradigmenwechsel, dessen Tragweite weit über das Finanzielle hinausgeht.‘ Aus: 1000 € für jeden. Freiheit, Gleichheit, Grundeinkommen (2010)

CHRISTOPH SPEHR ist Historiker, arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter und ist seit 2008 Landessprecher der LINKEN in Bremen, wo er auch lebt. Als Autor veröffentlichte er u.a. „Die Aliens sind unter uns. Herrschaft und Befreiung im demokratischen Zeitalter“ (1999); „Gleicher als andere. Eine Grundlegung der freien Kooperation“ (2003). Mitbegründer des Kulturzentrums Paradox in Bremen, wo er u.a. von 2002 bis 2006 die Kongressreihen „Out of this world – Science Fiction, Politik, Utopie“ und „On rules and monsters“ organisierte.
‚Es ist von erheblicher Komik, dass Abgeordnete für sich in Anspruch nehmen, durch relativ hohe Gehälter ihre inhaltliche Unabhängigkeit zu wahren und sich nicht-erpressbar zu machen – dass die meisten dieser Abgeordneten es aber nicht für nötig halten, eine derartige Unabhängigkeit und Nicht-Erpressbarkeit auch für den Souverän, nämlich die Bevölkerung, zu gewährleisten. Was für Abgeordnete gilt, sollte auch für uns gelten. Nur die Garantie eines unabhängigen, qualitativ ausreichenden Existenzgeldes schafft für die Individuen die Voraussetzung, sich nicht um jeden Preis verkaufen zu müssen.‘ Aus: Gleicher als andere. Eine Grundlegung der freien Kooperation (1999)

Tickets: 6,- // Kulturtickets begrenztes Kontingent // Kartenvorverkauf bei der Schwankhalle Bremen sowie bei Nordwest Tickets.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Schwankhalle Bremen.

Bernadette la Hengst – Bedingungsloses Grundeinsingen

Samstag, 11. Mai 2013, 20.00 Uhr, Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112, 28201 Bremen
Als europäisches Pilotprojekt wurde an mehreren Orten in Deutschland vor fünf Jahren ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1000 Euro monatlich eingeführt. Anlässlich der Vorbereitungen zur Jubiläumsfeier bilanzieren die bGE-EmpfängerInnen ihre ganz persönlichen Erfahrungen, aber auch gesamt-gesellschaftliche Konsequenzen eines Grundeinkommens. Sie haben dafür den Chor des Bedingungslosen Grundeinsingens gegründet, denn gemeinsames Singen ist die einzige Bedingung, zu der sie sich in ihrem neuen Leben bedingungslos bereit erklärt haben. Der Chor, der sich zusammensetzt aus Arbeitslosen, Workaholics, (alleinerziehenden) Eltern, Reinigungskräften, jugendlichen RumhängerInnen, KünstlerInnen und erschöpften ManagerInnen ist eine mitreißende, musikalisch-diskursive Gesellschaft, die nicht homogen das Grundeinkommen proklamiert, sondern dieses aus verschiedenen Perspektiven kontrovers disko-tiert. Bedingungsloses Grundeinsingen ist ein chorisches Coaching für alle, die keine Arbeit haben, die unzufrieden sind mit ihrer Arbeit, zu wenig oder zu viel Geld verdienen, zu wenig oder zu viel Zeit haben, sinnlose Tätigkeiten ausüben, überarbeitet sind oder unter Isolation, Entfremdung oder dem Burnout-Syndrom leiden. Die Wünsche, Träume und Visionen darüber, was sich durch ein bedingungsloses Grundeinkommen ändern könnte, sind hier keine ferne Utopie mehr, sondern zur Realität der Gegenwart geworden. www.grundeinsingen.net // www.schwankhalle.de/einsingen

Von und mit:
Bernadette La Hengst, Bettina Grahs,
Carolin Hochleichter, Claudia Wiedemer, Eike
Böttcher, Godehard Giese, Jelka Plate, Luisa Grass, Veronika Knaus, Wanja Saatkamp
Chor aus Bremern und Bremerinnen

In Bremen gibt es BEDINGUNGSLOSES GRUNDEINSINGEN  am 09. + 11. Mai, jeweils 20:00 Uhr in der Schwankhalle

Im Vorfeld der Theaterproduktion gibt es eine Diskussions-Reihe, bei der Expert_innen mit Gästen die Bedingungen unserer Postwachstums- bzw Arbeitsgesellschaft und den daraus resultierenden Fragen an Lösungsvorschläge wie das Bedingungslose Grundeinkommen aus feministischer, kulturphilosophischer und ökonomischer Perspektive diskutieren. Das Besondere an diesem Abend wird sein, dass die Musik hier eine zentrale Rolle spielen soll. Bernadette La Hengst wird thematisch zur Diskussion musikalisch intervenieren und gemeinsam mit dem Publikum grundeinsingen und grundaussingen.

Karten sind im Vorverkauf erhältlich bei der Schwankhalle sowie bei Nordwest Tickets.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Schwankhalle Bremen.

Bernadette la Hengst – Bedingungsloses Grundeinsingen

Donnerstag, 9. Mai 2013, 20.00 Uhr, Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112, 28201 Bremen

Als europäisches Pilotprojekt wurde an mehreren Orten in Deutschland vor fünf Jahren ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1000 Euro monatlich eingeführt. Anlässlich der Vorbereitungen zur Jubiläumsfeier bilanzieren die bGE-EmpfängerInnen ihre ganz persönlichen Erfahrungen, aber auch gesamt-gesellschaftliche Konsequenzen eines Grundeinkommens. Sie haben dafür den Chor des Bedingungslosen Grundeinsingens gegründet, denn gemeinsames Singen ist die einzige Bedingung, zu der sie sich in ihrem neuen Leben bedingungslos bereit erklärt haben. Der Chor, der sich zusammensetzt aus Arbeitslosen, Workaholics, (alleinerziehenden) Eltern, Reinigungskräften, jugendlichen RumhängerInnen, KünstlerInnen und erschöpften ManagerInnen ist eine mitreißende, musikalisch-diskursive Gesellschaft, die nicht homogen das Grundeinkommen proklamiert, sondern dieses aus verschiedenen Perspektiven kontrovers disko-tiert. Bedingungsloses Grundeinsingen ist ein chorisches Coaching für alle, die keine Arbeit haben, die unzufrieden sind mit ihrer Arbeit, zu wenig oder zu viel Geld verdienen, zu wenig oder zu viel Zeit haben, sinnlose Tätigkeiten ausüben, überarbeitet sind oder unter Isolation, Entfremdung oder dem Burnout-Syndrom leiden. Die Wünsche, Träume und Visionen darüber, was sich durch ein bedingungsloses Grundeinkommen ändern könnte, sind hier keine ferne Utopie mehr, sondern zur Realität der Gegenwart geworden. www.grundeinsingen.net // www.schwankhalle.de/einsingen

Von und mit:
Bernadette La Hengst, Bettina Grahs,
Carolin Hochleichter, Claudia Wiedemer, Eike
Böttcher, Godehard Giese, Jelka Plate, Luisa Grass, Veronika Knaus, Wanja Saatkamp
Chor aus Bremern und Bremerinnen

In Bremen gibt es BEDINGUNGSLOSES GRUNDEINSINGEN  am 09. + 11. Mai, jeweils 20:00 Uhr in der Schwankhalle

Im Vorfeld der Theaterproduktion gibt es eine Diskussions-Reihe, bei der Expert_innen mit Gästen die Bedingungen unserer Postwachstums- bzw Arbeitsgesellschaft und den daraus resultierenden Fragen an Lösungsvorschläge wie das Bedingungslose Grundeinkommen aus feministischer, kulturphilosophischer und ökonomischer Perspektive diskutieren. Das Besondere an diesem Abend wird sein, dass die Musik hier eine zentrale Rolle spielen soll. Bernadette La Hengst wird thematisch zur Diskussion musikalisch intervenieren und gemeinsam mit dem Publikum grundeinsingen und grundaussingen.

Karten sind im Vorverkauf erhältlich bei der Schwankhalle sowie bei Nordwest Tickets.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Schwankhalle Bremen.

Als die Welt noch unterging

Buchvorstellung und Diskussionsveranstaltung mit Frank Apunkt Schneider

Donnerstag, 18.April 2013, 20:00 Uhr

K Strich – Zentrum Aktuelle Kunst, Alexanderstr. 9 b, 28203 Bremen

Eine Chronik zur Entstehung und Entwicklung von Punk und New Wave im deutschsprachigen Raum bis 1985.

Als die Welt noch unterging … war vieles möglich. Die Endzeitstimmung um 1980 gab Punk und New Wave erst den nötigen Schub. Sie sorgte für einen unglaublichen Ausbruch von Aktivität und Kreativität. Vorm Hintergrund des atomaren Wettrüstens glaubte niemand mehr an eine große Zukunft – deshalb war plötzlich alles erlaubt, ohne Rücksicht auf Verluste. Davon erzählt dieses Buch. Frank Apunkt Schneider entfaltet die Geschichte der Neuen Deutschen Welle und des deutschen Punk-Underground bis hinein in Regional-, Kassetten- und Fanzine-Szenen. Neben den mittlerweile kanonisierten Klassikern dieser Bewegung, (z. B. DAF, Fehlfarben) rückt er sowohl Chartbreaker wie Trio oder Extrabreit als auch Underground-Acts wie Kosmonautentraum, Familie Hesselbach etc. in den Fokus. Schneider zeigt historisch bedingte Schnittmengen auf, erzählt von Freund- wie Feindschaften, stellt Epizentren in der Provinz gegen die Metropolen und knüpft immer ans Hier und Heute an. Als profunder Kenner gibt er einen detailreichen Einblick in die (Gegen-)Kulturgeschichte der BRD zwischen 1976 und 1985. »Als die Welt noch unterging« ist das mit Abstand umfangreichste Buch zur Neuen Deutschen Welle, mit kommentierter Diskografie und einer Kassettografie im Anhang.

Frank A. Schneider (Jahrgang 1969) lebt zurzeit als unfreier Autor, unfreier Lektor und unfreier Künstler in Bamberg. Mitglied bei der KünstlerInnengruppe »monochrom« in Wien. Darüber hinaus Autor von primär-, sekundär- und tertiärliterarischen Texten, schreibt u. a. für »testcard«, »Bad Alchemy« und »Intro«.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit ExLibris.

„Casa Pound“ – Ein faschistisches Kulturzentrum in Italien

Ein Bildessay von Eiko Grimberg und Volker Weiß

Freitag, 3. Mai 2013, 20.00 Uhr

Infoladen, St. Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

Seit seiner Gründung im Jahre 2003 hat das faschistische Kulturzentrum Casa Pound in Rom eine beträchtliche Anziehungskraft für extreme Rechte in Italien und Europa entwickelt. Das eng an die rechte Fußball- und Musikszene angegliederte besetzte Haus hat mittlerweile vor allem in Italien diverse Nachahmerprojekte gefunden. Dabei tragen vor allem die Selbstdarstellung als soziales und kulturelles Zentrum „einfacher Italiener“ und die Etablierung eines eigenen subkulturellen Stils zum Erfolg des Projekts bei. Bemerkenswert ist, dass die  politische und ästhetische Konzeptionen der Casa Pound auf die Anfänge der faschistischen Bewegung in Italien deuten, als diese im Zusammengehen mit avantgardistischen Bewegungen ihren Anspruch als jugendlich-dynamische Bewegung von Revolutionären zu untermauern suchte.

Der Künstler Eiko Grimberg hat die Spuren dieser Aktivitäten im Italien der Gegenwart dokumentiert. Seine Bilder zeigen, wie die symbolpolitischen Strategien der Casa Pound in einem Umfeld gedeihen können, das durch die Hinterlassenschaften des historischen Faschismus wie auch die aktuelle Krise bestimmt ist.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Antifaschistischen Gruppe Bremen und der DGB-Jugend Bremen.

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, das WC leider nicht.

Die Veranstaltung findet auch in Hamburg statt: Sonntag, 5. Mai 2013 um 20.00 Uhr im Golem, Große Elbstr. 14, 22767 Hamburg


 


 

 

Austausch Lyon – Bremen 2013

Sachen zusammen machen. Kollektive Aktionen, Organisierung und ihr Einfluss auf unsere Lebensbedingungen –
Faire ensemble. L`action collective pour influer sur nos conditions de vie
Fachaustausch und Bildungsseminar zwischen Lyon (Frankreich) und Bremen

21. bis 27. April 2013 in Lyon, und September 2013 in Bremen
Für politisch interessierte Menschen in lokalen, regionalen und überregionalen Netzwerken

Ein binationaler Fachaustausch zu kollektivem, selbstorganisiertem Lernen, Wohnen, Arbeiten, zu sozialer, solidarischer Ökonomie und zu kollektiven Organisierungskonzepten. Besuch von Projekten in den beiden Städten, gemeinsame Workshops zu der Frage, wie kollektive Herangehensweisen, Strategien und Lebens- und Arbeitskonzepte unsere Lebensbedingungen beeinflussen. Im ersten Teil reisen Menschen aus Bremen nach Lyon, im zweiten Teil werden Menschen aus Lyon nach Bremen kommen.

Wir gehen der Frage auf den Grund, wie Menschen abhängig von ihrer Geschichte und ihren soziokulturellen Bedingungen ihre kollektiven, selbstorganisierten Projekte gestalten, welche Ideen sie verwirklichen wollen und im Rahmen welcher weiteren Kontexte diese Projekte realisiert werden. Dabei steht der gegenseitige Austausch ebenso im Vordergrund, wie das Kennenlernen von Selbstorganisierungsstrukturen und Projekten in Deutschland und in Frankreich. Gemeinsamkeiten und Unterschiede wollen wir herausarbeiten, interpretieren und verstehen lernen.

Während des Seminars wird für Übersetzung gesorgt. Französischkenntnisse sind keine Voraussetzung, jedoch wünschenswert.
Der Teilnahmebeitrag liegt bei 150 Euro. Die Fahrtkosten müssen selbst getragen werden.
Die Teilnahme an beiden Seminaren und an Vorbereitungstreffen (ab Februar) wird erwartet.

Anmeldung bitte bis zum 08.02.2013 an die Koordinatorin des Seminars.
Weitere Informationen und Kontakt:
Sabine Herold <herold@rosa-luxemburg.com>

Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, gefördert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes.

Projektpartner: CREFAD Lyon (Centre de Recherche, d’Etude, de Formation à l’Animation et au Développement / Zentrum für Forschung, Studium, lebendige Bildungsarbeit und Entwicklung)

 

„Maskulinismus“ – Geschichte und Gegenwart der antifeministischen „Männerrechtsbewegung“

Vortrag mit Andreas Kemper
Dienstag, 22. Januar 2013  / 19.00 Uhr / Infoladen / St.Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

„Maskulismus“ stellt eine Selbstbezeichnung für einen modernisierten Antifeminismus dar. Die sich im deutschsprachigen Raum zusehends aggressiv organisierende Strömung der sogenannten „Männerrechtler“ bzw. „Maskulisten“, tritt verstärkt in Foren und Blogs auf und versucht sich gegen eine imaginierte feministische Vorherrschaft innerhalb der Gesellschaft zu wehren und auf diesem Wege eine gesamtgesellschaftliche männliche Opferrolle bzw. Ideologie zu etablieren. Antifeministische Inhalte werden oftmals mit rechtspopulistischen, rassistischen, homophoben und antisemitischen Inhalten vermengt. Der Referent wird einen Überblick über die Entwicklung und theoretischen Annahmen dieser erstarkenden Gruppierungen liefern.

Andreas Kemper ist Herausgeber des in diesem Jahr beim Unrastverlag erschienen Buches „Die Maskulisten: Organisierter Antifeminismus im deutschsprachigen Raum“.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit der Gruppen c3 und heart:beat. Weitere Informationen unter: http://beschissen.blogsport.de/

Lesung: „Halbinseln gegen den Strom“

Samstag, 15.9. 2012, 18 Uhr, Café Marianne, Berliner Str. 22, 28203 Bremen
mit Friederike Habermann

In ihrem Buch „Halbinseln gegen den Strom. Anders leben und wirtschaften im Alltag“ beschreibt Friederike Habermann Wege anderen Wirtschaftens. Diverse Projekte werden in einzelnen Kapiteln vorgestellt und zeigen eine gelebte Wirklichkeit die sich jenseits von Kapitalismus, Geld und Tauschlogik bewegt/bewegen will. Habermann lässt Menschen zu Wort kommen, die mit Lebensmitteln und Wohnformen, Kleidung, Bildung usw. anders umgehen – abseits kapitalistischer Verwertungslogik, als Geben und Nehmen, oft ohne Geld oder Zeit aufzurechnen.

Im Rahmen des Festivals Kunstdiewelt – alles anders und in Koperation mit attac, biz und anderen.

Eine Rezension des Buches findet sich hier.

Gesamtes Festivalprogramm als PDF

Buchvorstellung »Krisen Proteste«

Dienstag, 18. September 2012 um 20 Uhr, Paradox, Bernhardstraße 10-12, 28203 Bremen

In den letzten zwei Jahren scheinen sich weltweit Proteste und Widerstandsbewegungen gegen die Krisenregime verschiedener Länder in einer Weise zu bündeln, wie dies vielleicht zuletzt 1968 und 1989 geschehen ist: Eine Revolution, die im tunesischen Sidi Bouzid begann. Wütende Proteste auf dem Syntagma-Platz in Athen. Streiks in China. Riots in England und Occupy Wall Street in New York. Widerstand gegen Großprojekte in Stuttgart und anderswo, städtische Protestbewegungen in Hamburg und Berlin.
Die AutorInnen des Bandes haben sich dem Krisengeschehen und den Protestbewegungen anhand mehrerer Fall- und Länderstudien zugewandt. Es geht ihnen dabei nicht um eine voreilige Synthese, sondern um eine Suchbewegung, die der Logik der Revolten nachspürt, den eigenen Sinn der Aufstände zu ergründen sucht und sie hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Durchsetzung von Würde und sozialer Gerechtigkeit befragt. Es geht um die emanzipatorischen Potenziale der aktuellen Bewegungen, aber auch um die Blockaden, Regressionen und Enttäuschungen, mit denen sie sich teilweise konfrontiert sehen.

Die Herausgeber Peter Birke und Max Henninger stellen die Ergebnisse des Sammelbandes vor. Mehr zum Buch hier und Rezensionen hier.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Avanti – Projekt undogmatische Linke.

Anreise: Straßenbahnlinie 2, 3, 10, Haltestelle Sielwall

Zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Anarchismus auf den Philippinen – Europäische Infotour

Sonntag, 2. September 2012 / 18 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

Zwei Anarchisten aus Manila werden auf der Veranstaltung von anarchistischen Aktivitäten auf den Philippinen berichten. Dabei geht es sowohl um historische Kontinuitäten herrschaftsfreier Politik als auch um die Vorstellung aktueller Projekte. Beispiele hierfür sind Food not Bombs – Aktionen, Kampagnen gegen Polizei-Brutalität, anarchistische Vortragstätigkeiten, die „Mobile Anarchist School“, publizistische Projekte rund um die Zeitschrift Gasera und das Mindsetbreaker Magazine und der Aufbau der Infoläden Etnikobandido und Kinaiyahan Unahon Collective Social Center. Berichten können die Aktivisten zudem von indigenen Widerständen gegen Land Grabbing, von den Kämpfen der Minenarbeiter_innen und von den ökologischen Folgen neokolonialer Projekte.

Veranstaltet in Kooperation mit Antifaschistisches Komitee Bremen und Kritisch Lesen

Krisen ohne Ende – kann ein Bedingungsloses Grundeinkommen ein Ausweg sein?

Mittwoch, 19.09.2012, 19.00 Uhr, Wallsaal, Zentralbibliothek, Am Wall 201, 28195 Bremen

mit Werner Rätz, Bonn, Mitbegründer Attac Deutschland, AG „Genug für alle“

Die aktuelle Finanzkrise zeigt: durch Bankenrettung und blinde Wachstumsgläubigkeit kann die Strukturkrise des Kapitalismus nicht aufgehalten werden. Politik und Wirtschaft müssten sich auch aus ökologischen Gründen an den Lebensbedürfnissen der Menschen ausrichten. Mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen wird der Zwang zum Verkauf der Arbeitskraft um jeden Preis verringert, die Umstellung auf eine bedarfsorientierte und ressourcensparende Ökonomie angeregt und demokratische und freiheitliche Rechte gestärkt.

In Kooperation mit Attac Bremen und die Bremer Attac-AG „Genug für Alle“ und der St. Michaelis – St. Stephani Gemeinde Bremen. Weitere PartnerInnen sind: Stadtbibliothek Bremen; KDA – Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt in der Bremischen Evangelischen Kirche sowie die LAG Bedingungsloses Grundeinkommen in der Partei DIE LINKE Bremen. Im Rahmen von „Wege zum Grundeinkommen – 5. Internationale Woche des Grundeinkommens in Bremen. Das vollständige Programm der Woche des Grundeinkommens und weitere Hinweise sind zu finden unter: www.grundeinkommen-attac-bremen.de

Folder Woche des Grundeinkommens 2012 Bremen als PDF.

Neues Buch zu Bremen: „Protest vor Ort“

Demos, Hausbesetzungen, Friedensmärsche: Studierende der Universitäten Bremen und Göttingen erforschten Protestbewegungen der 1980er Jahren. Dazu recherchierten sie in den Archiven und Bibliotheken vor Ort und befragten ZeitzeugInnen.
Die Projektgruppe der Uni Bremen präsentierte am 18. Juli um 20 Uhr im Wienerhof Café im Bremer Viertel ihre Ergebnisse.

Für weitere Informationen siehe die Pressemitteilung der Universität Bremen hier.

Sabine Horn, Inge Marszolek, Maria Rhode, Eva Schöck-Quinteros (Hg.): „Protest vor Ort. Die 80er Jahre in Bremen und Göttingen“ (Klartext Verlag, Essen 2012, 336 S., 29,95 Euro).

Eine sehr kritische Rezension des Buches hier auf der Themenseite Geschichte der RLS.

Antirassistisch Campen und Kämpfen!

Donnerstag 14. Juni, 19.30 Uhr Infoladen Bremen, St. Paulistr. 10-12, 28203 Bremen

Infoveranstaltung zum NoBorder Camp 2012 in Köln/Düsseldorf

Vom 13. bis 22. Juli 2012 findet ein NoBorder Camp in Köln statt, das von einem offenen Netzwerk antirassistischer Gruppen und selbstorganisierter Flüchtlingsaktivist_innen vorbereitet wird. Seit den 90er Jahren werden in ganz Europa NoBorder Camps organisiert. Sie sind Treffpunkte für Aktivist_innen mit und Flucht- bzw. Migrationshintergrund, die sich mit den Themen Rassismus, Migration, Asyl, Abschiebung und vielem mehr beschäftigen. Die Camps dienen dem inhaltlichen Austausch und der Vernetzung unterschiedlicher Gruppen und Einzelpersonen. Vor allem aber waren und sind Noborder Camps Ausgangspunkt für vielfältige direkte Aktionen und Demonstrationen. Das NoBorder Camp in Köln hat einen Aktionsschwerpunkt am Düsseldorfer Flughafen, dem Drehkreuz der von der europäischen Grenzschutzagentur FRONTEX organisierten Charterabschiebungen. Es wird jedoch an den verschiedenen Aktionstagen eine breite Vielfalt antirassistischer Aktionen geben: wenn es um die Roma-Abschiebungen von Düsseldorf geht, werden zugleich antiziganistische Angriffe in ganz Europa in den Blick genommen. Den Abschiebe-Chartern nach Nigeria vorausgehende Botschaftsanhörungen werden als Teil des Abschieberegimes ebenso Thema sein wie die Lagerunterbringung von Flüchtlingen. Dem Nagelbombenanschlag des NSU in der Kölner Keupstrasse soll ebenfalls eine Aktion gewidmet werden. Die Auseinandersetzung um Fluchtgründe wird am Beispiel des neokolonialen Landraubs im globalen Süden aktionistisch weitergeführt werden.
Ob zu Rechtspopulismus, Critical Whiteness oder der Situation an den EU-Außengrenzen – auf dem Camp wird auch viel Raum sein für Workshops und Diskussionen. Das Camp hat sich zum Ziel gesetzt, Antirassismus, antifaschistische, feministische und kapitalismuskritische Perspektiven zusammen zu denken und zu verbinden.

Beim Infoabend wollen wir einen Überblick geben über frühere Camps, deren wichtigste Aktionen und inhaltliche Debatten. Außerdem möchten wir euch diverse Clips von gelungenen Antira-Aktionen und laufenden Kampagnen zeigen und über den aktuellen Stand der Campplanung berichten.

Veranstaltet in Kooperation mit NoLager Bremen.

Hinweis: Infos zum Noborder Camp 2012 in Köln/Düsseldorf unter www.noborder.antira.info

Schengendämmerung: Rebordering the EU. Krise und Migrationskontrolle

Donnerstag, 7. Juni 2012 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Bernd Kasparek (München)

Auch wenn derzeit die Eurokrise die europäische Politik derzeit bestimmt, so bleibt das Thema der Sicherung der Grenzen der EU weiter ein bestimmendes. Allerdings scheint die Hochzeit der expandierenden, technologisierten EU-Außengrenzen, die einen Raum der freien Zirkulation, ja sogar der offiziell gewünschten Mobilität definierten, vorbei zu sein. Denn längst geht es schon wieder darum, in Europa neue Grenzen zu ziehen. So war 2011 von mehreren innereuropäischen Grenzkonflikten um Fragen der Migration geprägt, beispielweise zwischen Frankreich und Italien.
Diese neuen Grenzziehungsprozesse, als neue Logik der Exklusion, sind jedoch nicht nur auf die Migration von außerhalb gerichtet. Zwar ist es zeitlich ist es ein Zufall, dass im März sieben EU-Innenminister_innen einen faktischen Schengenausschluß Griechenlands forderten, während gleichzeitig das deutsche Arbeitsministerium EU-Bürger_innen in Deutschland den Zugang zu Hartz IV erschwerte. Doch politisch handelt es sich um eine Entwicklung, die sich schon länger abzeichnet, und die nicht nur rhethorisch die Politik der 1990er Jahre aufgreift.
Die Veranstaltung wird sich daher unter anderem mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Sind die aktuellen Entwicklungen der europäischen Migrationskontrolle also lediglich eine Fortsetzung bestehender rassistischer Ausschlüsse oder besitzen sie eine neue Qualität? Gibt es einen Zusammenhang von Krise und Rassismus? Und wenn ja, wie drückt sicher dieser aus?

Bernd Kasparek ist Mitglied der Karawane München und aktiv im Netzwerk Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung sowie Mitherausgeber von Grenzregime – Diskurse, Praktiken, Institutionen in Europa, Berlin 2010.
Die Veranstaltung wird organisiert von der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Keine Zukunft ohne Solidarität – Junge AktivistInnen aus Südeuropa berichten

Mittwoch 9. Mai 2012, Bremen, 19.00 Uhr, DGB Haus, Kleiner Saal, Bahnhofsplatz

Die Zeichen stehen auf Sturm. Der totgesagte Neoliberalismus feiert im Süden Europas ein politisches Comeback. Im Namen der europäischen Stabilität werden Länder wie Griechenland, Spanien und Italien auf Kosten der Bevölkerung kaputt gespart. Dabei spielt Deutschland als stärkste Macht in der EU neben Frankreich eine führende Rolle in der Durchsetzung dieses Angriffs auf die Lebensqualität und die sozialen Rechte der Betroffenen.
Insbesondere junge ArbeiterInnen und Angestellte haben kaum noch eine Chancen auf berufliche und finanzielle Perspektiven. So sind in Griechenland und Spanien die Hälfte und in Italien 30% aller unter 25-jährigen arbeitslos. Eine an die deutsche Agenda 2010 angelehnte „europäische Agenda 2020“ soll hier durchgesetzt werden, ArbeiterInnenrechte eingedämmt und der Widerstandswille gebrochen werden. Doch in den Ländern findet ein vielfältiger Widerstand statt. Diesen Kämpfen, den dort gemachten Erfahrungen und den sich daraus ergebenden Perspektiven und Konflikten wollen wir ein Forum bieten und die Möglichkeiten von gelebter Solidarität ausloten. Deshalb haben wir AktivistInnen aus verschiedenen sozialen Kämpfen nach Deutschland eingeladen. Sie erzählen von dem Alltag unter neoliberalem Belagerungszustand, den Protesten auf den Plätzen der Städte, Generalstreiks, Protesten von Studierenden und jungen AktivistInnen, der Verhinderung von Wohnungsräumungen und der Mobilisierung zu den europäischen Aktionstagen in Frankfurt vom 16.-19. Mai.

Mit
Haris Triandafilidou (Jugend von SYNASPISMOS aus Athen, Griechenland )
Shendi Vali (Studentische Aktivistin aus dem linken Netzwerk Unicommon aus Rom, Italien)
Daniel Nieto Bravo (Teil der Bewegung der „Indignados“, antikapitalistischer Aktivist und Gewerkschaftler aus Sevilla, Spanien)

Eine Veranstaltung im Rahmen einer Rundreise, organisiert von der RLS und der Interventionistischen Linken (mehr)

Maybe you should… talk about resistance!

Von der ökonomischen zur politischen Krise?! Autoritäres Krisenmanagement und langfristige Entdemokratisierung der EU

Samstag, 21.4.12 um 19.30 Uhr im Infoladen, St Pauli-Str. 10/11, 28203 Bremen

mit Bernard Schmid (Paris)

Seit fünf Jahren schon schwelt eine Weltwirtschaftskrise in verschiedensten Ausformungen, von der Immobilien- und Versicherungs-, zur Banken- und heute aktuellen Staatsschuldenkrise. Gerade die letzte Ausformung ist Motor für eine rapide Veränderung der politischen Rahmenbedingungen in der EU. in den letzten Monaten hat sich die politische Machtkonstellation soweit radikalisiert, dass die deutsche und französische Regierung mittlerweile in der Position sind, den höchst verschuldeten Ländern Haushaltspläne und Sparkommissare zu verordnen. Der politische und ökonomische Druck befördert dort
technokratische Übergangsregierungen an die Macht, welche allein dem Schuldendienst und der Sanierung des Staatshaushaltes verpflichtet sind.
Diese Entwicklungen laufen natürlich nicht bruchlos ab. Der Widerstand der Straße, die Behäbigkeit der Staatsapparate selbst und die sich weiter verschärfende Wirtschaftskrise, zwingen die Entscheidungsträger zu immer weiteren Stolperschritten Richtung unbekannter/unmöglicher Krisenlösung.
Wir wollen in der Veranstaltung diskutieren, welche demokratischen Errungenschaften dabei über Bord geschmissen werden, wie sich die politische Macht neu verteilt und organisiert, was wir wo dagegen tun können und überhaupt,wo das alles enden soll!

Wir laden alle Interessierten herzlich ein, zusammen mit unserem Gast, Bernard Schmid aus Paris, über die neuesten Entwicklungen der europäischen Krise zu diskutieren und herauszufinden, wie Widerstand gegen autoritäre Krisenlösungen jedweder Art hier und auf europäischer Ebene aussehen kann.

Bernard Schmid ist Jurist und Aktivist der antirassistischen Initiative MRAP (www.mrap.fr) in Paris. Als Journalist, u.a. für Jungle World und analyse und kritik, beschäftigt er sich u.a. mit Themen der EU-Migrationspolitik und der Transformation in Nordafrika.

In Kooperation mit Avanti – Projekt undogmatische Linke

Vorwärts immer, rückwärts nimmer?

Dienstag, 1. Mai 2012, 17:00 Uhr, Nicolaus-H.-Schilling Straße (Haus 43), 28779 Bremen-Blumenthal
Der Veranstaltungsraum ist vor Ort ausgeschildert.

Vortrag und Diskussion mit Wolfgang Hien und Peter Birke.

Im Rahmen von Produktpalette. Vortrags- und Diskussionsreihe über den Wandel der Arbeitswelt im Rahmen des Palastes der Produktion (www.palast-der-produktion.de) auf dem Gelände der ehemaligen Bremer Wollkämmerei (BWK).

Werksschließungen wie bei der Bremer Vulkan 1997 und der BWK 2009 markieren einen von vielen Schritten hin zu einer veränderten Arbeits- und Lebenswelt. Viele sprechen von einem radikalen Wandel. Während die „Industriegesellschaft“ durch eine Entfremdung und Zergliederung der alltäglichen Arbeit gekennzeichnet gewesen sei, zeichne sich die „Wissensgesellschaft“ durch mehr Autonomie und Freiheit aus. Aber was hat sich wirklich so viel verändert? Welche neuen Belastungen prägen heute den Arbeitsprozess, mit welchen Folgen für die Gesundheit der Arbeitenden? Wie „autonom“ ist die Arbeit geworden, und finden wir das eigentlich gut? Und, falls eher nicht: Wie haben sich die Formen verändert, in denen die Arbeitenden gegen die Zumutungen des Arbeitsprozesses rebellieren?

Wolfgang Hien (*1949) ist Arbeits- und Gesundheitswissenschaftler und arbeitet unter anderem an der Universität Bremen. Forschungsprojekte unter anderem zur Geschichte des Arbeiter_innen-Schutzes von 1880 bis heute und zur Lebenssituation älterer ehemaliger Arbeiter des Bremer Vulkan. (Link zu einer Rezension des Buches von 2007)

Peter Birke (*1965) ist Historiker und arbeitet unter anderem an der Universität Hamburg. Er befasst sich mit sozialen Bewegungen und Arbeitskämpfen. Er ist koordinierender Ko-Redakteur von Sozial.Geschichte Online.

Artikel im Weserkurier vom 19. April zum „Palast der Produktion (mehr).

Eine Veranstaltung in Kooperation mit ZZZ – ZwischenZeitZentrale Bremen. Die ZZZ ist ein Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des BMVBS/BBSR in Kooperation mit dem Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und der Senatorin für Finanzen
umgesetzt vom AAA Autonomes Architektur Atelier GbR in Kooperation mit Sarah Oßwald und Michael Ziehl. Weitere Partner der ZZZ sind die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH und die Immobilien Bremen AöR.

Zweifel gehören dazu?! Teil II Schwierigkeiten und Fragen innerhalb selbstorganisierter antisexistischer Unterstützungspraxen

Samstag, 17.3. 2012, 18.30 Uhr, Kulturzentrum Paradox, Bernhardstraße 10-12, 28203 Bremen

Findet in einem sozialen Zusammenhang ein sexualisierter Übergriff statt, so entstehen dadurch besondere Anforderungen an das Umfeld der betroffenen und der als übergriffig empfundenen Person. Insbesondere dann, wenn zu beiden Personen enge Beziehungen bestehen, geraten die Unterstützer_innen in (innere) Konflikte. Es drängen sich Fragen auf wie zum Beispiel:
Wie kann ich als Unterstützer_in damit umgehen, wenn die Forderungen der betroffenen Person meine Kapazitäten übersteigen oder sich Zweifel in mir regen?
Welchen Umgang wählen, wenn sich der_die Täter_in nicht an die Forderungen der betroffenen Person hält beziehungsweise erklärt sie seien unangemessen ?…

In feministischen/antisexistischen Kontexten wurden in den letzten 40 Jahren Konzepte zum Umgang mit sexualisierter Gewalt entwickelt, in denen Schlagworte wie „Parteilichkeit“, „Definitionsmacht“/„-recht“, und „betroffenenkontrollierter Ansatz“ eine Rolle spielen. Diese Konzepte werden ständig weiterentwickelt, beeinflusst durch gesellschaftliche Entwicklungen, praktische Erfahrungen und Kämpfe von sozialen Bewegungen. So wiesen schwarze Feminist_innen in den 80er Jahren darauf hin, dass Herrschaftsverhältnisse miteinander verwoben sind (zum Beispiel Rassismus und Sexismus) und forderten eine Hinterfragung des bis dahin dominanten Verständnisses der Kategorie Frau.
Durch Input von Menschen aus unterschiedlichen Praxisfeldern (soziales/politisches Umfeld / AntiRaCamps / Täterarbeitsgruppe / Beratungsstelle/Telefondienst) gibt es die Möglichkeit ohne konkreten Handlungsdruck unterschiedliche Grundsätze und Konzepte von Unterstützungspraxis kennen zu lernen, Fragen zu stellen und zu diskutieren.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Antisexistisches Bündnis und Feministisches Referat Universität Bremen.

Zielgruppe:
Die Veranstaltung ist offen für alle, die sich für das Thema Unterstützungspraxen interessieren, entweder, weil sie selbst in ihrem sozialen Umfeld (Freundeskreis, politischer Zusammenhang, Szene…) von einem Übergriff und dessen Folgen mitbekommen haben, oder weil sie aus präventivem Interesse Fragen zu dem Thema haben.
Rahmen:
Der Rahmen einer Diskussion mit Menschen aus unterschiedlichen Praxisfeldern soll die Möglichkeiten bieten, ohne konkreten Handlungsdruck unterschiedliche Grundsätze und Konzepte von Unterstützungspraxis kennen zu lernen und zu diskutieren. Hierbei ist uns besonders eine offene und respektvolle Gesprächsatmosphäre wichtig, in der auch konfliktreiche Fragen angesprochen werden können, beziehungsweise werden diese auch in der Vorbereitung mitberücksichtigt. Fallbeispiele können sensibel, ohne Details und anonymisiert dargestellt werden.

Popmusik und Pillenknick. Die 1960er und 1970er Jahre auf dem Lande

Gemeinsamer Besuch der Sonderausstellung im Freilichtmuseum Cloppenburg, mit Bernd Hüttner, Regionalmitarbeiter der RLS

Samstag, 12. Mai 2012, 12.15 Uhr, Freilichtmuseum, Bether Str. 6, 49661 Cloppenburg

– fällt leider ausfällt leider ausfällt leider aus

Mit der noch bis bis 30. September 2012 geöffneten Ausstellung betritt das Museumsdorf Cloppenburg agrarhistorisches Neuland: Popmusik und Pillenknick, Mode und Medien, Mobilität und politische Bewegungen, Kunst und Bildung – in den Ereignissen der 1960er und 70er Jahre verbinden und überschneiden sich diese Themen auf vielfältige Weise. Objekte und Lebensläufe einzelner Personen symbolisieren wie in kaum einer anderen Zeit die zahlreichen Umbrüche und Aufbrüche jener Jahre, sind Spiegelbild der Träume und Widersprüche dieser Zeit. Erinnerung steht daher bei allen Dingen im Vordergrund, jene der Zeitzeugen und auch die der Besucher, die eingeladen sind, mit ihren Beiträgen den Horizont der Ausstellung zu ergänzen und zu erweitern. So ist diese Ausstellung für viele Besucher_innen nicht frei von Nostalgie. Sie reflektiert aber, welche Folgen die politische und kulturellen Umbrüche der 1968er Jahre auf dem Lande hatten. Schwerpunkte sind dabei Jugend, Konsum und der Siegeszug der Medien.

mehr Informationen zur Ausstellung.

Der Begleitband zur Ausstellung: Popmusik und Pillenknick (248 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen (ISBN 978-3-89946-168-8, 13 Euro)

Bei Anmeldung unter huettner@rosalux.de erfolgen weitere Details.

Ayers: Flüchtige Tage. Erinnerungen aus dem Weather Underground

20. April 2012, 21 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Lesung mit Bernd Volker

Die Autobiografie von Obamas »Terrorist friend« Sympathisiert Barack Obama mit Terroristen? Das zumindest unterstellte die Republikanerin Sarah Palin im Wahlkampf 2008. Ihr Vorwurf lautete: Obama hat ­Kontakt zu Bill Ayers, ehemals Mitglied des »Weather Underground«. Wer waren die »Weather«-­Akti­visten? Was hat sie motiviert, eine terroristische Vereinigung zu gründen, die teilweise ähnliche Ziele wie die RAF verfolgte, ohne dabei jedoch Menschen zu töten? Der Weg führt zurück ins Amerika der ausgehenden 1960er-Jahre. Eine junge Generation weigert sich, das gesellschaftliche Erbe ihrer Eltern anzunehmen: Rassendiskriminierung, die Benachtei­ligung der Frauen, die Aufrüstung und die Machtpolitik des Kalten Krieges. Bill Ayers war einer der Polit-Aktivisten, die sich der Friedensbewegung gegen den Vietnamkrieg anschlossen. Was mit Sit-ins und dem Verteilen von Flugblättern begann, führte ihn – parallel zur Eskalation des Krieges in Vietnam – mit dem »Weather Underground« in die Illegalität. In seiner Autobiografie beschreibt Ayers auf eindrucksvolle und fesselnde Weise die Suche nach einem Weg, die Welt zu verändern. Er erzählt vom Leben in einer Zeit des Umbruchs, vom Heranwachsen im amerikanischen Mittelstand der 1950er-Jahre, den ersten Anzeichen der Unzufriedenheit, der Gemeinschaftsarbeit in den Schwarzenvierteln von Cleveland, und vor allem von der allmäh­lichen Radikalisierung des »Weather Underground«, dessen Mitglieder zu den vom FBI meistgesuchten Personen der 1970er-Jahre gehörten. »Ein wilder und schmerzhafter Ritt durch die grausamen Jahre der späten Sechziger. Ein sehr gutes Buch über eine erschreckende Zeit in Amerika.« (Hunter S. Thompson)

mehr Informationen zum Autor Bill Ayers.

Bernd Volkert lebt in Berlin und veröffentlicht regelmäßig in Zeitschriften wie Internationale Politik, Die Welt, konkret, bahamas, Jungle World und testcard. Zudem ist er Verfasser des Buchs ‚Der amerikanische Neokonservatismus. Entstehung – Ideen – Intentionen‘ sowie diverser Buchbeiträge – zum Beispiel in ‚Amerika. Der „War on Terror“ und der Aufstand der Alten Welt‘, herausgegeben von Thomas Uwer, Thomas Osten-Sacken und Andrea Wöldike. Desweiteren arbeitet er auch als Übersetzer, zum Beispiel von ‚Wir sind ein Bild der Zukunft – auf der Straße schreiben wir Geschichte‘, herausgegeben von A.G. Schwarz, Tasos Sagris, Void Network, oder ‚Kampf im Herzen der Bestie – Militanter Widerstand in den USA‘ von Dan Berger. Derzeit arbeitet er an einem Buch zu den Unruhen in England im August 2011 unter dem Titel ‚Wenn wir Toten erwachen‘.

In Kooperation mit ex libris:

Nationale Befreiung oder Befreiung von der Nation?

Freitag, 16. März 2012 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Thorsten Mense (Göttingen)

Reihe „intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie“

Wenn man die alltägliche Gewalt und die historischen Massengräber des Nationalismus betrachtet, verwundert es, dass es auch heute noch linke Bewegungen gibt, die im Nationalismus das Instrument zur Befreiung sehen. Tatsächlich stand – im bürgerlichen Sinne – hinter dem Konzept der Nation historisch auch eine emanzipatorische Idee: Es ging es darum, Untertan_innen unabhängig von Herkunft und Stand zu gleichen und freien Subjekten zu machen, die sich im freiwilligen Zusammenschluss eine rationale politische Ordnung geben. Bekanntermaßen ist daraus nichts geworden. Stattdessen wurde das revolutionäre Element des Nationalismus für die demokratische Transformation der Gesellschaft schon bald von kulturalistischen und rassistischen Grenzziehungen im Namen der Nation verdrängt. Nationalismus wurde zur ideologischen Grundlage für die Legitimation des Ausschlusses und der Gewalt gegenüber den „Anderen“. Als Zwangskollektiv lässt das Konstrukt der Nation dabei auch die „Eigenen“ nicht in Ruhe. Diese Entwicklung liegt in der Sache selbst begründet. Nationalismus stellt keine Kritik an den herrschenden Verhältnissen dar – sondern ist selber ein Teil von ihnen.
In dem Vortrag wird es um Geschichte und Funktion des Nationalismus gehen, mit Fokus auf die (vermeintlich) linken Varianten und ‚Nationalen Befreiungsbewegungen‘. Dabei ergeben sich viele Fragen: Wer soll hier eigentlich von wem befreit werden? Hat revolutionärer Nationalismus mit der Einrichtung der Nationalstaaten nicht sein Emanzipationsversprechen verloren? Was bedeutet es, wenn baskische Kommunist_innen und deutsche Nazis beide ein „Europa der freien Völker“ fordern?

Thorsten Mense ist freier Autor (Jungle World, Konkret) und beschäftigt sich mit der Frage, warum sich der Kampf um Befreiung so oft gegen die Befreiung wendet. In seiner Promotion untersucht er die linksnationalistischen Bewegungen in Katalonien und im Baskenland aus einer ideologiekritischen Perspektive.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit associazione delle talpe.

«Praxis- und Reflexionsseminar weisssein»: Rassistischen Strukturen Widerstehen

Samstag, 26. Mai 2012, 10 Uhr bis Sonntag, 27. Mai 2012, Bremen-Mitte
Für dieses Seminar sind leider keine Plätze mehr frei!!
Für eine rassismuskritische Arbeit ist eine Auseinandersetzung mit der eigenen Position in rassistischen Strukturen der (De-)Privilegierung notwendig. Die kritische Weißseinsforschung geht davon aus, dass Weiße durch diese Strukturen bevorteilt werden, ob sie wollen oder nicht. Durch Analysen von verschiedenen Medien und eigenen Erfahrungen wollen wir uns diesem Ansatz nähern.
Um letztendlich Handlungsfelder im Kampf gegen Rassismus zu eröffnen, wollen wir uns gemeinsam intensiv mit uns Selbst, dem persönlichen Umfeld und dem eigenen politischen Engagement auseinandersetzen.
Wir laden Interessierte ein, zusammen durch Sensibilisierung eine kritische und souveräne Reflexionsfähigkeit zu stärken. Werkzeuge zu erarbeiten, um Rassismen zu analysieren, aufzudecken und zu widerstehen, ist ein Ziel dieses Workshops.

Leitung: Hajdi Barz, Eleonora Roldán Mendívil, Radoslaw Ukleja, Jana Düring, alle Reclaim Society

Teilnahmebeitrag: 90 € Gutverdiener_innen/ 45 € Normalverdiener_innen / 12 € Erwerbslose.
Anmeldung und vorherige Begleichung des Teilnahmebeitrages sind notwendig. Die Mindestteilnehmeranzahl beträgt 10, die maximale Teilnehmer_innenzahl 15 Personen.

Infos/Anmeldung: Bernd Hüttner, Tel. 0421-3909620, mail: huettner(ätt)rosalux.de.

Veranstaltet von der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen.

Jugend in Bewegung! Neuer Aufbruch in Chile?

3. Februar 2012, 19 Uhr, Tivoli-Saal, Gewerkschaftshaus Bremen, Bahnhofsplatz 22-28, 28 195 Bremen

Chile ist in Bewegung. Ziviler Ungehorsam in der Region Magallanes, Hungerstreik der Mapuche, Umweltkonflikt um „Punta de Choros“ – zahlreiche Probleme treiben das Land in eine neue Krise. Hinzu kommen soziale Verwerfungen sowie zunehmende Perspektivlosigkeit für die Jugend und eine für viele zu teure, privatisierte Bildung. Dagegen protestieren und kämpfen Schülerinnen und Schüler, Studierende und Beschäftigte. Auch bei uns in Bremen protestieren SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen und viele andere für eine gute Bildung.

Programm:

Eröffnung
Annette Düring (Vorsitzende DGB Bremen-Elbe-Weser)

Bildung tut Not – überall!
Paul Kreiner u. Ali-Aygün Kilincsoy (Fort.Bildung u. Asta Uni Bremen)

Jugend gegen privatisierte Bildung & more
Camila Vallejo (Studierendensprecherin in Chile)
Karol Cariola (Vertreterin der sozialen Bewegungen in Chile)

Gewerkschaftliche Alternativen
Jorge Murúa (Mitglied des Bundesvorstandes der chilenischen CUT)

Moderation: Dieter Nickel (NGG Bremen-Elbe-Weser)

Musik
Ulli Simon (Lateinamerikanische Musik)

Flyer Chile VA als PDF.

Veranstalter: DGB Bremen-Elbe-Weser, NGG Bremen-Weser-Elbe, GEW Bremen. Im Rahmen einer Rundreise die von der RLS mitorganisiert wird (mehr Informationen)

Antifa – Geschichte und Organisierung (Buchvorstellung und Diskussion)

Freitag, 3.2. 2012 / 19 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit N.N., vom Autor_innenkollektiv des Buches

In dem Buch, «Antifa – Geschichte und Organisierung», verfolgen die Autor_innen die Vorläufer, Theorien und Praktiken der linksradikalen Antifaschist_innen und erläutern konkret die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der gegenwärtigen Ausprägungen, wie Antideutsche, Antinationale oder Bewegungslinke. Es bietet sich Interessierten mit diesem Buch die Möglichkeit, Erkenntnisse über bereits erarbeitete und verworfene Theorien sowie Erfolge und Niederlagen der Praxis zu sammeln, was gerade für die moderne, sich im stetigen Wandel befindliche, radikale Antifa von großer Bedeutung ist. Das Buch hilft dabei, Wissen um die eigene Geschichte zu erlangen, damit das Rad nicht immer neu erfunden werden muss. Stattdessen können die Leser_innen die Entwicklung einer gesellschaftlich wirksamen, emanzipatorischen Bewegung vorantreiben.

Die Veranstaltung wird organisiert von Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit dem Antifaschistischen Komitee.

Race, Class und Gender in der Geschichte des Sozialismus

Mittwoch 7. März 2012, 20 Uhr, Infoladen Bremen, St.-Pauli-Str. 10/11, 28203 Bremen
mit Ralf Hoffrogge (Berlin)
Die alte sozialistische Arbeiterbewegung hat einen schlechten Ruf – schon der Titel ist patriarchal, und auch Rassismus und Antisemitismus kamen nach gängiger linker Auffassung bestenfalls als „Nebenwidersprüche“ vor. Doch ist das wirklich alles so einfach?
Der Historiker Ralf Hoffrogge hat diese Frage untersucht. In seiner Einführung „Sozialismus und Arbeiterbewegung“ in der Reihe theorie.org widmet er sich der Geschichte der sozialistischen Bewegung in Deutschland.
Seine These: Kämpfe um das Soziale waren Kernfrage, aber nie einziges Thema der sozialistischen Arbeiterbewegung. Sie beschäftigte sich schon im 19. Jahrhundert mit Geschlechterverhältnissen, kämpfte gegen rassistische Diskriminierung und Antisemitismus, setzte sich gegen die Kriminalisierung von Homosexualität ein. Diese Breite zeitgenössischer Diskussionen soll in der Veranstaltung kurz vorgestellt werden.
Es gilt, neu zu diskutieren, wie in der Vergangenheit verschiedene Kämpfe um Emanzipation zusammengeführt wurden – oder auch scheiterten. Denn auch das Wissen um historische Niederlagen ist besser als ein geschichtsloser Zustand, in dem selbst die Idee des Kampfes abwesend ist.
Mehr Informationen zum Buch (incl. Rezensionen) hier.
Ralf Hoffrogge ist Mitglied des Gesprächskreises Geschichte der RLS und u.a. aktiv bei reflect! einem Netzwerk linker Bildungsarbeiter_innen.

Abrisse. Innen- und Außenansichten einsperrender Institutionen (Buchvorstellung)

Samstag, 4.2. 2012 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 11-12 / 28203 Bremen

mit N.N., Autor_innenteam projekt baul_cken

Ausgehend von einer gesamtgesellschaftlichen Utopie, in der die Institution Knast keinen Platz hat, zeichnet das Projekt Baulücken grundlegende kritische Positionen zum Thema Gefängnisse auf. Berücksichtigt werden dabei die verschiedenen Sichtweisen von Gefangenen, Aktivist_innen aus verschiedenen Ländern und Antwält_innen, die über eine isolierte Betrachtung der Institution Gefängnis hinaus weisen. Die Vielfalt der behandelten Themen reicht von Arbeit im Knast, „Resozialisierung“, Sicherheitsverwahrung bis hin zur Situation weiblicher Gefangener. Das Buch ist 2011 im Verlag edition assemblage erschienen, siehe: http://www.edition-assemblage.de/abrisse/

Entschwörungstheorie

19.1.2012 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Daniel Kulla (Berlin)

„Entschwörungstheorie“ ist ein ironisches Label. Ziel ist nicht die Einheitliche Feldtheorie zur Widerlegung sämtlicher Verschwörungstheorien. Vielmehr geht es darum, das Thema für eine kritische Diskussion überhaupt zugänglich zu machen und die dafür richtigen Fragen aufzuwerfen. Motiv ist die Unzufriedenheit mit der bisherigen Beschäftigung mit Verschwörungsdenken. Die Besonderheit des modernen Verschwörungsdenkens gegenüber früheren Formen wird dargestellt; es werden nicht mehr hauptsächlich aufgrund unzureichender Informationen wilde Spekulationen angestellt, sondern es findet eine Reduktion trotz verfügbarer Informationen statt. Dabei kleidet sich moderne Verschwörungsideologie ins Gewand etablierter Autoritäten (Wissenschaftler_innen, Historiker_innen, Politiker_innen) und übertrifft diese in der Wirkung beim Publikum in vielen Fällen.

Daniel Kulla betreibt den Blog http://www.classless.org/

Die Veranstaltung wird organisiert von der Rosa-Luxemburg- Initiative-Bremen in Kooperation mit der Gruppe [c]³.

Zivilklausel und Rüstungsforschung – ein Gegensatz?

2.12. 2011 18:00 Uhr, Universität Bremen SFG-Gebäude, Raum 1060

mit N.N.

Warum es manchmal so schwer ist, zwischen Rüstungsforschung und ziviler Forschung zu unterscheiden, sich beides nicht in den Gegensatz „menschenschädlich“ und „menschenfreundlich“ auflösen lässt und was die hochgelobte Freiheit der Wissenschaft damit zu tun hat.

Der Referent ist Wissenschaftler in der Grundlagenforschung und kam in diesem Zusammenhang zur nähren Auseinandersetzung mit der Einbindung von Wissenschaft in die Gesellschaft.

Neue Beiträge zur Geschichte einer pluralen Linken

Im Oktober 2011 ist Heft 3 der „Beiträge zur Geschichte einer pluralen Linken“ erschienen. Auf 110 Seiten finden sich 15 einführende Artikel zu Bewegungen, Parteien und Ideen. Herausgegeben wird die Broschüre von Marcel Bois (u.a. Mitglied der Historischen Kommission der LINKEN) und Bernd Hüttner, Regionalmitarbeiter Bremen der RLS und Koordinator des Gesprächskreises Geschichte der RLS . Download unter http://www.rosalux.de/publication/37896 (rls-papers der Rosa Luxemburg Stiftung, Berlin 2011).
Online ist jetzt auch das bereits Ende August erschienene Buch „Linke zwischen den Orthodoxien. Von Havemann bis Dutschke“ (mehr). Es hat 222 seiten und ist auch im Buchhandel für 24,90 EUR erhältlich.

Begriffe von Gewicht. Patriarchat oder Heteronormative Matrix?

Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen / Freitag, 18. November 2011 / 20 Uhr

mit N.N., Antifaschistischer Frauenblock Leipzig (AFBL)

Patriarchat, heteronormative Matrix, Sexismus, Frauenunterdrückung – Begriffe, hinter denen sich verschiedene Konzepte von feministischer Gesellschaftskritik verbergen. Mit der Veranstaltung sollen zwei dieser Konzepte vorgestellt und einer Kritik unterzogen werden. So wie sich die Gesellschaft verändert, wandeln sich auch die Begriffe, die zu ihrer Analyse herangezogen werden. »Patriarchat« kann zwar geschlechtsspezifische Gewaltverhältnisse ökonomischer, politischer und sozialer Natur erfassen, gilt aber vielen als ein der heutigen gesellschaftlichen Realität nicht mehr angemessenes Analyseinstrument, sondern eher als identitäres Vokabular.
Das aus der Queer Theory stammende Konzept der »heteronormativen Matrix« betont dagegen den Konstruktionscharakter von Geschlecht und dessen diskriminierende Wirkung, real weiter existierende Gewaltverhältnisse geraten dabei aber tendenziell aus dem Fokus. Zudem kommt der Begriff häufig als abstrakter und unzugänglicher Szenejargon daher, der sich in queeren Zusammenhängen zwar großer Beliebtheit erfreut, für die Außenwelt, die Judith Butler nicht gelesen hat, aber eine leere Worthülse bleibt. Folgende Fragen sollen daher diskutiert werden: Was ist das Für und Wider und die Treffsicherheit der beiden Konzepte? Schließen sie einander aus oder lassen sie sich sinnvoll ergänzen?

Der AFBL als antifaschistische Frauengruppe entstand als Kritik an männlicher Dominanz in der linken Szene, bei Demos, in Diskussionen, etc. und möchte feministische Perspektiven innerhalb linker Debatten einnehmen und stark machen.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit associazione delle talpe.