Weltkriege - Archiv


Der Kaiser im Exil.


Präsentation Graphic Novel mit Jan Bachmann / 20:00 Uhr, Parkcafé des Kukoon im Leibnizplatzpark / Evtl. zusätzlich als Stream – Achtet auf aktuelle Ankündigungen

Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg muss Kaiser Wilhelm untertauchen und findet Zuflucht bei einer befreundeten Adelsfamilie. Seiner üblichen kaiserlichen Tätigkeiten beraubt, holzt Wilhelm kurzerhand den Wald ab, der das Gut umgibt, derweil die Gastgeberin — mit Gespür für die historische Dimension des Geschehens — das Werk „Der Kaiser im Exil“ verfasst. In  „Der Kaiser im Exil“ verwebt Jan Bachmann Zitate, historische Überlieferungen und frei Dazuerfundenes zu einer lustvollen und kritischen Parodie des Hochmuts der (ehemals) Mächtigen.

Jan Bachmann hat an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin studiert. Sein erster Comic „Mühsam, Anarchist in Anführungsstrichen“ ist 2018 bei der Edition Moderne erschienen und wurde unter anderem für den Max und Moritz-Preis nominiert.

Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

[Livestream] Zum 150. Geburtstag von Lenin

Lenin neu entdecken – Buchvorstellung mit Michael Brie (Berlin)
Mittwoch, 22. April 2020, um 19 Uhr
Die Veranstaltung wird über Facebook-Live übertragen: www.facebook.com/kurteisner.verein/live/ Über den Link kann die Veranstaltung auch im Stream angesehen werden, ohne einen eigenen Facebook-Account zu haben. Fragen können über die Chat-Funktion gestellt werden.

Sein vollständiger Name ist Wladimir Iljitsch Uljanow. Er wurde am 22. April 1870 in der kleinen abgelegenen Stadt Simbirsk an der Wolga geboren. Das war auf den Tag genau vor 150 Jahren. Was bleibt von dem Revolutionär, dessen Name bis heute weltweit bekannt ist? Er gilt als der Vater des ersten sozialistischen Staates der Welt, als Gründer der bolschewistischen Partei und als Symbolfigur der kommunistischen internationalen Bewegung. «Alle Macht den Räten!»  war die Losung der Oktoberrevolution von 1917. Welche Rolle aber spielen die Arbeiterinnen und Arbeiter in Lenins Sowjetrussland? Vor welchen Herausforderungen stand seine Revolution mitten im Ersten Weltkrieg? Wie gelang es Lenin das sozialistische System aufrecht zu erhalten?

In einem Vortrag zu Lenins 150. Geburtstag geht der Philosoph Michael Brie auf das politische Wirken des großen Revolutionärs ein. Er fokussiert sich auf Lenins strategische Eingriffskraft in Zeiten der Ohnmacht und geht der Frage nach, warum Lenin 1917 auf den bewaffneten Aufstand bestand, und warum er kurze Zeit später die frei gewählte Verfassungsgebende Versammlung auflöste. Außerdem wirft er einen Blick darauf, wie sich Lenin den inneren Widersprüchen des sowjetischen Systems zu stellen suche, die im Gefolge von Revolution und Bürgerkrieg entstanden waren.

Lenin. Bild: www.zersetzer.com/ CC BY-NC-SA

Lenin. Bild: www.zersetzer.com/ CC BY-NC-SA

Zum Referenten:
Der Philosoph Michael Brie ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Theorie und Geschichte des Sozialismus und Kommunismus. Von ihm erschien 2017 das Taschenbuch «Lenin neu entdecken. Das hellblaue Bändchen zur Dialektik der Revolution & Metaphysik der Herrschaft» beim VSA Verlag.
Freier Download des Buchs auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung: klick hier
Leseprobe und Bestellung: klick hier

Eine Online-Veranstaltung des Kurt-Eisner-Vereins (Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern) und weiterer Rosalux-Landesstiftungen.

[Abgesagt] Kopfkino: „Rosa Luxemburg“ von Margarethe von Trotta

## Die Veranstaltung wurde wegen der Corona-Pandemie abgesagt und soll nach Möglichkeit später im Jahr nachgeholt werden. ##

Filmvorführung „Rosa Luxemburg“ mit Einführung von Jörg Wollenberg
Montag, 30. März 2020, um 18 Uhr in Bremen
AWO Konferenzraum, Am Wall 179–181, 28195 Bremen

„Rosa Luxemburg“ von Margarethe von Trotta (1986) – Filmabend der „Uni der 3. Generation“ mit dem mehrfach ausgezeichneten Film mit Barbara Sukowa in der Rolle der Rosa Luxemburg. Der Bremer Historiker Prof. Dr. Jörg Wollenberg führt vorab kurz in das Leben und Werk von Rosa Luxemburg ein.

Rosa Luxemburg (* 5. März 1871 – † 15. Januar 1919) war eine herausragende Vertreterin demokratisch-sozialistischen Denkens und Handelns in Europa. Mit all ihrer Kraft versuchte sie, den Weltkrieg, der dann von 1914 bis 1918 tobte, zu verhindern. Neben Karl Liebknecht war sie die wichtigste Repräsentantin internationalistischer und antimilitaristischer Positionen in der SPD. Sie war eine leidenschaftliche und überzeugende Kritikerin des Kapitalismus und schöpfte aus dieser Kritik die Kraft für revolutionäres Tun. Voller Hoffnung begrüßte sie die russische Revolution, blieb als revolutionäre Demokratin aber kritisch und wach: Hellsichtig attackierte sie die diktatorische Politik der Bolschewiki…

Wir bitten um Anmeldung bei Bruno Steinmann, AWO Bremen, Telefon 0421-790257, Mail: uni­der­dritten­generation@awo­bremen.de.

Filmplakat/DVD-Titel „Rosa Luxemburg“ von Margarethe von Trotta (1986); Arthaus.

Filmplakat/DVD-Titel „Rosa Luxemburg“ von Margarethe von Trotta (1986); Arthaus.

Eine Veranstaltung der „Univer­sität der 3. Generation“ der AWO Bremen in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Männerphantasien

Zur Aktualität des Problems „soldatischer“ Männlichkeiten
Vortrag und Diskussion mit Klaus Theweleit
Am Donnerstag, 30. Januar 2020, um 19 Uhr in Bremen
Haus der Wissenschaft, Sand­stra­ße 4/​5, 28195 Bremen

Ende November letzten Jahres wurde das Buch “Männerphantasien” von Klaus Theweleit in einer Neuausgabe wieder aufgelegt. Im Klappentext heißt es:

Vor 40 Jahren erschien mit Männerphantasien Klaus Theweleits große Untersuchung über die sexuelle, psychologische und soziopolitische Vorgeschichte des Nationalsozialismus in der Weimarer Republik. Das Werk, das für viele als Auftakt der Männerforschung in Deutschland gilt, ist längst zu einem Klassiker auch der Gewaltforschung geworden. Angesichts der Rückkehr rechten Straßenterrors und faschistoider Positionen, die viele schon an Weimarer Verhältnisse denken lassen, sowie von Propagandafeldzügen gegen freiere Sexualitäten – Stichwort: »Genderwahn« – sind die Analysen des Buches viel zu brennend, um es im Regal der großen Werke ins Archiv zu stellen.

Am 30. Januar 2020 wird Klaus Theweleit im Haus der Wissenschaft uns seine heutige Sicht auf das Buch vorstellen und mit uns diskutieren, was diese mit unserer Zeit zu tun hat. – Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit Bremer Aktivistinnen*.

Klaus Theweleit in Erlangen 2015. Bild: manfred.sause@volloeko.de; CC BY-SA 3.0

Vorabbericht zur Veranstaltung bei Radio Bremen: Gesprächszeit mit Klaus Theweleit; Bremen Zwei, 29. Januar 2020, 18:05 Uhr.

„Die andere Erinnerung“ – Band II der Spurensuche des widerständigen Bremer Grenzgängers

Buchvorstellung und Gespräch mit Jörg Wollenberg und Karl Heinz Roth
Mittwoch, 21. Juni 2017, um 19 Uhr in Bremen
Zentralbibliothek, Am Wall 201, 28195 Bremen (Wallsaal, Zugang Am Wall)

Jörg Wollenberg stellt den zweiten Band seines Buchprojektes „Die andere Erinnerung“ vor. Karl Heinz Roth von der Bremer Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts führt ein Podiumsgespräch mit dem Autor. Mit dabei ist der Verleger Madjid Mohit vom Sujet Verlag; Moderation: Norbert Schepers von der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Jörg Wollenbergs Buchprojekt erinnert an bislang unzureichend beleuchtete Etappen der deutschen Geschichte und klärt darüber auf, aus welchen längst vor 1933 wirksamen Ideen und Interessen der Machteroberung die staatsverbrecherische Politik des „Dritten Reichs“ resultierte und welche nachhaltigen Belastungen sich daraus für die deutsche Demokratie bis heute ergeben. Der reich bebilderte Band ist eine Sammlung des umfangreichen Materials, welches der Autor im Zuge der Kuratierung einer Ausstellung in der NS-Gedenkstätte Ahrensbök ansammelte, während er die Schicksale ehemaliger Auschwitzinsassen nach Polen, CSSR und in die USA verfolgte. Das Projekt ist in zwei Bände geteilt: Band I Krieg der Erinnerungen – Von Ahrensbök über New York nach Auschwitz und zurück und Band II Die andere Erinnerung – Spurensicherung eines widerständigen Grenzgängers. Im Zentrum des zweiten Bandes stehen Untersuchungen zur Geschichte von Bremen, Bielefeld und Nürnberg. Dem Mythos der „liberalen Hansestädte“, die dem Nazismus getrotzt hätten, werden im Band II regionale Fallstudien entgegen gestellt, ergänzt um Beiträge zu einigen Wirtschaftsgrößen dieser Jahrzehnte (Ludwig Roselius und andere). Immer wieder werden strukturgeschichtliche Analysen durch biographische Profile untermauert, die im Band in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit ausgelotet werden.

Titel Band II Die andere Erinnerung – Spurensicherung eines widerständigen Grenzgängers

Sujet Verlag, Bremen

Prof. Dr. Jörg Wollenberg hat als Historiker und Erwachsenenbildner unter anderem an der Universität Bremen und als Leiter der Volkshochschulen in Bielefeld und Nürnberg gewirkt. Nach wie vor ist er als Publizist und Herausgeber von Zeitschriften und Editionsprojekten aktiv. Die beiden Bände „Krieg der Erinnerungen“ und „Die andere Erinnerung“ umfassen geschichtspolitische Beiträge Wollenbergs aus den letzten 50 Jahren und erscheinen im Frühjar 2017 im Bremer Sujet-Verlag.

Dr. Dr. Karl Heinz (Karlo) Roth, Bremen, ist Mediziner, Historiker und einer der wichtigsten linken Sozialforscher des 20. Jahrhunderts. Er hat intensiv zur Sozialgeschichte des Nationalsozialismus geforscht und publiziert, insbesondere auch zur deutschen Besatzungs-, Vernichtungs- und Kollaborationspolitik in verschiedenen Ländern Europas; Vorstand der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts. Aktuelle Veröffentlichung: Karl Heinz Roth/Hartmut Rübner: „Reparationsschuld. Hypotheken der deutschen Besatzungsherrschaft in Griechenland und Europa“; Metropol Verlag, März 2017; vorgestellt bei der RLS Bremen am 22. März 2017.

VeranstalterInnen: Im Rahmen der Bremer BuchPremiere, einer Veranstaltungsreihe des Bremer Literaturkontors und der Stadtbibliothek Bremen. In Zusammenarbeit mit dem Sujet-Verlag, der Bremer Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Das Flugblatt zur Veranstaltung als PDF zum Download: Buchpremiere Die andere Erinnerung.


Jörg Wollenberg: „Das dunkle Kapitel der Bremer Volkshochschule“, Vorabdruck eines Auszugs aus „Die andere Erinnerung“ im Bremer Weser Kurier vom 15.06.2017 (PDF).

Rosa Luxemburg und die Revolution in Rußland

Vortrag und Diskussion mit Holger Politt (Warschau)
Dienstag, 9. Mai 2017, um 19 Uhr, in Bremen
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen (Saal 5, erster Stock)

Rosa Luxemburg, geboren am 5. März 1871 in Zamość in Polen, am 15. Januar 1919 in Berlin ermordet, war eine Führerin der deutschen Arbeiterbewegung und Mitbegründerin der KPD. Sie stritt an der Seite von Clara Zetkin und Karl Liebknecht gegen Krieg und Militarismus, für einen klassenbewussten Internationalismus und für den Sozialismus. Mehr zur Person auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Rosa Luxemburg griff in die russische Revolution, die 1905 ausbrach und sofort den polnischen Teil des Zarenreiches erfasste, vom ersten Tag an ein – zuerst von Berlin aus, dann ab Jahresende direkt vor Ort in Warschau. Ihre Artikel – eine Synthese aus Analyse und Orientierung – trafen in der polnischen Arbeiterschaft den Nerv. Die kleine »Sozialdemokratie des Königreiches Polen und Litauens« – von Rosa Luxemburg und ihren Freunden 1893 im Exil gegründet – wuchs schnell zu einer Massenpartei und wurde zu einem ernstzunehmenden Machtfaktor. Schon vor der Revolution hatte Rosa Luxemburg erkannt, dass der bürgerliche Liberalismus die Fähigkeit verloren hatte, eine bürgerliche Revolution zu führen. Deshalb forderte Rosa Luxemburg die Hegemonie der Arbeiterklasse. Darin unterschied sie sich von vielen russischen Sozialdemokraten, traf sich in diesem Punkt jedoch mit Lenin.

So wie Friedrich Engels meinte Rosa Luxemburg, dass die Revolution über ihre im Moment realisierbaren Ziele hinausgetrieben werden müsse, um nach dem – jeder Revolution innewohnenden – Rückschlag wenigstens die Ziele zu erreichen, die in ihren augenblicklichen Möglichkeiten lagen. Deshalb plädierte Rosa Luxemburg für eine zeitweilige proletarische Diktatur, mit der für die Zeit nach der Revolution der bestmögliche Kampfboden – eine demokratische Republik – erkämpft werden sollte. Mehr gab für Rosa Luxemburg unter russische Bedingungen auch 1917 eine Revolution nicht her; ihre Schrift »Zur russischen Revolution« (1918) beruhte auf diesen Überlegungen. Deswegen wird Rosa Luxemburg bis heute von der orthodoxen Linken bekämpft, verleumdet und denunziert…

Dr. Holger Politt, Warschau, arbeitet bei der Rosa Luxemburg Stiftung als Referent für editorische und historische Arbeit zu Rosa Luxemburg. Er war von 2003 bis 2009 Leiter des Warschauer Büros der Rosa Luxemburg Stiftung und beschäftigt sich in der Folge mit den polnischen Schriften Luxemburgs, welche zu großen Teilen noch nicht ins Deutsche übersetzt sind und seit ihrer Erstveröffentlichung in der zeitgenössischen polnischen Presse nicht wieder verlegt wurden.

Moderation: Norbert Schepers, Politikwissenschaftler, Leiter des Bremer Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.
Der Flyer zur Veranstaltung als PDF zum Download: 170509-11 VA-Flyer Holger Politt RL+Polen.

Das Buch zur Veranstaltung:

Titelbild Arbeiterrevolution 1905/06

Rosa Luxemburg
»Arbeiterrevolution 1905/06. Polnische Texte«
Herausgegeben und aus dem Polnischen übersetzt von Holger Politt

Karl Dietz Verlag, Berlin 2015
ISBN 978-3-320-02302-7

Reparationsschuld – Hypotheken der deutschen Besatzungsherrschaft in Griechenland und Europa

Buchvorstellung und Gespräch mit Karl Heinz Roth
Mittwoch, 22. März 2017, um 19 Uhr in Bremen
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen (Saal 5, erster Stock)

Die Reparationsfrage ist nach wie vor ein brisantes und umstrittenes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte. Während die großen Siegermächte in den ersten Nachkriegsjahren umfangreich entschädigt wurden, gingen die kleineren Länder Europas und zahlreiche Opfergruppen weitgehend leer aus. Zu ihnen gehörte auch Griechenland, das bis auf den heutigen Tag Entschädigungen für die Opfer der Massaker und die Ausplünderung seiner Volkswirtscha einfordert. Einer umfassenden, alle ehemals besetzten Länder und alle Opfergruppen einschließenden Kriegsentschädigung hat sich die deutsche Machtelite bis heute verweigert.

Karl Heinz Roth und Hartmut Rübner analysieren und dokumentieren in ihrem im März 2017 erscheinenden Arbeits- und Dokumentenband „Reparationsschuld“ die Kontexte, die strategischen Optionen und Taktiken des deutschen Vorgehens, die in der Ausklammerung der Reparationsfrage aus dem De-Facto-Friedensvertrag von 1990 („Zwei plus Vier-Vertrag“) kulminierten.

Dr. Karl Heinz (Karlo) Roth, Bremen, ist Mediziner, Historiker und einer der wichtigsten linken Sozialforscher des 20. Jahrhunderts. Er hat intensiv zur Sozialgeschichte des Nationalsozialismus geforscht und publiziert, insbesondere auch zur deutschen Besatzungs-, Vernichtungs- und Kollaborationspolitik in verschiedenen Ländern Europas; Vorstand der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts. Veröffentlichungen u.a.: Karl Heinz Roth/Jan-Peter Abraham: „Reemtsma auf der Krim. Tabakproduktion und Zwangsarbeit unter der deutschen Besatzungsherrschaft 1941–1944“, August 2011 (Edition Nautilus); Karl Heinz Roth/Zissis Papadimitriou: „Die Katastrophe verhindern. Manifest für ein egalitäres Europa“, August 2013 (Edition Nautilus). Siehe auch www.egalitarian-europe.com

Moderation: Norbert Schepers, Politikwissenschaftler, Geschäftsführer der Rosa-Luxemburg-Initiative.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, der Sympáthia – deutsch-griechische Solidarität, der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts sowie von Attac Bremen.

Das Flugblatt zur Veranstaltung als PDF zum Download: 170322 Flyer VA Reparationsschuld

Titelbild Reparationsschuld

Reparationsschuld – Metropol-Verlag, Berlin

Karl Heinz Roth/Hartmut Rübner:
Reparationsschuld

Hypotheken der deutschen Besatzungsherrschaft in Griechenland und Europa
Metropol Verlag, März 2017, ca. 650 Seiten
ISBN: 978-3-86331-265-7


Karl Heinz Roth über die Ausplünderung Griechenlands durch die Nazis und die Berliner Arroganz gegenüber Reparationsforderungen, im Interview mit Tom Strohschneider vom Frühjahr 2015 (PDF).

Spanien war ihre Hoffnung!

„80 Jahre Spanischer Bürgerkrieg“
Ausstellung und Veranstaltungsreihe an der Universität Bremen zur Erinnerung an den 80. Jahrestag des Spanischen Bürgerkriegs

Ausstellung vom 7. Februar bis zum 31. März 2017
Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (SuUB), Bibliothekstraße, 28359 Bremen

„Mitten im Kampf gegen Franco und seine Helfershelfer hat die Republik im ersten Jahr des Bürgerkriegs 7587 neue Schulen gescha en und der Etat für Schule und Erziehung ist in diesem Jahr von 311 auf 496 Millionen Peseten erhöht worden. 10 Millionen dienen der Beseitigung des Analphabetentums. (…) Leerstehende Paläste und Villen hat man zu musterhaften Kinderheimen umgewandelt.“ (Anna Siemsen, 1937)

Eine Ausstellung von Jörg Wollenberg, in Zusammenarbeit mit Claus Hammer und Achim Locke; mit Dank an das Museu d’Història de Catalunya in Barcelona für die Nutzung der Bilder und Dokumente aus dem Katalog „Republica!“ (1931-1939), Barcelona 2006.
Die Ausstellung beruht zum Teil auf dem umfangreichen Buchprojekt von Jörg Wollenberg „Krieg der Erinnerungen. Von Ahrensbök über New York nach Auschwitz und zurück“, welches u.a. von der Rosa-Luxemburg-Initiative gefördert wurde und das in 2017 in zwei Bänden im Bremer Sujet-Verlag erscheint (Band I | Band II).

Eröffnung: Dienstag, 7. Februar, um 18 Uhr in der SuUB
Begrüßung durch Maria Elisabeth Müller, Direktorin der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
Vortrag des Ausstellungsmachers Prof. Dr. Jörg Wollenberg: „Spanien war ihr Schicksal“ – Vom Spanischen Bürgerkrieg nach Auschwitz. Ein anderer Blick auf den Widerstand gegen die Nazis
Im Anschluss lädt der Freundeskreis der SuUB Bremen zu einem Umtrunk ein.

Ausstellung 80 Jahre Spanischer Bürgerkrieg – Eine Spurensuche

Begleitprogramm zur Ausstellung
Beginn jeweils um 18 Uhr in der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Raum 1220

1. März, 18 Uhr
Dr. Teresa Huhle: „Eine amerikanische Geschichte“ – Das Abraham-Lincoln-Bataillon und seine Veteranen

9. März, 18 Uhr
Hubert Brieden: “… ein voller Erfolg der Luftwaffe” – Die Vernichtung von Guernica am 26. April 1937 Geschichte und Gegenwart eines deutschen Kriegsverbrechens

15. März , 18 Uhr
Dr. Joachim Drews: Der Spanische Bürgerkrieg: Ursachen – Verlauf – Nachwirkungen

23. März, 18 Uhr
Matthias Loeber/Jannik Sachweh: Mein Katalonien. George Orwell und der Spanische Bürgerkrieg

30. März, 18 Uhr
Prof. Dr. Jörg Wollenberg: „Was bleibt? Hilfe für Flüchtlinge“ (Ernst Toller 1938) – Die Familie Mann und Willy Brandt im Spanischen Bürgerkrieg

VeranstalterInnen: Die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen in Zusammenarbeit mit dem ASTA der Universität Bremen, dem Bremer Presse-Club, der GEW Bremender Heinrich-Böll-Stiftung Bremen, der Stiftung für Sozialgeschichte des
20. Jahrhunderts Bremen und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Geschichte der Bremer Räterepublik

Stadtrundgang mit Achim Bellgart
Sonntag, 12. Februar, von 14 Uhr bis ca. 16 Uhr in Bremen
Treffpunkt: Parkplatz am Südbad, Neustadtswall 81, 28199 Bremen

Vor annähernd 100 Jahren machten Bremer Arbeiter*innen und Soldaten etwas Unerhörtes: eine Revolution. Dass Bremen einmal, wenn auch nur kurz, mit einem sozialistischen Anspruch regiert wurde, ist heute weitgehend vergessen.

Noch vor Ende des Ersten Weltkriegs fand in Bremen die Novemberrevolution 1918 statt. Es schloss sich eine Phase der Doppelherrschaft zwischen Arbeiter*innen- und Soldatenräten einerseits sowie Bürgerschaft und Senar andererseits an. Im Januar 1919 wagten Bremer Revolutionär*innen, eine sozialistische Republik auszurufen. Dreieinhalb Wochen später wurde sie im Auftrag der Reichsregierung militärisch zerschlagen.

Die Ereignisse haben einige Spuren hinterlassen, denen wir auf unserem Rundgang folgen werden. Bilder und Dokumente ergänzen die Schilderungen. Welche Bedingungen führten dazu, dass ausgerechnet Bremen zu der Handvoll Städte in Deutschland gehörte, die eine Räterepublik erlebten? Auch die Erörterung solcher Fragen wird nicht zu kurz kommen.

Joachim Bellgart führt in Bremen thematische Stadterkundungen durch. Nicht zufällig wächst die Zahl seiner Rundgänge oder -fahrten zu politischen Themen wie z.B. Bremen und Kolonialismus, Globalisierung, Nationalsozialismus, jüdisches Leben in Bremen. Mehr Informationen auf seiner Website unter www.bellgart-stadtfuehrungen.de.

Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Ein Teilnahmebeitrag wird nicht erhoben.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Rosa Luxemburg und die Revolution in Rußland

Vortrag und Diskussion mit Holger Politt (Warschau)
Mittwoch, 2. März 2016, um 19 Uhr in Bremerhaven

Haus der Jugend, Rheinstraße 109, 27570 Bremerhaven

Rosa Luxemburg, geboren am 5. März 1871 in Zamość in Polen, am 15. Januar 1919 in Berlin ermordet, war eine Führerin der deutschen Arbeiterbewegung und Mitbegründerin der KPD. Sie stritt an der Seite von Clara Zetkin und Karl Liebknecht gegen Krieg und Militarismus, für einen klassenbewussten Internationalismus und für den Sozialismus. Mehr zur Person auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Rosa Luxemburg griff in die russische Revolution, die 1905 ausbrach und sofort den polnischen Teil des Zarenreiches erfasste, vom ersten Tag an ein – zuerst von Berlin aus, dann ab Jahresende direkt vor Ort in Warschau. Ihre Artikel – eine Synthese aus Analyse und Orientierung – trafen in der polnischen Arbeiterschaft den Nerv. Die kleine »Sozialdemokratie des Königreiches Polen und Litauens« – von Rosa Luxemburg und ihren Freunden 1893 im Exil gegründet – wuchs schnell zu einer Massenpartei und wurde zu einem ernstzunehmenden Machtfaktor. Schon vor der Revolution hatte Rosa Luxemburg erkannt, dass der bürgerliche Liberalismus die Fähigkeit verloren hatte, eine bürgerliche Revolution zu führen. Deshalb forderte Rosa Luxemburg die Hegemonie der Arbeiterklasse. Darin unterschied sie sich von vielen russischen Sozialdemokraten, traf sich in diesem Punkt jedoch mit Lenin.

So wie Friedrich Engels meinte Rosa Luxemburg, dass die Revolution über ihre im Moment realisierbaren Ziele hinausgetrieben werden müsse, um nach dem – jeder Revolution innewohnenden – Rückschlag wenigstens die Ziele zu erreichen, die in ihren augenblicklichen Möglichkeiten lagen. Deshalb plädierte Rosa Luxemburg für eine zeitweilige proletarische Diktatur, mit der für die Zeit nach der Revolution der bestmögliche Kampfboden – eine demokratische Republik – erkämpft werden sollte. Mehr gab für Rosa Luxemburg unter russische Bedingungen auch 1917 eine Revolution nicht her; ihre Schrift »Zur russischen Revolution« (1918) beruhte auf diesen Überlegungen. Deswegen wird Rosa Luxemburg bis heute von der orthodoxen Linken bekämpft, verleumdet und denunziert…

Dr. Holger Politt, Warschau, arbeitet bei der Rosa Luxemburg Stiftung als Referent für editorische und historische Arbeit zu Rosa Luxemburg. Er war von 2003 bis 2009 Leiter des Warschauer Büros der Rosa Luxemburg Stiftung und beschäftigt sich in der Folge mit den polnischen Schriften Luxemburgs, welche zu großen Teilen noch nicht ins Deutsche übersetzt sind und seit ihrer Erstveröffentlichung in der zeitgenössischen polnischen Presse nicht wieder verlegt wurden.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation u.a. mit Die Falken (Sozialistische Jugend Deutschlands), Kreisverband Bremerhaven, aus Anlass des Geburtstages von Rosa Luxemburg am 5. März und zum internationalen Frauentag am 8. März.

Das Buch zur Veranstaltung:

Titelbild Arbeiterrevolution 1905/06

Rosa Luxemburg
»Arbeiterrevolution 1905/06. Polnische Texte«
Herausgegeben und aus dem Polnischen übersetzt von Holger Politt

Karl Dietz Verlag, Berlin 2015
ISBN 978-3-320-02302-7

Krieg im Comic – Mit Graphic Novels gegen Krieg

Krieg im Bild, dargestellt mit Beispielen seit 1850 bis heute
Vortrag und Diskussion mit Heike Oldenburg
Dienstag, 23. Juni 2015, um 18:00 Uhr
Geschichtswerkstatt Gröpelingen, Liegnitzstraße 61, 28237 Bremen

Es geht um Kriegsthematik aus kritischer Sicht. Kurtzman sagte über Two-Fisted Tales (Knall-harte Erzählungen; 1950 – 55), sie haben einen Anfang gebildet: „… alles vor Two-Fisted Tales verherrlichte Krieg. Bis hierhin hatte niemand etwas über die eher niederdrückenden Aspekte von Krieg gemacht, und dies war, in meinen Augen, ein so schlechtes geistiges Niveau – es war auch ein so furchtbar schlechter Dienst an den Kindern.“

Einzelbeispiele beginnen jedoch bereits bei Gustave Doré’s „Historie vom Heiligen Russland“ (1854, dt. 1917) und reichen über „Das Dritte Reich“ von Vogeler/Becher (1934/1995) und „Leben? Oder Theater?“ der Jüdin Salomon (1963, gezeichnet 1940-42), den bekannten Franzosen Franquin („Marsupilami“) sowie Ralf König, bis zu moderneren Produktionen wie „Grabenkrieg“, „Der Fotograf“, „Yossel“ und anderen.

Ausblicke für die Zukunft und produktiven Umgang mit Konflikten werden dargestellt anhand Lucky Luke „Der Apachen-Canyon“ (1970/71), sowie Gischbl’s Politcomic „Die Störenfriede“ (2011) mit einer fiktiven Geschichte über eine Waffenfabrik, die schließlich von Rüstung auf zivile Produkte umgestellt wird.

Konservativ geschätzt liegt die Anzahl der Kriegs-Comics bei mindestens Zehntausend. Neben Kriegshandlungen und Schlachten werden deren Folgen, wie zerstörte Städte, aber auch Lebensberichte von Ex-Soldaten, einschließlich ihrer Traumatisierungen sowie deren Aufarbeitungsberichte thematisiert.

Bei Comic/Graphic Novel handelt es sich um Text-Bild-Kombinationen, die es in Deutschland seit ca. 1850 bei Wilhelm Busch gibt. Comics sind häufig unpolitisch, Graphic Novels enthalten eher politische Themen. Beide sind zwischen 10 und über 100 Seiten lang. Wir betrachten genau die Machart der Comics/Graphic Novels und ihren Charakter insofern, als sie die LeserInnen berühren.

Die Referentin Heike Oldenburg ist non profit freelancer aus Bremen. Sie versteht sich als Pazifistin, schreibt Artikel und macht u.a. Stadtführungen.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Auf den Spuren des deutschen Nationalismus – von Bremen nach Verdun

Bildungsseminar auf den Spuren des deutschen Nationalimus vom 31. August bis 5. September 2015

Auch 101 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs stellt sich die Frage, wie konnten so viele Menschen in Deutschland  mobilisiert werden, um diesen Angriffskrieg zu führen. In einer Phase der Demokratisierung und Emanzipation gelang es reaktionären Kräften in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mittels des Nationalismus und dem dazu gehörigen Krieg, bis hinein in linke Organisationen mobil zu machen. Anhand von historischen Texten, Orten, Gebäuden, Museen und Denkmälern sollen verschiedene Aspekte des deutschen Nationalismus und Kriegstreiberei (be)greifbar gemacht werden. Nicht nur im Gedenkjahr 2014 sollen Lehren aus dem 1. Weltkrieg gezogen werden, sondern auch weiterhin. Gerade in der momentanen Zeit sind Auseinandersetzung mit Militarismus und Kriegspolitik unumgänglich. Die Reise beginnt in Bremen mit dem Ende des Krieges, der durch die demokratische Räterevolution mit beendet wurde. Vom Denkmal der Opfer der Niederschlagung der Republik, geht es in den Teutoburger Wald zum Hermannsdenkmal. Von dort nach Frankfurt zur Paulskirche, die in den Jahren 1908 bis 1913 zur nationalen Gedenkstätte umgewandelt wurde, weiter nach Darmstadt zur Mathildenhöhe. Einem der wichtigsten und internationalen Orte des Jugendstil, der mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs aufhörte zu existieren. Vor einem kleinen Abstecher nach Trier zum Geburtshaus von Karl Marx, fahren wir zum „Deutschen Eck“ mit seinem Kaiser Wilhelm Denkmal. Dann weiter nach Saarbrücken in das dortige historische Museum. Für das Saarland waren die wechselnden Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland mehr als prägend. Auf den oberhalb von Saarbrücken gelegenen Spicherer Höhen, wo 1870 mit dem Überschreiten der Saar durch deutsche Truppen eine Schlacht des deutsch-französischen Krieges begann und sich heute noch einige Denkmäler befinden. Das letzte Ziel der Reise ist Verdun mit seinen Schlachtfeldern.

Organisatorische Hinweise:
Bildungsreise mit Kleinbus zu verschiedenen historischen Orten.
Übernachtung, Vollverpflegung, Transport, Reisebegleitung, Eintritte, Führungen, Vorträge.
Beginn des Seminar Montag morgens, Ende des Seminar Samstag morgens (eine individuelle Weiterreise nach dem Seminar ist möglich).

TN-Beitrag ca. 250 Euro
TN-Begrenzung 12 Personen

Anmeldeschluss ist der 25. Juni 2015.

Anmeldungen und Rückfragen bitte per E-Mail an die Projektverantwortliche Sabine Herold <herold@rosa-luxemburg.com>.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit  Standpunkt Bremen-Antifaschismus und Kultur e.V.

Eröffnung der Ausstellung „Europäischer Widerstandskampf gegen den Nazismus“

Eröffnungsveranstaltung mit Bürgermeister Jens Böhrnsen u.a.
Mittwoch, 21. Januar 2015, um 18:30 Uhr; im Bremer Rathaus, Obere Rathaushalle

Eröffnung der Ausstellung „Europäischer Widerstandskampf gegen den Nazismus“ durch Bürgermeister Jens Böhrnsen, der die Schirmherrschaft übernommen hat, gemeinsam mit Jean Cardoen (Historiker am Institut des Vétérans INIG, Brüssel) und mit Dr. Ulrich Schneider (Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer FIR).

Postermotiv Austellung VVN-BdA

Ausstellung vom 22. Januar bis zum 06. Februar 2015
Untere Rathaushalle, 28195 Bremen
Täglich geöffnet von 10:00 bis 18:00 Uhr

Die Bremer Landesvereinigung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA Bremen) zeigt in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Initiative und anderen vom 21. Januar bis 6. Februar 2015 in der Unteren Rathaushalle die Ausstellung „Europäischer Widerstandskampf gegen den Nazismus“. Vom 22. Januar bis zum 5. Februar ist sie täglich von 10 bis 18 Uhr in der Unteren Rathaushalle zu sehen, am 6. Februar nur vormittags…

Mehr zur Ausstellung „Europäischer Widerstandskampf gegen den Nazismus“ hier auf unserer Website.

Diese Veranstaltung ist Teil des Bremer Programms zum 27. Januar 2015, dem »Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus«.

VeranstalterInnen in Bremen:
VVN-BdA – Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten LV Bremen, in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, Dr. Hübotter Gruppe, GEW – Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen, Bremer Freundeskreis des Vereins KONTAKTE-KOHTAKTbl, Schulmuseum Bremen und anderen.

Schirmherrschaft der Ausstellung: Bürgermeister Jens Böhrnsen.

Europäischer Widerstandskampf gegen den Nazismus

Ausstellung vom 22. Januar bis zum 06. Februar 2015
Untere Rathaushalle, 28195 Bremen
Täglich geöffnet von 10:00 bis 18:00 Uhr

Die Bremer Landesvereinigung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA Bremen) zeigt in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Initiative und anderen vom 21. Januar bis 6. Februar 2015 in der Unteren Rathaushalle die Ausstellung „Europäischer Widerstandskampf gegen den Nazismus“. Vom 22. Januar bis zum 5. Februar ist sie täglich von 10 bis 18 Uhr in der Unteren Rathaushalle zu sehen, am 6. Februar nur vormittags.

Eröffnungsveranstaltung:
Mittwoch, 21. Januar 2015, um 18:30 Uhr; im Bremer Rathaus, Obere Rathaushalle
Eröffnung der Ausstellung „Europäischer Widerstandskampf gegen den Nazismus“ durch Bürgermeister Jens Böhrnsen, der die Schirmherrschaft übernommen hat, gemeinsam mit Jean Cardoen (Historiker am Institut des Vétérans INIG, Brüssel) und mit Dr. Ulrich Schneider (Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer FIR).

Stapellauf bei Blohm&Voss, Hamburg, 1936

Stapellauf bei Blohm&Voss, Hamburg, 1936; Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:August-Landmesser-Almanya-1936.jpg

 Zur Ausstellung „Europäischer Widerstandskampf gegen den Nazismus“:
Nachdem jede offene Opposition weitgehend ausgeschaltet war, begannen faschistische Führung und Großindustrie in Deutschland mit Aufrüstung und Ausweitung ihres Machtgebiets. Mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 begann die offen kriegerische Phase.
Diese Ausstellung über den antifaschistischen Widerstand in Europa umfasst 50 Tafeln für alle europäischen Länder der damaligen Zeit, die im Kampf gegen den Nazismus eingebunden waren: Italien, Spanien, Portugal, Deutschland, Österreich, Tschechoslowakei, Polen, Norwegen, Dänemark, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Großbritannien, Sowjetunion, Ungarn, Albanien, Jugoslawien, Griechenland, Bulgarien und Rumänien.
Die Ausstellung lebt durch eindrucksvolle Bilder und reproduzierte Dokumente, die die knappen erläuternden Texte unterstreichen. Die Illustrationen wurden meist von den nationalen Verbänden der Widerstandskämpfer und Antifaschisten zur Verfügung gestellt. Dabei wurden besonders solche Bilder gewählt, die Breite und Tiefe des Widerstands darstellen, nationale Besonderheiten des Kampfes und allgemeine Tendenzen zum Ausdruck bringen. Zu finden sind Fotos vom Slowakischen Nationalaufstand, vom Kopenhagener Generalstreik, von den jugoslawischen Partisanenarmeen oder das Flugblatt der KPD von 1938 „Wider die Judenpogrome“, eines der wenigen Beispiele des öffentlichen Protests gegen die von NSDAP, SA und Gestapo organisierten antisemitischen Übergriffe in Deutschland.
An Film- und Hörstationen berichten Frauen und Männer, vor allem aus Bremen, von unterschiedlichen Formen des Widerstands. Die Ausstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie zeigt aber, dass der Widerstandskampf in allen europäischen Ländern in unterschiedlicher Form und unter Berücksichtigung der nationalen Spezifika stattfand.

Diese Ausstellung wurde vom belgischen Institut des Vétérans (INIG) in Zusammenarbeit mit der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer – Bund der Antifaschisten (FIR) erarbeitet und im Sommer 2013 zum ersten Mal im Europaparlament gezeigt. Sie umfasst 50 Tafeln im Format 2,15 x 1,25, dazu werden drei Hörstationen und eine Videostation eingerichtet.

Die Ausstellung ist vom 22.01. bis zum 05.02.2015 täglich geöffnet 10:00-18:00 Uhr, am 06.02. bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Führungen für Gruppen und Schulklassen können vereinbart werden am Empfangstisch oder telefonisch 0421/6163215 bzw. 0176/49865184 (R. Gaebelein).

Die Ausstellung ist Teil des Bremer Programms zum 27. Januar 2015, dem »Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus«.

VeranstalterInnen in Bremen:
VVN-BdA – Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten LV Bremen, in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, Dr. Hübotter Gruppe, GEW – Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen, Bremer Freundeskreis des Vereins KONTAKTE-KOHTAKTbl, Schulmuseum Bremen und anderen.

Schirmherrschaft der Ausstellung: Bürgermeister Jens Böhrnsen.

Postermotiv Austellung VVN-BdA

Das Flugblatt und das Plakat zur Ausstellung „Europäischer Widerstandskampf gegen den Nazismus“  im Januar/Februar 2015 in Bremen als PDF zum Download.

Begleitende Vortragsveranstaltungen zur Ausstellung des VVN-BdA Bremen, jeweils mit Prof. Dr. Jörg Wollenberg in der Unteren Rathaushalle:

Mittwoch, 28. Januar 2015, von 18 bis 20 Uhr:
Bremer Frauen im Widerstand, Maria Krüger und Käthe Popall

Jörg Wollenberg informiert über die Widerstandstätigkeit von Käthe Popall, geschiedene Lübeck, und Maria Krüger, geschiedene Bücking. Dabei kommen beide ehemalige Mitglieder der Bremer Bürgerschaft selbst zu Wort. Käthe Popall, nach 1945 erste Frau als Senatorin in Bremen, berichtet über den ersten Prozess mit Todesurteilen von 1937 vor dem Volksgericht gegen die KPD-Landesleitung in Berlin u.a. mit dem Bremer Bezirksleiter Robert Stamm. Ein Prozess, der mit zur Bildung einer deutschen und europäischen Volksfront gegen Hitler-Deutschland beitragen sollte. Und Maria Krüger berichtet über ihren Prozess in Hamburg gegen die Bästlein-Abshagen-Jacob- Gruppe. Im Oktober 1942 wurden über 100 Illegale aus dieser Gruppe verhaftet. 22 von Ihnen wurden 1944 zum Tode verurteilt, darunter der Bremer Richard Heller, der Maria Krügers Kopf zuvor durch eine Falschaussage gerettet hatte (Herstellung und Verteilung von Flugblättern).

 Mittwoch, 4. Februar 2015, von 18 bis 20 Uhr:
Stéphane Hessel und der europäische Widerstand

Im Oktober 2010 erschien der Bestseller von Stéphane Hessel „Empört Euch!“. Über eine Million verkaufte Exemplare des schmalen Bändchens dokumentieren: der damals 93jährige Autor hatte den Nerv der Zeit getroffen. Kurz darauf erschien der Aufruf zum Engagement für eine bessere Welt. „Engagiert Euch!“ gegen die Zerstörung der Umwelt und gegen die Verletzung der Menschenrechte.  Ein Leben lang hat der 1917 in Berlin geborene französische Diplomat und Erfolgsautor für eine demokratische Gesellschaft gekämpft. So u.a. als Widerstandskämpfer gegen die NS-Diktatur, die ihn 1944 nach der Verhaftung in das KZ Buchenwald deportierte.  Nach der Befreiung vertrat er Frankreich bei den Vereinten Nationen in New York und war 1948 einer der Verfasser der UNO-Charta der Menschenrechte. Bis zu seinem Tode appellierte „Frankreichs Rebell für die Stunde“ (FAZ) gegen die Zerstörung der Werte der Zivilisation durch den Finanzkapitalismus und engagierte sich besonders für die illegal Eingewanderten ohne Aufenthaltserlaubnis.
Stéphane Hessel wird dabei selbst zu Wort kommen, u.a. mit Auszügen aus dem Film „Mein Leben – Stéphane Hessel“ von Mechtild Lehning, den Radio Bremen 2009 für ARTE produzierte.

Briefe Bremer Arbeiterfamilien aus dem Ersten Weltkrieg

Die Pöhlands, Eildermanns, Henkes und Kniefs im Krieg…
Lesung der Briefe durch den Schauspieler Rolf Becker aus Hamburg
Einführung und Hinweise durch Karl-Heinz Roth und Jörg Wollenberg
Dienstag, 11. November, um 17 Uhr
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Im Rahmen der „Dämmerstunde über Vergessenes und Verdrängtes„:
1914-2014: 100 Jahre Erster Weltkrieg – 75 Jahre Zweiter Weltkrieg.
Veranstaltungsreihe mit Vorträgen, szenischen Dokumentationen und Lesungen im Herbst 2014

Keine Hochstimmung war zu vernehmen, als der 17 Jahre alte Wilhelm Eildermann von seinen älteren Brüdern Fritz und Louis sich auf dem Bremer Hauptbahnhof verabschiedete, die in den Krieg zogen. Die zu Beginn des Weltkriegsbrandes zunächst vorherrschende Kriegsbegeisterung war in Bremen lediglich in den bürgerlichen Kreisen zu vernehmen. Gegen das Wettrüsten und Militarismus eingestellt, erschütterte ihn zutiefst, dass wenige Tage später, am 4. August 1914, die Reichstagsfraktion seiner Partei die Kriegskredite bewilligte und zugunsten der „Burgfriedenspolitik auf Lohnkämpfe und Antikriegsdemonstrationen verzichtete. Er hatte zuvor an den überfüllten Protestversammlungen in den Bremer Stadtteilen teilgenommen. „Nieder mit dem Krieg-Massen heraus“, verkündete das Flugblatt der noch geeinten Sozialdemokratie. Das Lied der Arbeiterjugend  „Dem Morgenrot entgegen. Ihr Kampfgenossen all!“, von seinem älteren Bruder Heinrich als „Lied der Jugend“ 1907 verfasst, erstarb nach dem 4. August 1914 nicht nur auf seinen Lippen, Auch seine älteren Freunde Johann Knief und Alfred Henke, der Reichstagsabgeordnete und Chefredakteur der Bremer Bürger-Zeitung, waren wie gelähmt. Und die Jüngeren wie der Maurer Robert Pöhland und seine Frau Anna wurden wegen ihrer  Kritik an der Anpassungspolitik der SPD-Führung und des Gewerkschaftsvorstands als „Quertreiber“ denunziert. Als der Vater von fünf Kindern im Juli 1915 in den Krieg ziehen musste, vermutete seine Frau, dass er das einer „Denunziation unserer Gewerkschaftsbürokraten“ zu verdanken habe. Bis zu seinem Tode m Oktober 1916 an der Westfront schrieben sich beide fast täglich. Dieser Briefwechsel, herausgeben von Doris Kachulle, gehört zur proletarischen Widerstandsliteratur gegen den Krieg. Nicht nur die Gefahren an der Front, auch die Sorgen in der Heimat kommen zu Wort. Probleme wie humane Kindererziehung im Krieg oder Themen wie Kunst und Literatur werden berührt.

VeranstalterInnen DGB, IG Metall, Arbeit und Leben, Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, MASCH Bremen, Rosa-Luxemburg-Initiative u.a.

Flyer zur gesamten Dämmerstunde-Veranstaltungsreihe zu 100 Jahre Erster Weltkrieg (PDF).

Bremen als Pionier und Vorkämpfer für deutsche Welthandelsgeltung

Hanseatischer „Drang nach Osten“: Die Raubzüge der Bremer Kaufmannschaft während der beiden Weltkriege
Vortrag und Diskussion mit Karl Heinz Roth und Jörg Wollenberg
Dienstag, 14. Oktober, um 17 Uhr
Gewerkschaftshaus DGB, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen

Im Rahmen der „Dämmerstunde über Vergessenes und Verdrängtes„:
1914-2014: 100 Jahre Erster Weltkrieg – 75 Jahre Zweiter Weltkrieg.
Veranstaltungsreihe mit Vorträgen, szenischen Dokumentationen und Lesungen im Herbst 2014

Dr. Dr. Karl Heinz Roth und Prof. Dr. Jörg Wollenberg setzen die „Dämmerstunde über Vergessenes und Verdrängtes“ mit Beiträgen zur Rolle der Bremer Kaufmannschaft in den beiden Weltkriegen fort. Dabei steht im ersten Teil Ludwig Roselius im Mittelpunkt. 1915 veröffentlichte der Bremer Kaufmann und Mäzen sein Kriegszielprogramm mit der Forderung, Deutschland müsse den Großraum von Belgien bis zu den Dardanellen besetzen und auch große Teile Rußlands dem „Großdeutschen Reich“ einverleiben, um so ein starkes Bollwerk im Osten gegen Rußland zu errichten. Die Beherrschung Europas, Rußlands, Kleinasiens und Afrika: Das war das Ziel der Neuordnung der Welt, ein Projekt, das Roselius mit Walter Rathenau von der AEG, den „Alldeutschen“ und großen Teilen der deutschen Großbourgeoisie teilte.

Den „Lebensraum im Osten“ durch Einverleibung Rußlands ins „Großdeutsche Reich“ zu vergrößern, war schon im Ersten Weltkrieg eine Forderung mit realem Hintergrund. Zumal wenn man beachtet, was bis heute meist übersehen wird, dass 1917 mit dem Diktatfrieden von Brest-Litowsk das „Mitteleuropa-Projekt“ der „Kriegszielpartei“ um Erich Ludendorff, Ludwig Roselius und Walter Rathenau erreicht worden war: Aus riesigen Gebieten Rußlands entstand  damals eine  Pufferzone, die von Finnland und den baltischen Staaten über die Ukraine, der Krim bis jenseits des Kaukasus zur türkischen Grenze reichte. Alles kontrolliert und besetzt bis zum Frieden von Versalles von deutschen Truppen. Ein Eroberungsfeldzug, der Hitlers „Fernziel, ein deutsche Ostimperium auf den Trümmern der Sowjetunion aufzubauen“ lange vorher, schon 1917/18, hatte Realität werden lassen.
Jörg Wollenberg wird diesen in der Regel bis heute eher verdrängten Zusammenhängen in seinem Beitrag nachgehen.

Noch stärker als im ersten Weltkrieg engagierten sich zahlreiche Kaufleute und Handelsunternehmen der Hansestädte nach dem Überfall auf Polen und die Sowjetunion in den besetzten Gebieten Osteuropas. Sie versuchten auf diese Weise, den zu Kriegsbeginn schlagartig verlorenen Zugang zu den überseeischen Kolonialmärkten auszugleichen. Dabei kam es zu Formen des gewaltsam erzwungenen ungleichen Tauschs, die häufig raubwirtschaftliche Züge annahmen. An den Raubzügen waren die ´ersten Adressen´ Bremens und Hamburgs beteiligt, es gab aber auch gezielte Syndikatsbildungen und die Gründung von Handelsgesellschaften, die das wirtschaftliche Surplus branchenspezifisch abschöpften.

Der Beitrag von Karl Heinz Roth konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte: Auf einen zusammenfassenden Überblick und auf die Rekonstruktion des raubwirtschaftlichen Vorgehens anhand einiger Fallbeispiele.

VeranstalterInnen DGB, IG Metall, Arbeit und Leben, Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, MASCH Bremen, Rosa-Luxemburg-Initiative u.a.

Flyer zur gesamten Dämmerstunde-Veranstaltungsreihe zu 100 Jahre Erster Weltkrieg (PDF).

„Wir müssen davon erzählen!“ Begegnung mit dem Auschwitz-Überlebenden Maurice Cling

Diskussionsveranstaltung mit Maurice Cling (Paris)
Donnerstag, 20. November 2014, 19.00 Uhr
Lagerhaus, Saal, Schildstr. 12-19, 28203 Bremen

 Maurice Cling, Publizist und emeritierter Professor für Anglistik an der Universität Paris, ist ein Streiter für die Erinnerung an die in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern Ermordeten. Aufgewachsen in Paris, wird Maurice Cling in seinem 15. Lebensjahr verhaftet und deportiert. Seine Eltern werden unmittelbar nach Ankunft in Auschwitz-Birkenau ermordet, sein Bruder Willy fünf Monate später. Er selbst überlebt die Lager Auschwitz und Dachau und zwei Todesmärsche mit der Befreiung durch die Alliierten im April 1945. Schon als junger Mann organisiert sich Maurice Cling in Überlebendenverbänden wie der Amicale d’Auschwitz und der FNDIRP (Fédération Nationale des Déportés et Internés, Résistants et Patriotes), deren Präsident er lange ist. Als Autor zahlreicher Artikel analysiert er später das System des Nationalsozialismus in Frankreich und in Europa und bezieht Position zur französischen Gedenkpolitik. Auch in seinem 86. Lebensjahr folgt er dem inneren Auftrag, als Überlebender Zeugnis abzulegen über das, was die Toten nie wieder werden berichten können. Mit der Veranstaltung möchten wir mit Maurice Cling und Interessierten ins Gespräch kommen über Gegenwart und Zukunft von Erinnerungskultur in der Bundesrepublik und in Frankreich 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten.

 Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Antifaschistischen Kulturinitiative Bremen.

 

 

Gedenken 100 Jahre Beginn des Ersten Weltkriegs: Programm 2. Halbjahr erschienen

Aus Anlass des Weltkriegsbeginns vor 100 Jahren haben sich verschiedene Bremer Initiativen in einem Forum zusammen getan und ein gemeinsames Veranstaltungsprogramm veröffentlicht, inzwischen in 2. Auflage mit den Veranstaltungen ab September. Das Forum wird von der Rosa-Luxemburg-Initiative unterstützt, entsprechende Veranstaltungen zum Thema finden sich auf unserer Website in der Kategorie „Weltkriege“.

Dabei würdigt das Programm auch jene Personen, Gruppen und Vereinigungen, die vor der Kriegsgefahr gewarnt und sich dem Krieg durch Desertion widersetzt haben. Auch werden die Zusammenhänge zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg beleuchtet. Der kritische Umgang mit der Vergangenheit schließt die Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen militärpolitischen Aktivitäten Deutschlands sowie seiner Rolle als drittgrößtem Waffenexporteur auf der Welt ein. Die neue Broschüre ersetzt den bisherigen Folder und beinhaltet die Veranstaltungen, die in den nächsten Wochen und Monaten stattfinden.

Hier als PDF zum Download: Folder 100 Jahre Erster Weltkrieg 2. Halbjahr.

RosaLux-Journal «Nachhall der Geschichte»

Das Stiftungs-Journal «RosaLux» Nr. 1/2014 erscheint Anfang April 2014 zum Thema «Gedenken an den Ersten Weltkrieg» und zur politischen Debatte um dieses Geschichtsjubiläum.

«Nachhall der Geschichte»
Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg – um seine Deutung wird erbittert gerungen. RosaLux 1/2014

Im Fokus der aktuellen Ausgabe stehen ein katastrophaler Wendepunkt europäischer Geschichte – der Ausbruch des 1. Weltkriegs im Sommer 1914 – und die heutigen Kämpfe um die politische Deutungshoheit der Ereignisse vor 100 Jahren. Unter anderem geht es um neu entfachte Kriegsschuld-Diskussionen und die Aktualität der Analysen Rosa Luxemburgs. Zudem bietet das Heft einen Überblick über geschichtspolitische Angebote der Stiftung im In- und Ausland. Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Brasilien befasst sich das Journal darüber hinaus mit weltweiten sportlichen Großereignissen und deren Schattenseiten. Weiter im Heft: Ein Zwischenfazit des NSU-Verfahrens, eine politische Reisereportage aus Syrien sowie die Analyse von Rekommunalisierungen im Energiesektor.

Illustriert ist die Ausgabe mit Zeichnungen aus der Graphic Novel «Notre mere la guerre» (Mutter Krieg) der französischen Künstler Kris und Maël sowie mit Motiven aus einer Bilderserie des Fotografen Gustavo Germano zu verschwundenen Opfern der brasilianischen Militärdiktatur der Jahre 1964 bis 1985.

Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Jan van Aken, Judith Dellheim, Dagmar Enkelmann, Vladimir Fomenko, Barbara Fried, Thomas Gebauer, Marcus Hawel, Anke Hoffstadt, Bernd Hüttner, Boris Kanzleiter, Stephan Kuhn, Torge Löding, Haggai Matar, Lucie Matting, Tadzio Müller, Salvador Oberhaus, Marielle Palau, Manuel Palz, Holger Politt, Christian Russau, Michael Schäfer, Katrin Schäfgen, Albert Scharenberg, Michael Schlecht, Sebastian Schneider, Igor Stiks, Peer Stolle, Uta Wagenmann, Florian Weis, Therese Wenzel, Brigitte Wolff und Wim Zimmer.

Als PDF zum Download bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung oder demnächst zum Abholen im Bremer RLS-Büro.

Einhundert Jahre Erster Weltkrieg

In diesem Jahr jährt sich der Beginn des 1. Weltkriegs zum 100. Mal. Auch in Bremen werden aus diesem Anlass zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt. In einem Forum haben sich verschiedene Bremer Initiativen zusammen getan und soeben ein gemeinsames Faltblatt veröffentlicht, hier als PDF zum Download: Folder 100 Jahre Erster Weltkrieg.

Dieses Faltblatt beinhaltet die Veranstaltungen der Monate Februar bis August, für den späteren Zeitraum soll es ein zweites Faltblatt geben. Das Forum wird von der Rosa-Luxemburg-Initiative unterstützt, entsprechende Veranstaltungen zum Thema finden sich auf unserer Website in der Kategorie „Weltkriege“.

Erich Mühsam: Tagebücher aus dem 1. Weltkrieg

Lesung und Diskussion mit dem Herausgeber Chris Hirte
Freitag, 21. März 2014, um 20.00 Uhr
Galerie K‘ – Zentrum Aktuelle Kunst, Alexanderstr. 9b, 28203 Bremen

15 Jahre lang, von 1910 bis 1924, hat Erich Mühsam, der berühmteste deutsche Anarchist sein Leben festgehalten – ausführlich, stilistisch pointiert, schonungslos auch sich selbst gegenüber – und niemals langweilig. Was diese Tagebücher so fesselnd macht, ist der wache Blick des Weltveränderers. Mühsam wollte Anarchie praktisch ausprobieren. Anarchie hieß für ihn: Leben ohne moralische Scheuklappen, ohne Rücksicht auf Konventionen – und er bewies, dass es geht. Auch das Schreiben ist Aktion, in allen Sätzen schwingt die Erwartung des Umbruchs mit, den er tatsächlich mit herbeiführt: Die Münchner Räterevolution ist auch die seine, und die Rache der bayerischen Justiz trifft ihn hart.

Der Schwerpunkt der Lesung sind Mühsams Tagebücher aus der Zeit des 1. Weltkriegs. Mühsam braucht das Tagebuch zu dieser Zeit, um Schock und Verzweiflung in Worte zu fassen, die Trümmer seiner alten Gewissheiten neu zu sortieren. Erst langsam durchschaut er die Propagandalügen und findet zu einer eigenen Haltung. Das Kriegstagebuch dokumentiert sein Tasten und Irren, seine Suche nach der Wahrheit über den Krieg und nach einer neuen Rolle für sich selbst. So bleibt Mühsam trotz aller Abstürze bei sich und bei seinen Lesern: Als einer, der seine Wege und Irrwege offenlegt und zu einem Stück deutscher Geschichte werden lässt.

Chris Hirte war Mitherausgeber der Erich-Mühsam-Werkausgabe beim Verlag Volk und Welt (1978–1985). Seine Mühsam-Biographie erschien 1985 im Verlag Neues Leben, 2009 in überarbeiteter Neuauflage beim Ahriman Verlag Freiburg. 1994 veröffentlichte er bei dtv München eine Auswahl aus den Tagebüchern. Seit 2009 arbeitet er gemeinsam mit Conrad Piens an der Gesamtausgabe der Tagebücher, die im Verbrecher Verlag erscheint.

Eine gemeinsame Veranstaltung von ExLibris und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Die Drohnenkriege – Vom Krieg gegen den Terror zur Kriegsführung der Zukunft

Die Drohnenkriege – Vom Krieg gegen den Terror zur Kriegsführung der Zukunft
Vortrag und Diskussion mit Norbert Schepers (Bremen)
Donnerstag, 11. September 2014, um 19 Uhr
Übersee-Museum Bremen, Bahnhofsplatz 13, 28195 Bremen

Die Einsatz von bewaffneten, ferngesteuerten Kampf-Drohnen ist Ausdruck einer rasanten Entwicklung: vom „weltweiten Krieg gegen den Terrorismus“ nach 9/11 zur Kriegsführung mit intelligenten Maschinen. Im September 2014 blicken wir auf inzwischen 13 Jahre „globalen Krieg gegen den Terror“ der USA und ihrer Verbündeten, welcher auf die 9/11-Anschläge folgte, zurück. Nur vor diesem Hintergrund ist die Konjunktur des Phänomens Drohnenkrieg verständlich.

Die Bezeichnung Drohnenkrieg wurde in den letzten Jahren zu einem populären Schlagwort und fasst eine Reihe von globalen politischen und militärischen Entwicklungen zusammen. Bekannt wurden insbesondere die Tötungseinsätze britischer und US-amerikanischer ferngesteuerter, unbemannter und bewaffneter Drohnen. Diese Einsätze, derzeit vor allem in Pakistan, Somalia und Jemen, sind zu einer wesentlichen Ausformung des weltweiten „Krieges gegen den Terror“ geworden – wenn nicht sogar zu dessen prägnantester Erscheinungsform überhaupt – und dienen der gezielten Tötung von vermuteten Mitgliedern terroristischer Gruppen, sog. Targeted Killings. Doch diese Form der „Jagd auf Terroristen“ ist alles andere als präzise oder chirurgisch, denn bei den Explosionen, mit denen die Terrorverdächtigen quasi hingerichtet werden, sterben auch immer wieder zahlreiche Unbeteiligte bzw. Zivilisten.

Bei vielen Drohnenschlägen in bestimmten Gegenden – den „strike zones”, wie in den Stammesgebieten im Nordwesten von Pakistan oder einigen Provinzen im Jemen – ist zudem auch die Identität der Zielpersonen nicht mehr bekannt: Die Signature Strikes sind eine Art von Rasterfahndung und Vor-Ort-Hinrichtung durch Raketenbeschuss. Sehr allgemeine Verhaltensmuster und Gruppenmerkmale („all military-age males in a strike zone”) genügen hier bereits als Ursache für den Verdacht – auf welchem dann die Tötungsentscheidung basiert.

Die rechtlichen und politischen Probleme dieser Form der Kriegsführung sind schwerwiegend und vielfältig, schließlich handelt es sich um eine Form außergerichtlicher, staatlicher Hinrichtung, um Tötungen auf Verdachtsgrundlage und um einen verdeckten, weltweiten „schmutzigen“ Krieg. Gefahren liegen in der rasanten Eskalations-Dynamik, welche die Drohnenkriege mit sich bringen: Die Welt steht am Beginn eines neuen Wettrüstens. Das Gesicht moderner Kriegsführung wandelt sich grundlegend, weitgehend autonom handelnde Killerroboter sind bereits in der Entwicklung.

Im September 2014 sind seit Beginn des Ersten Weltkriegs 100 Jahre vergangen. Damals spielten auch umfangreiche technische und wissenschaftliche Neuerungen eine entscheidende Rolle, zugleich kam es in besonderem Maße zu einer Militarisierung der Wissenschaft. Die Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Drohnenkrieges ist auch Anlass, nach der Rolle von Technik in globalen Konflikten zu fragen. Aktuell geht es dabei nicht nur um Drohnen, sondern auch um asymmetrische Kriegsführung, Automatisierung und maschinelle Autonomie, Cyberwar, Kampfroboter.

Die Entwicklung neuer Technologien führte zu neuen Methoden von Kriegführung. Anhand der historischen Daten (Weltkriege) lässt sich ein Zusammenhang zwischen den Geräten bzw. der Technik und der strategischen Entwicklung herstellen. Krieg als Katalysator für technische Entwicklung, die wiederum neue Kriegsführung hervorbringt. Die Weltkriege haben die Informationstechnik und die Digitalisierung hervorgebracht (zumindest in dieser Form und mit diesem Entwicklungstempo) und diese bringen wiederum die neuen Trends in der Kriegsführung hervor, aktuell die Drohnen, und – in der Entwicklung noch – die Killerroboter.

Gibt es parallelen zivilisatorischen Fortschritt? Die Weltkriege brachten ebenso das aktuelle Völkerrecht hervor – wenn dieses sich zunehmend als unwirksam erweist, was ist nun in Sicht? Welche Antwort gibt es auf den scheinbar nicht enden wollenden „globalen Krieg gegen den Terror“? Hier geht es schließlich um die Entwicklung von Perspektiven für eine neue emanzipatorische Antikriegspolitik.

Mit Norbert Schepers, Politikwissenschaftler und Leiter des Bremer Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Siehe auch The Drone Wars.

Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Bremer Gedenkaktivitäten „1914 – 100 Jahre Erster Weltkrieg“ zum 100jährigen Jubiläum des Beginns des ersten Weltkrieges am 01. September 1914 statt.

VeranstalterInnen: biz – Bremer Informationszentrum Menschenrechte und Entwicklung; Bremer Friedensforum; GEW – Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Landesverband Bremen; IALANA – International Association of Lawyers against Nuclear Arms; Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts; Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.