Zwischenbilanz zur Veranstaltungstour „Die Drohnenkriege“

Veranstaltungstournee der Bremer Rosa-Luxemburg-Stiftung zur Einführung in das Thema Drohnenkriege

Die Drohnenkriege sind Ausdruck einer rasanten Entwicklung: vom „Krieg gegen den Terror“ nach 9/11 zur Kriegsführung der Zukunft. Einer Zukunft, die gelegentlich der Science Fiction zu entstammen scheint, in der Roboter die schmutzigen Kriege der Menschen kämpfen und sich schließlich gegen ihre Schöpfer erheben. Letzteres liegt noch längst nicht im Bereich des Möglichen, aber Wege zur Erschaffung autonomer Kampfroboter werden bereits beschritten. Der Vortrag ordnet das Phänomen des Drohnenkrieges sicherheitspolitisch ein und bietet einen Ausblick auf künftige Entwicklungen. Internationale Institutionen und Normen sowie humanitäre Rechtsordnungen erodieren beschleunigt unter dem Druck der unbemannten und automatisierten Kriegsführung.

The Drone Wars

Unter der Fragestellung „Vom Krieg gegen den Terror zu den Roboterkriegen der Zukunft?“ finden ganzjährig laufend bundesweit Veranstaltungen mit dem Referenten Norbert Schepers, Politikwissenschaftler und Leiter des Bremer Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS), bei verschiedenen VeranstalterInnen statt, darunter zahlreiche Landesstiftungen der RLS sowie weitere KooperationspartnerInnen. Eine kleine Kampagnen-Website zur Veranstaltungstournee bietet einen Abstract des Vortrages und Texte zu verschiedenen Aspekten des Themas, eine Terminübersicht und nicht zuletzt ein einstündiges Vortrags-Video sowie weiterführende Links, siehe http://norbert.schepers.info/p/the-drone-wars.html.

Das Vortragsangebot »The Drone Wars – Die Drohnenkriege« entstand aus einer ersten, experimentellen Veranstaltung im Rahmen des 2013 neu gestarteten „jour fixe“ der Bremer Rosa-Luxemburg-Stiftung und wurde sogleich von anderen Landesstiftungen angefragt, so dass es als Serviceleistung aus Bremen den anderen Ländern angeboten wurde, und inner- wie außerhalb der RLS-Stiftungsverbundes rege Resonanz fand: Gut zwei Dutzend Termine in etwas mehr als einem Jahr, insgesamt über dreißig. Aus unserer Sicht eine gelungene bundesweite Kooperation und auch ein gutes Beispiel, wie sonst oft als „dröge“ empfundene gesellschaftliche Fragen in Bezug auf Technik und Sicherheitspolitik anschaulich und fesselnd erklärt werden können.

Ein weiteres Ergebnis für die Rosa-Luxemburg-Stiftung ist, dass ihr hier nun weitere sicherheitspolitische Kompetenzen unmittelbar zugeschrieben werden und eine gewisse Leerstelle aufgehoben wurde. Das Thema bietet einiges an Potential zur weiteren Verfolgung an; es geht hier auch um Verbindungen von Technik und Krieg sowie speziell um die Rolle von digitaler Informationstechnologie, um die globale Geheimdienstaffäre und nicht zuletzt auch um die Aufarbeitung der weltweiten Antiterrorkriegsführung. Schließlich bieten diese Debatten und Themen Raum für die programmatische Weiterentwicklung der uns nahe stehenden parteilichen Akteure in einem sonst eher durch innerlinke Spaltungen gelähmtem Feld der Sicherheitspolitik.

Der Vortrag kann weiterhin abgefragt werden, und es können je nach Bedarf verschiedene Schwerpunkte und Varianten vereinbart werden, u.a. zur Geschichte und Ökonomie der Drohnentechnologie, zu Zusammenhängen mit der globalen Überwachung durch die Geheimdienste und mit dem „globalen Krieg gegen den Terror“ sowie zur besonderen Rolle der Bundesrepublik Deutschland im weltweiten Drohnenkrieg.

Kontakt und Materialhinweise im Blog des Referenten.

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