Zwei Staaten – eine Geschichte?

Konturen eines kritischen Bildes der deutschen Nachkriegsgeschichte

Bundesweite Tagung am Fr. 1.12. und Sa. 2.12. 2006, Bremen
Je länger die deutsche Vereinigung zurückliegt, um so stärker scheinen die Diskussionen darüber zu werden, wie eine – erst recht: kritische – Geschichtsschreibung der deutschen Nachkriegszeit aussehen könnte:

  • Gab es zwar zwei Staaten, aber nur eine Geschichte?
  • Ist mit der DDR auch die Bundesrepublik untergegangen und damit ein Fall für die Geschichtswissenschaft?
  • Welche Interessen und Sichtweisen stehen hinter welcher Herangehensweise?
  • Wie stellt sich die Geschichtsschreibung der deutschen Nachkriegszeit im europäischen Kontext dar?


Die Tagung wird verschiedene geschichtspolitische Themenstränge der letzten Jahre bearbeiten, die sich um zwei Hauptaspekte gruppieren: Die Diskussionen um die Grenzen und Chancen einer Geschichtsschreibung der deutschen Nachkriegsgeschichte und die weißen Flecken der (angeblichen) Erfolgsgeschichte des ”Modell Bundesrepublik”. Die Tagung versucht verschiedene Geschichtskulturen und Generationen von HistorikerInnen in einen Dialog zu bringen. Sie möchte die Debatte um eine fundierte und reflektierte Geschichtsschreibung voranbringen und damit auch einen Beitrag zur historischen Verortung einer neuen Linken in Deutschland leisten.

Programm:

Freitag 1.12.
Ab ca. 12:30 Anreise, 13 Uhr: Mittagessen

14.15 Eröffnung; organisatorisches

14.30 bis ca 17.30 Panel 1 Zwei Vergangenheiten in einer. Schwierigkeiten mit der deutschen „Doppelbiografie“. mit Prof. Jürgen Hofmann (Sprecher der Historischen Kommission der Linkspartei.PDS) , Kommentar: Christoph Lieber (Soziologe, Redaktion Sozialismus/VSA-Verlag, Hamburg) – Moderation: Dr. Detlef Nakath

Prof. Jörg Roesler (Berlin) ist leider erkrankt und musste seine Teilnahme absagen.
19.15 bis ca 21.30 Panel 2 1968, die „globale Revolution“ und die aktuelle historische Forschung in der Bundesrepublik Die Historiographie des „Erfolgsmodells BRD“ und ihre blinden Flecken. Über „Zivilisierung“, „Westernization“, „Demokratisierung“ der Bundesrepublik und die Eingemeindung der Protestbewegungen

Mit Dr. Peter Birke (Historiker, Hamburg): Offene Fragen: Die Aktualität des europäischen „1968“; Dominik Rigoll (Historiker M.A., Berlin/Paris): Erfolgsgeschichte okay, aber inwiefern? Zum Umgang mit einigen Mainstream-Erzählungen der westdeutschen Zeitgeschichte;- Moderation: Bernd Hüttner (RLI Bremen)

Samstag 2.12. 10 bis 12 Uhr Panel 3 – Aktuelle geschichtspolitische Debatten und Möglichkeiten kritischer Intervention

mit Prof. Dr. Siegfried Prokop (Berlin): Zu den Empfehlungen der Sabrow-Kommission; Dr. Detlef Nakath (Historiker, Potsdam): Das Handbuch Deutsche Zeitgeschichte (Berlin 2006); Prof. Jürgen Hofmann: Streit um Erinnerungen – wozu? – Moderation: Bernd Hüttner (Bremen) / Dr. Florian Weis (Historiker, Rosa Luxemburg-Stiftung, Berlin)

ab ca. 12 Uhr: Abschlussrunde
13 Uhr: Mittagsimbiss, Ende der Tagung.

In der Jugendherberge stehen begrenzt preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Ort: Jugendherberge, Kalkstr. 6, 28195 Bremen
Kontakt und Anmeldung: Bernd Hüttner, Rosa Luxemburg Initiative Bremen, Tel. 0421 / 390 96 20, huettner(aet)rosa-luxemburg.com

Veranstalter: Gesprächskreis Geschichte der RLS, Rosa Luxemburg Initiative Bremen, Rosa Luxemburg Stiftung Brandenburg