Schietwetter! – Die Klimapolitik als Machtinstrument und linke Gegenstrategien

17. November 2008, 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen im Clubraum | 1. Stock

mit Kai Kaschinski

Globale Umweltpolitik ist zugespitzt ein Konfliktfeld auf dem die Naturressourcen dieses Planeten verteilt werden. Eine dominante Position in der Klimapolitik beinhaltet damit die Chance eine Schlüsselstellung der globalen Produktions- und Reproduktionsverhältnisse zu kontrollieren. Die vorherrschenden Konzepte zum Klimawandel werden letztlich den Zugriff auf Natur und Ressourcen in den nächsten Jahren bestimmen. Die Durchsetzung der jeweiligen Strategien zur Lösung von Umwelt- und Versorgungskrisen setzt somit zugleich die damit einhergehenden Gesellschaftsvorstellungen und Verteilungsmuster durch. So lange dem vorherrschenden Klimadiskurs nicht seine quasi wissenschaftlich-objektive Zwangsläufigkeit abgesprochen wird, kann er weiter als globales Rettungsprojekt vermarktet werden. In diesem Fall wird im Endeffekt nur darum gestritten, ob sich alle Beteiligten tatsächlich an das Gebot der Vernunft halten um die Erde zu schützen. Vielleicht werden Wachstumsgrenzen für Industrie und Konsum gefordert. Mit etwas Glück wird sogar die kapitalistische Produktionsweise problematisiert. Die Alternativen und Gegenentwürfe werden aber nur an der Oberfläche der Herrschaftsverhältnisse kratzen. Alternative Energieträger und Aufrufe zur Sparsamkeit reichen auch in Zeiten des Klimawandels nicht für einen linken Gesellschaftsentwurf aus. Ansätze ohne eine grundsätzliche Kritik an der Organisation des gesellschaftlichen Naturverhältnisses und seiner Bedeutung für die Reproduktion von Macht können die Krise des gesellschaftlichen Naturverhältnisses nicht auflösen. In seinem Beitrag wird der Referent eine Reihe von Thesen zu den Konsequenzen der aktuellen Klimapolitik zur Diskussion stellen, die verschiedene der vorherrschenden Argumentationen zu dieser Thematik in Frage stellen.

Diskussionsveranstaltung des Clubs der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit dem Verein für Internationalismus und Kommunikation e.V.