Remembering means fighting!

Freitag, 15.April 2010 um 20 Uhr, Infoladen, St. Pauli Str. 10-12, 28203 Bremen
Antiziganismus, Antisemitismus, Rassismus, Homophobie, in Gestalt von Übergriffen, Pogromen und verbalen Diffamierungen sind nicht nur seit den 90er Jahren zunehmend in Deutschland virulent, sie werden zunehmend europaweit gemeinschaftlich praktiziert. Die rechtsradikalen Bewegungen in Europa vertreten den „Rassen- bzw. Kulturkrieg“ und vernetzen sich dabei zunehmend in ihrem gemeinschaftlichen Projekt. Grenzüberschreitende Kooperationen unter dem Banner des so genannten Ethnopluralismus – für „ein Europa der Vaterländer“ (NPD) – sorgen für erstarkende Neonazistrukturen bei Kameradschaften und Parteien. Auch der Versuche im Europa-Parlament eine Fraktion der rechten Parteienlandschaften zu gründen, zeugt von dem Trend der Vernetzung und Zusammenarbeit rechtsradikaler Kräfte – von der Front National (Frankreich) über die Fiamma Tricolore (Italien) bis zur Partidul Romania Mare (Rumänien).
Rechte Musiknetzwerke, von „Blood and Honour“ bis zu der legalen Ersatzstruktur „Honour and Pride” und den weltweit agierenden „Hammerskin Nation“ im Hintergrund, organisieren europaweit Rechtsrock-Konzerte, die vor allem der Politisierung und Mobilisierung für den „weißen Widerstand“ dienen. Konzerte, zum Beispiel in den Grenzregionen Deutschland/ Tschechien/ Polen oder Belgien/ Frankreich, bieten Räume für die Vernetzung des militanten Neonazismus. Ebenso existiert das nazistische Politik-Konzept der „Autonomen Nationalisten“ mittlerweile als globales Phänomen. Auch im Rahmen europaweiter Events, wie dem alljährlichen „Fest der Völker“ (Thüringen), dem Gedenkaufmarsch in Dresden am 13. Februar oder beim „Day of Honour“ in Budapest, versammelt sich eine erstarkende europaweite Naziszene.
Dieser Entwicklung sieht die antifaschistische Linke als Anlass sich auszutauschen, zu vernetzen – lokal, regional und über alle Grenzen hinweg. Eine starke, handlungsfähige Antifa-Bewegung hat zu diesem Zweck neue Strukturen entwickelt und sich gemeinsam dieser Bewegung entgegen gestellt.
Über diese Entwicklung werden am 15.4. zwei Referent_innen der Antifa-Northeast aus dem Netzwerk „Siempre Antifaschista“ (Berlin) referieren und mit uns Notwendigkeit, Entwicklung und Zukunftsperspektiven europaweiter antifaschistischer Strukturen diskutieren.

Veranstalter_innen: Rosa Luxemburg Initiative (Reihe „Antifaschistische Perspektiven der Erinnerung“) und Antifaschistische Komitee Bremen

In der Reihe „Keinen Meter“