Ayers: Flüchtige Tage. Erinnerungen aus dem Weather Underground

20. April 2012, 21 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Lesung mit Bernd Volker

Die Autobiografie von Obamas »Terrorist friend« Sympathisiert Barack Obama mit Terroristen? Das zumindest unterstellte die Republikanerin Sarah Palin im Wahlkampf 2008. Ihr Vorwurf lautete: Obama hat ­Kontakt zu Bill Ayers, ehemals Mitglied des »Weather Underground«. Wer waren die »Weather«-­Akti­visten? Was hat sie motiviert, eine terroristische Vereinigung zu gründen, die teilweise ähnliche Ziele wie die RAF verfolgte, ohne dabei jedoch Menschen zu töten? Der Weg führt zurück ins Amerika der ausgehenden 1960er-Jahre. Eine junge Generation weigert sich, das gesellschaftliche Erbe ihrer Eltern anzunehmen: Rassendiskriminierung, die Benachtei­ligung der Frauen, die Aufrüstung und die Machtpolitik des Kalten Krieges. Bill Ayers war einer der Polit-Aktivisten, die sich der Friedensbewegung gegen den Vietnamkrieg anschlossen. Was mit Sit-ins und dem Verteilen von Flugblättern begann, führte ihn – parallel zur Eskalation des Krieges in Vietnam – mit dem »Weather Underground« in die Illegalität. In seiner Autobiografie beschreibt Ayers auf eindrucksvolle und fesselnde Weise die Suche nach einem Weg, die Welt zu verändern. Er erzählt vom Leben in einer Zeit des Umbruchs, vom Heranwachsen im amerikanischen Mittelstand der 1950er-Jahre, den ersten Anzeichen der Unzufriedenheit, der Gemeinschaftsarbeit in den Schwarzenvierteln von Cleveland, und vor allem von der allmäh­lichen Radikalisierung des »Weather Underground«, dessen Mitglieder zu den vom FBI meistgesuchten Personen der 1970er-Jahre gehörten. »Ein wilder und schmerzhafter Ritt durch die grausamen Jahre der späten Sechziger. Ein sehr gutes Buch über eine erschreckende Zeit in Amerika.« (Hunter S. Thompson)

mehr Informationen zum Autor Bill Ayers.

Bernd Volkert lebt in Berlin und veröffentlicht regelmäßig in Zeitschriften wie Internationale Politik, Die Welt, konkret, bahamas, Jungle World und testcard. Zudem ist er Verfasser des Buchs ‚Der amerikanische Neokonservatismus. Entstehung – Ideen – Intentionen‘ sowie diverser Buchbeiträge – zum Beispiel in ‚Amerika. Der „War on Terror“ und der Aufstand der Alten Welt‘, herausgegeben von Thomas Uwer, Thomas Osten-Sacken und Andrea Wöldike. Desweiteren arbeitet er auch als Übersetzer, zum Beispiel von ‚Wir sind ein Bild der Zukunft – auf der Straße schreiben wir Geschichte‘, herausgegeben von A.G. Schwarz, Tasos Sagris, Void Network, oder ‚Kampf im Herzen der Bestie – Militanter Widerstand in den USA‘ von Dan Berger. Derzeit arbeitet er an einem Buch zu den Unruhen in England im August 2011 unter dem Titel ‚Wenn wir Toten erwachen‘.

In Kooperation mit ex libris: