Burnout – Monologe

Musiktheater am Mittwoch, 15.04.2015 / Freitag, 17.04.2015 / Samstag, 18.04.2015, jeweils um 19.00 Uhr
Schwankhalle, Buntentorsteinweg 11, 28201 Bremen

„Seit über hundert Jahren bin ich erschöpft.“ Mit diesem Satz beginnt ein Burnout-Monolog, in dem die Entwicklung des Phänomens der Erschöpfung vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart nachgezeichnet wird.
Um 1900 taucht zum ersten Mal die „Nervosität“ als Diagnose auf. Weniger später geht in Europa das Gespenst der chronischen Erschöpfung um: Von Rilke bis Nietzsche, von Bismarck über Kafka zu Cosima Wagner und Max Weber. Sie alle fühlen sich überfordert und müde. Die Parallelen zur Gegenwart sind zum Teil frappierend. Rilke absolviert gymnastische Übungen, kalte Bäder, Waldlauf und Holzhacken, Kafka klettert in der Naturheilanstalt „Jungborn“  auf Bäume, pflückt Kirschen und nimmt Luftbäder. Thomas Mann bekämpft derweil seine Trägheit im Züricher Sanatorium Bircher-Benner. Heute hingegen versucht eine verhaltenstherapeutische Wellnessindustrie die Erschöpften möglichst schnell wieder in das System der Erschöpfung zu integrieren. Gehts noch

„Anders als andere Vögel…“

.. besitzt die Dachsammer die ungewöhnliche Fähigkeit, sieben Tage lang wach bleiben zu können. Sie kann nachts fliegen und tagsüber Nahrung suchen, ohne ausruhen zu müssen. Amerikanische Wissenschaftler erforschen an verschiedenen Universitäten ihre Gehirnaktivität während dieser langen Perioden der Schlaflosigkeit, um daraus auf Menschen übertragbare Erkenntnisse zu gewinnen. Man will herausfinden, wie Menschen ohne Schlaf auskommen und gleichzeitig effizient funktionieren können.“ (Jonathan Crary, Schlaflos im Spätkapitalismus)

Rahmenveranstaltung:
am Freitag, den 17.04. findet eine Diskussionsveranstaltung mit dem international renommierten Ökonomen Heiner Flassbeck zum Thema: „Ökonomische Wege aus dem Burnout “ im Anschluss an die Vorstellung um 20:30 Uhr statt.

Mitwirkende von: Kollektief BLAUES WUNDER / Ralf Knapp (Schauspiel) /Christoph Ogiermann (Geige, Elektronik und Murmeln)

Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Schwankhalle Bremen, Arbeitnehmerkammer Bremen und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Tickets sind bei der Schwankhalle Bremen erhältlich.