Veranstaltung - Archiv


Die windige Internationale . Rassismus und Kämpfe der Migration

Mittwoch, 22. Oktober 2008, 19:30 Uhr, Infoladen Bremen, St.-Pauli Str. 10/12, 28203 Bremen

Vortrag und Diskussion mit Manuela Bojadžijev

Reihe „Neue Linke – Alte Linke

Haben sich Migrantinnen und Migranten in Deutschland überhaupt gegen Rassismus zur Wehr gesetzt? Stimmt es, dass die Arbeitsmigration in die Bundesrepublik durch die Anwerbeverträge ausgelöst wurde? Und welchen Nutzen ziehen wir für eine kritische Gesellschaftstheorie und ein Verständnis von Rassismus heute, wenn wir den Spuren des migrantischen Widerstands nachgehen? Der These folgend, dass Migrationsbewegungen gesellschaftliche Konfliktfelder eröffnen, analysiert Manuela Bojadžijev die sozialen Auseinandersetzungen von Migrantinnen und Migranten in der Bundesrepublik – und damit einen bislang völlig unbearbeiteten Teil der Geschichte in Deutschland. Eine Analyse der „Kämpfe der Migration“ bietet der gegenwärtig überhaupt erst im Werden begriffenen Migrationsgeschichtsschreibung in Deutschland einen Perspektivwechsel an. Die Betonung auf die sozialen Auseinandersetzungen im Kontext der Migration versetzt eine aktuelle kritische Gesellschaftstheorie des Rassismus mit Überlegungen zur Geschichtsschreibung „mit offenem Ende“ und einer Diskussion nach unserem Verständnis des Politischen.

Manuela Bojadžijev arbeitet in Goldsmiths, University of London und ist Lehrbeauftragte am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin. Sie hat 2008 das Buch Die windige Internationale, Rassismus und Kämpfe der Migration, (310 S. – € 29,90, Münster) veröffentlicht.

Einführung in die Theorie und Kritik des Antisemitismus (Seminar)

DEN WAHN ENTLARVEN! Eine Einführung in die Theorie und Kritik des Antisemitismus

Mit Referent_innen von associazione delle talpe (Bremen)

Samstag, 18. Oktober 2008, 11 bis 16 Uhr, Infoladen Bremen, St.-Pauli-Strassse 10/12, 28203 Bremen

Reihe „Intros: Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie“

Mit dem Ausspruch „Die Juden sind unser Unglück.“ lieferte Heinrich von Treitschke 1879 die Leitparole für den modernen Antisemitismus. In der industriell organisierten Ermordung von sechs Millionen Menschen durch Massenerschießungen, Aushungerung in Ghettos, tödliche Zwangsarbeit und letztlich in den Gaskammern der Konzentrations- und Vernichtungslager ist der Name „Auschwitz“ dafür zum Symbol geworden. Antisemitisches Denken ist auch heute noch weit verbreitet – der Soziologe Heitmeyer zeigt in seinen Studien zu „Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“, dass aktuell 20 Prozent der Deutschen dem klassischen „Nazi-Antisemitismus“ zustimmen. Gar 55 Prozent verstehen, dass man etwas gegen Juden hat, wenn man sich die israelische Staatspolitik anschau und demonstrieren damit Israelbezogenen bzw. neuen modernen Antisemitismus. Egal ob in klassischer Form oder verborgen in einer Kritik an Israel – Antisemitismus ist in jeder Form zu entlarven und konsequent zu kritisieren! Im Seminar soll eine Auseinandersetzung darüber stattfinden, was antisemitisches Denken und Handeln ausmacht. Dabei sollen einige Gedanken zur Theorie und Kritik des Antisemitismus der Gesellschaftstheoretiker Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Moishe Postone helfen, die kurz vorgestelltn werden. Vorweg gibt es einen knappen historischen Überblick über die Entwicklung des Judenhass vom religiös motivierten Antijudaismus, über den Rassenantisemitismus der Nationalsozialisten bis hin zu gegenwärtigen Formen des Antisemitismus. Um das Seminar anschaulich zu machen,gibt es viel Bild- und Textmaterial, die TeamerInnen sind offen für alle Fragen und Diskussionsbeiträge. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit associazione delle talpe (Bremen)

Öffentlichkeitsarbeit: Textwerkstatt (Seminar)

Samstag 11. Oktober 2008, 10 bis ca. 18 Uhr, Kulturzentrum Paradox, Bernhardstrasse 12, 28203 Bremen

mit Klaus Wolschner (Redaktion taz Bremen), Jörg Staude (Berlin), Christoph Nitz

In Workshops werden Texte für eigene Publikationen und für Presse intensiv erarbeitet. Die meisten Inhalte für Veröffentlichungen basieren auf der Textsorte „Nachricht“ – deshalb widmet sich dieses Seminar der Praxis der Herstellung von Nachrichten und der Weiterverwendung dieser Texte mittels verschiedener Kanäle (Print, Online, Newsletter).

Um Anmeldung unter huettner(ädd)rosalux.de wird gebeten, die Teilnahme ist kostenlos.

Eine veranstaltung in Kooperation mit der Linken Medienakademie.

Zur Geschichte und zu Kontinuitäten der Biopolitik (Seminar)

Freitag 10. Oktober bis Montag, 13. Oktober 2008, Ort: Forsthof Schwarz in 17252 Schwarz

Thema: „Zur Geschichte und zu Kontinuitäten der Biopolitik: Ein Seminar über die Konsequenzen biologistischen Denkens und die Führerschule der Deutschen Ärzteschaft in Alt Rehse“

mit Kai Kaschinski

Im Verlauf dieses Wochenendes wird die Diskussion grundlegender biologistischer Argumentationsweisen im Vordergrund stehen. Ein Teil des Seminars wird sich mit der Entstehungsgeschichte biologistischen Denkens und der Definition des Lebenswertes von Menschen durch Wissenschaft und Medizin beschäftigen. Dabei werden die Kontinuitäten der Biopolitik erörtert wie auch spezifische Argumentationen, die sich auch heute noch im medizinischen und sozialpolitischen Bereich wieder finden. So wird ein inhaltlicher Beitrag des Seminars die Entwicklungen der Biopolitik und ihre Eingriffe in die Gesellschaft entlang Foucaults Konzept der Biomacht thematisieren und zugleich hinterfragen welchen Veränderungen die Biopolitik aktuell mit ihrer Globalisierung unterworfen ist. Zur Diskussion gestellt wird unter anderem auf welche Weise biologistische Konzepte der Selektion und Hierarchisierung in die aktuellen Körperpolitiken Eingang finden und welche gesellschaftlichen Konsequenzen daraus erwachsen. In einem zweiten Teil wird sich das Seminar exemplarisch mit der Geschichte der „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ und ihrer Aufarbeitung beschäftigen. Die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ in Alt Rehse war während des Nationalsozialismus für die ideologische Schulung des medizinischen Personals im Deutschen Reich eingerichtet worden. Anhand ihrer Geschichte können zentrale Elemente eines biologistischen Menschenbildes und seiner Verankerung in der Medizin betrachtet werden. Hinzukommt, dass heute zwei sehr unterschiedliche Projekte an dem Ort der ehemaligen Führerschule präsent sind. Zum einen versucht der „Verein für die Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse e.V.“ eine kritische Auseinandersetzung mit der historischen Bedeutung der einstigen Führerschule mittels einer Ausstellung und öffentlichen Veranstaltungen zu ermöglichen. Zum anderen baut der Verein „Tollense Lebenspark“ direkt auf dem Gelände ein New-Age-Projekt auf, das eigene Angebote im Gesundheitsbereich macht und ebenfalls eine Einführung in die Geschichte der Führerschule anbietet. Führungen in Alt Rehse und Gespräche vor Ort werden vor diesem Hintergrund genutzt um anhand der mit den Projekten verbundenen Ansätzen historischer Aufarbeitung die Perspektive der inhaltlichen Diskussionen zu erweitern. Die Übernachtungs- und Seminarkosten trägt die Rosa-Luxemburg-Initiative. Fahrt- und Verpflegungskosten werden von den SeminarteilnehmerInnen gemeinsam getragen.

Zeitplan: Freitag ab 20.00 Uhr bis Montag um 10.00 Uhr
Anmeldungen für das Seminar sind bis spätestens Mittwoch, den 24. September 2008, an die E-Mail-Adresse: rlc.bremen(ädt)gmx.info oder die Postadresse: Rosa-Luxemburg-Club Bremen, Kai Kaschinski, Bernhardstrasse 12, 28203 Bremen zu senden. Zur Koordination der Anreise und Unterbringung bitte eine E-Mail-Adresse und/oder Telefonnummer angeben.

Wochenendseminar der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit dem Verein lifeKritik

Sozialforum meets Perspektiventage

Kongress mit Workshops und Open Space

Fr. 10. bis So. 12. Oktober 2008 Schulzentrum an der Grenzstraße, Grenzstraße 90, 28217 Bremen

Die Welt verändern… Vom 10. bis 12. Oktober wird in Bremen das “Sozialforum meets Perspektiventage” stattfinden. Weltweit versteht sich die Sozialforenbewegung als Vorantreiberin einer Globalisierung von unten. Sie stellt sich den Entwicklungen der kapitalistischen Globalisierung entgegen – mit dem Ziel die Kräfte der Bewegung zu bündeln, um damit für soziale Gerechtigkeit und selbstbestimmtes Leben und Arbeiten einzutreten. Auf lokaler Ebene, konkret hier in Bremen, ist das Sozialforum ein Ort, an dem sich Menschen aus verschiedenen politischen Initiativen, Bewegungen und Organisationen zusammen mit Interessierten in Workshops informieren und austauschen können. Gemeinsam können Strategien und Aktionen diskutiert und geplant werden. Rund um die Aktivitäten gegen den G8-Gipfel 2007 haben sich in Bremen neue Kooperationen zwischen Einzelnen und Gruppen aus verschiedenen politischen Bereichen ergeben. So zum Beispiel auch der Vorbereitungskreis für das kommende “Sozialforum meets Perspektiventage”. Mit diesem Kongress sollen neue Kooperationen ermöglicht und alte Kooperationen erweitert werden. Neue Arbeitsmethoden (z.B. Open Space) sollen dieses unterstützen. Unsere Intention ist, dass die diskutierten Fragestellungen und Ideen in gemeinsamen Handlungsperspektiven für Bremen münden.

Uhrzeiten: Freitag 10.10.08 von 18:00 bis 22:00 Uhr Samstag 11.10.08 von 10:00 bis 22:00 Uhr Sonntag 12.10.08 von 10:00 bis 16:00 Uhr

Ort: Bremen (genauer Ort steht noch nicht fest) – Weitere Infos unter: www.sozialforum.tk

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit offenem Vorbereitungskreis (bestehend aus: Inflagranti, Feliz, Avanti (HB) und Einzelpersonen)

»Wir haben das alles satt!« Les Réfugiés – eine Band aus dem Flüchtlingslager Blankenburg

Samstag 27. 9. 2008 20:30 Uhr, cine-k (Kinosaal in der Kulturetage), Bahnhofstraße 11, 26122 Oldenburg

Erstaufführung des Dokumentarfilmes »Wir haben das alles satt!« Les Réfugiés – eine Band aus dem Flüchtlingslager Blankenburg; Oldenburg 2008, ca. 60 Min.

Mehr Informationen zur Veranstaltung und zum Film hier auf der website der niedersächsischen Rosa-Luxemburg-Stiftung. Die Erstellung des Film wurde von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert.

Alt Grrr – Netaudio, DIY und Party!

Samstag 27.9. 2008, ab 16:00 Zucker-Club, Friedrich-Rauers-Straße 10, 28195 Bremen

Vorträge, Präsentationen und Party

Musik kopieren ohne Pirat oder Räuber zu sein? Musik als Kulturgut für Massen und nicht als Massenware? Wir zeigen, erzählen und lassen hören, wie das geht. Am 27. September findet im Zuckerclub eine Veranstaltung statt, bei der sich Netlabels vorstellen, Referenten zu Themen wie Netaudio, Creative Commons, DIY und freier Software vortragen und DJs sowie Live-Acts im Anschluss zeigen, wie gut das Ganze funktioniert. Independent und Underground Konzepte haben nicht ausgedient! Gegenkultur? Das kann es sein! Vorträge ab 16:00 Uhr, Party ab 23:00 Uhr

ab 16 Uhr ReferentInnen: Martin Schmidt (newthinking, Berlin): Creative Commons Präsentation;  Timor Kodal (Pulsar Records, Berlin): Vortrag zu Netaudio; Sim Sullen (12Rec., Dortmund): Netlabelism – …be your own record company; Alex Tranum (Abulia Concepts, Bremen): Tracker Software Präsentation

später: MusikerInnen/Acts: Holz Stadtgruen, Shitkatapult, Modul8, Aachen Minimal, Techno Klartraum Night Drive Music, Gastspiel, Berlin Minimal, House, Techno Cotumo Pentagonik, Pulsar Records, Berlin Minimal, Techhouse Jerando werkstoff:musik, Berlin Minimal, Tech teaMore Pulsar Records, Berlin House, Progressive House, Techno Hertzcanary Abulia Concepts, Bremen electronic, experimental, lobit Licht aus! Zucker, Bremen visuals

Vorträge ab 16:00 Uhr, Party ab 23:00 Uhr

Zucker-Club, Friedrich-Rauers-Straße 10, 28195 Bremen

Einführung in die Geschichte der italienischen Autonomia und den Operaismus (Seminar)

Reihe Intros: Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

Tagesseminar Samstag 27. September 2008 / Bremen

mit Bernd Hüttner und N.N., Referent von assocaizione delle talpe

Vogliamo tutto! Wir wollen alles! Eine Einführung in die Geschichte der italienischen Autonomia und die Theorie und Kritik des Operaismus

Seit jeher gilt Italien als Projektionsfläche diverser Träume und Wünsche. Für die einen sind die Strände der Adria, für andere Kunst und Kultur und wieder andere schwärmen von den kulinarischen Reizen wie Pizza, Pasta und Tiramisu. Auch die deutsche Linke schaut seit jeher gern mit träumerischem Blick gen Süden. Die Geschichte der Resistenza, die vergangene Stärke der Kommunistischen Partei, die in zahlreichen Dörfern und Städten die Bürgermeister stellte, kämpferische Gewerkschaften und häufige Streiks, besetzte Zentren und eine militante autonome Linke – praktisch alle Facetten der Linken fanden und finden in Italien, was sie hierzulande meist vermiss(t)en. Nächstes Jahr werden sich die Präsident_innen der führenden Industriestaaten beim G8-Gipfel in Italien ihr nächstes Stelldichein geben. Und auch die moderate wie radikale Linke beginnt bereits hier wie dort mit ihrer Gegenmobilisierung. Dieses rege Interesse an den italienischen Verhältnissen möchten wir zum Anlass nehmen, sowohl in die Geschichte der radikalen italienischen Linken als auch in die Theorie, Rezeption und Kritik des italienischen Operaismus einzuführen.

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Vergessene Proteste. Internationalismus und Antirassismus vor und nach “1968″

Montag, 22. 9. 2008, 19:30 Uhr Infoladen Bremen, St.-Pauli-Strasse 10/12, 28203 Bremen

Lesung und Diskussion – mit Niels Seibert (Berlin)

Auftakt der Reihe Neue Linke – alte Linke?

Afrikanische Kommilitonen, die dem SDS 1964 in Westberlin das regelverletzende Demonstrieren beibringen? Ein bei einer antirassistischen Aktion demoliertes Kino 1966? Krawalle während der Frankfurter Buchmesse 1968? Militante Verhinderung einer Abschiebung 1969? Eine Bombe gegen ein Kriegsschiff im Hamburger Hafen im selben Jahr? Fluchthilfe für US-amerikanische Soldaten 1970? Tumulte auf Aktionärsversammlungen 1971? Kampf für die Aufnahme von Asylsuchenden 1973? Proteste gegen staatlich verschuldete Todesfälle von Flüchtlingen 1983? Viele politische Aktivitäten der »Neuen Linken« sind in Vergessenheit geraten. In diesem Buch wird eine Studenten- und Internationalismusbewegung geschildert, die sich gegen Kolonialismus und Neokolonialismus, Rassismus und bundesdeutsche Flüchtlingspolitik richtete. Die Erinnerung an diese mitunter militanten Proteste steht unvermeidlich im Widerspruch zur herrschenden Geschichtsschreibung und gibt Anregungen für die politische Praxis heute.

Niels Seibert war an der Vorbereitung und Durchführung antirassistischer Grenzcamps beteiligt und engagiert sich in linken und autonomen Gruppen gegen Krieg, Militarismus und Rassismus. Er hat 2008 das Buch Vergessene Proteste. Internationalismus und Antirassismus 1964-1983. Unrast-Verlag, Münster veröffentlicht.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative

HINWEIS:  Am Dienstag, 23.9.2008 findet dieselbe Veranstaltung (ohne Beteiligung der RLI)  in Oldenburg statt. Ort: alhambra, Hermannstr. 83, 26135 Oldenburg, Beginn 20.30 Uhr.

			

Völkischer Antikapitalismus. Globalisierungskritik und Antikapitalismus von Neonazis

Donnerstag den 11. September 2008, 19:30 Uhr, Infoladen Bremen / St.-Paulistr. 10-12 / 28203 Bremen

Mit einer Referentin von der Gruppe Theorie. Organisation. Praxis (TOP) Berlin

Neonazis beteiligen sich an Protesten gegen die Hartz-IV-Gesetze und mobilisieren in globalisierungskritischer Manier gegen den G8-Gipfel. „Autonome“ und „freie“ Nationalisten skandieren antikapitalistische Parolen auf ihren Demonstrationen und fordern auf ihren Transparenten „Revolution!“. Inzwischen ist das Phänomen nicht mehr neu, doch einige Reaktionen aus der Linken wirken immer noch unbeholfen und empört. Wie bei der Diskussion um die „autonomen“ Nazis wird oft zu voreilig unterstellt, die Nazis würden einfach ein (angeblich) erfolgreiches Konzept der radikalen Linken „klauen“ – eine Erkenntnis, die in diesem Fall etwa 100 Jahre zu spät kommt. Denn „Nazi“ steht schließlich für „National-Sozialist“ – der Begriff verweist schon auf den rechten Antikapitalismus. Hinter dem, völkischen, Antikapitalismus der Nazis steht ein eigenes Konzept von Sozialismus, von Wirtschaft und Gesellschaft, das nichts mit einer marxistischen Kapitalismuskritik gemein hat. Kapitalismus wird hier eher identifiziert mit der Herrschaft des Zins und der Zerstörung „natürlich gewachsener“ nationaler Wirtschaften durch die „wuchernde“ Globalisierung. Doch genau dieses Konzept war bekanntlich in Deutschland einmal politisch äußerst erfolgreich und hat den Diebstahl bei der Linken deshalb höchstens auf der Style-Ebene nötig. Vielmehr ist zu fragen, ob sich manch antikapitalistischer Beitrag, dessen VerfasserInnen dem Faschismus unverdächtig sind, nicht trotzdem völkischer Bilder und Vorstellungen bedient. Mit der Veranstaltung möchten wir einerseits die reaktionären und antisemitischen Gundlagen des völkischen Antikapitalismus herausarbeiten. Andererseits soll auch ein, in der Linken leider populärer, Phrasen-Antikapitalismus kritisiert werden, der immer wieder Anknüpfungspunkte für verschwörungstheoretisches und antisemitisches Denken bietet und Fenster und Türen nach Rechts hin öffnet.

Die Gruppe Theorie.Organisation.Praxis (TOP) Berlin veröffentlichte letztes Jahr zum Thema die Broschüre „Nationaler Sozialismus – ‚Antikapitalismus‘ von völkischen Freaks“. Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit associazione delle talpe (Bremen)

Die Kritik der politischen Ökonomie / Einführungsseminar

6. – 7. September 2008 / Bremen
Das Kapital von Karl Marx
„..das furchtbarste Missile, das den Bürgern (Grundeigentümer eingeschlossen) noch an den Kopf geschleudert worden ist“

mit Ingo Stützle

Reihe „Intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

Die Zumutungen kapitalistischer Verhältnisse fordern permanent Kritik heraus. Anstatt dass Arbeitsteilung, technische Innovationen und moderne Transport- und Kommunikationsmittel der Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse zugute kommen, dienen sie der fortwährenden Kapitalakkumulation. Anstelle den gesellschaftlichen Reichtum für ein luxuriöses Leben für alle Menschen zu nutzen, zwingt die kapitalistische Konkurrenz die Menschen, ihre Arbeitskraft zu fast jeden Bedingungen anzubieten. Während Menschen in Armut leben oder gar verhungern, werden – damit die Preise stimmen – Lebensmittel vernichtet. Auf den Finanzmärkten werden scheinbar irrsinnige Werte vernichtet. Das soll die beste und effizienteste aller möglichen Gesellschaften sein?

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Aufbruch – Hoffnung – Realität: Linke Regierungspolitik und soziale Bewegungen in Uruguay

Freitag, 25. Juli 2008, 20 Uhr, Bürgerhaus Weserterrassen, Osterdeich 70 b, 28203 Bremen

Veranstaltung und Eröffnung der Wander-Fotoausstellung

Mit Stefan Thimmel und Santiago Flores Castro

Die Veranstaltung ist zugleich Vernissage der Fotoausstellung zu Uruguay. Die Referenten werden Hintergrundinformationen zur aktuellen Situation in Uruguay und zu den Fotos geben. Die Fotoausstellung des uruguayischen Fotokollektivs RebelArte präsentiert Momentaufnahmen aus Uruguay, die nach dem Regierungsantritt des linken Parteinbündnisses Frente Amplio (FA) im Jahre 2004 entstanden sind. Die Fotos zeigen Menschen und ihre Aktionen im Rahmen von Kämpfen um Land, Wohnraum, Arbeit, die Bestrafung von Tätern aus der Diktaturzeit, die Freilassung von politischen Gefangenen, Alternativen zur neoliberalen Wirtschaftspolitik… Sie reflektieren damit sowohl die aktuellen politisch-emanzipatorischen Prozesse in Uruguay, als auch die damit verbundenen Widersprüche.

Referenten: Stefan Thimmel: Journalist und Uruguayexperte aus Berlin, Mitarbeiter u.a. der Informationsstelle Lateinamerika und der Zeitschrift Lateinamerika Nachrichten und Mitherausgeber des ABC der Alternativen.
Hamburg 2007 . Santiago Flores Castro: Fotograf und Grafikdesigner aus Montevideo/Uruguay, Mitarbeiter der Radios Alternativa FM und N’idea-D FM, Mitbegründer von Indymedia Uruguay und des Fotokollektivs RebelArte. Ausstellungen u.a. bei den Weltsozialforen 2002 und 2003 in Porto Alegre, Brasilien.

Ausstellung: Freitag, 25.07.2008 – Donnerstag, 30.07.08 Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag: ab 10 Uhr bis abends, Montag: ab 12 Uhr bis abends

Bürgerhaus Weserterrassen, Osterdeich 70b, 28203 Bremen

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen e.V. in Kooperation mit SOLA

Über die Infragestellung des Lebenswertes – Zur Geschichte von Sozialdarwinismus und Biopolitik in der Medizin

Montag, 14. Juli 2008, 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen im Clubraum | 1. Etage

Moderation: Kai Kaschinski

Anhand des Films „Nichts als die Wahrheit“ (1999) werden wir an diesem Abend über die Auswirkungen biopolitischer Diskurse auf das Menschenbild diskutieren. Der Film von Regisseur Roland Suso Richter stellt mittels einer fiktiven Geschichte über den NS-Arzt und Mörder Josef Mengele die biopolitische Argumentationsweise über den Lebenswert von Menschen Anfang des 20. Jahrhunderts zur Debatte. Unter Bezug auf den Film werden wir die historische Entwicklung des Sozialdarwinismus betrachten und Vergleiche mit heutigen Diskursen in der Medizin vornehmen. Vorgestellt wird auf der Veranstaltung zudem ein im Oktober geplantes Seminarwochenende der Rosa-Luxemburg-Initiative über die ehemalige „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ in Alt Rehse/Mecklenburg-Vorpommern.

Film- und Diskussionsveranstaltung des Clubs der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit den Vereinen lifeKritik und a+b=paradox

Jugendkriminalität und Verschärfung des Jugendstrafrechts

Mittwoch, 2. Juli 2008, 20 Uhr, Infoladen Bremen St.Paulistr. 10-12, 28203 Bremen

Mit N.N., Junge Linke, Hannover

Alle Jahre wieder ist „Jugendkriminalität“ Gegenstand der öffentlichen Debatte. Anfang dieses Jahres haben Roland Koch (CDU) und andere Politiker seiner Couleur die altbekannten Forderungen nach härteren Strafen und Erziehungscamps genutzt, um sich als konsequente Verfechter von Recht und Ordnung zu profilieren: Selbstverständlich sei der Staat ihrer Ansicht nach den jugendlichen Tätern gegenüber bisher viel zu nachsichtig gewesen und härtere Strafen dienten besserer Abschreckung und bedeuteten weniger Straftaten. SPD und liberale PolitikerInnen haben dem nichts anderes entgegenzusetzen, als die konsequente Ausschöpfung der bisherigen Gesetze und eine schnellere Aburteilung der Jugendlichen durch die Gerichte. Für noch konsequenter halten sich Grüne und Linkspartei bei ihrer vermeintlichen Ursachenbekämpfung. Für sie ist die beste Kriminalpolitik schon immer eine gute Bildungs- und Sozialpolitik gewesen. Es geht es nicht darum, wie Jugendliche dazu gebracht werden können, sich an Recht und Ordnung zu halten. Wir wollen zeigen, dass der Schutz der Rechtsordnung durch den Staat etwas anderes ist als der Schutz der BürgerInnen vor Gewalt und Schädigung, und inwiefern das Strafsystem selbst und die Ordnung, der das Recht dient, die Gründe für das Verbrechen wie auch das Interesse der BürgerInnen an Strafen und ihrer Verschärfung immer wieder hervorbringen. Wir wollen nicht für ein besseres Strafsystem eintreten, sondern die Verhältnisse kritisieren, die ein solches nötig machen.

Siehe auch www.junge-linke.de

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit Gruppe „Kritik im Handgemenge“ (Bremen)

BILD dir deine Meinung – Veranstaltung zu BILDBlog.de

Dienstag 1. Juli 2008, 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), Jugendhaus Buchte der Naturfreundejugend, Buchtstrasse 14/15, 28195 Bremen

Vortrag und Diskussion mit Heiko Dilk
Bild dir deine Meinung! Mit diesem Slogan schreit eine große deutsche Boulevardzeitung uns, „das Volk“, an. Geradezu selbstironisch ist dieser Spruch, denn leider ist hier ungewiss wer hier wessen Meinung bildet. Ist es am Ende vielleicht sogar das Boulevardblatt selbst? Bild bildet unsere Meinung – leider immer noch viel zu oft und viel zu stark! Deshalb: Bild dir deine Wahrheit!
Heiko Dilk wird einen Vortrag mit anschließender Diskussion über die Arbeitsweisen und Einflüsse über diese Gazette halten.

Heiko Dilk ist Mitarbeiter von www.bildblog.de, der Internet-Seite zur Kritik der Tageszeitung BILD, der BILD am Sonntag und des Internetangebotes von BILD.

Eintritt: 2 EUR

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit Buchte e.V. (Bremen)

Offenes Gedenken – Perspektiven für einen Gedenkort Uckermark am Ort des ehemaligen Jugendkonzentrationslager für Mädchen und junge Frauen und späteres Vernichtungslager

1. Juli 2008, 19:30 Uhr, Infoladen Bremen, St.-Paulistr. 10, 28203 Bremen

Mit Aktivist_innen der Uckermark Gruppe Hamburg

Reihe „Antifaschistische Perspektiven des Erinnerns“

Junge Frauen, die bei den nationalsozialistischen Führsorgeeinrichtungen als „asozial“ oder „sexuell verwahrlost“ galten, wurden zwischen 1942 und 1945 durch Beamte der Kriminalpolizei in das Konzentrationslager Uckermark deportiert. Es befand sich in unmittelbarer Nähe zum Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück. Nach 1945 wurde das Gelände des KZ Uckermark mit Panzerhallen überbaut. Die Überlebenden wurden nicht entschädigt. Eine Auseinandersetzung fand in beiden deutschen Staaten nicht statt. Seit etwa 10 Jahren kümmern sich antifaschistische Feminist_innen um die Gestaltung und Zugänglichkeit dieses Geländes. Jährlich finden selbstorganisierte Baucamps statt, bei denen aktive Gedenkarbeit geleistet wird. Bei der Veranstaltung werden Aktivist_innen der Uckermark Gruppe Hamburg das ehemalige Konzentrationslager Uckermark sowie aktuelle Entwicklungen im Erinnerungsprozess vorstellen. Es wird ein 30-minütiger Filmbeitrag gezeigt, der die erste Gedenkfeier am 60. Jahrestag der Befreiung auf dem Gelände in der Uckermark dokumentiert. In einer gemeinsamen Diskussion sollen die Perspektiven eines antifaschistischen Gedenkort Uckermark erörtert und kritisch hinterfragt werden.

Fahrt zur Gedenkstätte “Alte Pathologie” in Wehnen

mit Informationen vor Ort von Hedwig Thelen

Sonntag, 29. Juni 2008

Die Fahrt gehört zur Veranstaltung am 23. Juni. Nähere Infos und Anmeldung auf der Veranstaltung am 23. Juni oder unter: k(punkt)herold(ädd)@rosa-luxemburg.com

Reine Spekulationssache? Eine Einführung zu den Institutionen und Logiken der Finanzsphäre

Freitag, den 27. Juni 2008, 20 Uhr, Paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen

mit Michael Heinrich

„Manche Finanzinvestoren verschwenden keinen Gedanken an die Menschen, deren Arbeitsplätze sie vernichten. Sie bleiben anonym, haben kein Gesicht, fallen wie Heuschreckenschwärme über Unternehmen her, grasen sie ab und ziehen weiter.“ (Franz Müntefering, SPD)

Als vor einigen Jahren US-amerikanische Hedge Fonds verschiedene deutsche Unternehmen übernehmen wollten, um sie nach erfolgreicher Umstrukturierung inklusive Entlassungen mit Gewinn weiterzuverkaufen, erregte dies massive Empörung. Die Assoziation dieser Investmentfonds mit Heuschreckenschwärmen durch den damaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering genießt seitdem große Popularität. In einem solchen diffusen Antikapitalismus manifestiert sich die Vorstellung eines Gegensatzes von einer stabilen und verantwortungsvollen Marktwirtschaft und einem krisenhaften und skrupellosen „Raubtierkapitalismus“ in Gestalt von Banken und Börsenspekulant_innen.

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“Sie starben wie die Fliegen…” Vom schwierigen Erinnern an die Opfer der NS-Psychiatrie

Montag, 23. Juni 2008, 19.30 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen,

Reihe „Antifaschistische Perspektiven des Erinnerns“

Während des Nationalsozialismus wurden in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Wehnen bei Oldenburg mindestens 1500 Menschen durch Hunger, Epidemien und fehlende medizinische Versorgung getötet. Anschließend verscharrte man sie in Massengräbern auf dem Anstaltsfriedhof. Obwohl dies in der Bevölkerung weitgehend bekannt war, hielt sich nach 1945 hartnäckig das „Gerücht“, dass es in Wehnen keine „Euthanasie“ geben habe. An die Ermordeten mochte in der Nachkriegsgesellschaft niemand erinnert werden. Die Auseinandersetzung mit den vergessenen Opfern der NS-Psychiatrie begann in Oldenburg – wie auch in anderen Orten – erst in den 90er Jahren. In Wehnen war es ein Kreis von Angehörigen, die 1998 aktiv wurden. Es gelang ihnen, ein Mahnmal für die Opfer der NS-„Euthanasie“ und die Gedenkstätte „Alte Pathologie“ zu errichten. Im Vortrag werden die systematischen Tötungen in der Heil- und Pflegeanstalt aufgezeigt und die Entstehung der Gedenkstätte nachgezeichnet.

Hedwig Thelen lebt in Bremen, promoviert zum Thema der Veranstaltung und ist Stiendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Hinweis: Fahrt zur Gedenkstätte „Alte Pathologie“ Wehnen mit Informationen vor Ort von Hedwig Thelen am Sonntag, 29. Juni 2008. Nähere Infos und Anmeldung auf der Veranstaltung am 23. Juni oder unter: k.herold(ätt)rosa-luxemburg(punkt)com.

Taten ohne Täter? Deutsche Reaktionen auf NS-Verbrechen vor italienischen Gerichten

Donnerstag, 12. Juni 2008, 19.30 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Reihe „Antifaschistische Perspektiven des Erinnerns“

Mit Lars Reissmann

Der Bremer Max Milde ist 2006 in Italien wegen NS-Kriegsverbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. In der Bundesrepublik wird gegen ihn seit 2004 ermittelt, bisher ohne Ergebnis. Der politische und gesellschaftliche Umgang mit NS-Tätern spiegelt sich auch im Justizsystem des jeweiligen Landes wieder. Lars Reismann wird über die Kriegsverbrecherprozesse in Italien berichten und die öffentlichen Reaktionen in der Bundesrepublik auf diese Urteile analysieren. Die Frage nach den Tätern und der deutsche Umgang mit ihnen stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Beispielhaft werden auch die öffentlichen Reaktionen auf die Aktion gegen den in Italien verurteilten Bremer Max Milde diskutiert werden.

(Neo-)Nazis sind und werden von der Veranstaltung ausgeschlossen.

Referent: Lars Reissmann, Arbeitskreis Distomo, Hamburg .

Veranstaltet vom AK „Keine Ruhe den NS-Kriegsverbrechern“ und der Rosa-Luxemburg-Initiative, Bremen.

Die Politik des Hungers – Separationstechnologien in der Globalisierung und die Zukunft der Nahrungsmittel

9. Juni 2008, 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen im Clubraum | 1. Stock

In den letzten Monaten ist seit langen wieder einmal die Problematik des Hungers in das öffentliche Blickfeld gerückt. Aufstände und blutige Auseinandersetzungen in verschiedenen Ländern haben dem Verteilungskampf um die globalen Nahrungsmittelvorräte eine neue Brisanz gegeben. Die mediale und politische Ursachenanalyse thematisiert unterschiedlichste aktuelle Entwicklungen wie die Rolle der Agrotreibstoffe, das globale Bevölkerungswachstum oder den Preisanstieg landwirtschaftlicher Produkte. An diesem Abend wollen wir diskutieren inwiefern Hunger als Ergebnis der neoliberalen Globalisierungspolitik angesehen werden kann. Dazu werden wir einige der derzeit thematisierten Konfliktfelder aufgreifen und ihren politischen Kontext betrachten. So sollen Zusammenhänge zwischen den Strategien der Nahrungsmittelindustrie, dem technologischen „Food Design“, der Intensivierung des Zugriffs auf Natur und der politischen Entwicklung der Globalisierung hergestellt werden. Zur Einführung in die Diskussion wird ein Filmbeitrag gezeigt und eine Einschätzung der Problematik vorgestellt.

Moderation: Kai Kaschinski

Film- und Diskussionsveranstaltung des Clubs der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit dem Verein für Internationalismus und Kommunikation e.V.

Einführung in Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Non-Profit-Organisationen

Samstag 31. Mai 2008, 10 bis ca. 18 Uhr Geschäftsstelle der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen, Breitenweg 25, 28195 Bremen, 3. Stock

Überblicksseminar (Reihe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)

Mit Christoph Nitz und Sabine Bomeier

Das Seminar gibt einen Überblick über die Möglichkeiten von Public Relations- und Öffentlichkeitsarbeit für Non-Profit-Organisationen wie Vereine, Verbände und Parteien: Wie mache ich PR- und Öffentlichkeitsarbeit auf kommunaler Ebene? Wer ist eigentlich meine Zielgruppe und wie kann ich mit dieser in Kontakt treten?

Entwicklung von Konzepten und Erstellung von Verteilern. Inhalte planen, texten, gestalten und verteilen: Anlässe für Pressearbeit, Vorbereitung von Presseterminen, Aufbau einer Pressemitteilung, Inhaltliche Qualität und der äußere Rahmen einer Pressemitteilung, Bedürfnisse der Zielgruppe Journalist.

Methoden: Vortrag, Einzel- und Gruppenarbeit, Diskussion. Die TeilnehmerInnen können, so vorhanden, einen Laptop für die praktischen Übungen mitbringen.

Christoph Nitz ist Redakteur bei der Tageszeitung „Neues Deutschland“ sowie freiberuflicher PR-Berater und Dozent im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Berlin. Sabine Bomeier ist freie Journalistin und arbeitet mit eigenem Medienbüro (www.blattcontor.de) überwiegend im PR-Bereich, Schwerpunkt Kundenzeitschriften in Bremen.

Teilnehmerbeschränkung auf 14 Personen. Anmeldung erforderlich unter huettner@rosalux.de bzw. Tel. 0421-390 96 20.

Ein Seminar der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Zusammenarbeit mit der Linken Medienakademie (LiMA).

Seminar: Die politische Theorie Antonio Gramscis (in Hamburg)

Begriffe – Konzepte – Hintergründe

Freitag / Samstag | 30./31.05.2008 17-21 / 10-18 Uhr Werkstatt 3 Nernstweg 34, Hamburg

mit Andreas Merkens und Victor Rego Diaz

Antonio Gramsci (1891-1937) hat als sozialistischer Journalist die Turiner Rätebewegung der 1920er-Jahre kritisch begleitet. Er war Mitbegründer und Vorsitzender der Kommunistischen Partei Italiens. Posthum wurde er als Begründer eines »westlichen Marxismus« bezeichnet. Gramsci starb 1937 an den Folgen der Kerkerhaft, in die ihn die faschistische Mussolini-Regierung verbannt hatte. Seine Notizen in den »Gefängnisheften, die von historischen Studien wie von politischen Kämpfen seiner Gegenwart ausgehen, stellen anhaltend produktive Anregungen für Herrschaftskritik und emanzipatorisches Handeln bereit. Die wachsende Anzahl von Publikationen über Gramsci und sein Werk unterstreicht seine ungebrochene Bedeutung für die Erneuerung marxistischer Analysen des heutigen Kapitalismus. Das Seminar soll in zentrale Begriffe und Konzepte der politischen Theorie Antonio Gramscis einführen.

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Der Nationalsozialismus im Film – Über die Grenzen von Historismus und Populärkultu

Montag, 26. Mai 2008, 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox (Bernhardstraße 12, 28203 Bremen) im Clubraum 1. Etage

mit Benjamin Moldenhauer
In den letzten Jahren boomt die filmische Bearbeitung und Vermarktung der nationalsozialistischen Geschichte im deutschen Film. Nicht nur Dokumentarfilme wie von Guido Knopp, sondern auch Spielfilme mit sehr unterschiedlichen Plots wie „Der Untergang“ von Oliver Hirschbiegel oder „Napola“ von Dennis Gansel befinden sich darunter. Wie hierbei Geschichte neu erfunden wird und welche Konzepte der Sinnstiftung sich entdecken lassen wollen wir unter anderem diskutieren. Hinterfragt wird in diesem Kontext der Beitrag der Filme zur Normalisierung der deutschen NS-Geschichte und der Blickwinkel aus dem heraus sie ihre Interpretation der Geschichte erzählen. Neben Thesen zur Diskussion werden eine Reihe von Filmausschnitten vorgestellt.

Benjamin Moldenhauer ist Kulturwissenschaftler in Bremen.Film- und Diskussionsveranstaltung des Clubs der Rosa-Luxemburg-Initiative im Rahmen des Jour Fixe »On Rules and Monsters« in Kooperation mit V.pop, dem AStA der Uni Bremen, IntKom und a+b

Supermärkte und Globalisierung. Zum Ausverkauf sozialer Rechte durch EU, Lidl & Co.

Mittwoch, 14. Mai 2008, 19 Uhr, Veranstaltungssaal im Gewerkschaftshaus Bremen, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen

Podiums- und Plenumsdiskussion

Mit Spitou Mendy, Agnes Schreieder und Werner Rätz

Rund um den Globus befinden sich Supermärkte auf dem Vormarsch. Bei Lebensmitteln sind es weltweit nur noch dreißig Supermarkt-Ketten, welche ein Drittel des gesamten Handels abwickeln! Garant des Erfolgs sind in erster Linie Dauertiefstpreise – verkörpert durch global operierende Konzerne á la Wal-Mart, Tesco oder Metro. Einziger Haken: Die viel gepriesene Billigware gibt es nicht zum Nulltarif. Vielmehr wäre sie ohne systematische Verletzung sozialer Rechte und ohne Zerstörung ökologischer Ressourcen überhaupt nicht möglich. Hier zu Lande sind es vor allem die schikanösen Arbeitsbedingungen bei Lidl, welche in den letzten Jahren für Schlagzeilen gesorgt haben. Auch die regelrechte Hyperausbeutung papierloser ArbeitsmigrantInnen in der südspanischen Gemüseproduktion war immer wieder Thema. Noch zugespitzter ist die Situation in Ländern des globalen Südens: Durch expandierende Supermarkt-Ketten werden dort KleinhändlerInnen genauso wie Kleinbauern und -bäuerinnen millionenfach in den Ruin getrieben. In der Veranstaltung soll einerseits der Frage nachgegangen werden, ob und wie Proteste zusammengebracht werden können – etwa die Lidl-Kampagne von ver.di mit dem Kampf papierloser LandarbeiterInnen in Südspanien. Andererseits soll zur Sprache kommen, was wir überhaupt konsumieren und produzieren möchten – und zu welchen Bedingungen. Dies wird nicht möglich sein, ohne der Tatsache ins Auge zu sehen, dass viele Menschen finanziell gar keine andere Möglichkeit haben, als in Supermärkten einzukaufen.

Spitou Mendy ist Aktivist von SAC-SOT – andalusische LandarbeiterInnengewerkschaft), Agnes Schreieder von ver.di (Hamburg) und dort u.a. mit der Lidl-Kampagne von ver.di beschäftigt, Werner Rätz ist Mitarbeiter der Informationsstelle Lateinamerika und in der AG „Genug für alle“ von attac.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg Initiative in Kooperation mit nolager/Bremen und der ver.di-Jugend Bremen.

Mehr Infos unter www.globale-soziale-rechte.de

Deutschlandwunder – Wunsch und Wahn in der postnazistischen Kultur

Kongress gegen die Versöhnung mit der deutschen Nation

9.-11. Mai 2008 (Kioto Lagerhaus, Schildstr.12-19, 28203 Bremen / Infoladen St. Paulistr. 10-12, 28203 Bremen

VERANSTALTUNGSBERICHT hier.

Die AutorInnen des Sammelbandes Deutschlandwunder Wunsch und Wahn in der postnazistischen Kultur (erschienen 2007 im Ventil-Verlag) werden ihre hier formulierte Kritik deutscher Vergangenheitsbewältigung anhand von Beispielen aus Filmen, Hör- und Computerspielen, Sport, Literatur und (Pop-)Musik darstellen und weiterentwickeln. Ausgangspunkt ist das aktuelle, sich seit 1990 neu formierende deutsche Nationalbewusstsein in seiner kulturindustriellen Darstellung: Neben die fortwährende Stilisierung der Deutschen als Opfer tritt momentan die Integration von Auschwitz in die medialen (Re-)Inszenierungen der deutschen Erinnerungsarbeit als gesellschaftlichem Kitt, in der die Nation zum kollektiven Objekt der Identifizierung wird. Die neue Unbefangenheit im Umgang mit der Geschichte, in der Auseinandersetzung mit den Erfahrungen der eigenen Großeltern, der Wunsch, bei der Weltmeisterschaft auch einmal unbeschwert schwarz-rot-geil zu sein, macht die dritte TäterInnengeneration zum Protagonisten des postnazistischen Nationalgefühls.

Anmeldung per Mail an: info(ädd)kittkritik.net

ACHTUNG: Frühzeitige Anmeldung aufgrund begrenzter TeilnehmerInnenzahl unbedingt empfohlen! Teilnahmebeitrag: 15/10 EUR

Kongressprogramm: www.kittkritik.net

Ein Kongreß der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen und der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit der HerausgeberInnengruppe kittkritik (mit finanzieller Unterstützung des Solidaritätsfonds der Hans-Böckler-Stiftung).

Hintergründe zum Christival: Globale und lokale Aspekte der evangelikalen Bewegung

Montag, 28. April 2008, 20.00 Uhr Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen, Saal

Mit Tilman Hannemann

Schon im Vorfeld des 2008 in Bremen abgehaltenen „Christival“, einer auf jugendliches Publikum zielenden Großveranstaltung der „Evangelischen Allianz“, kam es zu landesweit beachteten Auseinandersetzungen. Klassische Reizthemen der evangelikalen Agenda – Abtreibung und Homosexualität – führten zu zwei kleinen Anfragen im Bundestag und der Streichung einer umstrittenen Veranstaltung aus dem Programm. Die Veranstalter betonten dabei ihr Anliegen, eine „emotional aufgeschaukelte öffentliche Diskussion“ vermeiden zu wollen und warnten später vor einer „Eskalation“. Vertreter mehrerer Landeskirchen verteidigten das Gesamtkonzept der Veranstaltung. Aber selbst wenn sich so der Eindruck einstellen sollte, bei den ins Zwielicht geratenen Programmanteilen sei es um Randerscheinungen gegangen, bleibt doch festzuhalten, dass auch das restliche Programm – weniger reizbehaftete – Themen aus dem Spektrum der global aktiven evangelikalen Bewegung verbreitet.

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Flucht und Fluchtabwehr an der Südgrenze

– Der europäische Krieg gegen Flüchtlinge in der Ägäis

Samstag, 26. April 2008, 20 Uhr, Infoladen Bremen, St. Pauli Str. 10/12, 28203 Bremen

Vortrag und Diskussion mit Elias Bierdel (Borderline europe)

Immer mehr Flüchtlinge sterben bei ihrem Versuch nach Europa einzureisen. Poseidon lautete der Deckname, unter dem die europäische Agentur für operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen (Frontex) ihre Maßnahmen zur Flüchtlingsabwehr im griechischen Mittelmeer durchführt. Elias Bierdel war im Sommer 2004 an der Rettung von 37 afrikanischen Schiffbrüchigen im Mittelmeer durch die Cap Anamur beteiligt. Er war kürzlich im griechischen Mittelmeer und wird von der Situation vor Ort berichten.

www.borderline-europe.de

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit einer antirassistischen Gruppe in Bremen statt.

Alte Linke – neue Linke? Die Protestbewegungen der 1968er Jahre in Westdeutschland und Europa

Freitag 25. und Samstag, 26. April 2008, Hamburg

Bericht zur Tagung hier.

Die Fachtagung will ForscherInnen, Interessierte und aktuell in den sozialen Bewegungen Engagierte zusammenzubringen, für die noch nicht alle Fragen bezüglich der „1968er“ beantwortet sind:

  • Wie transnational waren die Proteste und was bedeutet ihre „Globalität“? Gab es einen Zusammenhang zwischen den Reform- und Selbstverwaltungsprojekten in Ost und West, in Nord und Süd? Welche Gestalt hatte „1968“ in den westeuropäischen Diktaturen wie Griechenland, Spanien oder Portugal? Wie sind die „Ungleichzeitigkeiten“ im europäischen/transnationalen Maßstab zu bewerten?
  • Wie breit waren die Protestbewegungen der 19er Jahre in sozialer Hinsicht? Welche Rolle spielte die Neuzusammensetzung der Lohnarbeit im transnationalen Maßstab? In welcher Weise griffen die Proteste in die Regulation der Geschlechter- und Migrationsverhätlnisse ein? Welche Rolle spielen hier insbesondere die Proteste, die im Anschluss und in teilweiser Abwendung von „den 68ern“ stattfanden, wie die neue Frauenbewegung?
  • Welche Rolle spielten und spielt die „kulturelle Revolution“ in den „1968er Jahren“ und wie wirken die damit verbundenen Umwälzungen bis heute?

Die Forderungen der Protestbewegungen sind nicht restlos in der aktuellen neoliberalen Ordnung aufgehoben. Aber welche Träume, Wünsche und Erfahrungen bleiben heute von Bedeutung?

Programm als PDF.

Veranstalter: Gesprächskreis Geschichte der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Fachschaftsrat Psychologie der Universität Hamburg, Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg, Rosa-Luxemburg Bildungswerk Hamburg, Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen.

Themenseite „40 Jahre 1968“ der RLS.

Mein Freund Klaus – Ein Roman über Klaus Croissant

Donnerstag, 24. April 2008, 20.00 Uhr Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Mit Peter O. Chotjewitz

Lesung und Diskussion

Als ehemaliger Anwaltskollege und Freund trug Peter O. Chotjewitz Eindrücke und Erlebtes von Weggefährten zusammen. Croissant war der wohl bekannteste Strafverteidiger von Mitgliedern der RAF (u.a. von Ulrike Meinhof und Andreas Baader), „ein Rechtsanwalt, der Justiz als etwas Politisches begriffen hat und für den deswegen die Grenze zwischen Verteidigung seiner Mandanten und politischem Engagement nie scharf gezogen war“ (Freitag). 1975 wurde er vom RAF-Verfahren ausgeschlossen und wegen Unterstützung der RAF angeklagt wurde. Croissant starb 2002. Der vorliegende biographische Roman ist somit ein Schlüsselbuch zur Innenansicht zur Folgegeschichte der 68er-Revolte und der Linken in der BRD der 1970er Jahre. Fazit von Literaturkritik.de zum Buch: „´Mein Freund Klaus´ ist ein notwendiges Buch. Verworren und verwirrend, denk-anstössig du irritierend, redundant du einseitig. Chotjewitz wollte die Bourgeoisie beschreiben, ´die nicht sieht, dass das Schreckliche immer ein Teil von ihr ist und aus ihr herauskriecht, ob das nun der Faschismus ist oder der linsradikale Widerstand´. Diese Beschreibung ist ihm gelungen“.

Der Jurist, Übersetzer und Schriftsteller Peter O. Chotjewitz war selbst als Wahlverteidiger u.a. für Andreas Baader und Peter Paul Zahl tätig. Er übersetzte u.a. Dario Fo und Nanni Balestrini. Als Autor steht er seit den 1970er Jahren für engagiertes linkes, realistisches Erzählen, er schrieb u.a die Bücher „Die Briganten“, „Der dreissigjährige Friede“, „Die Herren des Morgengrauens“, „Saumlos“, „Kannibalen“ und „Der Fall Hypatia“.

Eine Veranstaltung der RLI in Kooperation mit Anares e.V. zur Förderung der Lesekultur