
Lacune – Lesbische* Orte, Leerstellen und queeres Mapping
22. März | 16:00 - 18:00
Vortrag und Diskussion mit Heike Schader und A Thousand Channels
Am Samstag, 22. März 2025, um 16 Uhr in Bremen, im Garabatos Atelier im Ostertor-Viertel
## Diese Veranstaltung wurde wegen der Demonstration „Bremen hält zusammen“ vom 08.02.2025 auf Samstag, den 22. März, verschoben! ##
Vorstellung der Lacune Map zu lesbischem* Leben und Orten in Hamburg von den 1920ern bis 1990 und der Mapping Plattform A Thousand Channels, mit Heike Schader, Historikerin aus Hamburg und Autorin der Karte, sowie mit Thomas Böker, Dafne Jaramillo und Ulf Treger (A Thousand Channels).
Heike Schader stellt die Lacune Karte vor: Ausgangspunkt des Projektes “Lacune” war es, ihre Recherchen zu lesbischem* Leben in Hamburg in den 1920er Jahren bis zur Machtübernahme der NSDAP 1933 als digitale Karte mit der queeren Mapping Plattform A Thousand Channels zu veröffentlichen.
In Adding Cafés im Frühjahr und Sommer 2024 im Dynamo / Bildwechsel in Hamburg hat Heike Schader mit Beteiligung von A Thousand Channels dazu eingeladen, die Karte mit Erinnnerungen und Erzählungen zu lesbischen* Orten, Ereignissen und Erlebnissen fortzuschreiben bis zu 1990 als einen gefühlten, vor-digitalen Zeitpunkt von Aufzeichnungen und Archivierungen.
Im Dezember 2024 haben Heike Schader und A Thousand Channels die Lacune Map veröfffentlicht. Entstanden ist eine digitale Karte, die die Recherchen von Heike Schader zu lesbischem* Leben in Hamburg in den 1920er Jahren und die Aufzeichnungen aus den Adding Cafés als Text und Audio und aus persönlichen Austauschen und Erzählungen dokumentiert. Die Einträge aus den Adding Cafés und dem Austausch mit Heike Schader beziehen sich hauptsächlich auf die 1980er, teilweise auch 1970er Jahre. Leerstellen bleiben in den 1940er, 1950er, 1960er Jahren …
Heike Schader schreibt: “In Lacune geht es darum Orte, Personen und Erfahrungen festzuhalten und sie so vor dem Vergessen zu bewahren. Unzählige haben gekämpft und Energie in die Schaffung und den Erhalt von feministisch-lesbisch-queeren Orten gesteckt, das sollte erkennbar bleiben und Teil einer Gesamterzählung sein.”
Thomas Böker, Dafne Jaramillo und Ulf Treger stellen A Thousand Channels vor. Sie zeigen neue Features und Erweiterungen im Backend, die mit der Entwicklung der Lacune Map entstanden sind: UI Features, Kartenhintergründe und eine Timeline und erzählen von den Fragestellungen, Anforderungen und Diskussionen dahinter.
Zusätzlich zur Lacune Map werden bereits veröffentliche Projekte und Karten, die mit der Plattform entstanden sind, kurz vorgestellt. Digitales Kartieren und Erzählen werden als Optionen des Dokumentierens und Archivierens queerer Geschichte(n) eingeordnet und diskutiert.
A Thousand Channels lädt dazu ein, queere Geschiche(n), Erinnerungen, Erzählungen als digitale Karte zu veröffentlichen. A Thousand Channels bietet ein Map to go Feature, mit dem ihr eine einfache Karte ‘mitnehmen’ könnt, um sie auf Eurer Website zu veröffentlichen und selbst zu hosten. Für Fragen steht A Thousand Channels auch über die auf der Website aufgeführten Kommunikationskanäle zur Verfügung.
Veranstalter:innen:
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen und city/data/explosion zu Gast im Garabatos Atelier
city/data/explosion sind Thomas Böker und Ulf Treger. Veranstaltungen, Vorträge und Workshops zu Digitalisierung, Stadt, Selbstermächtigung in Bremen und Hamburg.
Das Garabatos Atelier ist ein Queer Feminist Art Collective mit Räumen in der Bohnenstraße, Bremen, in denen auch immer wieder Veranstaltungen und Workshops zu Drucktechniken und anderen künstlerischen Praxen angeboten werden, insbesondere für Queers und FLINTA.
weiße Ledersitze und Lesben mit Cowboyhüten…
„Einer meiner liebsten Einträge auf der Lacune Karte ist der mit den Raum-Scribbles vom Camelot, einer Disco für Lesben auf St. Pauli. Auf dem Adding Café im Februar 2024 wurden aus einem gemeinsamen Gespräch und Erinnerungen schnelle Skizzen mit Kugelschreiber auf weißem Papier gezeichnet.
Wo genau standen die Boxen? War das DJ Pult links oder doch rechts gegenüber vom Eingang?
Erinnerungen ergänzen sich, sind auch manchmal im Widerstreit. Jede Person erinnert sich anders und aus dem gemeinsamen Austausch und Darüber reden entstehen wieder neue Erzählungen, die die Erinnerungen der anderen oft mit aufnehmen…
Der Titel des Eintrags „weiße Ledersitze und Lesben mit Cowboyhüten…” ist im gemeinsamen Erinnern aus verschiedenen Zurufen entstanden. Einzelne Bilder und Emotionen blitzen auf und fügen sich zu einem Bild, einem Gefühl, einer Impression zusammen: So war es oder könnte es gewesen sein…
Schön war das Gemeinsame in diesem Moment: Kurz in den eigenen Erinnerungen schwelgen, aber auch in denen der anderen.“
Thomas (A Thousand Channels) zum Eintrag „weiße Ledersitze und Lesben mit Cowboyhüten…” auf der Lacune Map.