Bildung - Archiv


Das NSU-Urteil und unsere Verantwortung

Vortrag und Gespräch mit Friedrich Burschel (NSU-Watch)
Dienstag, 13. Juli 2021, Online-Veranstaltung: Ab 19 Uhr auf Zoom

Auch seit dem fragwürdigen Schussakkord im Münchener NSU-Prozess 2018 reißt die Kette rechtsterroristischer Anschläge und Eskalationen, Bedrohungen und Angriffen nicht ab. Über 10 Jahre nach dem Auffliegen des NSU kann und darf es keinen Schlussstrich geben. Denn wesentliche Fragen sind nach wie vor offen. Gesellschaftlicher Rassismus und Antisemitismus sind nach wie vor omnipräsent, neo-nazistische Netzwerke und Rechtsterrorismus weiterhin eine enorme Gefahr.

In seinem Vortrag präsentiert Prozess-Beobachter Friedrich Burschel seine Einschätzungen zum NSU-Prozess und Urteil. Dabei wird er auch auf die Arbeit der zahlreichen Untersuchungsausschüsse, die Verstrickung von Behörden in den NSU-Komplex sowie die ideologischen Verbindungen von NSU-Mordserie und weiteren Attentaten der letzten Jahre aufzeigen. Nicht zuletzt stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage nach den Konsequenzen für den Kampf gegen die Gefahr von rechts.

1. Mai Demo im Jahr 2019 in Erfurt. Foto: Friedrich Burschel
Mai-Demo im Jahr 2019 in Erfurt. Foto: Friedrich Burschel

Friedrich Burschel ist Referent zum Schwerpunkt Neonazismus und Strukturen/Ideologien der Ungleichwertigkeit bei der Akademie für Politische Bildung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin. Er war über fünf Jahre akkreditierter Korrespondent des nicht-kommerziellen Lokalsenders Radio Lotte Weimar im NSU-Prozess und ist Mitarbeiter von NSU-Watch (nsu-watch.info).

Einwahldaten via ZOOM: https://us02web.zoom.us/j/82694323366?pwd=Uk1rYTRDVERiYWUrSGt0T2FsN1hjZz09

Eine Veranstaltung des Bildungsprojektes Köfte Kosher; in Zusammenarbeit mit der soliport – Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen.

Fritz Burschel; Foto: Radio LOTTE Weimar

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Parteien oder Organisationen angehören, der Neonazi-Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Seminar zu Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Band 1

Digitales Wochenendseminar mit Moritz Zeiler am 20.-21.03.2021, Anmeldung bitte unter mail@talpe.org

Seit der Krise 2008ff wird vermehrt Kritik am Kapitalismus laut. Dabei überwiegt meist ein undeutliches Verständnis der kapitalistischen Verhältnisse sowie Ressentiments gegen Banken, Management und ‚die da oben‘. Doch Empörung und Anklage Einzelner allein haben die gesellschaftlichen Verhältnisse noch nie zum Besseren verändert, sondern im Gegenteil eher zu Rückschritt und Barbarei geführt. Kritische Untersuchung ökonomischer und politischer Zusammenhänge ist für gesellschaftliche Emanzipation daher unverzichtbar. Die Marx’sche Kritik der politischen Ökonomie wurde zwar im 19. Jahrhundert veröffentlicht, bietet aber nach wie vor eine der profundesten Analysen des Kapitalismus.

Mit dem Wochenendseminar wird in zentrale Begriffe von Marx eingeführt. Unter anderem interessieren folgende Fragen: Was unterscheidet Kapitalismus von früheren Gesellschaftsepochen? Was versteht Marx unter Ware, Wert, Geld und Kapital? Welche Bedeutung haben bei ihm Fetischismus, Klasse und Staat?

Das Seminar wendet sich vor allem an diejenigen, die in eine kollektive Auseinandersetzung mit der Marx’schen Kritik der politischen Ökonomie einsteigen möchten und keine größeren Vorkenntnisse haben. Dabei sollen alle Fragen erlaubt sein und Expert*innendebatten vermieden werden.

Moritz Zeiler hat Geschichte und Politikwissenschaften studiert und ist Mitglied der Gruppe associazione delle talpe. Veröffentlichung: Materialistische Staatskritik. Eine Einführung, Stuttgart 2017 sowie zusammen mit associazione delle talpe Herausgabe der Textsammlungen Staatsfragen. Einführungen in die materialistische Staatskritik, Berlin 2009 sowie Maulwurfsarbeit I-V, Berlin/Bremen 2010-2020.

Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Anmeldung bitte unter mail@talpe.org

Geschichte wird gemacht – aber wie und von wem?

Online-Workshop zur Erinnerungskultur
Freitag, 26. Februar 2021, um 19 Uhr
Livestream unter: media.kukoon.de

Das Erinnern an die Verbrechen und ein würdiges Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ist und bleibt wichtig. Darin sind sich ein großer Teil der Bremer:innen und auch viele Politiker:innen einig. Doch wie sollten diese Erinnerung(en) eigentlich gestaltet sein? Wie sollten die heutigen Kenntnisse und die geschichtlichen Perspektiven vermittelt werden? Wie können die Auseinandersetzungen um die historischen Orte in unserer unmittelbaren Umgebung aktuell bleiben? Diese und andere Fragen wollen wir als ein Zusammenschluß freier Mitarbeiter:innen am Denkort Bunker Valentin in einem digitalen Forum mit den Gästen diskutieren. Bewusst wollen wir damit die Konvention einer starren Frontalveranstaltung aufbrechen und miteinander ins Gespräch kommen. In einer anschließenden Podiumsdiskussion wollen wir dann abgleichen, wie es um die „gesellschaftliche Verantwortung“ in Bremen und anderswo praktisch bestellt ist. Wer macht diese Arbeit und unter welchen Bedingungen? Wir diskutieren mit einer Aktiven des „Arisierungs“-Mahnmals in Bremen und der Initiative „Geschichte wird gemacht“ aus Berlin. Gemeinsam sollen Grenzen und Chancen einer Geschichtsvermittlung diskutiert werden, die eine lebendige Erinnerungskultur nicht nur beredet sondern umsetzt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen!

Die Teilnahme ist ohne Anmeldung möglich. Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation findet die Veranstaltung online statt.

Eine Veranstaltung von Erinnerungskultur anstellen. Organisierung freier Mitarbeitender am Denkort Bunker Valentin in Kooperation mit dem Kulturzentrum Kukoon, Erinnern für die Zukunft e.V. und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Der Flyer zur Veranstaltung als PDF zum Download: