Veranstaltung - Archiv


Solidarisch ins Gespräch kommen

Workshop mit Britta Loschke (Bildung in Bewegung)
Samstag/Sonntag, 27./28. Oktober 2012 (jew. 10-18 Uhr)

Kommunikation in Bündnissen stellt Gruppen und Einzelpersonen vor  Herausforderungen: es treffen unterschiedliche Positionen, voneinander abweichende Standards im Umgang miteinander, verschiedene Wissensbestände und Ziele aufeinander.
Der Workshop bietet einen Raum zur  Reflexion von Konstellationen und Situationen in politischen Räumen, die von vielen geteilt werden. Zu Beginn steht die Frage nach gemeinsamen Vorstellungen von einer solidarischen produktiven Plenumskultur im Mittelpunkt. Ausgehend davon wird an konkreten Erfahrungen der Teilnehmenden gearbeitet, mit dem Ziel, einen gemeinsamen Reflexionshintergrund zu entwickeln, der Orientierung bei der Suche nach Formen solidarischen Austauschs bietet.

Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 22. Oktober an info@rosa-luxemburg.com
Der Teilnahmebeitrag in Höhe von 30 Euro wird zu Seminarbeginn erhoben.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Einführung ins ABC der Ökonomie

Wochenendseminar mit Ingo Stützle (Berlin)
Samstag/Sonntag, 17.-18.11.2012
Infoladen, St. Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen
Reihe intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

Die Ereignisse der letzten Jahre – Immobilienkrise, Finanzkrise, Schuldenkrise – haben ein verstärktes Interesse an Analyse und Kritik der kapitalistischen Ökonomie geweckt. Allerdings sind die Veröffentlichungen und Debatten über die Interpretationen von Krise und Krisenmanagement für Laien oft schwer verständlich. Vor allem die Lektüre der Wirtschaftsseiten erfordert die Kenntnis eines speziellen Vokabulars, aber auch Diskussionen in linken Zeitungen und Zeitschriften setzen oft das Verständnis wirtschaftswissenschaftlicher und ökonomietheoretischer Fachbegriffe und Analyseschablonen voraus. Mit dem Seminar soll eine Einführung in die wichtigsten Institutionen und Phänomenen der kapitalistischen Ökonomie sowie Theorien gegeben werden. Unter anderem wird sich mit folgenden Fragen beschäftigt werden: Was ist der Unterschied zwischen Neoklassik und Keynesiansmus? Was zeichnet die marxsche Kritik aus? Wie funktionieren Banken, Börsen, Währungen? Was ist Spekulation? Was unterscheidet große von kleinen Krisen? Wie konnte aus der Immobilien- eine Schuldenkrise werden. Was hat es mit Rettungsschirmen und den verschiedenen Krisenlösungsversuchen auf sich?

Die Teilnahme am Wochenendseminar setzt keine Vorkenntnisse voraus, eine vorbereitende Lektüre ist nicht notwendig. Anmeldung bitte unter zeiler@rosalux.de

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mitassociazione delle talpe.

Was ist Geld? Bei Marx, Keynes und der Neoklassik…

Was ist Geld?  … bei Marx, Keynes und der Neoklassik. Eine Kategorie, drei Antworten
Diskussionsveranstaltung mit Ingo Stützle

Freitag, 16.11.2012, um 20 Uhr
Infoladen, St. Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

Geld regiert die Welt. Diese geflügelten Worte sind nicht nur in den Alltagsverstand eingebrannt, sie bilden auch den Kern der politischen Ökonomie. Geld bzw. die Verfügung über dasselbe, Preise und Produktionskosten sind aus der politischen Ökonomie nicht wegzudenken. Dennoch herrscht aufdringliches Schweigen um das Phänomen des Geldes. In der neoklassischen Theorie ist Geld kein originärer Bestandteil der Produktion sondern nur „Schleier“ über einem imaginierten Naturaltausch. In der ökonomischen Theorie in der Tradition von Keynes ist Geld weit wichtiger: Ökonomie ist hier wesentlich Geldwirtschaft. Dennoch reduziert sich hier Geldtheorie auf einen Funktionalismus. Die entscheidende Frage wird jedoch überhaupt nicht gestellt: Was ist Geld? Diese Frage zu stellen und zu beantworten unterscheidet Marx’ Kritik der politischen Ökonomie von Klassik/Neoklassik und Keynes. Die Abendveranstaltung wird in die verschiedenen theoretischen Analysen einführen und deren Differenzen aufzeigen.

Ingo Stützle betreut in Berlin regelmäßig Lektürekurse zur Kritik der politischen Ökonomie und ist Mitherausgeber von: Poulantzas lesen. Zur Aktualität materialistscher Staatstheorie, Hamburg 2006 und Mitherausgeber von: Das Kapital neu lesen. Beiträge zur radikalen Philosophie, Münster 2006.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Bremer Gruppe associazione delle talpe.

Kritik der politischen Ökonomie in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit

Diskussionsveranstaltung mit Martin Gohlke (Norden)
Donnerstag, 15. November 2012, 20 Uhr
Infoladen, St. Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

Das Begriffs- und Gedankeninventar der Volkswirtschaftslehre ist blind gegenüber den Ursachen der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise. Die Kritik der politischen Ökonomie bringt mehr Licht ins Dunkel. Sie eröffnet Erklärungen, die sich mit dem ökonomischen Alltagsverstand nicht fassen lassen.

Der hohe Schwierigkeitsgrad der Kritik der politischen Ökonomie stellt die gewerkschaftliche Bildungsarbeit vor erhebliche Herausforderungen. Es ist eine Kunst, die notwendige didaktische Reduktion mit dem Anspruch der inhaltlichen Tiefe halbwegs in Überein-stimmung zu bringen.

Martin Gohlke führt seit 2007 unter den Titeln „Wirtschaft besser verstehen“, „Finanzmarktkapitalismus“ und „Wirtschaft und Gesellschaft“ Bildungsurlaubswochen und Wochenendseminare für die Gewerkschaften durch. Seine innovativen Wirtschaftsseminare erfreuen sich großer Beliebtheit und haben viele Teilnehmer_innen dazu bewegen können, sich mit Neugier mit der anscheinend trockenen Materie „Wirtschaft“ zu befassen. Inhaltlich arbeitet Gohlke in Anlehnung an wertkritische Interpretationen der Kritik der politischen Ökonomie. Mit der Veranstaltung soll zur Diskussion angeregt werden, wie die Kritik der politischen Ökonomie jenseits eines akademischen Kontextes von Universitätsseminaren und/oder zeitintensiven Marxlektürekursen diskutiert werden könnte.

Martin Gohlke ist promovierter Historiker und Politikwissenschaftler und lebt in Norden (Ostfriesland). Letzte Veröffentlichung: Handlungsunfähige Arbeiterbewegung – zur Übernahme des Bremer Gewerkschaftshauses durch die Nationalsozialisten am 2. Mai 1933, Bremen 2009 (Hrsg.: DGB Bremen). Weitere Informationen unter: www.martin-gohlke.de

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Die Transformation des Privaten in Zeiten von Hartz IV und Elterngeld

Diskussionsveranstaltung mit Andrea Trumann (Berlin)
Donnerstag, 25. Oktober 2012, um 20 Uhr
Infoladen, St-Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

Die Kleinfamilie galt für die bürgerliche Gesellschaft jahrhundertelang als schützenswertes Gut. Hier im Privaten sollte der Mann sich von der Arbeit, die der öffentlichen Sphäre zugerechnet wurde, erholen und die Kinder im harmonischen Familienverband aufwachsen. Zuständig für diese Aufgaben war die Frau, die, wenn es dem Ideal entsprach, von der Berufsarbeit befreit und vom Mann abhängig war. Dieses Ideal, nie vollkommen durchgesetzt, mag immer noch präsent sein, hat aber in den letzten Jahrzehnten einigen Wandel erfahren. Aktuell scheint das Modell der Ehe, durch den Gesetzgeber vollkommen ausgehöhlt zu werden. Scheidungsgesetze, die den Unterhalt der Frau auf ein Minimum reduzieren, setzen eine staatliche Zwangsemanzipation der Frau in Gang, von der die Frauenbewegung kaum zu träumen wagte. Dies jedoch – zumal in Zeiten latenter oder manifester Wirtschaftskrisen – auf dem Rücken der Frauen, die dabei ihre Probleme oftmals, wie ehedem, nicht als politische, sondern als private erfahren.

Die Veranstaltung will darlegen, wie es sich mit dem Verhältnis von Privat und Öffentlich in der bürgerlichen Gesellschaft verhält und das sich hierdurch und nicht durch Biologie das Verhältnis der Geschlechter ausdrückt. An aktuellen Beispielen wie dem Scheidungsrecht, Hartz IV und dem Elterngeld soll dargestellt werden, wie sich dieses Verhältnis verändert hat und was dies für Auswirkungen auf Frauen und Männer hat. Diskutiert werden soll auch, ob es sich bei den genannten Maßnahmen um eine präventive Krisenlösungsstrategie handelte, die geholfen hat, Deutschland in der gegenwärtigen Weltrezession als Gewinner erscheinen zu lassen.

Andrea Trumann ist Diplompädagogin und Autorin; u.a. eine Einführung in den Feminismus bei Schmetterling, eine Kritik der Biopolitik im Verbrecherverlag. Artikel u.a. in der Phase II, Out oft the box und Jungle World.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Bremer Gruppe la.ok.

q*flash – queerfeministisches Festival Bremen

Vom 4.-7. Oktober 2012 findet zum ersten Mal das queerfeministische Festival q*flash statt. An verschiedenen Orten in Bremen gibt es Workshops, Konzerte, Parties, Performance, Lesungen und vieles mehr. Weitere Infos unter: qflash.blogsport.de
From octobre 4 – 7th 2012 the queerfeminist festival q*flash is taking place for the first time. At different places in Bremen will be workshops, concerts, parties, performances, readings and much more. Further information on: qflash.blogsport.de
Du 4 au 7 octobre 2012 le queerfeminist festival q*flash a lieu pour le premier fois. Aux lieux différentes á Breme il y a des ateliers, des concerts, des parties, des performances, des lectures et beaucoup plus. Plus d´informations: qflash.blogsport.de
4.-7. Ekim 2012 ilk defa queer feminist festivali q*flash yer alir. Bremen´de farkli yerlerde atölyeler, konserler, partiler, perfomanslari, okumalar ve çok daha fazlası var. Daha fazla bilgi: qflash.blogsport.de

Versperrte Auswege

Vortrag zur Situation von Roma in Serbien und die EU-Abschiebepolitik
[in englisch und serbisch mit deutscher Übersetzung]
Freitag, 28.  September 2012, um 19:00 Uhr
Vereinigte Ev. Gemeinde Bremen-Neustadt, Gemeindezentrum Zion, Kornstr. 31.

Während die deutschen Behörden weiterhin in das »sichere -Drittland« Serbien abschieben, sind die Lebensbedingungen der dort ansässigen Rom_nja nach wie vor alarmierend. Die Verwehrung von sozialen Leistungen sowie Zwangsräumungen ihrer Siedlungen stehen an der Tagesordnung. Die Ausreise aus dem Land sehen viele Betroffene als Möglichkeit, ihre gegenwärtigen Lebensbedingungen zu verbessern. Mit der Einführung des »Weißen Schengens« wurden 2009 die Reisevorschriften für serbische Staatsbürger_innen gelockert. Seitdem steigt die Zahl der Asylanträge aus Serbien.
Doch in der EU sind die sogenannten »falschen Asylanten« unerwünscht. Um weiterhin die Reisefreiheit genießen zu dürfen, solle Serbien die Zahl der Asylbewerber_innen verringern. Diese Aufforderung mündet in einen Generalverdacht gegen Rom_nja. Rassistische Grenzkontrollen, die Verweigerung der Ausreise und die Kriminalisierung von Abgeschobenen in Serbien sind Konsequenzen dieser Grenzpolitik.
Zwei Aktivistinnen aus Belgrad berichten über den Zusammenhang von Visapolitik, Abschiebung und der Situation von Rom_nja in Serbien.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Kampagne Solidarnost.

Das Flugblatt zur Veranstaltung als PDF zum Download: 1209 Flyer-VA-Versperrte Auswege

Allgemeines Menschenrecht auf Selbstbestimmung? Zur Vermittlung von Kulturrelativismus und Universalismus

Freitag, 7. Dezember 2012 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Janne Mende

Universalismus und Kulturrelativismus stehen einander scheinbar unversöhnlich gegenüber. Auf den zweiten Blick ist eine dichotome Trennung dieser beiden Kategorien jedoch nicht möglich, auch wenn sie nicht schlicht ineinander aufgelöst werden können. Das erschwert eine normative Zuordnung. Im Vortrag soll sich einer Verhältnisbestimmung angenähert werden, die emanzipatorische und repressive Momente auf beiden Seiten in den Blick nimmt. Illustriert wird dies anhand des Fallbeispiels weiblicher Genitalbeschneidung/Genitalverstümmelung, die als weltweite und sehr verschiedenartig ausgeführte Praxis Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen ist. In der Regel wird dem Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit das Recht auf die Ausübung von Kultur, Tradition und/oder Religion gegenübergestellt. Für eine adäquate Herangehensweise ist dabei ein vermitteltes Verständnis von Kulturrelativismus und Universalismus notwendig, das Grundannahmen, Implikationen und normative Vorstellungen auf beiden Seiten in den Blick nimmt. Auf diese Weise kann ein Kritikmaßstab entwickelt werden, der die Verminderung menschlichen Leidens in den Mittelpunkt rückt.

Janne Mende forscht derzeit zur Frage kollektiver Menschenrechtsforderungen und zu den Begriffen von Kultur und Identität. Letzte Veröffentlichung: Begründungsmuster weiblicher Genitalverstümmelung. Zur Vermittlung von Kulturrelativismus und Universalismus, Bielefeld: Transcript Verlag, 2011.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit der associazione delle talpe Bremen.

Stadtrundgang zur Geschichte des 9.11.1938 in Bremen

8. November 2012 / 15 Uhr / Bremer Touristikzentrale / Liebfrauenkirchhof/Ecke Obernstraße. / Dauer: ca 1,5 Stunden

Ein Stadtrundgang mit Joachim Bellgart zu Leben und Verfolgung der Bremer Jüdinnen und Juden.

Bei diesem Stadtrundgang geht es um den 9.11.1938 in Bremen, um seine Vor- und Nachgeschichte. Gezeigt wird die Geschichte von Jüdinnen und Juden in Bremen und ihre Spuren, die sie in dieser Stadt hinterließen. Wir werden Orte ihrer Verfolgung und Vernichtung im Nationalsozialismus aufsuchen, die mit dem 9.11. nur ihren vorläufigen Höhepunkt nahm. Zu guter Letzt werden wir uns auch mit den Hinterlassenschaften der Täter_innen beschäftigen.

Joachim Bellgart führt in Bremen thematische Stadterkundungen durch. Mehr Infos unter: www.bellgart-stadtführungen.de

Die Stadtführung wird organisiert in Kooperation mit der associazione delle talpe Bremen.

Verwiesen sei hier noch einmal auf die Broschüre `Ich hätte nicht geglaubt wozu die Deutschen fähig sind. Das Novemberpogrom 1938 in Bremen´ vom Ausstellungskollektiv, entstanden im Zuge einer Veranstaltungsreihe 2008 zum 70. Jahrestag der Reichspogogromnacht.

Krise und Nationalismus

Mittwoch, 12. September 2012 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Thomas Ebermann (Hamburg)

Zeiten der Krise sind Zeiten der Ungewissheit. So wie bisher scheint es nicht mehr weitergehen zu können, welche Krisenantworten sich allerdings durchsetzen ist unklar. Linke Positionen zur Krise reichen von der Hoffnung auf ein größeres Interesse und Durchsetzungspotential emanzipatorischer Alternativen bis hin zur Sorge um autoritäre Krisenantworten und reaktionäre Mobilisierungen. Anlässe für einen linken Optimismus sind aktuell eher selten. Nationalistische Mobilisierungen von unten erleben momentan in Europa ebenso Konjunktur wie chauvinistische Appelle und Krisenlösungsvorschläge von oben. Verantwortlich für die Krise werden vielfach Banken und Management gemacht. Das Vertauen in den Nationalstaat hingegen ist weiterhin groß, an ihn wird appelliert, die Krise im Interesse des nationalen Kollektivs zu meistern.

Mit der Veranstaltung soll daher diskutiert werden, wie sich das Verhältnis von Krise und Nation bzw. Nationalismus verstehen lässt. Welche Bedeutung hat die Konkurrenz der Nationalstaaten auf dem Weltmarkt? Wie sind die Forderungen nach staatlichem Krisenmanagement einzuschätzen? Wie könnten antinationale Reaktionen auf die gegenwärtigen Verhältnisse ausschauen? Was wären emanzipatorische Antworten auf die Krise, welche nicht die Brutalität der kapitalistischen Normalität aus vermeintlich krisenfreien Zeiten ignorieren oder den autoritären Sozialstaat der Vergangenheit verklären?

Thomas Ebermann lebt in Hamburg. Er schreibt unter anderem für konkret, jungle world und Phase 2.

„Halbierte Hoffnungen“ Die Geschichte einer Generation (Lesung auf türkisch und deutsch)

Donnerstag 22. November 2012 – 19.30 Uhr – Mediencoop Bremen e.V. im Lagerhaus, Schildstraße 12-19, 28203 Bremen

offen für all gender

mit Pinar Selek

Istanbul, 1980: Die junge Türkin Elif blickt auf die Scherben des Militärputsches, der ihre Familie zerstört hat. Von ihren Wurzeln gewaltsam losgelöst, begibt sie sich auf die bewegende Suche nach sozialer und politischer Zugehörigkeit und ihrem eigenen Ich. Gemeinsam mit ihren Freunden Hasan, Sema und Salih kämpft sie gegen die bedrückende Perspektivlosigkeit und die schmerzlichen Verluste dieser Jahre. Schließlich müssen sie sich entscheiden: der illegale, bewaffnete Kampf oder das unbescholtene Leben.
Erstmalig schildert Pinar Selek jene Zeiten des Aufruhrs durch die Augen Jugendlicher. Sie erzählt von Lebensmut und Träumen und vor allem von Freundschaft. Von Menschen, die zueinander finden und von der Fähigkeit, zu verzeihen.
„Halbierte Hoffnungen“ ist aber nicht nur die Geschichte einer Generation. Pinar Selek entwirft ein packendes Porträt Istanbuls, fast schon eine Liebeserklärung an die Stadt, die wie kaum eine andere, den Reichtum der Gegensätze lebt.

Pinar Selek, ein bekanntes Gesicht der feministischen Bewegung in der Türkei, ist Soziologin und bekannt dafür Tabuthemen anzupacken. Bekannt geworden ist Pinar Selek mit Recherchen und Arbeiten zu diskriminierten Gruppen wie Transsexuellen, Straßenkindern und SexarbeiterInnen. 1998 geriet sie unter Terrorverdacht und kämpft seit dieser Zeit gegen die Vorwürfe an, obwohl sie zweimal freigesprochen wurde. Heute lebt Pinar Selek im Exil in Frankreich. Für ihr Buch „Zum Mann gehätschelt. Zum Mann gedrillt.“ hat Pinar Selek vom türkischen PEN-Zentrum den Duygu-Asena-Preis bekommen. „Halbierte Hoffnungen“ ist ihr erster Roman.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit FrauenLesbenTrans – Infoladen Mafalda.

Was bleibt von der Exzellenz? Exzellenzinitiative, Exzellenzcluster, Exzellenzuni….

25.10.2012 um 18 Uhr
Café Kultur an der Universität Bremen (im ehemaligen Theaterfoyer unter der Mensa)

Wer oder was ist hier eigentlich exzellent?
Seit letztem Semester darf die Bremer Uni sich Exzellenzuni nennen.
In einem recht langen Verfahren hat sie sich bemüht, besser als andere dazustehen und wurde letztlich mit wenigen anderen Unis ausgewählt. Doch warum haben die meisten noch nichts von der Exzellenz an der Bremer Uni mitbekommen? Das könnte daran liegen, dass nur wenige Bereiche, die wir Studis oder WiMis mitbekommen, exzellent sind. Die meisten Exzellenzcluster sind Forschungsvorhaben, in die sowieso schon viel Geld geflossen ist. Es ist nicht die Lehre, nicht das Studium und auch nicht das Prüfungsamt exzellent. Manche Studis finden es später vielleicht wichtig, den Ruf einer exzellenten Uni mit sich rumtragen zu können, aber besser gelehrt und gelernt wurde deshalb nicht. Und warum ist es für die Uni so wichtig, ausgewählt zu werden? Ein Grund ist, dass nicht mehr genug staatliche Gelder zur Verfügung stehen, die der Uni in ihrer Konkurrenz mit anderen Standorten helfen könnten. Ein selbstgemachtes Übel also? Und überhaupt, was bringt uns dieses ganze exzellente oder nicht-exzellente Gehabe? Das und die Gründe für und gegen Exzellenzinitiativen wollen wir auf der Veranstaltung gerne mit euch diskutieren.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiave Bremen in Kooperation mit avanti Bremen.

Vernichtung und Arbeit. Das Beispiel Mittelbau-Dora

Samstag, 1. September 2012, 19:30 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Mit Jens-Christian WAGNER (Direktor der Gedenkstätte Mittelbau-Dora)

Keynote Lecture zur Fachtagung: 18th workshop on history and memory of NS concentration camps: Forced Labor, Exploitation, War Production (31.8.-4.9.2012). Programmdetails siehe http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=19789.

Die Fachtagung wird von der RLI/RLS und anderen gefördert.

Catastroika (Film, Griechenland 2012)

Filmvorführung und anschließende Diskussion mit den Filmmacher_innen
2.10.2012 / 18.45 Uhr / Cinema im Ostertor / Ostertorsteinweg 105 / 28203 Bremen

Die griechischen Dokumentarfilmer_innen Aris Hatzistefanou und Katerina Kitidi stellen während ihrer Rundreise im Herbst 2012 ihren neuen Dokumentarfim „Catastroika“ (2012) vor und diskutieren im Rahmenprogramm über die Politik der Privatisierung vor dem Hintergurnd der Griechenlandkrise. Der Film zeigt weltweite Folgen der Privatisierung von Staatseigentum und gibt Hinweise auf die Zukunft Griechenlands nach drastischen Privatisierungsmaßnahmen. Zu Wort kommen unter anderem Slavoj Zizek, Naomi Klein, Ken Loach, Luis Sepulveda. Der Vorläuferfilm „Debtocrazy – Die Schuldendiktatur“ (2011) (u.a. mit Samir Amin, David Harvey, Sarah Wagenknecht) analyisierte die Geschichte der griechischen Schuldenkrise und die Folgen der IWF-Interventionen in Griechenland. Der Film wurde weltweit millionenfach über das Internet angeschauf und von verschiedenen Fernsehsendern ausgestraht. „Catastroika“ wurde wie schon „Debtocrazy“ größtenteils über Spenden finanziert.

Trailer Catastroika: http://www.youtube.com/watch?v=8RMvAc25hNU

Interview mit dem Regisseur Aris Hatzistefanou: http://www.youtube.com/watch?v=Gvgae3re58s

Catastroika_Faltblatt als PDF.

Die Veranstaltung wird organisiert von der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit dem Cinema im Ostertor.

Lesung: „Halbinseln gegen den Strom“

Samstag, 15.9. 2012, 18 Uhr, Café Marianne, Berliner Str. 22, 28203 Bremen
mit Friederike Habermann

In ihrem Buch „Halbinseln gegen den Strom. Anders leben und wirtschaften im Alltag“ beschreibt Friederike Habermann Wege anderen Wirtschaftens. Diverse Projekte werden in einzelnen Kapiteln vorgestellt und zeigen eine gelebte Wirklichkeit die sich jenseits von Kapitalismus, Geld und Tauschlogik bewegt/bewegen will. Habermann lässt Menschen zu Wort kommen, die mit Lebensmitteln und Wohnformen, Kleidung, Bildung usw. anders umgehen – abseits kapitalistischer Verwertungslogik, als Geben und Nehmen, oft ohne Geld oder Zeit aufzurechnen.

Im Rahmen des Festivals Kunstdiewelt – alles anders und in Koperation mit attac, biz und anderen.

Eine Rezension des Buches findet sich hier.

Gesamtes Festivalprogramm als PDF

Vortrag und Film: Der globale Ausverkauf/ Die unbequeme Wahrheit über unsere Ozeane

Donnerstag 13.9. 2012, 19 Uhr, Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstr. 12-19, 28203 Bremen

In globalem Maßstab wurde in den letzten Jahren ein weiterer neuer Markt eröffnet – das Grabbing. Seit einiger Zeit schon werden die Auswirkungen des Land Grabbings kritisiert. Relativ unbekannt ist noch das Sea Grabbing. In beiden Fällen werden Naturräume zur Handelsware erklärt und ihre Ressourcen einschließlich der dort produzierten Nahrungsmittel den globalen Märkten zugeführt. Die Muster gleichen sich immer wieder: Natur wird ein Geldwert zugeordnet, alte Nutzungsrechte außer Kraft gesetzt, Menschen enteignet und vertrieben, Gemeingüter privatisiert und der Ressourcenzugang an transnationale Unternehmen veräußert. Die Existenzen der von den natürlichen Ressourcen bisher abhängigen Gemeinschaften wie auch die Ernährungssicherheit in den betroffenen Ländern werden dabei Gewinnstreben und strategischen Interessen geopfert. Diese Entwicklungen und wie sie sich an Land und auf See niederschlagen werden, wird gemeinsam von FAIR OCEANS und AFRIQUE-EUROPE-INTERACT vorgestellt und diskutiert.

Im Rahmen des Festivals Kunstdiewelt – alles anders und in Koperation mit attac, biz und anderen.

Gesamtes Festivalprogramm als PDF

Befreiung vom Überfluss

Dienstag, 11.9. 2012, 20 Uhr, KIOTO im Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstr. 12-19, 28203 Bremen
mit Prof. Dr. Niko Paech, Universität Oldenburg

Um 19.30 Uhr findet die Eröffnung des Festivals Kunstdiewelt – alles anders statt.

Niko Paech ist einer der profiliertesten deutschen Wirtschaftswachstumskritiker. Er fokussiert sowohl die ökonomischen als auch die ökologischen und kulturellen Krisen eines weltweit wirksamen Systems Der Klimawandel, eskalierende Finanzmärkte, Schuldenkrisen, die Verknappung jener Ressourcen, auf deren kostengünstiger Verfügbarkeit das industrielle Wohlstandsmodell bislang basierte, sowie Befunde der Glücksforschung verdeutlichen, dass die Wachstumsparty vorbei ist. Folglich sind die Möglichkeiten einer Postwachstumsökonomie auszuloten. Demnach ist ein prägnanter Rückbau geldbasierter Versorgungssysteme vonnöten. Suffizienz, moderne Subsistenz und ein anderer Stellenwert des Geldes werden dann die wichtigsten Gestaltungsoptionen sein.

Im Rahmen des Festivals Kunstdiewelt – alles anders und in Koperation mit attac, biz und anderen

Gesamtes Festivalprogramm als PDF.

Medien für linke Politik nutzen und gestalten – Linke Medienakademie regional (Hannover)

Tagung / Konferenz | Samstag 29.09.2012 | 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr | Freizeitheim Ricklingen, Hannover

Eine Veranstaltung von Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen, ver.di Fachbereich Medien — Region Hannover, dju Niedersachsen und Linke Medieanakademie e.V.

Das Programm und weitere Informationen finden sich unter http://www.nds.rosalux.de/event/46181/linke-medienakademie-regional-in-hannover.html

Einführung in die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie. Das Kapital Band 2 und Band 3

Wochenendseminar am 1.-2. Dezember 2012 / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Michael Heinrich (Berlin)

Reihe intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

Mit dem Wochenendseminar soll ein Überblick über den Inhalt des zweiten und dritten Bandes des Kapitals. Kritik der politischen Ökonomie von Karl Marx gegeben werden. Dabei werden einleitend die Marxschen Ausführungen zum Produktionsprozess aus dem ersten Band des Kapitals skizzenhaft wiederholt werden. Anschließend werden die Überlegungen zum Zirkulationsprozess und zum Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion präsentiert und wichtige Begriffe wie Kredit, Zins, Rente und Profit vorgestellt.

Kenntnisse des ersten Bands des Kapitals sind für die Teilnahme empfehlenswert. Das Seminar versteht sich als ein Angebot an alle, die Interesse haben, ihre Kenntnisse der Marxschen Ökonomiekritik zu vertiefen. Desweiteren dient es als Ergänzung zum Wochenendseminar von Valeria Bruschi und Antonella Muzzupappa zu Band 1 des Kapitals.
Michael Heinrich ist Mathematiker und Politikwissenschaftler. Er ist Mitglied in der Redaktion von Prokla. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft und Autor unter anderem von: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung, Stuttgart 2004; und Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition, Münster 2003 (Erstauflage 1999).

Das Wochenendseminar wird organisiert in Kooperation mit associazione delle talpe Bremen. Anmeldung bitte direkt unter talpe(ädd)@gmx.net.

Odysseus, Penelope und He-Man – Kritische Theorie zu Subjektkonstitution und Geschlecht

Diskussionsveranstaltung am Freitag, 19. Oktober 2012/ 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Barbara Umrath (Köln)

Wenn man von der Kritischen Theorie spricht, kommen autoritärer Charakter, Dialektik der Aufklärung und Kulturindustrie in den Sinn. Dass die Gesellschaftskritik der frühen Kritischen Theorie sich auch auf das Geschlechterverhältnis erstreckt, wurde dabei bisher meist übersehen. Zugegeben: „Geschlecht“ war für Adorno, Horkheimer und Co. keine zentrale Analysekategorie, sondern findet eher beiläufig und an verschiedenen Stellen immer wieder Erwähnung. Eine Kritische Theorie des Geschlechterverhältnisses liegt daher allenfalls in Fragmenten vor.
Im Vortrag sollen einige dieser Fragmente vorgestellt und ihr Zusammenhang rekonstruiert werden. Der Schwerpunkt wird dabei auf den Überlegungen der Kritischen Theorie zum bürgerlichen Subjekt liegen. Es wird gezeigt, dass die Kritische Theorie das Subjekt nicht als
transzendentales – und damit als ‚geschlechtliches Neutrum’ – versteht, sondern Unterschiede in der Konstitution ‚männlicher’ und ‚weiblicher’ Subjekte reflektiert. Gleichzeitig, so die These, beobachtet die Kritische Theorie Veränderungen der Subjektkonstitution im Zuge des ‚Spätkapitalismus’, die für eine kritische Einschätzung gegenwärtiger Entwicklungen im Geschlechterverhältnis fruchtbar gemacht werden können.

Barbara Umrath hat Erziehungswissenschaften, Psychologie und Soziologie an der Universität Augsburg und der New School for Social Research, New York studiert. Sie war lange Jahre in feministischen Projekten in Deutschland und Mexiko aktiv. Derzeit lebt sie in Köln und arbeitet an einer Promotion zu Kritischer Theorie und Geschlecht.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit associazione delle talpe Bremen.

Buchvorstellung »Krisen Proteste«

Dienstag, 18. September 2012 um 20 Uhr, Paradox, Bernhardstraße 10-12, 28203 Bremen

In den letzten zwei Jahren scheinen sich weltweit Proteste und Widerstandsbewegungen gegen die Krisenregime verschiedener Länder in einer Weise zu bündeln, wie dies vielleicht zuletzt 1968 und 1989 geschehen ist: Eine Revolution, die im tunesischen Sidi Bouzid begann. Wütende Proteste auf dem Syntagma-Platz in Athen. Streiks in China. Riots in England und Occupy Wall Street in New York. Widerstand gegen Großprojekte in Stuttgart und anderswo, städtische Protestbewegungen in Hamburg und Berlin.
Die AutorInnen des Bandes haben sich dem Krisengeschehen und den Protestbewegungen anhand mehrerer Fall- und Länderstudien zugewandt. Es geht ihnen dabei nicht um eine voreilige Synthese, sondern um eine Suchbewegung, die der Logik der Revolten nachspürt, den eigenen Sinn der Aufstände zu ergründen sucht und sie hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Durchsetzung von Würde und sozialer Gerechtigkeit befragt. Es geht um die emanzipatorischen Potenziale der aktuellen Bewegungen, aber auch um die Blockaden, Regressionen und Enttäuschungen, mit denen sie sich teilweise konfrontiert sehen.

Die Herausgeber Peter Birke und Max Henninger stellen die Ergebnisse des Sammelbandes vor. Mehr zum Buch hier und Rezensionen hier.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Avanti – Projekt undogmatische Linke.

Anreise: Straßenbahnlinie 2, 3, 10, Haltestelle Sielwall

Zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Anarchismus auf den Philippinen – Europäische Infotour

Sonntag, 2. September 2012 / 18 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

Zwei Anarchisten aus Manila werden auf der Veranstaltung von anarchistischen Aktivitäten auf den Philippinen berichten. Dabei geht es sowohl um historische Kontinuitäten herrschaftsfreier Politik als auch um die Vorstellung aktueller Projekte. Beispiele hierfür sind Food not Bombs – Aktionen, Kampagnen gegen Polizei-Brutalität, anarchistische Vortragstätigkeiten, die „Mobile Anarchist School“, publizistische Projekte rund um die Zeitschrift Gasera und das Mindsetbreaker Magazine und der Aufbau der Infoläden Etnikobandido und Kinaiyahan Unahon Collective Social Center. Berichten können die Aktivisten zudem von indigenen Widerständen gegen Land Grabbing, von den Kämpfen der Minenarbeiter_innen und von den ökologischen Folgen neokolonialer Projekte.

Veranstaltet in Kooperation mit Antifaschistisches Komitee Bremen und Kritisch Lesen

Würde und Wert des Menschen

Dienstag, 9.10.2012, 19.30 Uhr, Gemeindehaus St. Stephani, Stephanikirchhof 8, 20195 Bremen

mit Ronald Blaschke, Berlin, Netzwerk Grundeinkommen

Im Zentrum christlicher Ethik steht die biblische Botschaft, dass jeder Mensch auch ohne Leistung wertvoll ist. Die Idee eines bedingungslosen, garantierten Grundeinkommens entspricht diesem christlichen Menschenbild. Es eröffnet den vertrauensvollen Blick auf die Würde eines jeden Menschen: ihm wird grundsätzlich positiv begegnet, seine Gaben und Fähigkeiten sind willkommen. Dem gegenüber steht das heute weit verbreitete Menschenbild, das den Menschen zuallererst nach seiner Leistung beurteilt. Entsprechend begegnet man Erwerbslosen oft mit Misstrauen, Reglementierungen und Sanktionen. Gerade heute, angesichts sozialer Spaltung, müssen wir uns sehr bewusst fragen, welches Menschenbild uns leitet. Ronald Blaschke wird in das Thema einführen und die Diskussion begleiten.

In Kooperation mit Attac Bremen und die Bremer Attac-AG „Genug für Alle“ und der St. Michaelis – St. Stephani Gemeinde Bremen. Weitere PartnerInnen sind: Stadtbibliothek Bremen; KDA – Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt in der Bremischen Evangelischen Kirche sowie die LAG Bedingungsloses Grundeinkommen in der Partei DIE LINKE Bremen
Im Rahmen von „Wege zum Grundeinkommen – 5. Internationale Woche des Grundeinkommens in Bremen. Das vollständige Programm der Woche des Grundeinkommens und weitere Hinweise sind zu finden unter: www.grundeinkommen-attac-bremen.de.

Folder Woche des Grundeinkommens 2012 Bremen als PDF.

Arbeit um jeden Preis?

Sonntag, 14.10.2012, 10.00 Uhr, Kulturkirche St. Stephani, Stephanikirchhof, 28195 Bremen

Grundeinkommensgottesdienst mit den Pastoren Friedrich Scherrer und Michael Behrmann sowie dem Vorbereitungskreis

Die „Arbeit um jeden Preis“ widerspricht der jüdisch-christlichen Tradition. Denn der biblische Gott befreit sein Volk aus dem Haus der Sklavenarbeit und der entfremdeten Arbeit in Ägypten. Die Zehn Gebote dienen dazu, die Freiheit zu bewahren. In ihrem Licht ist unser Arbeiten zu sehen, also nicht „Arbeit um jeden Preis“, sondern Arbeit für ein gelungenes Zusammenleben in Würde. Das Bedingungslose Grundeinkommen knüpft daran an und entwickelt diesen Gedanken weiter.

In Kooperation mit Attac Bremen und die Bremer Attac-AG „Genug für Alle“ und der St. Michaelis – St. Stephani Gemeinde Bremen. Weitere PartnerInnen sind: Stadtbibliothek Bremen; KDA – Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt in der Bremischen Evangelischen Kirche sowie die LAG Bedingungsloses Grundeinkommen in der Partei DIE LINKE Bremen
Im Rahmen von „Wege zum Grundeinkommen – 5. Internationale Woche des Grundeinkommens in Bremen. Das vollständige Programm der Woche des Grundeinkommens und weitere Hinweise sind zu finden unter: www.grundeinkommen-attac-bremen.de.

Folder Woche des Grundeinkommens 2012 Bremen als PDF.

Wege zum Grundeinkommen in Asien: Ansätze im Iran und in der Mongolei, Modelle für Japan und Südkorea

Freitag, 21.09.2012, 19.00 Uhr, Gästehaus der Universität Bremen, Teerhof 58, 28199 Bremen

Min Geum, Seoul (Südkorea), Basic Income Korean Network

In Asien sind bereits Grundeinkommensformen realisiert. Nach dem Vorbild von Alaska erhält die Bevölkerung in der Mongolei und im Iran Gewinnanteile aus der staatlichen Bodenschatzförderung. Auch für Südkorea und Japan wird diskutiert, Geldvermögen für die Finanzierung eines Grundeinkommens heranzuziehen. Dafür gibt es ein gemeinsames Motiv: die Stärkung des Gemeinwesens. Bei den europäischen Modellen werden Existenzsicherung und Freiheit des Individuums betont, in den asiatischen Ländern geht es oft vorrangig um die Bekämpfung großer Armut und die Aufrechterhaltung der politischen Verhältnisse.
In Kooperation mit Attac Bremen und die Bremer Attac-AG „Genug für Alle“ und der St. Michaelis – St. Stephani Gemeinde Bremen. Weitere PartnerInnen sind: Stadtbibliothek Bremen; KDA – Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt in der Bremischen Evangelischen Kirche sowie die LAG Bedingungsloses Grundeinkommen in der Partei DIE LINKE Bremen
Im Rahmen von „Wege zum Grundeinkommen – 5. Internationale Woche des Grundeinkommens in Bremen. Das vollständige Programm der Woche des Grundeinkommens und weitere Hinweise sind zu finden unter: www.grundeinkommen-attac-bremen.de.

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Wege zum Grundeinkommen – Ansätze für Deutschland

Donnerstag, 20.09.2012 19.00 Uhr, Wallsaal, Zentralbibliothek, Am Wall 201, 28195 Bremen

Ronald Blaschke, Berlin, Netzwerk Grundeinkommen

Nach einem kurzen Überblick über die Debatten und Ansätze stellt Ronald Blaschke verschiedene Wege zum Grundeinkommen in Deutschland vor. Sozialpolitische Schritte zu einer Einführung werden entwickelt und zur Diskussion gestellt. Als Beispiel werden Möglichkeiten einer Kindergrundsicherung für Kinder und Jugendliche, eines BAföGs für alle Studierenden und einer Grundrente für alle Älteren vorgestellt. Ziel ist es, die Einführung des Grundeinkommens für alle als notwendige und realistische Alternative zur herrschenden Politik in Deutschland aufzuzeigen.

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Krisen ohne Ende – kann ein Bedingungsloses Grundeinkommen ein Ausweg sein?

Mittwoch, 19.09.2012, 19.00 Uhr, Wallsaal, Zentralbibliothek, Am Wall 201, 28195 Bremen

mit Werner Rätz, Bonn, Mitbegründer Attac Deutschland, AG „Genug für alle“

Die aktuelle Finanzkrise zeigt: durch Bankenrettung und blinde Wachstumsgläubigkeit kann die Strukturkrise des Kapitalismus nicht aufgehalten werden. Politik und Wirtschaft müssten sich auch aus ökologischen Gründen an den Lebensbedürfnissen der Menschen ausrichten. Mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen wird der Zwang zum Verkauf der Arbeitskraft um jeden Preis verringert, die Umstellung auf eine bedarfsorientierte und ressourcensparende Ökonomie angeregt und demokratische und freiheitliche Rechte gestärkt.

In Kooperation mit Attac Bremen und die Bremer Attac-AG „Genug für Alle“ und der St. Michaelis – St. Stephani Gemeinde Bremen. Weitere PartnerInnen sind: Stadtbibliothek Bremen; KDA – Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt in der Bremischen Evangelischen Kirche sowie die LAG Bedingungsloses Grundeinkommen in der Partei DIE LINKE Bremen. Im Rahmen von „Wege zum Grundeinkommen – 5. Internationale Woche des Grundeinkommens in Bremen. Das vollständige Programm der Woche des Grundeinkommens und weitere Hinweise sind zu finden unter: www.grundeinkommen-attac-bremen.de

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Das Bedingungslose Grundeinkommen in Namibia: Was können wir daraus lernen?

Dienstag, 04.09.2012, 19.30 Uhr, Gemeindehaus St. Stephani, Stephanikirchhof 8, 20195 Bremen

mit Simone Knapp, Heidelberg, Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA)

Im Rahmen eines von Kirchen, Gewerkschaften und anderen gesellschaftlichen Gruppen getragenen Pilotprojekts erhalten ca. 1000 Menschen in der Siedlung Otjivero in Namibia seit dem Jahr 2008 ein bedingungsloses Grundeinkommen (Basic Income Grant).
Simone Knapp berichtet über dieses Projekt, seine erstaunlichen Ergebnisse und seine weitere Zukunft sowie über die Lehren für die Diskussion und Chancen eines Bedingungslosen Grundeinkommens in Deutschland.
In Kooperation mit Attac Bremen und die Bremer Attac-AG „Genug für Alle“ und der St. Michaelis – St. Stephani Gemeinde Bremen. Weitere PartnerInnen sind: Stadtbibliothek Bremen; KDA – Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt in der Bremischen Evangelischen Kirche sowie die LAG Bedingungsloses Grundeinkommen in der Partei DIE LINKE Bremen. Im Rahmen von „Wege zum Grundeinkommen – 5. Internationale Woche des Grundeinkommens in Bremen. Das vollständige Programm der Woche des Grundeinkommens und weitere Hinweise sind zu finden unter: www.grundeinkommen-attac-bremen.de.
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Manja Präkels und Markus Liske lesen aus „Kaltland – eine Sammlung“

Mittwoch, 22.8., 20 Uhr, Wallsaal der Stadtbibliothek, Am Wall 201, 28195 Bremen

„Es ist Deutsch in Kaltland / in dem Land der sauberen Bürgersteige / Wo die Ordnung mehr als alles andere zählt / Es ist Deutsch in Kaltland in dem Land der glänzenden Fassaden / Wo man die wahre Reinheit / Für die reine Wahrheit hält“ (Toxoplasma – Kaltland). Die Brandanschläge in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen haben sich als Horrorszenarien eines neuen Rassismus nach der Wende in unser Gedächtnis eingebrannt. Umso bemerkenswerter ist es, dass in den zahllosen Wenderomanen weder die Opfer eine klare Stimme erhalten, noch die Neonazis und Skinheads überhaupt eine Rolle spielen. Zwanzig Jahre danach füllt »Kaltland« diese Leerstelle mit Erzählungen, autobiografischen Geschichten und Originaltönen prominenter Autor_innen und Künstler_innen.

Manja Präkels und Markus Liske sind zusammen mit Karsten Krampitz Herausgeber_innen des Bandes. Markus Liske veranstaltete die Lesereihe »Kapitalismus und Zuversicht«. Seine Erzählungen erschienen u. a. in dem Band »Weltmeister wie wir«. Manja Präkels war Lokalreporterin für die MAZ. Für ihre Erzählung »Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß« erhielt sie das Alfred-Döblin-Stipendium.

Veranstaltet in Kooperation mit der Gruppe ara.

intros: Einführung in die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie. Das Kapital Band 1

13.-14. Oktober 2012 / Infoladen Bremen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen
Wochenendseminar mit Valeria Bruschi und Antonella Muzzupappa (beide Berlin)

Was bedeutet Kritik der politischen Ökonomie? Worin liegt das kritische Potential der Marxschen Theorie? Inwiefern ist sie auch heute noch relevant? Indem ein erster Überblick über die Marxsche Ökonomiekritik gegeben wird, soll im Wochenendseminar über diese und weitere Fragen diskutiert werden. Anhand einer exemplarischen Textauswahl aus dem ersten Band des Kapital. Zur Kritik der politischen Ökonomie wollen die beiden Referentinnen sich mit dem Kern der Marxschen Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse im Kapitalismus auseinandersetzen. Darüber hinaus werden die zentralen Kategorien und Zusammenhänge vorgestellt und diskutiert.

Valeria Bruschi arbeitet im Bereich Politische Bildung. Antonella Muzzupappa ist Referentin der RLS zum Thema Kritik der politischen Ökonomie. Beide teamen den Kapital-Lektürekurs der Rosa Luxemburg Stiftung in Berlin.

Das Wochenendseminar wird organisiert in Kooperation mit der Gruppe associazion delle talpe. Anmeldung bitte unter zeiler@rosa-luxemburg.com.

Die Einführungen setzen keine Vorkenntnisse voraus. Gewünscht ist eine respektvolle und offene Diskussionskultur, bei der sich niemand für Fragen zu genieren braucht oder sich wegen detaillierter Expert_innendebatten langweilen muss. Mit den Einführungen möchten wir zu Diskussionen über Geschichte, Theorie und Praxis der (radikalen) Linken anregen. Dabei geht es uns um die gemeinsame Aneignung und Weiterentwicklung kritischen Wissens. Denn die Waffen der Kritik gilt es für künftige Auseinandersetzungen scharf zu halten …