Veranstaltung - Archiv


Seminarfahrt für Jugendliche

Seminarhaus Cluvenhagen, 20.-26.8.2012
Vom 20.-26.8.2012 führen wir in Kooperation mit der offenen linken Jugendgruppe À Gauche ein einwöchiges Jugendseminar in Cluvenhagen durch. Mit allen Interessierten soll es eine Woche lang Workshops und Debatten zu aktuellen und grundsätzlichen Themen geben. U.a. wird es Workshops zur gegenwärtigen Krise, Rechtspopulismus im Zuge der Eurokrise sowie zu Queerfeminismus geben.
Die Fahrt ist selbstorganisiert und soll ein kollektives Zusammenleben fördern. Im Zuge dessen sind auch gemeinschaftliche Aktivitäten wie Spiele, Sport und Kinoabende geplant.

Anmeldungen bitte an huettner@rosalux.de. Der Blog von a gauche, unserem Kooperationsaprtner.

Antirassistisch Campen und Kämpfen!

Donnerstag 14. Juni, 19.30 Uhr Infoladen Bremen, St. Paulistr. 10-12, 28203 Bremen

Infoveranstaltung zum NoBorder Camp 2012 in Köln/Düsseldorf

Vom 13. bis 22. Juli 2012 findet ein NoBorder Camp in Köln statt, das von einem offenen Netzwerk antirassistischer Gruppen und selbstorganisierter Flüchtlingsaktivist_innen vorbereitet wird. Seit den 90er Jahren werden in ganz Europa NoBorder Camps organisiert. Sie sind Treffpunkte für Aktivist_innen mit und Flucht- bzw. Migrationshintergrund, die sich mit den Themen Rassismus, Migration, Asyl, Abschiebung und vielem mehr beschäftigen. Die Camps dienen dem inhaltlichen Austausch und der Vernetzung unterschiedlicher Gruppen und Einzelpersonen. Vor allem aber waren und sind Noborder Camps Ausgangspunkt für vielfältige direkte Aktionen und Demonstrationen. Das NoBorder Camp in Köln hat einen Aktionsschwerpunkt am Düsseldorfer Flughafen, dem Drehkreuz der von der europäischen Grenzschutzagentur FRONTEX organisierten Charterabschiebungen. Es wird jedoch an den verschiedenen Aktionstagen eine breite Vielfalt antirassistischer Aktionen geben: wenn es um die Roma-Abschiebungen von Düsseldorf geht, werden zugleich antiziganistische Angriffe in ganz Europa in den Blick genommen. Den Abschiebe-Chartern nach Nigeria vorausgehende Botschaftsanhörungen werden als Teil des Abschieberegimes ebenso Thema sein wie die Lagerunterbringung von Flüchtlingen. Dem Nagelbombenanschlag des NSU in der Kölner Keupstrasse soll ebenfalls eine Aktion gewidmet werden. Die Auseinandersetzung um Fluchtgründe wird am Beispiel des neokolonialen Landraubs im globalen Süden aktionistisch weitergeführt werden.
Ob zu Rechtspopulismus, Critical Whiteness oder der Situation an den EU-Außengrenzen – auf dem Camp wird auch viel Raum sein für Workshops und Diskussionen. Das Camp hat sich zum Ziel gesetzt, Antirassismus, antifaschistische, feministische und kapitalismuskritische Perspektiven zusammen zu denken und zu verbinden.

Beim Infoabend wollen wir einen Überblick geben über frühere Camps, deren wichtigste Aktionen und inhaltliche Debatten. Außerdem möchten wir euch diverse Clips von gelungenen Antira-Aktionen und laufenden Kampagnen zeigen und über den aktuellen Stand der Campplanung berichten.

Veranstaltet in Kooperation mit NoLager Bremen.

Hinweis: Infos zum Noborder Camp 2012 in Köln/Düsseldorf unter www.noborder.antira.info

AUSWÄRTS EINGESETZT –Bremer Polizeibataillone im Vernichtungskrieg

14. Juni 2012, 19 Uhr, Ostkurvensaal im Weserstadion, Franz-Böhmert-Str. 7, 28205 Bremen

mit Prof. Karl Schneider (Syke)

Jahrzehntelang blieb die Geschichte der Bremer Polizeibataillone 105 und 303 im Dunkeln. 500 Mann im Alter von 30-40 Jahren, Kaufleute, Handwerker, Angestellte zogen Ende Juni 1941 bis vor das belagerte Leningrad. Bremer Polizisten exekutierten „aufgegriffene angebliche Heckenschützen“. Wälder, Dörfer, Häuser wurden nach flüchtigen Rotarmisten durchkämmt, Kommunisten und Juden unter den Kriegsgefangenen selektiert. Ab Januar 1942 wurde das Polizeibataillon 105 in den besetzten Niederlanden eingesetzt. Von 15. Juli 1942 an fuhren jeden Donnerstagmorgen zwei Sonderzüge mit 90.000 holländischen Juden vom Sammellager Westerbork nach Auschwitz. Spätestens bei der Übergabe der Namenslisten an der Rampe in Auschwitz wussten sie, was mit den eingefangenen Juden geschah. Ende Mai 1945 wurden die Angehörigen des Bremer Polizeibataillons 105 für sechs Monate in Esens interniert, bevor sie von den Amerikanern für die Verwendung im Polizeidienst freigestellt wurden. 188 von ihnen erschienen zur Wiedereinstellung. Der vormalige Spieß wurde verantwortlicher Mann im Innendienst.

26.000 Männer zwischen 18 und 30 wurden im Herbst 1939 in der Polizeikaserne Holdheim und in der Lettow-Vorbeck-Kaserne militärisch ausgebildet. Das Bremer Polizeibataillon 303 war beteiligt an dem zweieinhalb Tage währenden Massenmord an 33.771 Kiewer Juden in der Schlucht von Babij Jar am 28./29. September 1941. Die 1. Kompanie durchsuchte Wohnungen, zum trieb Juden zusammen; sperrte Straßen ab und zur begleitete die Opfer bis zum Hinrichtungsort. Die wenigen Flüchtenden wurden gejagt und eingefangen, die noch nicht ermordeten Juden am folgenden Tag zur Erschießung in die Schlucht von Babi Jar zurückgebracht. Im Oktober 1941 wurde das Polizeibataillon 303 zu weiteren „Säuberungsaktionen“ abkommandiert, im Raum Minsk wurden sie bei heftigen Gefechten mit Partisanenverbänden stark aufgerieben und 1944 an die Adria verlegt. 14 Jahre lang wurden die Unterlagen durch elf Staatsanwaltschaften gereicht, bis auch das letzte Verfahren 1978 „aus Gründen der Gleichbehandlung“ eingestellt wurde, da der Beschuldigte „letzter Befehlsempfänger“ gewesen sei.

Der Referent Prof. Karl Schneider war jahrzehntelang im Bremer Polizeidienst, unterrichtete lange Jahre an der Verwaltungshochschule und hat sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Bremer Polizei von 1918 bis in die jüngste Zeit zu erforschen. Die Ergebnisse seiner akribischen Forschungsarbeit präsentierte er im vergangenen Jahr zur Eröffnung der Polizeiausstellung im Wallsaal, im Herbst folgte sein über 800 Seiten starkes Buch über die Bremer Polizeibataillone und den Holocaust unter dem Titel „Auswärts eingesetzt“ (Essen2011).

In Kooperation mit Infamous Youth und VVN-BdA Bremen

Einführung in den Fetischbegriff der Marxschen Theorie

Dienstag, 26. Juni 2012 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Hendrik Wallat (Hannover)

Der Begriff des Fetischismus gehört zu den schillerndsten Termini der kritischen Theorie von Karl Marx. Gegenüber dem traditionellen Marxismus, dessen zentrale theoretische und praktische Bezugspunkte Ausbeutung, Proletariat und Klassenherrschaft waren, stellen jüngere Aneignungen der Marxschen Theorie – zu Recht – häufig die herrschafts- und erkenntniskritische Dimension der Marxschen Fetischanalyse heraus. Der Marxsche Fetischbegriff verliert durch seine Universalisierung zum Schlagwort allerdings leicht seinen spezifischen (ökonomiekritischen) Bedeutungsgehalt. Zuspitzend ließe sich sagen, dass die Fetischvergessenheit sich zu einer Fetischversessenheit gewandelt hat.

Der Vortrag versucht demgegenüber den Marxschen Fetischbegriff zu konkretisieren und zu kontextualisieren, um abschließend seine Aktualität zu skizzieren. Zu diesem Zwecke soll sowohl die Begriffsgeschichte des Fetischs kurz dargestellt werden, als auch sein Zusammenhang mit Begriffen wie Ideologie, Verdinglichung, Entfremdung etc. herausgearbeitet werden, mit denen er nicht zu verwechseln ist. Die angestrebte Spezifizierung des Fetischbegriffs dient dazu, sein Potential für eine kritische Theorie moderner Herrschaft herauszustellen, aber auch seine Grenzen deutlich zu machen.

Hendrik Wallat ist Politikwissenschaftler und lebt in Hannover. Letzte Veröffentlichung: Staat oder Revolution. Aspekte und Probleme linker Bolschewismuskritik, Münster 2012, edition assemblage.

Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit der Gruppe „associazione delle talpe“ Bremen.

Schengendämmerung: Rebordering the EU. Krise und Migrationskontrolle

Donnerstag, 7. Juni 2012 / 20 Uhr / Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Bernd Kasparek (München)

Auch wenn derzeit die Eurokrise die europäische Politik derzeit bestimmt, so bleibt das Thema der Sicherung der Grenzen der EU weiter ein bestimmendes. Allerdings scheint die Hochzeit der expandierenden, technologisierten EU-Außengrenzen, die einen Raum der freien Zirkulation, ja sogar der offiziell gewünschten Mobilität definierten, vorbei zu sein. Denn längst geht es schon wieder darum, in Europa neue Grenzen zu ziehen. So war 2011 von mehreren innereuropäischen Grenzkonflikten um Fragen der Migration geprägt, beispielweise zwischen Frankreich und Italien.
Diese neuen Grenzziehungsprozesse, als neue Logik der Exklusion, sind jedoch nicht nur auf die Migration von außerhalb gerichtet. Zwar ist es zeitlich ist es ein Zufall, dass im März sieben EU-Innenminister_innen einen faktischen Schengenausschluß Griechenlands forderten, während gleichzeitig das deutsche Arbeitsministerium EU-Bürger_innen in Deutschland den Zugang zu Hartz IV erschwerte. Doch politisch handelt es sich um eine Entwicklung, die sich schon länger abzeichnet, und die nicht nur rhethorisch die Politik der 1990er Jahre aufgreift.
Die Veranstaltung wird sich daher unter anderem mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Sind die aktuellen Entwicklungen der europäischen Migrationskontrolle also lediglich eine Fortsetzung bestehender rassistischer Ausschlüsse oder besitzen sie eine neue Qualität? Gibt es einen Zusammenhang von Krise und Rassismus? Und wenn ja, wie drückt sicher dieser aus?

Bernd Kasparek ist Mitglied der Karawane München und aktiv im Netzwerk Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung sowie Mitherausgeber von Grenzregime – Diskurse, Praktiken, Institutionen in Europa, Berlin 2010.
Die Veranstaltung wird organisiert von der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Riot Grrrl Revisited. Geschichte und Gegenwart einer feministischen Bewegung (Lesung)

Freitag, 29.6. 2012, 21 Uhr, Kulturzentrum Zakk, Sielpfad 11, 28203 Bremen (Vereinsveranstaltung)

Vortrag und Diskussion mit Jonas Engelmann

20 Jahre ist es her, dass Kathleen Hanna & Co. in der zweiten Ausgabe des Bikini Kill-Fanzines mit dem Riot-Grrrl-Manifest zur Revolution Girl Style Now aufriefen. Sie hatten schlicht die Schnauze voll vom bürgerlichen Postfeminismus, der Frauen in der Berufswelt suggerierte, alles erreicht zu haben, und sich damit zufrieden gab, dass in Indiebands jetzt auch mal eine Frau den Bass spielen konnte. Nur den Bass natürlich?
In den Neunzigern passierte etwas in der Popkultur, das es vorher noch nicht gegeben hatte: Frauen machten in der Öffentlichkeit so viel Lärm und Radau, dass sogar die Mainstream-Medien Notiz nahmen. Bikini Kill wurden im Radio gespielt. Und zum ersten Mal in der Musikgeschichte waren Frauen die Anführerinnen einer Musikbewegung. Feminismus war wieder in aller Munde, es begann die so genannte Dritte Welle des Feminismus.
Auch in Deutschland gab es Anknüpfungen wie Parole Trixie, doch was im Mainstream ankam, waren Girlies und Lucilectric. Zeit also, an Riot Grrrl zu erinnern. Jonas Engelmann stellt das im Juni im Ventil Verlag erschienene Buch Riot Grrrl Revisited! vor und lädt ein zur Diskussion.

Jonas Engelmann studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Politikwissenschaft in Mainz und hat mit einer Arbeit zu Comics promoviert. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift testcard. Beiträge zur Popgeschichte, Herausgeber einiger Sammelbände zu popkulturellen Themen, u.a. Pop, Kultur, Diskurs (zus. mit Sonja Witte u.a.) und schreibt u.a. für die Zeitschriften jungle world, konkret und phase 2. Im Juni 2011 erschien das von ihm zusammen mit Katja Peglow herausgegebene Buch Riot Grrrl revisited. Geschichte und Gegenwart einer feministischen Bewegung.

Blackbox Abschiebung – Geschichten und Bilder von Leuten, die gerne geblieben wären

Zwei Ausstellungen in der Stadtbibliothek Bremen, vom 12.06. bis 10.07.2012 zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek Bremen

Medieninstallation: Blackbox Abschiebung – Geschichten und Bilder von Leuten, die gerne geblieben wären
Die Blackbox-Realität
Abschiebung ist Alltag: Jedes Jahr werden etwa 10.000 Menschen aus der Bundesrepublik Deutschland abgeschoben. Wie ihr Leben weitergeht, nachdem sie mitten aus ihrem Alltag gerissen
wurden bleibt oft im Verborgenen. Aus der realen »Blackbox Abschiebung« finden die Bilder und Geschichten nur selten in die BRD zurück.
Die Blackbox-Idee
Neun Personen, die abgeschoben worden sind, erzählen ihre Geschichte in Videointerviews und Digitalkamera-Aufnahmen. Sie dokumentieren so ihre Abschiebung und die Ankunft im Zielstaat
und berichten als Reporter_innen über ihr Leben nach der Abschiebung. Die Speicherkarten der Kameras haben sie zurück in die Bundesrepublik geschickt.
Die Medieninstallation Blackbox
In einem Blackbox-Wohnzimmer aus Gebrauchtmöbeln steht ein Fernsehgerät. Es könnte das Wohnzimmer eines der Abgeschobenen sein. Diese können aber nur noch über den Bildschirm von
sich erzählen. Das Programm, das auf dem Fernseher in Endlosschleife läuft, ermöglicht den Besucher_innen Einblicke in Lebensausschnitte, die oft im Dunkeln bleiben.

Im Altbauring ist zweitens die Fotoausstellung „Innenansichten – Bilder aus der Abschiebehaft“ zu sehen.

In Kooperation mit Stadtbibliothek Bremen, feministische Gruppe H.u.g.g., Flüchtlingsinitiative Bremen, Hans-Böckler-Stiftung und DGB Jugend Bremen.

Flyer Blackbox Abschiebung als PDF

Nach dem Strafurteil die Abschiebung – Doppelbestrafung als rassistische Praxis

Dienstag 3.7. 2012, 19.30 Uhr, Bürgerhaus Weserterrassen, Osterdeich 70b, 28205 Bremen

mit
Prof. Dr. jur. Christine Graebsch, Juristin/ Dipl. Kriminologin, FH Dortmund
Frauke Lieberum, Pastorin der Vereinigten Ev. Gemeinde Bremen-Neustadt
Olaf Emig, Dipl. Kriminologe und Sozialpädagoge, Bremen
Prof. Dr. Susanne Spindler, Migrationsforscherin, Hochschule Darmstadt
Moderation: Anneliese Niehoff, Uni Bremen

Menschen ohne deutschen Pass sind grundsätzlich von Ausweisung bedroht – egal wie lange und mit welchem Status sie hier leben. Ihr Aufenthalt wird als ‚Gastrecht‘ angesehen und kann jederzeit bei ‚Fehlverhalten‘ entzogen werden. So leben über 5 Mio. Menschen in der BRD faktisch auf Probe. Warum die Ausweisung gegen juristische, sozialpädagogische und menschenrechtliche Grundsätze verstößt, wird in einer Diskussionsrunde mit Expert_innen beleuchtet.

In Kooperation mit Stadtbibliothek Bremen, feministische Gruppe H.u.g.g., Flüchtlingsinitiative Bremen, Hans-Böckler-Stiftung und DGB Jugend Bremen.

Im Rahmen des Begleitprogrammes zur Medieninstallation „Blackbox Abschiebung – Geschichten und Bilder von Leuten, die gerne geblieben wären“ und der Fotoausstellung Innenansichten – Bilder aus der Abschiebehaft, die beide vom 12.06. bis 10.07.2012 in der Stadtbibliothek Bremen (Altbauring) zu sehen sind.

Flyer Blackbox Abschiebung als PDF

Fleeing Homophobia

Mittwoch, 27.06.2012, 19.00 Uhr, Stadtbibliothek Bremen, Am Wall 201, 28195 Bremen (Krimi-Bibliothek, 2. Stock)

mit Sabine Jansen, COC Amsterdam

Tausende von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intersexuellen (LGBTI) Personen beantragen jedes Jahr Asyl in der EU. Viele fliehen dabei nicht nur vor staatlicher Verfolgung, sondern auch aus Angst vor Verwandten, Milizen oder dem homophoben Mob, der sie bedroht.
Die Studie »Fleeing Homophobia« untersucht, wie die EU-Staaten mit den Asylanträgen von LGBTI-Personen verfahren und zeigt auf, dass in der Praxis die internationalen Menschenrechtskonventionen oft nicht eingehalten werden.

So werden LGBTI-Personen abgelehnt, die nicht den stereotypen Vorstellungen der EntscheiderInnen entsprechen. Zudem wird LGBTI-Asylsuchenden oft der Schutz vor Verfolgung mit der Begründung verweigert, sie könnten die Verfolgung im Herkunftsstaat vermeiden, indem sie ihre sexuelle Orientierung bzw. Geschlechtsidentität verbergen.Die Juristin und Co-Autorin Sabine Jansen stellt die Ergebnisse der Studie »Fleeing Homophobia« vor (Vortrag über Asylverfahren mit Bezug zur sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität in Europa, in englischer Sprache mit dt. Übersetzung).

In Kooperation mit Stadtbibliothek Bremen, feministische Gruppe H.u.g.g., Flüchtlingsinitiative Bremen, Hans-Böckler-Stiftung und DGB Jugend Bremen.

Im Rahmen des Begleitprogrammes zur Medieninstallation „Blackbox Abschiebung – Geschichten und Bilder von Leuten, die gerne geblieben wären“ und der Fotoausstellung Innenansichten – Bilder aus der Abschiebehaft, die beide vom 12.06. bis 10.07.2012 in der Stadtbibliothek Bremen (Altbauring) zu sehen sind.

Flyer Blackbox Abschiebung als PDF

Die Unerwünschten (Film, BRD 2005, Regie: Sarah Moll)

Mittwoch, 20.06. 2012, 20 Uhr, Mediencoop, Lagerhaus, Schildstr. 12-19, 28203 Bremen

Der Dokumentarfilm begleitet mehrere Flüchtlinge, die abgeschoben werden sollen und bis dahin in den Containern eines Abschiebegefängnisses eingesperrt sind. Sedat kämpft gegen die Depression des Eingesperrtseins an, indem er Lieder und Gedichte für seine Lebensgefährtin schreibt. Kemal ist entschlossen, seine Abschiebung in die Türkei zu verhindern und organisiert einen Protest.
Neben den Interviews mit den Flüchtlingen und mit Aktivist_innen einer
Anti-Abschiebungsgruppe zeichnet der Film prägnante Aussagen derjenigen Beamten auf, die die Abschiebungen umsetzen.

Anschließend Diskussion mit dem Rechtsanwalt Alexander Wagner, Bremen.

In Kooperation mit Stadtbibliothek Bremen, feministische Gruppe H.u.g.g., Flüchtlingsinitiative Bremen, Hans-Böckler-Stiftung und DGB Jugend Bremen.

Im Rahmen des Begleitprogrammes zur Medieninstallation „Blackbox Abschiebung – Geschichten und Bilder von Leuten, die gerne geblieben wären“ und der Fotoausstellung Innenansichten – Bilder aus der Abschiebehaft, die beide vom 12.06. bis 10.07.2012 in der Stadtbibliothek Bremen (Altbauring) zu sehen sind.

Flyer Blackbox Abschiebung als PDF

Blackbox Abschiebung – Geschichten und Bilder von Leuten, die gerne geblieben wären

Dienstag, 12.06.2012, 19.00 Uhr, Stadtbibliothek Bremen, Am Wall 201, 28195 Bremen

Lesung und Diskussion mit Miltiadis Oulios, Köln

zugleich Eröffnung der Medieninstallation
„Blackbox Abschiebung – Geschichten und Bilder von Leuten, die gerne geblieben wären“

Der Journalist Miltiadis Oulios entwickelt eine Theorie der Abschiebung und geht der Frage nach, unter welchen Umständen sich die Institution »Abschiebung« abschaffen lässt. Was heißt das eigentlich: Abschiebung? Was passiert in der Blackbox Abschiebegefängnis? Und welchen Sinn macht überhaupt Abschiebepolitik in einer Welt der totalen Mobilität?

In Kooperation mit Stadtbibliothek Bremen, feministische Gruppe H.u.g.g., Flüchtlingsinitiative Bremen, Hans-Böckler-Stiftung und DGB Jugend Bremen.

Die Fotoausstellung „Innenansichten – Bilder aus der Abschiebehaft“ ist bis 10. Juli zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek in deren Altbauring zu sehen.

Flyer Blackbox Abschiebung als PDF

Schlapphut-Knarre-Hakenkreuz: Alles in bester Verfassung?

Notwendige Recherchen zum Verhältnis zwischen Nazis und bürgerlichem Staat

1. Juni 2012, 20 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

…einen bezaubernden, immer wiederkehrenden Typus
eines Waschlappen: Demokraten mit Pelerine,
Umhängebart, Schlapphut, Regenschirm und
der jeweils nötigen Überzeugung…
(Kurt Tucholsky)

Der Untersuchungsausschuss ist ein parlamentarischer Ausschuss, der besondere Sachverhalte aufklären soll.
In der bisherigen Geschichte hat sich noch kein Untersuchungsausschuss als „scharfes Schwert“ der Opposition erwiesen oder gar sinnvoll zur Aufklärung von Sachverhalten beigetragen. Deshalb bieten wir einen etwas anderen Untersuchungsausschuss. Den vierten neben den Dreien vom Bund, Thüringen und Sachsen, um Hintergründe und Zusammenhänge der Morde aufzuklären, die von einer sogenannten Terrorzelle mit dem Markenzeichen NSU verübt worden sein sollen. Wir fordern darüber hinaus ein unabhängiges international besetztes Komitee, das allen Verschleierungsbegehren vonseiten staatlicher Einrichtungen und organisierter Nazis Einhalt bietet.
Die Opfer der Morde, die immer mit derselben Tatwaffe, einer tschechischen Pistole des Typs Česká CZ 83, Kaliber 7,65mm begangen worden sein sollen, sind neun Kleinunternehmer mit Migrationshintergrund und eine Polizistin:
Enver Şimşek (9.September 2000, Nürnberg),
Abdurrahim Özüdoğru (13. Juni 2001, Nürnberg),
Süleyman Taşköprü (27.Juni 2001, Hamburg),
Habil Kılıç (29. August 2001, München),
Mehmet Turgut (25. Februar 2004, Rostock),
İsmail Yaşar (9.Juni 2005, Nürnberg),
Theodoros Boulgarides (15. Juni 2005, München),
Mehmet Kubaşık (4. April 2006, Dortmund),
Halit Yozgat (6. April 2006, Kassel),
Michèle Kiesewetter (25. April 2007, Heilbronn).

Seit der Gründung der BRD sind über 200 Menschen Opfer von faschistoiden Täter(inne)n geworden, zum Teil unter (in)direkter Mitwirkung von Mitgliedern staatlicher Institutionen.

Wie der Engel der Geschichte (Walter Benjamin) unternehmen wir eine Rückschau, bei der wir uns nach vorne bewegen wollen.
Wir lassen Revue passieren: z. B. die Fünfziger Jahre, blicken in ein beschauliches Oldenburg mit Pferdekutschen, auf ein gediegenes schwarz-weiß Panorama und zu einem äußerst quirligen Geheimdienst, der unsere Großeltern, Eltern, Tanten und Onkeln vor den bösen Kräften aus dem Osten schützen wollte, den sogenannten Kommunisten oder Bolschewisten und sich dabei der Mitwirkung von Nazis vergewisserte. Wir hören in ein Interview mit einem sich selbst als konservativ verstehenden am Aufbau von Nazistrukturen beteiligten „Agenten“. Wir bleiben in Oldenburg; denn ein Oldenburger informierte seinen Verfassungsschutz über die Gründung einer NSDAP/AO Struktur und fädelte Waffengeschäfte im Wert von Hunderttausenden von DM ein. Aus dem Artland wurde Michael W für den VS geworben und soll durch Informationen mitgeholfen haben, die militante „Nationalistische Front“ staatlicherseits zu verbieten. Da war der dreifach V- Mann Peter W. schon längst untergetaucht. Wir machen auch rüber, über die Mauer und begleiten einen nazistischen Anti-Hitler Agenten bis zum MfS. Eine kleine Schlapphut-Revue eben, mit Dutzenden (z.T. in Vergessenheit geratenen) Geheimdienstlern. Da gibt es keine Pannen, da müssen Menschen sterben – für die Verfassung, heißt es.
Wir erinnern auch an Anschläge von Nazis/Faschisten in Bologna, Hamburg, London, München, Oklahoma und Solingen, die Verstrickung von Politik und Geheimdiensten in faschistischen Terror.
Wir informieren über Nazis.
Wir diskutieren über Handlungsmöglichkeiten und führen ein gewichtiges Gespräch z. B. über die Normannenstraße sowie kommende Aufgaben.
Bei allem Sachverstand werden auch Ironie und Satire ,Tiefen und Höhen der Gesamtproblematik aufzeigen – da kann kein Auge trocken bleiben! Wir lachen uns über Schlapphüte kaputt und wer sich so richtig engagieren möchte, der kommt in Schlapphut und mit Titan-Sonnenbrille. Und nicht vergessen, die im Dunkeln sitzen, sieht mensch nicht.

Premiere in Oldenburg, Alhambra (Hermannstr.) am 25.05. 2012, 20.00 Uhr.

veranstaltet in Kooperation mit Standpunkt Bremen, Flashmob Oldenburg und AK: Stop dem VS-Wahnsinn!

Klaus Bittermann: Steal this Book! Lesung und Film über Abbie Hoffmann

Samstag 2. Juni 2012 / 21 Uhr / Villa Ichon / Goetheplatz 4 / 28203 Bremen

Klaus Bittermann versammelte in „The Crazy Never Die“ biographische Essays über gesellschaftliche Außenseiter aus verschiedenen Bereichen wie Film, Schriftstellerei, Rock-Kritik, Comedy, Musik und Revolution, die großen Einfluss auf die Entwicklung der populären Kultur hatten. Auf ihren jeweiligen Gebieten waren alle Avantgardisten und hatten ihre Anfänge in den gegenkulturellen Bewegungen. In seinem Buch „The Crazy Never Die“ stellt er eine Reihe amerikanischer Rebellen in der Popkultur vor, neben Hunter S. Thompson und Kinky Friedman eben auch Abbie Hoffman. „Dies waren die Jungs, denen die normalen Bürger Amerikas am liebsten den Kopf weggeballert hätten, weil sie alles repräsentierten, was inakzeptabel war, gefährliche Individuen, rückfälliges Gesindel, Feinde der Gesellschaft, Vaterlandslose ohne Familie, Deserteure aus allen Pflichten, d.h. wenn es so etwas gab wie »das andere Amerika«, dann waren sie die Protagonisten.“ (Klaus Bittermann) Am 2. Juni stellt Bittermann Abbie Hoffman vor, den Aktivisten der Anti-Vietnambewegung und Gründer der „Youth International Partie“ (Yippies), der durch spektakuläre Aktionen Aufmerksamkeit erregte und als einer derer gilt, die die Hippiebewegung politisiert haben. So versammelte er bei einer Massendemonstration gegen den Vietnamkrieg mehr als 50.000 Personen vor dem Pentagon und versuchte es mittels Psychokinese schweben zu lassen. 1967 führte er eine Gruppe in das Gebäude des New York Stock Exchange (NYSE) und demonstrierte gegen den Kapitalismus. Die Demonstrierenden warfen von der Galerie aus Hände voller Dollar-Scheine auf Börsenhändler, die sich bemühten, so viele Scheine wie möglich aufzusammeln.

Klaus Bittermann (geb. 1952) lebt als Autor und Verleger in Berlin. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und schreibt u-a. für taz und jungle world. Seit mehr als 30 Jahren betreibt er den Verlag Edition Tiamat in Berlin.

Die Veranstaltung wird organisiert von der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit ex libris.

Die Stadt als Fabrik

Samstag, 14. Juli 2012, 19 Uhr, Nicolaus-H.-Schilling Straße (Haus 43), 28779 Bremen-Blumenthal (Werkstor: Landrat-Christians-Str. 95)
Der Veranstaltungsraum ist vor Ort ausgeschildert.

Vortrag und Diskussion mit Anne Querrien und Niels Boeing

Der strukturelle Wandel mit seiner Tendenz zu Dienstleistungen und Hochtechnologien hat in den westlichen Ländern die Deindustrialisierung gefördert. Die industrielle Produktion ist in Schwellenländer ausgelagert worden. Dank neuer, kleinteiligerer computergesteuerter Fertigungsverfahren könnte ein Teil der Produktion in die Städte zurückkehren und auch diejenigen zu Produzenten machen, die bislang Konsumenten sind. Im Bereich der kulturellen und symbolischen Produktion vollzieht sich dieser Wandel bereits. Kreativarbeiter und „urbane Pioniere“ haben sich Teile der Städte als ihre Fabrik angeeignet. Streetart, Subkulturen und Designerläden verschaffen den Protagonisten ein Einkommen und machen Stadtteile attraktiv. Was kann getan werden, um diesen veränderten Ansprüchen an den Stadtraum gerecht zu werden? Lassen sich Formen der kreativen Raumproduktion in die Peripherie übertragen? Und steckt hinter der Forderung nach dem Recht auf Stadt auch der Anspruch auf Arbeitsraum?

Anne Querrien (*1945) ist Stadtsoziologin, ihr Forschungsinteresse gilt dem öffentlichen Raum als einem Ort der Begegnung und der Vielfalt. In den vergangenen Jahren war sie in Projekten in aufgelassenen Bahnhofsgeländen in benachteiligten Vierteln von Paris beteiligt, in deren Rahmen die Bevölkerung vor Ort unterstützt wurde, an Gartenprojekten sowie an öffentlichen Treffen mit Künstler_innen aus Frankreich und anderen europäischen Ländern teilzunehmen.

Niels Boeing, (*1967) ist Mitglied des Fab Lab St. Pauli und aktiv im Hamburger Netzwerk Recht auf Stadt. Er arbeitet als Journalist u. a. für Die Zeit, Freitag und Technology Review. 2011 ist von ihm im Nautilus Verlag das Buch „Alles auf Null – Gebrauchsanweisung für die Wirklichkeit“ erschienen.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit ZZZ – ZwischenZeitZentrale Bremen. Die ZZZ ist ein Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des BMVBS/BBSR in Kooperation mit dem Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und der Senatorin für Finanzen, umgesetzt vom AAA Autonomes Architektur Atelier GbR in Kooperation mit Sarah Oßwald und Michael Ziehl.

Selbstsorge im Echtleben

Freitag, 15. Juni 2012, 19 Uhr, Nicolaus-H.-Schilling Straße (Haus 43), 28779 Bremen-Blumenthal (Werkstor: Landrat-Christians-Str. 95)
Der Veranstaltungsraum ist vor Ort ausgeschildert.

Lesung, Vortrag und Diskussion mit Katja Kullmann und Sabine Flick

Am Abend der Eröffnung des Palasts der Produktion blicken Katja Kullmann und Sabine Flick hinter die Kulissen des Traums vom selbstbestimmten Arbeiten. Es geht um Wertschätzung, Prekarität, Selbstoptimierung, Selbstzweifel und dem Streben nach Authentizität, eben dem ganz normalen Arbeitsalltag einer bestimmten gesellschaftlichen Schicht einer Altersgruppe. Was ist mit Geld, Macht, Politik – all den Dingen, die sich außerhalb des strauchelnden Selbst abspielen? Erschöpfungserkrankungen werden in den Zusammenhang mit den veränderten Arbeitsverhältnissen gestellt und die Idee der Selbstsorge fokussiert. Ist Selbstsorge ein Synonym für Selbstverwirklichung? Und welche Rolle spielen Freundschaften für die Selbstsorge?

Katja Kullmann (*1970) lebt in Hamburg. Sie studierte Politologie, Soziologie und Amerikanistik. Als Redakteurin, Ressort-Leiterin, Blattmacherin, Reporterin, freie Autorin und Textchefin und Kellnerin erhielt sie bereits unterschiedlichste Einblicke in die Neue Welt der Arbeit, woraus sie für Ihre Publikationen schöpft. 2011 erschien ihr zweites Sachbuch „Echtleben„.

Dr. des. Sabine Flick (*1978) wohnt in Frankfurt/Main. Die promovierte Soziologin arbeitet am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der FH Frankfurt. Sie erforscht den Zusammenhang von psychischen Krisen und Arbeitsverhältnissen. Der Titel ihrer Dissertation lautet Leben durcharbeiten. Selbstsorge als Perspektive der Arbeitsforschung.

Artikel im Weserkurier vom 19. April 2012 zum „Palast der Produktion (mehr).

Eine Veranstaltung in Kooperation mit ZZZ – ZwischenZeitZentrale Bremen. Die ZZZ ist ein Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des BMVBS/BBSR in Kooperation mit dem Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und der Senatorin für Finanzen; umgesetzt vom AAA Autonomes Architektur Atelier GbR in Kooperation mit Sarah Oßwald und Michael Ziehl.

Keine Zukunft ohne Solidarität – Junge AktivistInnen aus Südeuropa berichten

Mittwoch 9. Mai 2012, Bremen, 19.00 Uhr, DGB Haus, Kleiner Saal, Bahnhofsplatz

Die Zeichen stehen auf Sturm. Der totgesagte Neoliberalismus feiert im Süden Europas ein politisches Comeback. Im Namen der europäischen Stabilität werden Länder wie Griechenland, Spanien und Italien auf Kosten der Bevölkerung kaputt gespart. Dabei spielt Deutschland als stärkste Macht in der EU neben Frankreich eine führende Rolle in der Durchsetzung dieses Angriffs auf die Lebensqualität und die sozialen Rechte der Betroffenen.
Insbesondere junge ArbeiterInnen und Angestellte haben kaum noch eine Chancen auf berufliche und finanzielle Perspektiven. So sind in Griechenland und Spanien die Hälfte und in Italien 30% aller unter 25-jährigen arbeitslos. Eine an die deutsche Agenda 2010 angelehnte „europäische Agenda 2020“ soll hier durchgesetzt werden, ArbeiterInnenrechte eingedämmt und der Widerstandswille gebrochen werden. Doch in den Ländern findet ein vielfältiger Widerstand statt. Diesen Kämpfen, den dort gemachten Erfahrungen und den sich daraus ergebenden Perspektiven und Konflikten wollen wir ein Forum bieten und die Möglichkeiten von gelebter Solidarität ausloten. Deshalb haben wir AktivistInnen aus verschiedenen sozialen Kämpfen nach Deutschland eingeladen. Sie erzählen von dem Alltag unter neoliberalem Belagerungszustand, den Protesten auf den Plätzen der Städte, Generalstreiks, Protesten von Studierenden und jungen AktivistInnen, der Verhinderung von Wohnungsräumungen und der Mobilisierung zu den europäischen Aktionstagen in Frankfurt vom 16.-19. Mai.

Mit
Haris Triandafilidou (Jugend von SYNASPISMOS aus Athen, Griechenland )
Shendi Vali (Studentische Aktivistin aus dem linken Netzwerk Unicommon aus Rom, Italien)
Daniel Nieto Bravo (Teil der Bewegung der „Indignados“, antikapitalistischer Aktivist und Gewerkschaftler aus Sevilla, Spanien)

Eine Veranstaltung im Rahmen einer Rundreise, organisiert von der RLS und der Interventionistischen Linken (mehr)

100 Jahre Adolf Hitler (Film von C. Schlingensief)

20.April um 17:30 Uhr, MS Stubnitz (Das Schiff liegt auf Höhe der Stephanibrücke), An der Schlachte, Bremen

Am 20. April hat Adolf Hitler Geburtstag. An diesem Tag zeigen wir den Film „100 Jahre Adolf Hitler“ von Christoph Schlingensief. Wir finden: kein Tag eignet sich besser zur Dekonstruktion der Nazi-Ikonographie. Der Film ist eine Darstellung der „letzten Stunde im Führerbunker“. In großen Teilen inprovisiert, zersetzt diese Auseinandersetzung mit „dem“ „Bösen“ dessen oft als „perfide Logik“ bezeichnete, vorgetäuschte Sinnhaftigkeit – wie kein Film es könnte, der sich an konventioneller Ästhetik orientiert. Das Tabu das auch heilig spricht wird gebrochen. Hitler wird zur Benutzung hingeworfen: damit er sich abnutzt.
Im Anschluß an den Film wird es eine moderierte Diskussion geben.

Diese Veranstaltung ist eine Kooperation der Rosa Luxemburg Initiative Stiftung mit dem Tatendrang e.V..

Maybe you should… talk about resistance!

Von der ökonomischen zur politischen Krise?! Autoritäres Krisenmanagement und langfristige Entdemokratisierung der EU

Samstag, 21.4.12 um 19.30 Uhr im Infoladen, St Pauli-Str. 10/11, 28203 Bremen

mit Bernard Schmid (Paris)

Seit fünf Jahren schon schwelt eine Weltwirtschaftskrise in verschiedensten Ausformungen, von der Immobilien- und Versicherungs-, zur Banken- und heute aktuellen Staatsschuldenkrise. Gerade die letzte Ausformung ist Motor für eine rapide Veränderung der politischen Rahmenbedingungen in der EU. in den letzten Monaten hat sich die politische Machtkonstellation soweit radikalisiert, dass die deutsche und französische Regierung mittlerweile in der Position sind, den höchst verschuldeten Ländern Haushaltspläne und Sparkommissare zu verordnen. Der politische und ökonomische Druck befördert dort
technokratische Übergangsregierungen an die Macht, welche allein dem Schuldendienst und der Sanierung des Staatshaushaltes verpflichtet sind.
Diese Entwicklungen laufen natürlich nicht bruchlos ab. Der Widerstand der Straße, die Behäbigkeit der Staatsapparate selbst und die sich weiter verschärfende Wirtschaftskrise, zwingen die Entscheidungsträger zu immer weiteren Stolperschritten Richtung unbekannter/unmöglicher Krisenlösung.
Wir wollen in der Veranstaltung diskutieren, welche demokratischen Errungenschaften dabei über Bord geschmissen werden, wie sich die politische Macht neu verteilt und organisiert, was wir wo dagegen tun können und überhaupt,wo das alles enden soll!

Wir laden alle Interessierten herzlich ein, zusammen mit unserem Gast, Bernard Schmid aus Paris, über die neuesten Entwicklungen der europäischen Krise zu diskutieren und herauszufinden, wie Widerstand gegen autoritäre Krisenlösungen jedweder Art hier und auf europäischer Ebene aussehen kann.

Bernard Schmid ist Jurist und Aktivist der antirassistischen Initiative MRAP (www.mrap.fr) in Paris. Als Journalist, u.a. für Jungle World und analyse und kritik, beschäftigt er sich u.a. mit Themen der EU-Migrationspolitik und der Transformation in Nordafrika.

In Kooperation mit Avanti – Projekt undogmatische Linke

Das Leben als Unternehmung

Donnerstag, 31. Mai 2012, 19:00 Uhr, Nicolaus-H.-Schilling Straße (Haus 43), 28779 Bremen-Blumenthal
Der Veranstaltungsraum ist vor Ort ausgeschildert.

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Bröckling und Arndt Neumann
Hier gibt es einen Bericht und einen Audio-Mitschnitt
Im Rahmen von Produktpalette. Vortrags- und Diskussionsreihe über den Wandel der Arbeitswelt im Rahmen des Palastes der Produktion (www.palast-der-produktion.de) auf dem Gelände der ehemaligen Bremer Wollkämmerei (BWK).

Selbstbestimmung und kollektives Arbeiten galt in den 1970er Jahren als Gegenentwurf zur Unterordnung in Fabriken und Büros. Doch der Arbeitsmarkt von heute verlangt uns gerade diese Qualitäten ab. In allen Lebenslagen sollen wir kreativ, flexibel und eigenverantwortlich handeln. Permanent werden wir angehalten uns als „unternehmerisches Selbst“ zu begreifen. Welche gesellschaftlichen Probleme daraus resultieren und inwiefern es unser Leben verändert, steht im Fokus dieses Abends.

Prof. Dr. Ulrich Bröckling (*1959) ist Soziologe und lehrt(e) u.a. an der Universität Freiburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Sozial- und Selbsttechnologien; Gouvernementalität und Kultursoziologie. Er veröffentlichte unter anderem das Buch „Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform.

Arndt Neumann (*1978) arbeitet als Historiker und Autor in Hamburg und setzt sich mit dem Wandel der Arbeitswelt seit 1970 auseinander. Des Weiteren beschäftigt er sich als Aktivist bei Euromayday Hamburg mit prekären Arbeits- und Lebensbedingungen. Er veröffentlichte unter anderem das Buch Kleine Geile Firmen. Alternativprojekte zwischen Revolte und Management.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit ZZZ – ZwischenZeitZentrale Bremen. Die ZZZ ist ein Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des BMVBS/BBSR in Kooperation mit dem Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und der Senatorin für Finanzen
umgesetzt vom AAA Autonomes Architektur Atelier GbR in Kooperation mit Sarah Oßwald und Michael Ziehl. Weitere Partner der ZZZ sind die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH und die Immobilien Bremen AöR.

Vorwärts immer, rückwärts nimmer?

Dienstag, 1. Mai 2012, 17:00 Uhr, Nicolaus-H.-Schilling Straße (Haus 43), 28779 Bremen-Blumenthal
Der Veranstaltungsraum ist vor Ort ausgeschildert.

Vortrag und Diskussion mit Wolfgang Hien und Peter Birke.

Im Rahmen von Produktpalette. Vortrags- und Diskussionsreihe über den Wandel der Arbeitswelt im Rahmen des Palastes der Produktion (www.palast-der-produktion.de) auf dem Gelände der ehemaligen Bremer Wollkämmerei (BWK).

Werksschließungen wie bei der Bremer Vulkan 1997 und der BWK 2009 markieren einen von vielen Schritten hin zu einer veränderten Arbeits- und Lebenswelt. Viele sprechen von einem radikalen Wandel. Während die „Industriegesellschaft“ durch eine Entfremdung und Zergliederung der alltäglichen Arbeit gekennzeichnet gewesen sei, zeichne sich die „Wissensgesellschaft“ durch mehr Autonomie und Freiheit aus. Aber was hat sich wirklich so viel verändert? Welche neuen Belastungen prägen heute den Arbeitsprozess, mit welchen Folgen für die Gesundheit der Arbeitenden? Wie „autonom“ ist die Arbeit geworden, und finden wir das eigentlich gut? Und, falls eher nicht: Wie haben sich die Formen verändert, in denen die Arbeitenden gegen die Zumutungen des Arbeitsprozesses rebellieren?

Wolfgang Hien (*1949) ist Arbeits- und Gesundheitswissenschaftler und arbeitet unter anderem an der Universität Bremen. Forschungsprojekte unter anderem zur Geschichte des Arbeiter_innen-Schutzes von 1880 bis heute und zur Lebenssituation älterer ehemaliger Arbeiter des Bremer Vulkan. (Link zu einer Rezension des Buches von 2007)

Peter Birke (*1965) ist Historiker und arbeitet unter anderem an der Universität Hamburg. Er befasst sich mit sozialen Bewegungen und Arbeitskämpfen. Er ist koordinierender Ko-Redakteur von Sozial.Geschichte Online.

Artikel im Weserkurier vom 19. April zum „Palast der Produktion (mehr).

Eine Veranstaltung in Kooperation mit ZZZ – ZwischenZeitZentrale Bremen. Die ZZZ ist ein Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des BMVBS/BBSR in Kooperation mit dem Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und der Senatorin für Finanzen
umgesetzt vom AAA Autonomes Architektur Atelier GbR in Kooperation mit Sarah Oßwald und Michael Ziehl. Weitere Partner der ZZZ sind die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH und die Immobilien Bremen AöR.

Palastbesichtigung – in den hohen Hallen der Produktion – Urbaner Spaziergang

Dienstag, 1. Mai 2012, 15:00 Uhr, Treffpunkt am Werkstor: Landrat-Christians-Str. 95, 28779 Bremen-Blumenthal
Führung // mit dem Autonomen Architektur Atelier (AAA)

Im Rahmen von Produktpalette. Vortrags- und Diskussionsreihe über den Wandel der Arbeitswelt im Rahmen des Palastes der Produktion (www.palast-der-produktion.de) auf dem Gelände der ehemaligen Bremer Wollkämmerei (BWK).

Der gesellschaftliche Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft verändert unsere Arbeitswelt grundlegend. Wissen und Qualifikationen werden zu den wichtigsten Ressourcen. Normalarbeitsverhältnisse mit geregelten Arbeitszeiten und vordefinierten Arbeitsinhalten nehmen ab. Gefragt sind stattdessen zeitliche und räumliche Flexibilität. Die Grenzen zwischen Freizeit und Arbeit lösen sich auf. Individuelle Arbeitsgestaltung gewinnt ebenso an Bedeutung wie Kreativität und Selbständigkeit. Neben dem Angestelltendasein und der klassischen Selbständigkeit treten vermehrt Formen der Freiberuflichkeit und neuen Selbständigkeit auf. Netzwerkorientierte und projektförmige Modelle der Arbeitsorganisation nehmen zu. Das männliche Alleinernährermodell hat schon lange ausgedient. Familien organisieren sich zunehmend individuell in Abhängigkeit ihrer Arbeitsverhältnisse.
Die Reihe Produktpalette reflektiert die tiefgreifenden Veränderungen der Arbeitswelt und ihre gesellschaftlichen und individuellen Auswirkungen an einem brachgefallenen Ort der Industriegesellschaft anhand von Vorträgen ausgewählter Expert_innen und offener Diskussionsrunden mit dem Publikum.
Ähnlich einem Palast bilden die Fabriken und Hallen der BWK den baulichen Kern Blumenthals. Tausende von Arbeiter_innen gingen tagtäglich durch die Werkstore zu ihren Arbeitsstätten und konnten diesen Palast – zumindest auf Zeit – von Innen erleben. Später, mit dem schleichenden Niedergang der Produktion, verlor das Gelände an Leben und an Glanz. Der Zugang war immer weniger Blumenthaler_innen möglich und das Areal wurde zu einer Barriere zwischen Stadt und Fluss. Mit dem Urbanen Spaziergang „Palastbesichtigung – in den hohen Hallen der Produktion“ führt das AAA über das Außengelände der BWK und durch das Gebäude der früheren Sortierung, dass ab Mitte Juni 2012 als Palast der Produktion (www.palast-der-produktion.de) zwischengenutzt werden soll.

ab 17:00 Uhr: Vortrag und Diskussion mit Wolfgang Hien und Peter Birke.

Artikel im Weserkurier vom 19. April 2012 zum „Palast der Produktion (mehr).

Eine Veranstaltung in Kooperation mit ZZZ – ZwischenZeitZentrale Bremen. Die ZZZ ist ein Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des BMVBS/BBSR in Kooperation mit dem Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und der Senatorin für Finanzen
umgesetzt vom AAA Autonomes Architektur Atelier GbR in Kooperation mit Sarah Oßwald und Michael Ziehl. Weitere Partner der ZZZ sind die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH und die Immobilien Bremen AöR.

Für Ernährungssouveränität – gegen neo-kolonialen Landraub. Von Deutscher Bank, globalem Widerstand und solidarischer Landwirtschaft

Donnerstag, 5. April, 19.30 Uhr Mediencoop/Etage 3, Lagerhaus, Schildstr. 12-19, 28203 Bremen

mit Thomas Fritz (Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika, Autor mehrerer Studien zu Landgrabbing und Deutsche Bank) und einem Vertreter vom Netzwerk Solidarische Landwirtschaft

Landgrabbing ist in aller Munde – und das zu Recht: Denn der seit 2007 explosionsartig angewachsene Ausverkauf fruchtbarer (Acker-)Böden an Banken, Investmentfonds und Konzerne gleicht mittlerweile einer riesigen Enteignungswelle, die im Süden des Globus für mehrere Hundert Millionen Kleinbauern und -bäuerinnen, FischerInnen und ViehhirtInnen den Verlust ihrer Existenzgrundlagen bedeuten könnte. Einer der ganz großen Akteure im globalen Landgrabbing-Geschäft ist die Deutsche Bank- mit (anteiligem) Landbesitz vor allem in Lateinamerika und Asien. Hinzu kommt, dass die Deutsche Bank mit Investitionen von knapp 5 Milliarden US-Dollar die Nummer 1 unter den Nahrungsmittelspekulanten auf den Weltfinanzmärkten ist. Das Geldhaus hat somit ganz wesentlich zur Explosion der Lebensmittelpreise in den letzten Jahren beigetragen – vor allem, nachdem zahlreiche Finanzmarkt-Akteure im Zuge der Finanzkrise nach neuen Möglichkeiten gesucht haben, ihr Geld gewinnbringend anzulegen.

Widerstandsbewegungen im globalen Süden setzen dem neo-kolonialen Landgrabbing das Konzept der Ernährungssouveränität entgegen. Netzwerke einer solidarischen Landwirtschaft hierzulande unterstützen die Forderung nach einem Ernährungssystem, in dessen Zentrum nicht Konzerninteressen, sondern der ungehinderte Zugang zu Land, Wasser und Saatgut für kleinbäuerliche ProduzentInnen steht. Auch auf hiesige Verhältnisse bezogen geht es um die Verteidigung kleinbäuerlicher und somit klimaschonender Landwirtschaft (bzw. die Umstellung darauf) sowie die Dezentralisierung der Lebensmittelversorgung mit kurzen Versorgungsketten zwischen Produktion und Verbrauch.

Organisiert in Kooperation mit dem transnationalen Netzwerk Afrique-Europe-Interact.

Weitere Infos zum Thema Landgrabbing auf www.afrique-europe-interact.net und www.viacampesina.org

Zweifel gehören dazu?! Teil II Schwierigkeiten und Fragen innerhalb selbstorganisierter antisexistischer Unterstützungspraxen

Samstag, 17.3. 2012, 18.30 Uhr, Kulturzentrum Paradox, Bernhardstraße 10-12, 28203 Bremen

Findet in einem sozialen Zusammenhang ein sexualisierter Übergriff statt, so entstehen dadurch besondere Anforderungen an das Umfeld der betroffenen und der als übergriffig empfundenen Person. Insbesondere dann, wenn zu beiden Personen enge Beziehungen bestehen, geraten die Unterstützer_innen in (innere) Konflikte. Es drängen sich Fragen auf wie zum Beispiel:
Wie kann ich als Unterstützer_in damit umgehen, wenn die Forderungen der betroffenen Person meine Kapazitäten übersteigen oder sich Zweifel in mir regen?
Welchen Umgang wählen, wenn sich der_die Täter_in nicht an die Forderungen der betroffenen Person hält beziehungsweise erklärt sie seien unangemessen ?…

In feministischen/antisexistischen Kontexten wurden in den letzten 40 Jahren Konzepte zum Umgang mit sexualisierter Gewalt entwickelt, in denen Schlagworte wie „Parteilichkeit“, „Definitionsmacht“/„-recht“, und „betroffenenkontrollierter Ansatz“ eine Rolle spielen. Diese Konzepte werden ständig weiterentwickelt, beeinflusst durch gesellschaftliche Entwicklungen, praktische Erfahrungen und Kämpfe von sozialen Bewegungen. So wiesen schwarze Feminist_innen in den 80er Jahren darauf hin, dass Herrschaftsverhältnisse miteinander verwoben sind (zum Beispiel Rassismus und Sexismus) und forderten eine Hinterfragung des bis dahin dominanten Verständnisses der Kategorie Frau.
Durch Input von Menschen aus unterschiedlichen Praxisfeldern (soziales/politisches Umfeld / AntiRaCamps / Täterarbeitsgruppe / Beratungsstelle/Telefondienst) gibt es die Möglichkeit ohne konkreten Handlungsdruck unterschiedliche Grundsätze und Konzepte von Unterstützungspraxis kennen zu lernen, Fragen zu stellen und zu diskutieren.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Antisexistisches Bündnis und Feministisches Referat Universität Bremen.

Zielgruppe:
Die Veranstaltung ist offen für alle, die sich für das Thema Unterstützungspraxen interessieren, entweder, weil sie selbst in ihrem sozialen Umfeld (Freundeskreis, politischer Zusammenhang, Szene…) von einem Übergriff und dessen Folgen mitbekommen haben, oder weil sie aus präventivem Interesse Fragen zu dem Thema haben.
Rahmen:
Der Rahmen einer Diskussion mit Menschen aus unterschiedlichen Praxisfeldern soll die Möglichkeiten bieten, ohne konkreten Handlungsdruck unterschiedliche Grundsätze und Konzepte von Unterstützungspraxis kennen zu lernen und zu diskutieren. Hierbei ist uns besonders eine offene und respektvolle Gesprächsatmosphäre wichtig, in der auch konfliktreiche Fragen angesprochen werden können, beziehungsweise werden diese auch in der Vorbereitung mitberücksichtigt. Fallbeispiele können sensibel, ohne Details und anonymisiert dargestellt werden.

Satirische Lesung: Über 20 Jahre großes Deutschland

Mittwoch, 30. Mai 2012 / 20 Uhr / KIOTO / Lagerhaus / Schildstr. 12-19 / 28203 Bremen

Mit Thomas Ebermann und Rainer Trampert (Hamburg)

Über 20 Jahre großes Deutschland: Fast genauso lange sind Rainer Trampert und Thomas Ebermann nun schon mit ihrer satirischen Lesung auf der Bühne. Die beiden werden eine Auswahl ihrer Stücke zum Thema „Über 20 Jahre deutsche Einheit“ präsentieren. Ein Rückblick voller Überraschungen, bei dem es um eine deutsche Stadt im Schwarzwald, deutsche Flaggenparaden auf Fußballfesten, die Leitkultur am Beispiel einer Wagner-Oper, die Ehrung eines berühmten Fußballspielers, saubere Häuserwände, die Rückkehr der Hirnforschung zur Schädelmessung, neue Elite-Unis, eine Nachbetrachtung zum deutschen Herbst, deutsche Märchen, einen deutschen Troubadour oder um etwas anderes aus dem reichhaltigen Programm gehen wird.
Der Presse zufolge „haben Trampert und Ebermann brillanten, an Marx geschulten Humor“, bei dem auch noch „vor jeder Pointe eine ernsthafte Analyse steht“ (taz). Mancherorts hatten sie „einem Teil des Publikums derart zugesetzt, dass ihnen schon zur Pause der Kopf rauchte“ (Mopo). „Was das Duo präsentiert, hat den Charakter einer dialogischen Lesung, bei der die Sätze und Satzteile ineinander greifen – eine wirkungsvolle und unbestechliche Montagetechnik.“ Nur „die Frage, wie Deutschland den Sprung in die Zukunft schafft, blieb eher offen“, kritisierte die Rheinische Post. Das ist wieder zu befürchten, weil Trampert und Ebermann den Vorsatz pflegen, dem Zeitgeist die Arglosigkeit zu nehmen, ohne sich das Denken durch politischen Pragmatismus verkleistern zu lassen.

Eintritt 8,- // Ermäßigt 5,-

Systemfehler Verfassungsschutz. Inlandsgeheimdienst abschaffen?

Mittwoch, 14.03.2012, 19 Uhr, Hotel Zur Eiche, Steinbecker Straße 111, 21244 Buchholz/Nordheide

Mit Friedrich Burschel, freier Journalist und Referent der RLS mit Schwerpunkt Neonazismus und Ideologien der Ungleichwertigkeit

Während nicht zum ersten Mal im Zusammenhang mit dem „NSU“-Skandal die Systemfehler des Dienstes offenbar werden und von einer alarmierenden Verstrickung (ob über Geldzahlungen, V-Leute, logistische Unterstützung und Deckung) des Bundesamtes und der 16 Landesämter für Verfassungsschutz in die Nazi-Szene ausgegangen werden kann, drängt der selbe Dienst mit Bildungsmaterial, „Demokratielotsen“, „wissenschaftlicher“ Begleitliteratur und Präventions- sowie Informationsangeboten in die Öffentlichkeit, an die Schulen und in die Politische Bildung, die bisher eher eine Domäne freier Träger war. Auch hier geht es ihm darum, die Deutungs- und Definitionshoheit über das gesellschaftliche Leben und zulässige Formen der Kritik an sich zu ziehen, zu sichern und mit wirksamen repressiven Methoden durchzusetzen (mehr)

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen

Popmusik und Pillenknick. Die 1960er und 1970er Jahre auf dem Lande

Gemeinsamer Besuch der Sonderausstellung im Freilichtmuseum Cloppenburg, mit Bernd Hüttner, Regionalmitarbeiter der RLS

Samstag, 12. Mai 2012, 12.15 Uhr, Freilichtmuseum, Bether Str. 6, 49661 Cloppenburg

– fällt leider ausfällt leider ausfällt leider aus

Mit der noch bis bis 30. September 2012 geöffneten Ausstellung betritt das Museumsdorf Cloppenburg agrarhistorisches Neuland: Popmusik und Pillenknick, Mode und Medien, Mobilität und politische Bewegungen, Kunst und Bildung – in den Ereignissen der 1960er und 70er Jahre verbinden und überschneiden sich diese Themen auf vielfältige Weise. Objekte und Lebensläufe einzelner Personen symbolisieren wie in kaum einer anderen Zeit die zahlreichen Umbrüche und Aufbrüche jener Jahre, sind Spiegelbild der Träume und Widersprüche dieser Zeit. Erinnerung steht daher bei allen Dingen im Vordergrund, jene der Zeitzeugen und auch die der Besucher, die eingeladen sind, mit ihren Beiträgen den Horizont der Ausstellung zu ergänzen und zu erweitern. So ist diese Ausstellung für viele Besucher_innen nicht frei von Nostalgie. Sie reflektiert aber, welche Folgen die politische und kulturellen Umbrüche der 1968er Jahre auf dem Lande hatten. Schwerpunkte sind dabei Jugend, Konsum und der Siegeszug der Medien.

mehr Informationen zur Ausstellung.

Der Begleitband zur Ausstellung: Popmusik und Pillenknick (248 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen (ISBN 978-3-89946-168-8, 13 Euro)

Bei Anmeldung unter huettner@rosalux.de erfolgen weitere Details.

Dry Shit. Versuche der Entmaterialisierung des Kunstobjekts

Montag, 26. März 2012, 20 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Vortrag und Diskussion mit Till Gathmann

Einem bekannten Verdikt Adornos zufolge ist »alle Kultur nach Auschwitz, samt ihrer dringlichen Kritik daran (.) Müll«. Verbunden mit der Erfahrung des »Zivilisationsbruchs« ist der Zweifel an der Gültigkeit des autonomen Kunstwerks. Auf welche Weise aber machte Kunst nach 1945 tatsächlich weiter? Und wie verhielt sie sich im Sog des boomenden amerikanischen Kunstmarktes der fünfziger und sechziger? Der Vortrag soll die Warenförmigkeit des Kunstwerkes in spätbürgerlichen Zeiten der »Produktion des Reichtums als Zerstörung des Gebrauchswerts« (Wolfgang Pohrt) in den Blick nehmen und analysieren, wie künstlerische Strategien der Minimal Art und der Konzeptkunst einen neuen Werkbegriff entwickelten, der – zwischen Selbstekel und Überlegenheitsphantasie – für die sogenannte zeitgenössische Kunst bis heute bestimmend ist. Die »Beherrschung der Objektbeziehungen« (Bela Grunberger), als Kennzeichen aller institutionskritischen Kunst, ist Reaktion auf und Vollzug der gesellschaftlichen Krise des Werkbegriffs.

Till Gathmannn studierte Typografie und Buchgestaltung an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und arbeitet seit 2008 kollaborativ mit KünstlerInnen an Büchern und anderen Dingen im Kunstkontext. Er promoviert seit 2011 am Center for Art/Knowledge Research der Akademie der Bildenden Künste Wien über eine Rekonstruktion des Verschwindens der Zeichnung.
Eine Veranstaltung mit der Redaktion „extrablatt“.

Lesung mit Enno Stahl: Aus dessen neuem Roman: Winkler, Werber

27. April 2012, 21 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Jo Winkler ist Werbetexter und kein sehr netter Mensch. Er ist zynisch, frauenverachtend und überheblich. Dabei ignoriert er seine körperliche und moralische Verfassung, denn sie passt so gar nicht in das Selbstbild des Senior Texters der Kölner Werbeagentur Goldreklamen. Das gelingt ihm bis zum diesjährigen, mehrtägigen Betriebsausflug auch ganz gut, bei dem sein Chef alles auffahren lässt, was seiner Meinung nach am Rhein dazugehört: Dampferfahrt, Kegeln in Bad Neuenahr und ein abschließender Kasinobesuch. Doch nicht nur Winkler muss sich hier der Wahrheit stellen… »Winkler, Werber« zeichnet die innerliche Verfassung derer nach, die für die ökonomische Katastrophe verantwortlich sind und nun selbst von ihr verschlungen werden. In den inneren Monologen Winklers geht Enno Stahl auf die Suche nach den seelischen Abgründen ihrer Verursacher und zeichnet so ein Psychogramm der Krise. Das Tempo des Romans passt sich dabei stets dem Erregungsgrad Winklers an. Enno Stahl bedient sich eines »Pulsationsstils«, der den Monolog Winklers beschleunigt und verlangsamt, so lange, bis sich das Verdrängte nicht mehr leugnen lässt.
„Winkler, Werber“ ist im Verbrecher Verlag erschienen.

Enno Stahl, geboren 1962, Studium der Germanistik, Philosophie und Italianistik (1997 Dr. phil.), lebt in Neuss. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitungen und Rundfunk und in Anthologien. Herausgeber von Popliteraturgeschichte(n)« (2007) und »Karl Otten Lesebuch« (2007). 2009 erschien sein Band »Heimat und Weltall: 2 Prosazyklen«. Enno Stahl hat im Verbrecher Verlag die Romane »2PAC AMARU HECTOR« (2004) und »Diese Seelen« (2008) veröffentlicht. Im Januar 2012 erscheint sein Essay »Für die Katz und wider die Maus. Pohlands Film nach Grass«.

In Kooperation mit ex libris.

Ayers: Flüchtige Tage. Erinnerungen aus dem Weather Underground

20. April 2012, 21 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Lesung mit Bernd Volker

Die Autobiografie von Obamas »Terrorist friend« Sympathisiert Barack Obama mit Terroristen? Das zumindest unterstellte die Republikanerin Sarah Palin im Wahlkampf 2008. Ihr Vorwurf lautete: Obama hat ­Kontakt zu Bill Ayers, ehemals Mitglied des »Weather Underground«. Wer waren die »Weather«-­Akti­visten? Was hat sie motiviert, eine terroristische Vereinigung zu gründen, die teilweise ähnliche Ziele wie die RAF verfolgte, ohne dabei jedoch Menschen zu töten? Der Weg führt zurück ins Amerika der ausgehenden 1960er-Jahre. Eine junge Generation weigert sich, das gesellschaftliche Erbe ihrer Eltern anzunehmen: Rassendiskriminierung, die Benachtei­ligung der Frauen, die Aufrüstung und die Machtpolitik des Kalten Krieges. Bill Ayers war einer der Polit-Aktivisten, die sich der Friedensbewegung gegen den Vietnamkrieg anschlossen. Was mit Sit-ins und dem Verteilen von Flugblättern begann, führte ihn – parallel zur Eskalation des Krieges in Vietnam – mit dem »Weather Underground« in die Illegalität. In seiner Autobiografie beschreibt Ayers auf eindrucksvolle und fesselnde Weise die Suche nach einem Weg, die Welt zu verändern. Er erzählt vom Leben in einer Zeit des Umbruchs, vom Heranwachsen im amerikanischen Mittelstand der 1950er-Jahre, den ersten Anzeichen der Unzufriedenheit, der Gemeinschaftsarbeit in den Schwarzenvierteln von Cleveland, und vor allem von der allmäh­lichen Radikalisierung des »Weather Underground«, dessen Mitglieder zu den vom FBI meistgesuchten Personen der 1970er-Jahre gehörten. »Ein wilder und schmerzhafter Ritt durch die grausamen Jahre der späten Sechziger. Ein sehr gutes Buch über eine erschreckende Zeit in Amerika.« (Hunter S. Thompson)

mehr Informationen zum Autor Bill Ayers.

Bernd Volkert lebt in Berlin und veröffentlicht regelmäßig in Zeitschriften wie Internationale Politik, Die Welt, konkret, bahamas, Jungle World und testcard. Zudem ist er Verfasser des Buchs ‚Der amerikanische Neokonservatismus. Entstehung – Ideen – Intentionen‘ sowie diverser Buchbeiträge – zum Beispiel in ‚Amerika. Der „War on Terror“ und der Aufstand der Alten Welt‘, herausgegeben von Thomas Uwer, Thomas Osten-Sacken und Andrea Wöldike. Desweiteren arbeitet er auch als Übersetzer, zum Beispiel von ‚Wir sind ein Bild der Zukunft – auf der Straße schreiben wir Geschichte‘, herausgegeben von A.G. Schwarz, Tasos Sagris, Void Network, oder ‚Kampf im Herzen der Bestie – Militanter Widerstand in den USA‘ von Dan Berger. Derzeit arbeitet er an einem Buch zu den Unruhen in England im August 2011 unter dem Titel ‚Wenn wir Toten erwachen‘.

In Kooperation mit ex libris:

Digital self-defence – Oder wie kann eine Praxis der informationellen Selbstbestimmung aussehen?

fällt aus – wird im Herbst nachgeholt

Einführungsworkshop in Computersicherheit – Teilnahme nur mit Anmeldung möglich

Samstag, 31. März 2012 /
Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

Das digitale Zeitalter ermöglicht das Speichern und Verarbeiten von personenbezogenen Daten in unvorstellbaren Mengen in einer ziemlich kurzen Zeit. Dies hat viele Vorteile für die Personen, die Zugang zu den digitalen Medien haben, aber es umfasst auch viele Ungewissheiten und ein größeres Missbrauchs- bzw. Betrugspotential. Die technischen Möglichkeiten sind unüberschaubar geworden, schwer in allen Einzelheiten zu verstehen und sie werden immer komplexer.
Im digitalen Zeitalter ist es notwendig geworden das eigene Verhalten zu überdenken und zu hinterfragen, wenn wir die Kontrolle über unsere privaten Daten aufrecht erhalten wollen. Viele Firmen zum Beispiel generieren ihr Einkommen mit (einigen) Daten ihrer Nutzer_innen (z.B. Suchmaschinen, soziale Netzwerke, Partner_innenbörsen, kostenlose Emailprovider, etc.), ohne dass diese konkret wissen, welche personenbezogenen Daten dafür wie genutzt werden.
Neben dem „einfachen“ Abschöpfen von persönlichen Informationen sind durch eine Verkettung der gewonnenen Informationen Persönlichkeitsprofile möglich geworden, die früher nur unter erheblich größerem Aufwand von Geheimdiensten erstellt werden konnten. Heute allerdings stellen die meisten Nutzer_innen den Großteil ihrer Daten selbst zur Verfügung und werden in den wenigsten Fällen dazu gezwungen, getäuscht oder geschieht dies hinter ihrem Rücken in heimlicher Absicht.
«Digital self defence» will Klarheit schaffen. Klarheit, dass es keine absolute Sicherheit im digitalen Zeitalter gibt. Wie man sich dennoch auf dem eigenen Computer und im Internet gegen unauthorisierten Zugriff auf private Daten oder gegen Repression schützen kann, mit FreundInnen in Kontakt bleibt oder Bilder verschickt ohne das Dritte diese abfangen oder mitlesen können, sollen u.a. Themen des Workshops sein. Für alle Komplexe besteht die Möglichkeit die konkreten Schritte an euren Computern durchzugehen und Fragen loszuwerden.
Zum Einstieg gibt es einen allgemeinem Teil zum Thema Privatssphäre im digitalen Zeitalter. Danach werden wir uns der Thematik „mein Computer – meine Privatsphäre“ nähern und Themen bearbeiten, wie „Wo werden meine persönlichen Daten gespeichert?“, „Was hat die Wahl des Betriebssystem mit meiner Privatsphäre zu tun?“ Darauf folgend steht der Komplex Internet und Anonymisierung im Vordergrund. Im letzten Abschnitt wird die digitale Kommunikation (z.B. Email, Chat) und den dazugehörigen Verschlüsselungsmöglichkeiten im Mittelpunkt unseres Workshops stehen.
Dieser Workshop richtet sich explizit an Personen mit wenig Kenntnissen. Wir wollen eine einfache und verständliche Einführung in die Thematik geben sowie die Möglichkeit euern eigenen Computer gleich sinnvoll zu konfigurieren.

Das Tagesseminar wird organisiert von der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Anmeldung bitte unter zeiler(ÄT)rosa-luxemburg.com