Reparationsschuld – Hypotheken der deutschen Besatzungsherrschaft in Griechenland und Europa

Buchvorstellung und Gespräch mit Karl Heinz Roth
Mittwoch, 22. März 2017, um 19 Uhr in Bremen
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen (Saal 5, erster Stock)

Die Reparationsfrage ist nach wie vor ein brisantes und umstrittenes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte. Während die großen Siegermächte in den ersten Nachkriegsjahren umfangreich entschädigt wurden, gingen die kleineren Länder Europas und zahlreiche Opfergruppen weitgehend leer aus. Zu ihnen gehörte auch Griechenland, das bis auf den heutigen Tag Entschädigungen für die Opfer der Massaker und die Ausplünderung seiner Volkswirtscha einfordert. Einer umfassenden, alle ehemals besetzten Länder und alle Opfergruppen einschließenden Kriegsentschädigung hat sich die deutsche Machtelite bis heute verweigert.

Karl Heinz Roth und Hartmut Rübner analysieren und dokumentieren in ihrem im März 2017 erscheinenden Arbeits- und Dokumentenband „Reparationsschuld“ die Kontexte, die strategischen Optionen und Taktiken des deutschen Vorgehens, die in der Ausklammerung der Reparationsfrage aus dem De-Facto-Friedensvertrag von 1990 („Zwei plus Vier-Vertrag“) kulminierten.

Dr. Karl Heinz (Karlo) Roth, Bremen, ist Mediziner, Historiker und einer der wichtigsten linken Sozialforscher des 20. Jahrhunderts. Er hat intensiv zur Sozialgeschichte des Nationalsozialismus geforscht und publiziert, insbesondere auch zur deutschen Besatzungs-, Vernichtungs- und Kollaborationspolitik in verschiedenen Ländern Europas; Vorstand der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts. Veröffentlichungen u.a.: Karl Heinz Roth/Jan-Peter Abraham: „Reemtsma auf der Krim. Tabakproduktion und Zwangsarbeit unter der deutschen Besatzungsherrschaft 1941–1944“, August 2011 (Edition Nautilus); Karl Heinz Roth/Zissis Papadimitriou: „Die Katastrophe verhindern. Manifest für ein egalitäres Europa“, August 2013 (Edition Nautilus). Siehe auch www.egalitarian-europe.com

Moderation: Norbert Schepers, Politikwissenschaftler, Geschäftsführer der Rosa-Luxemburg-Initiative.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen, der Sympáthia – deutsch-griechische Solidarität, der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts sowie von Attac Bremen.

Das Flugblatt zur Veranstaltung als PDF zum Download: 170322 Flyer VA Reparationsschuld

Titelbild Reparationsschuld

Reparationsschuld – Metropol-Verlag, Berlin

Karl Heinz Roth/Hartmut Rübner:
Reparationsschuld

Hypotheken der deutschen Besatzungsherrschaft in Griechenland und Europa
Metropol Verlag, März 2017, ca. 650 Seiten
ISBN: 978-3-86331-265-7


Karl Heinz Roth über die Ausplünderung Griechenlands durch die Nazis und die Berliner Arroganz gegenüber Reparationsforderungen, im Interview mit Tom Strohschneider vom Frühjahr 2015 (PDF).