Arbeitstitel

Vortrag und Performance mit Harriet Rabe (von Froreich)
Donnerstag, 28. Juni 2018, um 20 Uhr in Bremen
Galerie K‘, Alexanderstraße 9b, 28203 Bremen

## Diese Veranstaltung muss leider auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Die Referentin musste wegen persönlicher Umstände absagen.  ##

Sisyphus-Arbeit: Arbeit, die niemals fertig wird, ungeachtet dessen, wieviel Anstrengung, Kraft oder Mühe investiert wird. Die Tragik und Poetik des Mythos um Sisyphus liegt in der Unproduktivität, der Unerfüllbarkeit und Vergeblichkeit seines Handelns: Sisyphus mag sich im Aufstieg noch so abmühen, sein Fels rollt verlässlich den Berg wieder hinab.

In der Moderne, besonders mit Camus, wird Sisyphus als Sinnbild der conditio humana betrachtet: seine Tätigkeit selbst, das sich einer Aufgabe Unterwerfen, ist sinnstiftend. Dies bedeutet nichts weniger, als Arbeit einen (metaphysischen) Wert beizumessen. Wenn Sisyphus seinen Fels den Berg hinaufrollt, bringt er nicht nur die Ewigkeit performativ hervor, sondern auch sich selbst als Subjekt: “S. war S. nur wenn er den Felsen rührte.” (Ulla Hahn)

Wenn Sinnhaftigkeit in heutiger Arbeit fehlt, kann sie Urteile wie das des Anthropologen David Graeber hervorbringen. Er bezeichnet jene Arbeit als “bullshit jobs”, die so “sinnlos” ist, “dass sogar (sic!) die Person, die sie jeden Tag ausführt, sich selbst nicht überzeugen kann, dass es dafür einen guten Grund gäbe.” Im Englischen heißt das Ausführen “performing” und Leistung “performance”: Arbeit wird performed, doch bringt sie keine Subjekte mehr hervor. Was also wird hervorgebracht?

Der Abend widmet sich dieser Frage, und versteht sich als work-in-progress – Arbeit im Fortschritt.

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Eine gemeinsame Veranstaltung der Galerie K‘ und der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.