Veranstaltung - Archiv


[Livestream] The Drone Wars – Die Drohnenkriege

Die Drohnenkriege: Vom Krieg gegen den Terror zu den Roboterkriegen der Zukunft?
Vortrag und Diskussion mit Norbert Schepers (Bremen)
Dienstag, 19. Mai 2020, um 19 Uhr
Online-Veranstaltung mit Livestream über Facebook. Über diesen Link kann die Veranstaltung auch im Stream angesehen werden, ohne einen eigenen Facebook-Account zu haben. Fragen können über die Chat-Funktion gestellt werden.

Die Drohnenkriege sind Ausdruck einer rasanten Entwicklung: vom „weltweiten Krieg gegen den Terrorismus“ nach 9/11 (die Anschläge von Al-Qaida auf die USA vom 11. September 2001) zur Kriegsführung der Zukunft. Einer Zukunft, die gelegentlich der Science Fiction zu entstammen scheint, in der die Roboter die schmutzigen Kriege der Menschen kämpfen und sich schließlich gegen ihre Schöpfer*innen erheben. Letzteres liegt noch längst nicht im Bereich des Möglichen, Wege zur Erschaffung autonomer Kampfroboter werden allerdings bereits beschritten.

Kampfdrohnen sind zu einem vielbeachteten Phänomen geworden. Ihr kriegerischer Einsatz reicht bis zum Ersten Weltkrieg zurück, bei dem sie als unbemannte Doppeldecker mit tödlicher Bombenfracht (Kettering Bug) zum Einsatz kamen. Ihren Durchbruch erlebten die Drohnen, als nach den Debakeln der Weltmächte in Vietnam und in Afghanistan asymmetrische Konflikte zunahmen und der Fortschritt in der Informationstechnik die Steuerung und Datenauswertung nahezu in Echtzeit ermöglichte. Mit dem ›globalen Krieg gegen den Terrorismus‹ nach 9/11 verlor die Drohnentechnologie endgültig ihr Nischendasein. Der Einsatz ferngesteuerter und unbemannter Fluggeräte veränderte das Gesicht der modernen Kriegsführung. Die rechtlichen und politischen Probleme dieser Form der verdeckten Kriegsführung sind allerdings schwerwiegend, schließlich handelt es sich um außergerichtliche Hinrichtungen auf Verdachtsgrundlage. Ein neues Wettrüsten ist in Gang gesetzt, in dem relativ unabhängig agierende Killerroboter entwickelt werden. Internationale Institutionen und Normen sowie humanitäre Rechtsordnungen erodieren beschleunigt unter dem Druck der automatisierten Kriegsführung.

The Drone Wars Logo

Zum Referenten:
Norbert Schepers, Politikwissenschaftler, Leiter des Bremer Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung sowie Geschäftsführer der Rosa-Luxemburg-Initiative (der Bremer Landesstiftung der RLS). Jahrgang 1968, zwei Söhne. Ihn interessieren unter anderem Zusammenhänge von Technik und Gesellschaft; in den letzten Jahren war er mit einer Vortragsrundreise zum Thema Drohnenkrieg unterwegs, siehe auch norbert.schepers.info.

Eine Kooperation des Kurt-Eisner-Vereins (Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern) und der Rosa-Luxemburg-Initiative (Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen).

[Livestream] Friedensmacht Deutschland?!

Online-Veranstaltung mit Jan van Aken
Mittwoch, 29. April 2020, um 19 Uhr
Die Veranstaltung wird über Facebook-Live übertragen: www.facebook.com/rosalux.sachsen/live  Über den Link kann die Veranstaltung im Stream angesehen werden, ohne einen eigenen Facebook-Account zu haben. Fragen können über die Chat-Funktion gestellt werden.

Mit Jan van Aken (Mitglied im Parteivorstand DIE LINKE, ehemals Biowaffen-Inspektor der Vereinten Nationen, ehemals Mitglied des Bundestages), Moderation: Marko Schmidt (Rechts- und Sozialwissenschaftler).

Deutschland tritt international immer stärker als Militärmacht auf. Als drittgrößter Waffenexporteur der Welt, aber auch in mehr als einem Dutzend Auslandseinsätzen von Afghanistan bis Mali. Die Ausgaben für die Bundeswehr steigen rasant an. Seit Jahren sieht die Bundesregierung außenpolitische Probleme vor allem durch eine militärische Brille und setzt voll auf Aufrüstung – und auf Konfrontation mit Russland. Aktuell findet mit „Defender 2020“ das größte US-Militärmanöver seit Jahrzehnten in Europa statt, 37.000 Soldaten üben den Aufmarsch gegen Russland. Das ist das Gegenteil von Friedenspolitik und eine gefährliche Drohgebärde. Und das ausgerechnet auch noch über den 8. Mai 2020. Mit Jan van Aken wollen wir über Alternativen diskutieren: Wie könnte eine friedlichere Außenpolitik aussehen? Wie könnte Deutschland zu einer zivilen Friedensmacht werden?

Eine Online-Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen.

[Livestream] Zum 150. Geburtstag von Lenin

Lenin neu entdecken – Buchvorstellung mit Michael Brie (Berlin)
Mittwoch, 22. April 2020, um 19 Uhr
Die Veranstaltung wird über Facebook-Live übertragen: www.facebook.com/kurteisner.verein/live/ Über den Link kann die Veranstaltung auch im Stream angesehen werden, ohne einen eigenen Facebook-Account zu haben. Fragen können über die Chat-Funktion gestellt werden.

Sein vollständiger Name ist Wladimir Iljitsch Uljanow. Er wurde am 22. April 1870 in der kleinen abgelegenen Stadt Simbirsk an der Wolga geboren. Das war auf den Tag genau vor 150 Jahren. Was bleibt von dem Revolutionär, dessen Name bis heute weltweit bekannt ist? Er gilt als der Vater des ersten sozialistischen Staates der Welt, als Gründer der bolschewistischen Partei und als Symbolfigur der kommunistischen internationalen Bewegung. «Alle Macht den Räten!»  war die Losung der Oktoberrevolution von 1917. Welche Rolle aber spielen die Arbeiterinnen und Arbeiter in Lenins Sowjetrussland? Vor welchen Herausforderungen stand seine Revolution mitten im Ersten Weltkrieg? Wie gelang es Lenin das sozialistische System aufrecht zu erhalten?

In einem Vortrag zu Lenins 150. Geburtstag geht der Philosoph Michael Brie auf das politische Wirken des großen Revolutionärs ein. Er fokussiert sich auf Lenins strategische Eingriffskraft in Zeiten der Ohnmacht und geht der Frage nach, warum Lenin 1917 auf den bewaffneten Aufstand bestand, und warum er kurze Zeit später die frei gewählte Verfassungsgebende Versammlung auflöste. Außerdem wirft er einen Blick darauf, wie sich Lenin den inneren Widersprüchen des sowjetischen Systems zu stellen suche, die im Gefolge von Revolution und Bürgerkrieg entstanden waren.

Lenin. Bild: www.zersetzer.com/ CC BY-NC-SA

Lenin. Bild: www.zersetzer.com/ CC BY-NC-SA

Zum Referenten:
Der Philosoph Michael Brie ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Theorie und Geschichte des Sozialismus und Kommunismus. Von ihm erschien 2017 das Taschenbuch «Lenin neu entdecken. Das hellblaue Bändchen zur Dialektik der Revolution & Metaphysik der Herrschaft» beim VSA Verlag.
Freier Download des Buchs auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung: klick hier
Leseprobe und Bestellung: klick hier

Eine Online-Veranstaltung des Kurt-Eisner-Vereins (Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern) und weiterer Rosalux-Landesstiftungen.