Hoff - Archiv


Befreiung heute. Das emanzipationstheoretische Denken bei und im Anschluss an Marx

Diskussionsveranstaltung mit Jan Hoff
Freitag, 30. Oktober 2015, 19.00 Uhr
Galerie K Strich, Alexanderstr. 9b, 28203 Bremen

In diesem Vortrag gibt Jan Hoff einen Überblick über das emanzipationstheoretische Denken bei und im Anschluss an Marx, speziell unter Berücksichtigung seiner ab 1857 verfassten Manuskripte zur Kritik der politischen Ökonomie. Dabei vertritt Hoff eine kontroverse These, die quer dazu steht, was viele Marxist_innen und Nichtmarxist_innen über Marx behaupten: Im Zentrum des Marxschen Denkens steht nicht primär eine „gerechtere“ Verteilungsweise des materiellen Reichtums – sondern das emanzipatorische Prinzip einer möglichst weitreichenden individuellen und kollektiv-gesellschaftlichen Autonomie. Die beiden Ebenen des Autonomiebegriffs gilt es herauszuarbeiten. Es ging Marx um die „volle und freie Entwicklung jedes Individuums“, um die Entfaltung einer „freien Individualität“. Der gesellschaftliche Rahmen dieser individuellen Autonomie besteht in einer Gesellschaftsform, in der der materielle Produktionsprozess als Produkt der assoziierten Produzenten „unter deren bewusster planmäßiger Kontrolle“ steht. In der sozialistischen Gesellschaft „bemeistern“ die Menschen den Produktionsprozess, nicht umgekehrt. Marx begab sich auf die Suche danach, welche Voraussetzungen für eine derartige sozialistische Gesellschaft bereits im existierenden Kapitalismus keimhaft angelegt sind. In der Rezeptionsgeschichte der Marxschen Theorie ist die zentrale Rolle der Autonomie lange Zeit übersehen worden. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrten sich Interpretationen, die diesen Kerngehalt des Marxschen Denkens immer klarer herausstellten.

Jan Hoff kommt aus Süddeutschland und lehrt Politikwissenschaft an der Universität Kassel. Er ist Autor von: Marx global. Zur Entwicklung des internationalen Marx-Diskurses seit 1965, Berlin 2009. Als Grundlage dieser Seminare dient eine umfangreiche emanzipationstheoretische Arbeit von Jan Hoff, die 2016 beim VSA-Verlag in Buchform erscheinen wird.

Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Anmeldung zum Seminar bitte per Mail unter: talpe@gmx.net

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, die Toilette leider nicht.

Krisentheoretische Diskussionen während und nach der Weltwirtschaftskrise: Pannekoek und Mattick

Tagesseminar mit Jan Hoff
Sonntag, 1. November 2015
Infoladen, St. Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

Am Sonntag wird auf die Theoriediskussion im Umfeld von Anton Pannekoek (1873-1960) und Paul Mattick (1904-1981) eingegangen. Die ökonomischen Debatten der Rätekommunist_innen entzündeten sich nicht zuletzt an der entweder kritischen oder positiven Bewertung der zusammenbruchstheoretischen Reformulierung der Marxschen Krisentheorie durch den polnischen Ökonomen Henryk Grossmann (1929). Der Referent ordnet die entsprechenden Diskussionen in den Gesamtkontext der internationalen marxistischen Theoriebildung dieser Zeit ein. Zudem werden ausgewählte Textpassagen, die diese Debatte dokumentieren, gemeinsam gelesen und diskutiert. Auch kann eine rezeptionshistorische Brücke zu gegenwärtigen krisentheoretischen Erklärungsmustern geschlagen werden.

Jan Hoff kommt aus Süddeutschland und lehrt Politikwissenschaft an der Universität Kassel. Er ist Autor von: Marx global. Zur Entwicklung des internationalen Marx-Diskurses seit 1965, Berlin 2009. Als Grundlage dieser Seminare dient eine umfangreiche emanzipationstheoretische Arbeit von Jan Hoff, die 2016 beim VSA-Verlag in Buchform erscheinen wird.

Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Anmeldung zum Seminar bitte per Mail unter: anmeldung@rosa-luxemburg.com

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, die Toilette leider nicht.

Revolutionäres Denken nach der Oktoberrevolution: Lukacs und Korsch

Tagesseminar mit Jan Hoff
Samstag, 31. Oktober 2015
Infoladen, St. Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

Im Tagesseminar von Jan Hoff am Samstag soll auf das politisch-emanzipationstheoretische Denken von Georg Lukacs (1885-1971) und Karl Korsch (1886-1961) eingegangen werden. Im Seminar widmet wir uns einem bestimmten Zeitabschnitt in der Denkentwicklung einerseits von Lukacs, andererseits von Korsch. Dabei geht es um Lukacs‘ revolutionstheoretische Deutungen in Geschichte und Klassenbewusstsein und Korschs theoretische Abrechnung mit dem Marxismus der Zweiten Internationale in Marxismus und Philosophie. Wir werden Textausschnitte aus den beiden 1923 erschienenen Werken gemeinsam erörtern und diskutieren. Ein weiterer Aspekt, der bei der Beschäftigung mit Lukacs und Korsch berücksichtigt werden muss, ist die vielfältige Rezeptionsgeschichte ihrer Theorieansätze.

Jan Hoff kommt aus Süddeutschland und lehrt Politikwissenschaft an der Universität Kassel. Er ist Autor von: Marx global. Zur Entwicklung des internationalen Marx-Diskurses seit 1965, Berlin 2009. Als Grundlage dieser Seminare dient eine umfangreiche emanzipationstheoretische Arbeit von Jan Hoff, die 2016 beim VSA-Verlag in Buchform erscheinen wird.

Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Anmeldung zum Seminar bitte per Mail unter: anmeldung@rosa-luxemburg.com

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, die Toilette leider nicht.