Ideologiekritik - Archiv


ALSO Goes Wissenschaft – Third Strike: “Krisen-Konzepte”

Samstag, 05.12.2009 ab 12:00 Uhr, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Uhlhornsweg 49

Symposium mit Mario Candeias, Elmar Altvater, Ulrich Schachtschneider, Adelheid Biesecker

Auf dem Symposium wollen wir den Fragen „Wie konnte es zur aktuellen Krise kommen?“, „Welche KrisenKonzepte stehen sich gegenüber?“ und „Welche soziale Dimension hat die Krise?“ sowie alternative Formen der Vergesellschaftung und kollektiver Erfahrungen im aktiven Austausch zwischen wissenschaftlicher Analyse und praktischen Erfahrungen sozialer Bewegungen nachgehen und hoffentlich auch Handlungsmöglichkeiten für Gegenbewegungen und Alternativen zur gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung erörtern, die ein menschenwürdiges Leben und Arbeiten für alle Menschen ermöglichen. Veranstalter: Eine Kooperation von ALSO Zentrum, Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen, Stiftung Leben und Umwelt, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften und AStA der Universität Oldenburg.

Nähere Informationen unter: http://rls-nds.de/index.php?id=19944

Utopie und Diskurs des Green New Deal

Zur kulturellen und politischen Verarbeitung der globalen Krise der gesellschaftlichen Naturverhältnisse

Donnerstag, 19. November 2009, 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen, Clubraum | 1. Etage

Referent: Kai Kaschinski

Nicht nur die Grünen sind mit einem umfangreichen Programm zur ökologischen Modernisierung der Industriegesellschaft zur Bundestagswahl angetreten. Die Integration ökologischer Ansätze in kapitalistische Wirtschaftskonzepte ist heute über alle Parteigrenzen hinweg anerkannt. Umweltpolitik und ökonomischer Profit sollen angeblich keinen Gegensatz mehr darstellen, sondern sich sogar gegenseitig unterstützen. Aus den so genannten „Öko-Terroristen“ der 1980er Jahre sind nun die RetterInnen in der Not globaler Krisen geworden. Zukunftsentwürfe werden sowohl national als auch international zu einem wesentlichen Teil durch umweltpolitische Strategien geprägt. Welches Verständnis von Ökologie diesem Denken zugrunde liegt und welche gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Green New Deal perspektivisch haben kann, wird an diesem Abend diskutiert. Daran anschließend sollen die Möglichkeiten erörtert werden, die eine linke Umweltpolitik in dem derzeitigen Kontext hat, um emanzipative und gesellschaftskritische Standpunkte zu verdeutlichen.

Diskussions- und Filmveranstaltung des Clubs der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit dem Verein für Internationalismus und Kommunikation e.V.

Politik im Web 2.0? Workshop

Samstag 7.11. 2009, Bremen, 12 bis ca 16 Uhr

Mit Dr. Richard Heigl

Nach der Revolte im Iran und der Nutzung des Internetdienstes Twitter und den US-amerikanischen Prsidentschaftswahlen wird wieder viel über Möglichkeiten der politischen Mobilisierung des über die neuen Mitmachmedien philosophiert. Doch wie sieht das konkret aus? Welche Möglichkeiten bieten sich und welche nicht? Im Workshop werden ausgehend von den Fragen der Teilnehmer Einsatzgebiete und Wirkungsweise von Wikis, Blogs und Social Networks besprochen. Ein zentrales Thema wird dabei die Frage nach Motivation und Kollaboration der Netzaktivisten sein.

Dr. Richard Heigl ist Historiker und Fachbuchautor zum Thema Social Web. Daneben ist er Geschäftsführer der “Hallo Welt! – Medienwerkstatt“ in Regensburg.

Hinweis: Vortrag zum Thema am Freitag 6.11.2009.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Linken Medienakademie Nord. Anmeldung erbeten unter huettner(ätt)rosalux.de.

Die Entwicklung rechter Ideologie hin zum Nationalsozialismus (Seminar)

Wochenendseminar mit Volker Weiss (Hamburg) 7. bis 8. 11. 2009; Infoladen, St. Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

Intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

Wie viele weitere völkische Gruppierungen proklamiert die nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gegründete Nationalsozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (NSDAP) einen vehementen Antisemitismus, Antiliberalismus und Antimarxismus und avanciert spätestens seit Ende der 1920er zu einer Massenpartei mit großen Wahlerfolgen. Die nationalsozialistische Herrschaft von 1933 bis 1945 steht für die Zerschlagung der sozialdemokratischen und kommunistischen Arbeiter_innenbewegung, die fast vollständige Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden, den Vernichtungskrieg im Osten und viele weitere Verbrechen. Besonders Auschwitz markiert einen Zivilisationsbruch: Geschichte kann nicht länger einfach als kontinuierlicher Prozess hin zur Emanzipation der Menschheit von Ausbeutung und Unterdrückung verstanden werden, sondern Auschwitz zeigt ebenso die Möglichkeit des Rückfalls in die Barbarei.

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Gesellschaft 2.0? Wie sozial ist das “Social Web”?

Freitag, 6. November 2009, 20.00 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Mit Dr. Richard Heigl, Regensburg

Im World Wide Web hat sich in den letzten Jahren ganz nebenbei eine Revolution ereignet: Wikis, Blogs, Social Networks und andere Medien bieten grundsätzlich neue Beteiligungs- und Publikationsmöglichkeiten. Dieses Phänomen versucht man mit Begriffen wie „Web 2.0“ oder „Social Web“ zu fassen. Aber was bedeutet das für linke Politik? Was für die Erwerbsarbeit? Der Vortrag zeigt anhand konkreter Beispiele, wie sich mit dem neuen Web Arbeits- und Lebensweisen verändern, und welche emanzipatorischen Potenziale sich daraus ergeben könnten.

Dr. Richard Heigl ist Historiker und Fachbuchautor zum Thema Social Web. Daneben ist er Geschäftsführer der „Hallo Welt! – Medienwerkstatt„.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der MASCH (Marxistische Abendschule) im Rahmen der Linken Medienakademie Nord

Keine Anmeldung erforderlich, Eintritt frei.

Seuchen, Pest und Cholera – Zu Geschichte und Diskurs globaler Seuchenpolitik

6. bis 8. November 2009, (Freitag ab 19.00 Uhr bis Sonntag um 15.00 Uhr) Seminarort: Haus Warwisch e.V. (Wrauster Bogen 54, 21037 Hamburg) Wochenendseminar – Seminarleitung: Kai Kaschinski

Das Seminar beschäftigt sich mit der Geschichte und Gegenwart der Seuchenpolitik als einer Biopolitik infizierter Körper. Nicht erst mit der Vogel- und der Schweinegrippe hat sich ein enger politischer Zusammenhang zwischen Globalisierung und Gesundheitspolitik herauskristallisiert. Internationale Gesundheitspolitik ist heute ein Versuch die Weltbevölkerung und Aspekte ihrer sozialen Entwicklung zu kontrollieren. Waren es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch die nationalen Bevölkerungen, die im Zentrum medizinischer und sozialpolitischer Maßnahmen standen, so deutet sich in den letzten Jahrzehnten eine Verschiebung an.

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Die »Führerschule der Deutschen Ärzteschaft Alt Rehse«

Über die Medizin im Nationalsozialismus und ihre aktuelle Aufarbeitung

29. Oktober 2009, 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12,  28203 Bremen

mit Dr. Rainer Stommer/Alt Rehse

Die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ in Alt Rehse ist einer der bisher weniger bekannten Orte, deren Geschichte wichtige Aspekte der Medizin- und Selektionspolitik im Nationalsozialismus verdeutlicht. In Alt Rehse wurde ein großer Teil der Ärzte und Ärztinnen, Hebammen und Apotheker wie auch andere Angehörige gesundheitspolitischer Institutionen, die während des Nationalsozialismus ausgebildet wurden, ideologisch geschult und zu ÜberwacherInnen des deutschen Volkskörpers erzogen. Dazu wurde in Alt Rehse ein Schulungszentrum errichtet, das umgeben war von einem Ort, der zu einem nationalsozialistischen Musterdorf umgestaltet worden war. Der Lehrplan war gekennzeichnet durch einen rassenpolitischen und weltanschaulichen Unterricht, der die sozialdarwinistische „Rassenhygiene“ propagierte und den „Lebenswert“ vieler Menschen negierte.

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Kritik des Antizionismus (Tagesseminar)

17. Oktober 2009 / Infoladen Bremen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Olaf Kistenmacher

Als Reaktion auf Pogrome im zaristischen Russland und andauernde antisemitische Ressentiments und Diskriminierungen in vielen europäischen Staaten entstand Ende des 19. Jahrhunderts die zionistische Bewegung. Angesichts der gesellschaftlichen Ignoranz (auch liberaler und linker Parteien) gegenüber Antisemitismus und später vor allem aufgrund der ausbleibenden Hilfe vor der nationalsozialistischen Verfolgung und Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden erhofften sich die Zionist_innen in einer Welt voller Nationalstaaten eine unabhängige Zukunft in einem jüdischen Staat. Doch während die Linke prinzipiell nationale Unabhängigkeitsbewegungen mit der Leninschen Parole vom Selbstbestimmungsrecht der Völker unterstützte, stieß der Zionismus von Anfang an weitestgehend auf Skepsis und Ablehnung. Hatte die frühe linke Kritik des jüdischen Nationalismus noch eine weltrevolutionäre Perspektive einer klassen- und staatenlosen Gesellschaft, so wandelte sie sich unter Stalin bald zu einem ordinären Antisemitismus.

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Die Situation der Frau im Gottesstaat Iran

Dienstag, 29.9. 2009 20 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Vortrag und Diskussion mit Fathiyeh Naghibzadeh

Angesichts des repressiven Vorgehens der Iranischen Regierung und ihrer Tugendmilizen gegen die Protestbewegung treten die brutalen und patriarchalischen Gesellschaftstrukturen im islamischen Gottesstaat offen zu Tage. Fathiyeh Naghibzadeh wird in ihrem Vortrag u.a. der Frage nachgehen, in welchem Verhältnis das Kopftuch zu diesen Strukturen steht und in welche Situation sich die Frau innerhalb der Iranischen Gesellschaft ausgesetzt sieht.

Fathiyeh Naghibzadeh ist Exiliranerin und lebt in Berlin. Sie hat den Film „Kopftuch als System“ gemacht und u.a. in dem Buch „Der Iran – Analyse einer islamischen Diktatur und ihrer europäischen Förderer“ (Hrsg. S.Grigat und S.D. Hartmann) Texte veröffentlicht.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der „Gruppe in widersprüchlicher Gesellschaft“.

Die Geschichte der antinationalen Linken

60 Jahre BRD – 20 Jahre Mauerfall – 20 Jahre antinationale/antideutsche Kritik? Freitag, 25. September 2009, 20 Uhr, Infoladen Bremen, St. Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen

mit Thomas Ebermann

‚Antinational’ und ‚antideutsch’ sind Modeworte der radikalen Linken, die mal mehr, oft weniger reflektiert benutzt werden. Sie dienen der identitären Selbstverortung sowie als Kampfbegriffe im allgemeinen ‚Szene-Bashing’. Ihre Bedeutung und ihre Historie verschwimmen dabei zusehends. Gegen die Tendenz, die Debatte auf das Für und Wider von Israelfahnen auf Demos zu reduzieren, sollen die Auseinandersetzungen beleuchtet werden, die antinationale und antideutsche Intervention nötig machten und machen. Eine zentrale Grundlage war, welche Konsequenzen sich aus Auschwitz für linke Gesellschaftskritik im Land der Täter_innen notwendig ergeben. Diese betreffen z.B. die Haltung zur Gesellschaft der Täter_innen, sowie zum Staat und der Gesellschaft der Überlebenden. Sie stellen aber auch die Frage nach der generellen Möglichkeit von Emanzipation nach Auschwitz. Thomas Ebermann wird die Geschichte und die Diskurse der antinationalen Linken aus der Sicht des Beteiligten darstellen. Welches sind die ‚historischen’ Eckpfeiler, an denen sich eine antinationale/antideutsche Debatte entwickelt und ausdifferenziert hat? Was hat es auf sich mit den Auseinandersetzungen um den Mauerfall, die Nie-wieder-Deutschland-Kampagne, den Golfkrieg, Goldhagen, den Kosovo-Krieg, die Al-Aksa-Intifada, den 11. September, Afghanistan und Irak? Neben diesem Rückblick steht, nach mittlerweile 20 Jahren antinationaler/antideutscher Kritik, schließlich noch die Diskussion an, welche Debatten auf dem ‚Müllhaufen der Geschichte’ entsorgt werden können, welche notwendig waren und wichtige Standards gesetzt haben und wie darauf aufbauend eine emanzipatorische Politik weiterentwickelt werden kann.

Thomas Ebermann hat die Anfänge der antideutschen Linken und ihren Werdegang selbst miterlebt und mitgestaltet. Er lebt in Hamburg und ist als Publizist (u.a. Konkret und Jungle World), Buchautor und Kabarettist tätig.

Die Veranstaltung wird organisiert von associazione delle talpe in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Initiative Bremen. Im Anschluss findet bei wohl ausgesuchter Musik unter Zusammenarbeit des Egalitären Salon und der Bar Rosso die Egalitäre Bar Rosso im Zakk, Sielpfad 11, statt.

Körperkontrolle – Eine Auseinandersetzung mit Schweinegrippe und globaler Seuchenpolitik

21. September 2009, 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12 28203 Bremen Clubraum | 1. Etage 

Referent: Kai Kaschinski

Die Schweinegrippe wird seit Monaten, wie vor ihr die Vogelgrippe, als weltweite Bedrohung inszeniert. Während viele Medien die Grippe als Aufhänger für dramatische Berichte nutzen, setzen staatliche Institutionen eine neue Form nationaler Gesundheitserziehung um. Während zum einen für das Händewaschen geworben wird, werden zugleich Quarantänemassnahmen und die Überwachung des Reiseverkehrs vorangetrieben. Die Veranstaltung hinterfragt inwiefern diese Seuchenpolitik eine rationale Antwort auf wachsende Gesundheitsrisiken in der Globalisierung darstellt. Zudem wird diskutiert welche Auswirkungen die aktuelle Gesundheitspolitik auf die Selbstdisziplinierung, das Körperverständnnis und die Sicherheitspolitik hat. Eingeführt wird in die Thematik mit einem Referat und verschiedenen Print- und Filmmedien

Diskussionsveranstaltung des Clubs der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit lifeKritik Bremen und dem Verein für Internationalismus und Kommunikation e.V.

“Haben Hafen” – Entwicklung und Vermittlung städtischer Räume

Stadtspaziergang durch die Überseestadt und Gespräch zu städtischen Umstrukturierungen von Hafen- und Flußquartieren Samstag 26.9. 2009

15:00 Stadtspaziergang, Treffpunkt spedition, Am Güterbahnhof, 28195 Bremen
20:00 Gespräch, Ort: spedition, Am Güterbahnhof, 28195 Bremen
Eine Veranstaltung von city.crime.control und dem Arbeitsschwerpunkt Stadtraum des BUKO, mit Gästen aus Hamburg und Berlin. Mit Unterstützung der Rosa Luxemburg Stiftung (Berlin) Im Rahmen von Me, Myself & the Media, öffentliches Labor zu Kontrolle, Selbstermächtigung und Hyperrealität im urbanen Raum. 25. – 27. September, spedition, Am Güterbahnhof, 28195 Bremen www.citydataexplosion.de // http://twitter.com/citydata

Soziale Widerständigkeit und gesellschaftliche Alternativen (Tagung in Hannover)

Samstag, 26.09.09 11 – 18 Uhr, Universität Hannover, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie, Schneiderberg 50

Mit der Entwicklung gesellschaftlicher Problemlagen und Krisen im Kapitalismus geraten zunehmend auch die gesellschaftlichen Gruppen unter Veränderungsdruck, die bisher als Soziale Bewegungen wirkungs»mächtig« wurden. In den politischen Kämpfen der letzten Zeit haben sich neue Protestformen entwickelt, bei denen u.a. zu fragen ist, ob der Institutionalisierungsgrad dieser sozialen Bewegungen mit ihrer Wirkungsmacht korrelieren und ob diese Bewegungen auf ein neues widerständiges und emanzipationsorientiertes Bewusstsein insbesondere jüngerer Akteure schließen lassen. Diesen und weitere Fragen wollen wir anhand theoretischer Fundierungen und ausgewählter Beispiele (Deutschland, Frankreich, Griechenland) auf den Grund gehen.

Referenten: Marcus Hawel, Athanasios Karathanassis, Bernd Röttger, Peter Birke, Gregor Kritidis, Willi Hajek

Nähere Informationen unter: http://rls-nds.de/?id=19569

Eine Veranstaltung im Rahmen der Kritischen Universität Hannover (KUH), in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen.

Die Russische Revolution und ihre Folgen (Wochenendseminar)

Wochenendseminar 19.-20. September 2009 / Infoladen Bremen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

mit Bini Adamczak (Berlin)

Intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

Müde von der Brutalität des Ersten Weltkrieges und der zaristischen Despotie stürzten im Oktober 1917 Arbeiter_innen, Bäuer_innen und Soldat_innen unter der Parole „Brot, Land und Frieden“ die Herrschaft des Zaren. Mit diesem Staatsstreich feierten Lenin und die Bolschewiki die Premiere einer kommunistischen Revolution, auf die ihre Genoss_innen im Westen weiter sehnsüchtig warteten. Die Russische Revolution wurde rasch zum Fixpunkt der kommunistischen Parteien weltweit und diente deren revolutionären Bemühungen als Modell. Aber auch verschiedenen antikolonialen Bewegungen war die Sowjetunion ein Vorbild an unabhängiger Entwicklung und Industrialisierung. Gegen eine simple Übernahme und Nachahmung der Erfahrungen der Russischen Revolution auf vollkommen andere gesellschaftliche Verhältnisse (feudale und agrarische Verhältnisse in Russland, entwickelte Industriegesellschaften in Europa und den USA) regte sich aber auch bald Kritik u.a. von rätekommunistischen Gruppen.

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Antiziganistische Zustände – Zur Kritik eines allgegenwärtigen Ressentiments: Bookrelease, Vorträge und Diskussionen

Samstag, 6. Juni 2009, 10.30 – 20.00 Uhr Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen

In nahezu allen Staaten Europas werden Menschen als „Zigeuner“ diskriminiert und teilweise verfolgt. Es scheint unmöglich, eine Beschreibung von Roma, also der Gruppe die am stärksten von Ausgrenzungen betroffen ist, jenseits romantisierender oder ablehnender Stereotype zu finden. Trotz dieser Umstände mangelt es an politischen und theoretischen Analysen. Das gilt auch für eine linke Kritik, die oft nicht über moralische Empörung hinaus geht. Im Mai 2009 ist bei Unrast ein Buch erschienen, das unter dem Titel „Antiziganistische Zustände – Zur Kritik eines allgegenwärtigen Ressentiments“ neue Ansätze für eine gesellschaftskritische Diskussion versammelt. Einige der Beiträge des Bandes vorzustellen sowie daran anknüpfende Themenbereiche zu bearbeiten, ist das Vorhaben dieser bookrelease – Veranstaltung.

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Leben ist mehr als Kapital

Freitag, den 22. Mai 2009, 13.00 – 14.00 Uhr, Überseestadt / Zelte Ü 2 a-d, G32

Podiumsveranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung auf dem Markt der Möglichkeiten des Kirchentages; mit Professor Ulrich Duchrow.

Ulrich Duchrow ist Professor für Theologie an der Universität Heidelberg.
Kontakt/Nachfragen bitte an Cornelia Hildebrandt (hildebrandt(ädd)rosalux.de, Tel. 030 443 10 168 )

Mensch Marx, wo bist Du? Zur Aktualisierung linker Religionskritik

Donnerstag, den 21. Mai 2009, 19.00 – 21.00 Uhr, Villa Ichon | Goetheplatz 4 | D-28203 Bremen
Linke im weltanschaulichen Dialog – offene Gesprächsrunde mit: Dr. Dick Boer, Theologe (Niederlande), Ilsegret Fink, Pastorin i. R. (Berlin), Dr. Jan Rehmann, Philosoph (USA), Ton Veerkamp, Theologe (Amsterdam, Berlin, angefragt), Cornelia Hildebrandt, (RLS Berlin), Dr. Michael Ramminger, Theologe (Münster), Kuno Füssel, Theologe (Andernach), Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (Senftenberg), Raul Fornet-Betancourt (Aachen), Jürgen Klute, Bodo Ramelow (MdB DIE LINKE), Hartmut Drewes (Bremen)

Veranstaltungen der RLS anlässlich des Kirchentages

“Afroism”. Zur Situation einer ethnischen Minderheit in Deutschland

Donnerstag, 7. Mai 2009, 20 Uhr, Zentralbibliothek Bremen, Am Wall 201 / Wall-Saal, 28195 Bremen

Lesung und  Diskussion mit Natasha A. Kelly, Osnabrück

Die Kommunikationswissenschaftlerin und Doktorandin des IfK beschreibt in ihrem Erstlingswerk, wie die afrodeutsche Community den Alltag in der weißen deutschen Mehrheitsgesellschaft erlebt. Durch Strategien der Selbstdefinition und Selbstbenennung begann bereits in den 1980er Jahren ein Prozess des Empowerment, der seit den 1990er Jahren bis heute von Hip Hop Künstlern wie Advanced Chemistry und den Brothers Keepers aufgegriffen und fortgeführt wird.

Natasha A. Kelly lebt in Osnabrück und ist die Autorin des Buches: „Afroism“ Zur Situation einer ethnischen Minderheit in Deutschland Blog der Referentin: http://de.wordpress.com/tag/natasha-a-kelly/

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit der Stadtbibliothek Bremen und dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V. (Bremen)

Darwins Schwestern. Berühmte Biologinnen (Diskussionsveranstaltung)

Dienstag, 28.4. 2009, 20 Uhr, belladonna, Sonnenstraße 8, 28203 Bremen

nur für Frauen, Eintritt 4/6 Euro

Diskussionsveranstaltung und Buchvorstellung, Lesung und Diskussion mit der Herausgeberin Gudrun Fischer und zwei interviewten jungen Wissenschaftlerinnen aus dem Buch

Seit vielen hundert Jahren unternehmen Frauen Expeditionen, forschen in Laboren, katalogisieren Tiere, Pflanzen und Daten aus der Natur, entwickeln Theorien. Sie haben bahnbrechende Erfolge in der biologischen Forschung und stehen damit dem weltberühmten Naturforscher Darwin in nichts nach. Diese Frauen hatten Einfallsreichtum, Intelligenz und Mut, doch sie mussten sich mit Ehemännern oder dominanten Kollegen herumschlagen, verdienten wenig Geld und bekamen keine anerkannten Posten nur wenige sind wirklich berühmt geworden. Die Porträtsammlung „Darwins Schwestern“ schließt eine Wissenslücke:

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Darwins Schwestern. Berühmte Biologinnen (Buchpremiere)

Freitag 17. 4. 2009, 20:00 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen (Raum 5)
Buchpremiere, Lesung, Cocktails. Mit der Herausgeberin Gudrun Fischer und einigen Autorinnen des Buches.

Seit vielen hundert Jahren unternehmen Frauen Expeditionen, forschen in Laboren, katalogisieren Tiere, Pflanzen und Daten aus der Natur, entwickeln Theorien. Sie haben bahnbrechende Erfolge in der biologischen Forschung und stehen damit dem weltberühmten Naturforscher Darwin in nichts nach. Diese Frauen hatten Einfallsreichtum, Intelligenz und Mut, doch sie mussten sich mit Ehemännern oder dominanten Kollegen herumschlagen, verdienten wenig Geld und bekamen keine anerkannten Posten nur wenige sind wirklich berühmt geworden. Die Porträtsammlung „Darwins Schwestern“ schließt eine Wissenslücke: Die Autorinnen richten den Blick auf Pionierinnen der Naturforschung, beleuchten Lebenswege von Forscherinnen aus dem letzten Jahrhundert und lassen Nobelpreisträgerinnen zu Wort kommen. Und nicht zuletzt werden jüngere Wissenschaftlerinnen vorgestellt, die heute in biologischen Fächern ihre Karriere aufbauen. Porträtiert werden u.a.: Maria Sibylla Merian (Insektenkunde), Amalie Dietrich (Zoologie und Botanik), Margarete von Wrangell (Pflanzenernährung), Elisabeth Schiemann (Genetik), Elisabeth Mann Borgese (Meeresschutz), Christiane Nüsslein-Volhard (Entwicklungsbiologie), Karin Lochte (Meeresbiologie), Barbara McClintock (Genetik), Birgit Sattler (Limnologie/Mikrobiologie).
Das Erscheinen des Buches „Darwins Schwestern“ wurde von der Rosa-Luxemburg-Initiative finanzeill gefördert.

Krise, Staat und emanzipatorische Intervention

Donnerstag, 26. März 2009, 20 Uhr, Infoladen Bremen, St. Pauli-Str.
10-12, 28203 Bremen

Diskussionsveranstaltung mit Heide Gerstenberger und John Kannankulam

In Zeiten der aktuellen Krise, die nicht nur eine Finanzkrise, sondern auch eine Legitimationskrise einer bislang hegemonialen neoliberalen Herrschaftsstrategie ist, werden verschiedene Varianten staatlicher Intervention diskutiert. Die Veranstaltung soll nun einerseits die verschiedenen Interventionsmöglichkeiten des Staates vorstellen,
andererseits aber auch die Konsequenzen diskutieren, welche die Krise und staatliches Krisenmanagement für eine emanzipatorische Praxis der Linken haben. So bietet die aktuelle Krise als Übergangsphase zwischen einer diskreditierten neoliberalen Herrschaftslegitimation und einer noch nicht durchgesetzten neuen Regulationsstrategie das Potential, einer marxistischen Kritik der herrschenden Verhältnisse eine größere
Resonanz zu bieten.

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Wochenendseminar zum Kapital. Kritik der politischen Ökonomie von Karl Marx. Band 1

28. Februar und 1. März 2009 / Infoladen Bremen, St. Pauli-Str. 10/11, 28203 Bremen

mit Michael Heinrich (Berlin)  

Die Kritik an den Zumutungen kapitalistischer Verhältnisse ist mit dem Abbau sozialstaatlicher Standards und der Finanzkrise wieder populärer geworden. Doch was dabei aber unter Antikapitalismus konkret verstanden wird, variiert enorm. Um die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse in emanzipatorischer Weise transformieren zu können, bedarf es daher zuerst ihrer Analyse. Denn Unzufriedenheit und spontaner Protest allein haben die Verhältnisse bisher kaum zum besseren verändert. In unseren Augen hat Karl Marx nach wie vor eine der brillantesten Analysen der kapitalistischen Verhältnisse entworfen. Doch obwohl er auch aktuell wieder in vieler Munde ist, gibt es meist nur ein diffuses Wissen über seine Schriften.

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SPEED – Eine Gesellschaft auf Droge (Lesung)

Do., 26.02.08, 20:00 Uhr, NO OK/Zucker-Club, Friedrich-Rauers-Str. 10, 28195 Bremen

Leistung, Disziplin und Effizienz: SPEED – Eine Gesellschaft auf Droge

Lesung mit Hans-Christian Dany (Hamburg)

Themen sind: Beschleunigung und Produktivitätssteigerung der Arbeitskraft, Grenzüberschreitung in der Kreativität, Körpergestaltung und um gute Gründe, nüchtern zu bleiben. Garniert und serviert mit Filmausschnitten und Musikbeispielen.

Link zum Buch von Hans-Christian Dany

Präsentiert von: Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen, mit frdl. Unterstützung der Initiativgruppe „Abenteuer und Freiheit“.

Antifaschistische Nordkonferenz 2009

Sa 21.  Februar 2009 9.30–18.00 Uhr, Ferienheim „Heideruh“, Ahornweg 45, Buchholz/Nordheide

Vorträge: 1. „Antimilitarismus“ der Neonazis mit Dr. Fabian Virchow, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Konfliktzentrum der Philippsuniversität Marburg. Fabian Virchow hat in seinem Buch „Gegen den Zivilismus“ umfangreiche Quellentexte rekonstruiert und darin grundlegende Ideologeme der extremen Rechten analysiert. In den Feldern der Außen-, Sicherheits- und Militärpolitik untersucht er Lesarten der extremen Rechten zu aktuellen politischen Ereignissen. Anhand zahlreicher Beispiele zeigt er darin, wie die Rechtsextremen mit ihrer „Friedensrethorik“ in Wirklichkeit ein völkisch ausgerichtetes und mit umfassenden Gewaltmitteln ausgestattetes Großdeutschland anstreben.

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Gestern Morgen. Über die Einsamkeit kommunistischer Gespenster

… und die Rekonstruktion der Zukunft.

Buchpräsentation mit Bini Adamczak

Freitag, 20. Februar 2009, 20 Uhr. ZAKK, Sielpfad 11, 28203 Bremen

Die tagtäglichen Zumutungen der kapitalistischen Produktionsweise und des modernen Staates, der ihre Reproduktion garantiert, lassen immer noch Individuen und Bewegungen für Verhältnisse streiten, die nicht der fortwährenden Kapitalakkumulation, sondern der Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse dienen. Doch eine kommunistische Utopie von einem „Verein freier Menschen“ (Marx) muss sich dabei stets sowohl mit ihren konservativen Kritiker_innen wie auch der eigenen emanzipatorischen Selbstkritik über die bisherigen kommunistischen Experimente und deren Scheitern auseinandersetzen. In ihrem aktuellen Buch unternimmt Bini Adamczak den Versuch, eine kommunistische Begierde nach emanzipatorischeren gesellschaftlichen Verhältnissen zu rekonstruieren.

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„Alle, die nach Auschwitz in westlichen Ländern leben, haben Auschwitz in ihrer Geschichte

Wochenendseminar zur biographischen Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Shoa, Beginn Samstag: 24.1. 2009, 10:00

mit 2 Referent_innen von Tacheles Reden e.V. aus Berlin (Tanja Kinzel & N.N.)

Auch nach über 60 Jahren sind der Nationalsozialismus und die Shoah prägende geschichtliche Ereignisse, die sich bis heute auf die nachfolgenden Generationen auswirken. Die gilt nicht nur für die Nachkommen von Überlebenden, sondern – wenn auch auf völlig andere Weise – auch die Nachkommen von NS-Täter_innen, – Unterstützer_innen, und Mitläufer_innen. Die Geschichten, die in der Familie über diese Zeit erzählt werden, stimmen jedoch häufig nicht mit dem Geschichtswissen überein, das in Forschung, Medien und Schule vermittelt wird. Eine bewusste und kritische Auseinandersetzung mit diesen Geschichten sowie den Mechanismen intergenerativer Tradierung ist eine wichtige Voraussetzung dafür, sich aus diesen Strukturen zu lösen und – im Wissen um die eigene Familie – Verantwortung für Gegenwart und Zukunft zu übernehmen. An diesem Wochenende soll Interessierten die Möglichkeit gegeben werden sich gemeinsam mit anderen mit der Geschichte der eigenen Familie zu beschäftigen. Wir wollen einen Raum schaffen für die Reflexion der Familiengeschichten der Teilnehmer_innen, des innerfamiliären Umgangs mit der Vergangenheit sowie der eigenen Rolle darin. Gearbeitet wird mit kreativen Methoden aus dem Bereich der politischen Bildung. Darüber hinaus geben wir Anregungen für die Befragung von Familienangehörigen sowie eine Einführung in die Recherche in Archiven.

In der Reihe „Antifaschistische Perspektiven des Erinnerns“ der Rosa Luxemburg Initiative Bremen“

Referent_innen: Vertreter_innen des Tacheles Reden! Gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus e.V.; Berliner Verein für politische Bildungsarbeit; Tanja Kinzel, Historikerin, promoviert durch die RLS gefördert über die Photographie in Konzentrationslagern.

Anmeldungen bitte an mo.urban(ädd)gmx.net schicken. Die Teilnehmer_innenanzahl begrenzt; Anmeldefrist bis 12.1.2009 Samstag: 24.1.2009, 10 bis 18:30 Uhr (Samstagabend besteht die Möglichkeit, noch einen Film zu sehen) Sonntag: 25.1.2009, 10 bis 16 Uhr. Veranstaltungsort: Infoladen, St. Pauli Str. 10-12, 28203 Bremen

Eigenbeteiligung der Teilnehmer_innen: 10 EUR.

Der Heilige Schein des Kapitals

Zur Kritik des ungeglaubten Glaubens

Donnerstag, 11.12. 2008, 19.30 Uhr, Infoladen Bremen, St.-Pauli-Strasse 10/12, 28203 Bremen

Mit Lars Quadfasel

Kritik der Religion hat es im Spätkapitalismus mit einem Paradox zu tun. Die christlichen Kirchen, einst Herrn über Könige und Kaiser, sind zum Hilfsinstitut für Seelenhygiene herabgestürzt, ihre Dome und Kathedralen fungieren hauptsächlich als Touristenattraktionen, ihre Prediger als Showmaster und ihr Papst als österlicher Grußaugust – aber als sentimentales Andenken an frommere Tage scheint Gott sich wiederum pudelwohl zu fühlen. Widerlegt, erledigt und entmachtet, hat sich die Religion mit ihrem Sturz nicht bloß arrangiert, sondern daraus neue Kraft geschöpft; Kraft, die sich dort austoben darf, wo die Gesellschaft es sich als Privatangelegenheit nichts angehen lässt: Ficken und Sterben und Kindererziehung. Und spätestens seit der weltweite Erfolg der islamischen Glaubensoffensive auch im vorgeblich aufgeklärten Westen angekommen ist, gelten »religiösen Gefühle« wieder als unbedingt zu schützendes Gut.

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Die Linke und der Nahostkonflikt

Extreme Identifikationen, Probleme eines linken Universalismus

Mittwoch, 10. 12. 2008, 19:30 Uhr, Infoladen Bremen, St.-Pauli-Str. 10/12, 28203 Bremen

Vortrag und Diskussion mit Peter Ullrich

AktivistInnen marschieren mit USA- und Israelfahnen oder treffen sich mit der Hamas, um politische Kooperationen auszuloten. Die Nahost-Debatte erhitzt seit Jahren die Gemüter. Immer wieder wird dabei auf »typisch deutsche« Bedingungen verwiesen. Ullrich hat die Debatten über den Nahostkonflikt in der deutschen und der britischen Linken analysiert und zeigt, dass zum Verständnis der deutschen Besonderheiten tatsächlich die Erinnerung an die NS-Zeit einen entscheidenden Schlüssel liefert. Ullrich geht davon aus, dass bei beiden Extrempositionen meist ein kühler Kopf fehlt und eine wahrhaft universalistische Positionierung der Linken auf der Strecke bleibt, die kein Unrecht als kleineres Übel akzeptiert. Andererseits könnte dieser konflikthafte Streit zum Beginn eines kollektiven Lernprozesses und so zu einer vergleichsweise komplexen Wahrnehmung des israelischpalästinensischen Konflikts werden.

Dr. Peter Ullrich, ist Kulturwissenschaftler u. Soziologe in Leipzig, letzte Veröffentlichung: „Die Linke, Israel und Palästina. Nahostdiskurse in Großbritannien und Deutschland“, Dietz Verlag Berlin 2008 (Download als PDF)

Website des Referenten

Streiks für öffentliche Güter?

Konflikte im sozialen Bereich und im Gesundheits- und Schulwesen in Europa – Workshop des Projektes „Prekarität und kollektive Organisierung“ (Hamburg)

Samstag 6. Dezember 2008, 11 Uhr bis 13 Uhr und 14 Uhr bis 17.30 Uhr, Curiohaus, Rothenbaumchaussee 15 (Hinterhof), Nähe Dammtorbahnhof, Hamburg

PflegerInnen, Krankenhaus- und Kita-Beschäftigte oder auch LehrerInnen machen ihre Interessen in der Arbeit in vielfältiger Weise geltend. „Innere“ und tatsächliche Kündigungen sind ein „Nein“ gegenüber zunehmendem Druck, die oft Verzweiflung und Erschöpfung entspringen. Streiks, Aktionen oder Demonstrationen bringen die widersinnigen Arbeitsanforderungen (zwischen Wunsch nach guter Arbeit und Ökonomisierung) in die Öffentlichkeit. Initiativen gegen die Privatisierung öffentlicher Einrichtungen verschaffen den potentiellen NutzerInnen Gehör, denn die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen sind zugleich ein Um- und Abbau öffentlicher Angebote. Im Sommer kam es in Portugal, der Tschechischen Republik, Schweden, Dänemark und England zu einer regelrechten „Streikwelle“ mit unterschiedlicher Ausrichtung. Besonders in Skandinavien hatten die Streiks im Pflegesektor die Dimension eines Kampfes um „gleiche Löhne für gleiche Arbeit“, der von einer jungen, feministischen Bewegung unterstützt wird. Die Aktionen wenden sich zugleich gegen den rechtspopulistischen Mainstream, der besonders in Dänemark (noch) prägend ist. In Deutschland erfahren solche Kämpfe oft eher weniger breite Unterstützung. Wir haben GewerkschafterInnen, AktivistInnen und ForscherInnen aus drei Ländern eingeladen, um über die Kämpfe in und um den öffentlichen Sektor zu berichten und Erfahrungen auszutauschen.

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Berlusconi und die Linke in Italien

Vortrag und Diskussion mit Dr. Christina Ujma (Berlin)

Mittwoch, 3.12.08, 19.30 Uhr, Gaststätte Drielaker Hof, Schulstr. 39, Oldenburg

Die Niederlage der Linken in Italien, das Erstarken Berlusconis und die Renaissance neoliberaler Politik in Italien sollen in dieser Veranstaltung mit der Italienkennerin Christina Ujma analysiert werden. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, ob es sich um ein rein italienisches Phänomen handelt oder ob es vergleichbare Entwicklungen in weiteren europäischen Ländern gibt. Die Parlamentswahlen im April 2008 bedeuten einen massiven Einschnitt in der Geschichte der italienischen Linken und markieren einen Rechtsruck der politischen Machtverhältnisse sondergleichen. Zum ersten Mal seit Bestehen der italienischen Republik sind keine kommunistischen Kräfte im Parlament vertreten. Stattdessen dominieren rechte Parteien das Bild: Vom fremdenfeindlichen Ressentiment der Lega Nord über die Christdemokraten von Unione di Centro und die neoliberale Forza Italia bis hin zu wenig geläuterten Post-Faschisten.

Veranstalter: Rosa Luxemburg Club Oldenburg

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