Bildungsprogramm Februar/März 2012 als PDF-Dokument
Das gedruckte Veranstaltungsprogramm für Februar und März 2012 ist fertig. Es ist hier als PDF-Dokument nutzbar.
News - Archiv
Das gedruckte Veranstaltungsprogramm für Februar und März 2012 ist fertig. Es ist hier als PDF-Dokument nutzbar.
Jeweils am Montag 19 Uhr // Infoladen // St. Pauli-Str. 10-12 // 28203 Bremen
mit Oliver Barth und Moritz Zeiler
Im Kontext der aktuellen Krise wird wieder vermehrt Kritik am Kapitalismus artikuliert. Dabei dominieren meist ein diffuses Verständnis der kapitalistischen Verhältnisse sowie Ressentiments gegen Banken, Management und „die da oben“. Doch Empörung und Unzufriedenheit allein haben die gesellschaftlichen Verhältnisse noch nie zum Besseren verändert. Voraussetzung für gesellschaftliche Emanzipation ist daher stets eine kritische Analyse der ökonomischen und politischen Verhältnisse, ansonsten führen die kommenden Aufstände eher zu Regression und Barbarei. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie wurde zwar im 19. Jahrhundert veröffentlicht, bietet aber nach wie vor eine der profundesten Analysen des Kapitalismus.
Mit dem Lektürekurs wird in die zentralen Begriffe und Thesen von Marx eingeführt. Es sollen unter anderem folgenden Fragen diskutiert werden: Was unterscheidet Kapitalismus von früheren gesellschaftlichen Verhältnissen? Was versteht Marx unter Ware, Wert, Geld und Kapital? Welche Bedeu- tung haben die Begriffe Fetischismus, Klasse und Staat bei Marx?
Ab Mitte Februar 2012 wird einmal wöchentlich der erste Band des Marxschen Kapital gelesen und diskutiert. Der Kurs sich wendet vor allem an diejenigen, die in eine kollektive Auseinandersetzung mit der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie einsteigen möchten und noch keine größeren Vorkenntnisse haben. Dabei sollen alle Fragen erlaubt sein und Expert_innendebatten vermieden werden. Die Referenten werden den Kurs moderieren und einen Überblick über die historische und aktuelle Lesarten geben, jedoch keine allgemeingültige Interpretationsweise präsentieren. Gewünscht ist eine gemeinsame Textaneigung und Diskussion.
Oliver Barth ist Soziologe aus Oldenburg und promoviert an der Universität Hannover zu Islamic Banking. Moritz Zeiler ist Historiker und Politikwissenschaftler sowie Mitarbeiter des Regionalbüros der Rosa Luxemburg Initiative Bremen. Beide sind Mitglieder der Gruppe associazione delle talpe Bremen.
Flyer Lektürekurs 2012 als PDF
Der Lektürekurs wird in Kooperation organisiert von associazione delle talpe, Rosa Luxemburg Initiative Bremen und Rosa Luxemburg Stiftung – Akademie für politische Bildung Berlin.
Anmeldung bitte unter talpe(ädd)@gmx.net
Infos unter: das-kapital-lesen.de / associazione.wordpress.com
Ende Januar erscheint der Band „Solidarische Bildung“ mit Beiträgen aus vielen Bildungsbereichen im Nachgang zur Summer Factory 2010 des Instituts Solidarische Moderne. Hier gibt es dazu nähere Informationen samt einer 20-seitigen Leseprobe.
Im VSA Verlag erscheint auch das „ABC der Alternativen 2.0„. 166 Stichworte auf jeweils zwei Seiten – von »Alltagsverstand« über »Mosaiklinke« bis »Wutbürger_innen«. Kompakter gehen Alternativen nicht.
Und, siehe da, der von Jari gezeichnete Sachcomic „Das Kapital“ aus den 1980ern wird neu aufgelegt: „Das Kapital für Anfängerinnen und Anfänger„. Die über 40jährigen werden diesen putzigen Comic noch in der in zuerst bei VSA, dann aber in mehreren Auflagen bei rororo erschienen Ausgabe kennen.
Das Münchner Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e.V. hat eine neue Broschüre veröffentlicht.
Seit Jahren folgt eine Krise auf die andere. Von der Immobilien- zur Bankenkrise, von der Wirtschafts- zur Krise der Schuldnerländer und der Staatsfinanzen, von der Eurokrise wieder zur Bankenkrise und wieder zurück.
Der globale Kapitalismus ist gefangen in ständigen Krisenzyklen und findet keinen Ausweg. Der Betrachter, gerade auch der engagierte und zur Aktivität bereite, steht vor einer Fülle von Begriffen, die in hohem Tempo und mit großer Intensität auf ihn einprasseln. Was gestern noch Subprime-Kredite waren, sind heute schon Credit Default Swaps und andere Derivate, sind Leerverkäufe und Treasuries, Kernkapitalquoten und Basel I, II und III.
Die isw-Redaktion legt hier ein „ABC“ vor, in dem über 70 der meistgebrauchten und wichtigsten Stichworte der Schulden- und Finanzkrise erläutert werden. Es ging uns dabei nicht in erster Linie um eine „lexikalische“ Definition der Sachverhalte, sondern um ihren je speziellen „Beitrag“ zur Krise und zur Krisenhaftigkeit des an seine Grenzen stoßenden neoliberalen Akkumulationsmodells des Kapitalismus.
isw-report 87 | Dezember 2011 | 40 Seiten | 4,00 Euro | zzgl. Versand (mehr).
Re:Organisieren – unter diesem Motto, dieser Forderung erscheint am 12. Dezember Heft 4_2012 der Luxemburg. Es nimmt die »neuen Kämpfe« in den Blick, die scheinbar unorganisierten Bewegungen der Empörten, die wie Occupy Wall Street auf die Herrschaft des »einen Prozent über 99 Prozent« der Bevölkerung reagieren. Luxemburg fragt, was das für linke Parteien und Organisationen bedeutet – weltweit. Hervorhebenswert in Zeiten der Sprachüberflutung: Die poetischen Betrachtungen der Schriftstellerin Marlene Streeruwitz über das »politische Gehen« als »ein politisches Programm, das sich der Sprache enthält (…) Das Gehen spricht dann.« Weitere Beiträge von: Horst Kahrs, David Cohen/Peter Martin, Bernd Riexinger, Nik Theodore, Ibrahima Thiam, Amacodou Diouf, Malte Daniljuk, Judith Butler, Ingar Solty u.a.
www.zeitschrift-luxemburg.de
Das Veranstaltungsprogramm der RLI für den Monat Dezember liegt nun auch gedruckt vor. Hier als PDF.
Ein Meilenstein in Sachen Gesellschaftswissen, Feminismus, Produktionsverhältnisse, Sprache: Das HISTORISCH-KRITISCHE WÖRTERBUCH DES FEMINISMUS Band 2 ist erschienen!
Unser historisch-kritisches Wörterbuch arbeitet am Befreiungswissen. Es sucht zu bergen, was schon geleistet wurde, und – wo möglich – weiter zu schürfen in diesem Bergwerk einer nicht gehobenen Geschichte der Frauen und eines Wissens vom feministischen Standpunkt.
Der zweite Band dokumentiert eine weitere Wegstrecke bergauf. Während es auf der einen Seite wieder gelungen ist, neue Bereiche feministisch-marxistisch zu erschließen (wie Köchin, Kindesmissbrauch) und historisch wichtige Daten aufzuheben (wie Internationaler Frauentag, Kinderläden), ist es inzwischen bei einer Reihe von allgemeineren Themen so, dass Geschlechterverhältnisse tatsächlich mit erarbeitet werden. Die Frage, ob nun alle Artikel, die Geschlechterfragen überhaupt einschließen, ins feministische Wörterbuch aufgenommen werden sollen oder ob nur ein Auszug gewählt wird, der die Zunahme feministischen Wissens zeigt, haben wir unterschiedlich gehandhabt. Mal liest man ein ganzes Stichwort, weil in ihm für Geschlechterfragen an irgendeiner Stelle Relevantes aufgehoben ist (wie Hightech-Industrie, internationale Arbeitsteilung), mal gibt es nur einen Auszug (etwa bei Ideologietheorie, Hoffnungslosigkeit), mal sind Grundlagen auch feministischer Diskussionen vorgestellt (wie historisch-kritisch), mal Diskussionen vorgeführt, die auch im Feminismus eine Rolle spielen (wie immaterielle Arbeit, Institution), oder es wird mit wesentlichen Zuspitzungen begonnen, die zur Weiterarbeit auffordern (wie Intellektuellenfeindschaft oder Interesse). „Kein Bereich kann sinnvoll untersucht werden, ohne die Weise, wie Geschlechterverhältnisse formen und geformt werden, mit zu erforschen“, so steht es im Stichwort Geschlechterverhältnisse (Band 1). Wir setzen weiter Stein auf Stein und fordern zur Mitarbeit auf.
Stichwörter in Band 2 unter anderem: Hierarchie/Antihierarchie, HIV/AIDS, hochtechnologische Produktionsweise, Hoffnungslosigkeit, Homosexualität, Identitätspolitik, immaterielle Arbeit, Inquisition, Institution, internationale politische Ökonomie, Ironie, Job, Jugend, Karneval, Kaste, Kemalismus, Kibbuz, Kinder, Kinderarbeit, Kinderladen, Klonen, Köchin.
Historisch-kritisches Wörterbuch des Feminismus
Band 2: Hierarchie/Antihierarchie bis Köchin
Hg. von Frigga Haug im Auftrag des Instituts für kritische Theorie
Argument Sonderband Neue Folge 311
360 Seiten, 23 Euro
ISBN 978-3-86754-311-8
portofrei zu bestellen unter http://www.argument.de/wissenschaft/hkwfem.html
Dazu jetzt NEU AUFGELEGT:
Historisch-Kritisches Wörterbuch des Feminismus Band 1: Abtreibung bis Hexe.
Band 1 wurde anlässlich der Neuauflage ergänzt um die Stichwörter „Heimat“ und „herrschaftsfreie Gesellschaft“.
Historisch-kritisches Wörterbuch des Feminismus
Band 1: Abtreibung bis Hexe
Hg. von Frigga Haug im Auftrag des Instituts für kritische Theorie
Argument Sonderband Neue Folge 295
400 Seiten (2. Auflage), 23 Euro
ISBN 978-3-88619-295-3
portofrei zu bestellen unter http://www.argument.de/wissenschaft/hkwfem.html
Die wichtige Rolle erneuerbarer Energien u.a. in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit hat bei aller Freude über Klimaverträglichkeit eine Kehrseite: Wieder wird europäische Technologie in den Süden transferiert, wo die Ressourcen zu finden sind. Darin muss man nicht nur Umweltschutz erkennen sondern möglicherweise die bewusste Zementierung der Dominanz des Nordens.
Desertec und Biogaskraftwerke können ebenso kritisch gesehen werden wie Elektromobilität mit Lithiumakkus, deren Herstellung teilweise mit neuer Umweltzerstörung einher gehen. Verschiedene Zertifizierungsdebatten spielen eine Rolle, auch Zertifizierungen können reine Machtmittel des Nordens gegenüber dem Süden sein.
Angesichts des definitiven Endes des Erdölzeitalters ist der Ausbau von Strukturen Erneuerbarer Energie die Vorbereitung neuer globaler Wirtschaftsstrukturen. Die Umstellung nach dem Erdölzeitalter wird zu einer neuen industriellen Revolution. Zu wessen Nutzen? Auf wessen Kosten?
Diesen und anderen Fragen widmet sich das gerade erschienene Heft der internationalistischen Zeitschrift iz3w.
iz3w Nr. 327, Der Grüne Kapitalismus kommt. Mission Windrad
5.30 Euro, weitere Infos und Bestellmöglichkeiten: https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/327
Das Veranstaltungsprogramm für den Monat November liegt nun auch gedruckt vor: rli_programm_11_2011
Im Oktober 2011 ist Heft 3 der „Beiträge zur Geschichte einer pluralen Linken“ erschienen. Auf 110 Seiten finden sich 15 einführende Artikel zu Bewegungen, Parteien und Ideen. Herausgegeben wird die Broschüre von Marcel Bois (u.a. Mitglied der Historischen Kommission der LINKEN) und Bernd Hüttner, Regionalmitarbeiter Bremen der RLS und Koordinator des Gesprächskreises Geschichte der RLS . Download unter http://www.rosalux.de/publication/37896 (rls-papers der Rosa Luxemburg Stiftung, Berlin 2011).
Online ist jetzt auch das bereits Ende August erschienene Buch „Linke zwischen den Orthodoxien. Von Havemann bis Dutschke“ (mehr). Es hat 222 seiten und ist auch im Buchhandel für 24,90 EUR erhältlich.
rls-Standpunkte 30/2011 zum 75. Geburtstag von Nicos Poulantzas (1936–1979) von Andreas Diers erschienen
Am 30. September jährt sich in diesem Jahr zum 75. Mal der Geburtstag von Nicos Poulantzas. Obwohl Nicos Poulantzas schon sehr jung – gerade einmal nur 43-jährig – schon im Jahr 1979 durch einen Suizid gestorben ist, hat er dennoch ein sehr anregendes umfangreiches politisches und wissenschaftliches Werk hinterlassen, über das immer noch, und seit einigen Jahres wieder verstärkt, heftig diskutiert und gestritten wird. Bekannt geworden ist Nicos Poulantzas in der Bundesrepublik Deutschland vor allem als ein bedeutender neo-marxistischer Denker über die Problematiken materialistischer Staatstheorie sowie als Theoretiker einer euro-kommunistischen Politik der ArbeiterInnenbewegung vor allem durch sein «Konzept der relativen Autonomie des Staates» sowie durch seine Auseinandersetzung mit dem britischen Marxisten Ralph Miliband (1924–1994), dem Vater des gegenwärtigen Vorsitzenden der Labour-Party Ed Milliband (1969) und dessen gleichfalls in der Labour-Party aktiven Bruders David Milliband (1965). Aber Nicos Poulantzas ist nicht lediglich ein Theoretiker gewesen, sondern er hat sich zugleich auch aktiv in mehreren politischen sowie gewerkschaftlichen Organisationen der sozialistischen Bewegung betätigt, wie der «Kommunistischen Partei Griechenlands » (Inland), der «Confederation Francaise Démocratiue du Travail» (CFDT), für deren Zeitungen und Zeitschriften er u.a. zahlreiche Artikel geschrieben hat.
(mehr) .
Andreas Diers – Jurist und Historiker in Bremen, Promotion 2005 über den Linkssozialisten Wolfgang Abendroth (VSA-Verlag Hamburg 2006 veröffentlicht). Mitglied der Rosa-Luxemburg-Initiative.
Schon in den Anfangsjahren der Bundesrepublik war es zu politisch motivierte Entlassungen im öffentlichen Dienst gekommen. Die von der Regierung Adenauer betriebene ideologische, ökonomische und militärische Integration der BRD in den westlichen Machtblock des heranbrechenden Kalten Krieges ging einher mit der Furcht, kommunistische Elemente könnten die neue freiheitlich-demokratische Grundordnung gezielt untergraben. Schon ein Jahr nach der Verabschiedung des Grundgesetzes legte der sogenannte Adenauer-Erlaß daher fest, dass die Mitgliedschaft in über einem Dutzend konkret benannter Organisationen, unter ihnen die KPD, die FDJ und der Verein der Verfolgten des Naziregimes (VVN), grundsätzlich eine Verletzung der Beamtenpflichten darstelle. Die antikommunistische ausgerichtete Politik der ersten Bundesregierung führte jedoch bereits kurz darauf zum gänzlichen Verbot der FDJ und 1956 auch der KPD. Bis zur legalen Neugründung der DKP im Jahr 1968 wurden daher unzählige Ermittlungsverfahren gegen angebliche Kommunist_innen geführt. Die SPD hingegen, die aus der Opposition heraus bisher für eine rasche Wiedervereinigung und außenpolitische Neutralität gestritten hatte, folgte auf Grund der anhaltenden und vom raschen Wirtschaftswachstum begünstigten konservativen Wahlerfolge schließlich den Konzepten des politischen Gegners. Im Godesberger Programm akzeptierten die Sozialdemokrat_innen 1959 die politische Westbindung, bekannten sich zur Marktwirtschaft und beschritten so ihren Wandel von der Arbeiter- zur Volkspartei. Dabei entfernten sie sich programmatisch zunehmend von ihrer linken Basis und schlossen 1961 mit dem SDS gar ihren gesamten parteinahen Hochschulverband und seine Sympathisant_innen wie Wolfgang Abendroth aus.
Link zum kompletten Text des Artikels von Jan Bönkost in grundrisse.zeitschrift für linke theorie & debatte, Wien. Nummer 39.
Jan Bönkost ist Mitglied des Beirates und Humorbeauftragter der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen.
mit: Anne Allex (Arbeitskreis „Marginalisierte – gestern und heute!“)
Andrea Behrendt *(Globale Medienwerkstatt e.V.)
Die Veranstaltung befasst sich mit der weitgehend „vergessenen“ Gruppe der so genannten Asozialen. Als Opfer des deutschen Faschismus wurden sie zu keiner Zeit anerkannt, sondern weiter verfolgt und diskriminiert. Gezeigt wird der Film „arbeitsscheu-abnormal-asozial“ von Andrea Behrendt, der die Geschichte des damals größten Arbeitshauses in Berlin dokumentiert und die Geschichte der so genannten Asozialen thematisiert. Die Praxis der bereits in den deutschen Gründerjahren entstandenen Arbeitshäuser zeichnete sich durch Unterdrückungsmechanismen Einkommensarmer wie Stigmatisierung, Kontrolle, Verfolgung, Arbeitszwang und Inhaftierung aus. Zwischen 1933 und 1945 wurden Menschen aufgrund von Vermutungen, Verdacht und Denunziation als „asozial“ abgestempelt. Sie wurden zunächst in Arbeitshäuser verbracht, später unter der
Bezeichnung „Asoziale“ in Konzentrationslagern oder auch Heil- und Pflegestätten deportiert, mit Zwangsarbeit gequält bzw. umgebracht, wie im Buch „Ausgesteuert – ausgegrenzt … angeblich asozial“ von Allex/Kalkan (Hrsg.) gezeigt wird.
Da diese Verbrechen bis heute keine hinreichende Aufarbeitung fanden, greift die Zuschreibung „Asozialität“ als Kategorie sozialer Ausgrenzung bis heute. In der politischen Auseinandersetzung und dem voranschreitenden Sozialkahlschlag gewinnt das Stigma „asozial“ parallel zu gesellschaftlichen Ausgrenzungsmechanismen wieder an Bedeutung. Aspekte des weitgefächerten Themas betreffen Bettler und Wanderer, FürsorgeempfängerInnen, Mädchen und junge Frauen, Jugendliche, Homosexuelle, SexarbeiterInnen, Unangepasste, Mißliebige und Widerständige und Begriffe wie „Aktion ‚Arbeitsscheu Reich‘ “, „Sexzwangsarbeit in Lagerbordellen“, „Justizaktion gegen Sicherheitsverwahrte“, „Asozialität“.
Mit der Film- und Lesereise, die durch 10 Städte im deutschsprachigen Raum geht, soll im Kontext der Erinnerung an die so genannten Asozialen um Unterstützung für die Entstehung eines europäischen Ortes zum Erinnern und Nachdenken an die so genannten Asozialen auf dem Areal des ehemaligen Arbeitshauses an der Rummelsburger Bucht in Berlin geworben werden. Anne Allex als eine Herausgeberin des Buches und die Filmemacherin Andrea Behrendt werden Fragen zur Entstehung des Buchs/Films beantworten und zum Gespräch anregen. Das Buch und die DVD können nach der Veranstaltung erworben werden.
Kulturzentrum PARADOX, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen, Montag, 24. Oktober, 19:00 – 22:00 Uhr
Veranstalter: Solidarische Hilfe e.V., Bremen
Der Mitschnitt unserer mit 60 Personen gut besuchten Veranstaltung u.a. zum vieldiskutierten Buch „Der kommende Aufstand“ „Das Problem des Kommunismus“ (Ankündigung) am 14.9. 2011 ist online und zwar hier.
Auf der Website der RLS sind verschiedene Tagungs- und Veranstaltungsdokumentationen online:
Kein Kapitalismus ohne (hierarchische) Geschlechterverhältnisse!
Audiomitschnitt des Begleitseminars zu den RLS-Kapitallesekursen mit Ariane Brensell (Mehr Informationen)
Deutschlands Neue Rechte. Angriff der Eliten – Von Spengler bis Sarrazin.
Audiomitschnitt des Vortrags von Volker Weiß in Hamburg am 08.07.2011 (mehr)
Verkauft doch eure Inseln… – Wir verkaufen nichts!
Audiomitschnitt der Veranstaltung zur griechischen Schuldenkrise, Krisenmanagement und Protesten mit Stephan Kaufmann, Wirtschaftsredakteur; Margarita Tsomou, Freie Journalistin und Dokumentaristin der Griechenlandkrise (mehr)
Nach dem Kapitalismus? Perspektiven der Emanzipation. Das Projekt Communismus anders denken.
Videodokumentation der „Luxemburg Lecture“ mit Mit Raul Zelik, Gregor Gysi und Wolfgang Engler (mehr)
Der Flyer mit dem Bildungsprogramm für September und Oktober 2011 ist fertig und hier als PDF online. Er enthält alle am 26.8. vorliegenden Veranstaltungsankündigungen. Kurzfristig noch hinzukommende Veranstaltungen werden dann tagesaktuell auf dieser homepage und ggf. im Email-Newsletter beworben.
Das Bahnhofs- und Immobilienprojekt «Stuttgart 21» hat zu einer Mobilisierung und Politisierung in Stuttgart geführt, die vor wenigen Jahren noch nicht denkbar schien. Das hat die bis zum 12. Mai 2011 amtierende schwarz-gelbe Landesregierung in Baden-Württemberg gezwungen, in ein Verfahren einzuwilligen, das als «Schlichtung» bundesweit Bekanntheit erlangte, das dem live übertragenden Sender PHOENIX die besten Einschaltquoten seiner Geschichte bescherte und Heiner Geißler als «Schlichter» zu einer Art Lichtgestalt für neue Verfahren der BürgerInnenbeteiligung machte. Der Protest gegen «Stuttgart 21» hat dazu beigetragen, dass – vor kurzem noch kaum vorstellbar – die CDU zum ersten Mal seit 1953 nicht mehr den
Ministerpräsidenten stellt. Aus und in der Protestbewegung gegen «Stuttgart 21» hat sich eine kaum noch zu überblickende Vielzahl von Initiativen, Aktionsgruppen, Koordinierungs- und Aktionsbündnissen gebildet, die dem Protest seine Buntheit und Kreativität verleihen und vielfältige Möglichkeiten für die Einzelne und den Einzelnen geben, sich mit seinen Fähigkeiten und Anliegen in den Protest einzubringen.
Was lässt sich aus der Geschichte und Gegenwart der Protestbewegung gegen «Stuttgart 21» lernen für die Frage nach der Ausgestaltung der Demokratie im 21. Jahrhundert und für das Verhältnis repräsentativer und direkter Demokratie? Und welche Konsequenzen hat dies für linke Politik?
Download unter http://www.rosalux.de/publication/37739
Unser Kooperationspartner Autonomes Architektur Atelier, mit dem wir am 20.10 (mehr) und am 27.10. 2011 (mehr) eine Abendveranstaltung durchführen, bietet am Sonntag, 11. September 2011, 14 Uhr, ab Waller Bahnhof eine urbane Fahrradtour an.
Die Grenzen zwischen Stadt und Land verlaufen in Walle fließend. Kaum 100 Meter hinter dem Waller Bahnhof und in Hörweite der Waller Heerstraße, findet man sich schon im Waller Dorf. Die Stadt verliert sich hier in freistehenden Häusern und alten Bauernhöfen, auf landwirtschaftlichen Wegen gelangt man von hier überaus schnell in den Parzellengürtel, der sich zwischen Walle und der Autobahn erstreckt. Die parzellierte Natur dient den Anwohner_innen als Rückzugs- und Versorgungsraum, der sich im weiteren in den offenen Fluren des Blocklandes verliert. Auf unserem zweiten Urbanen Ökostadtspaziergang bewegen wir uns durch ein „klassisches“ Grüngebiet. Vom Menschen geplante und gepflegte Grünflächen und Gärten spiegeln als attraktiv wahrgenommenes Grün wider. Verlockend ist der wahrnehmbare Kontrast am Übergang zur ungepflegten, wilden Natur, die sich in verlassenen Parzellen wieder ihren Weg bahnt und die geordnete Idylle überwuchert. Im Umgang und den Konflikten in diesen Gebieten des Kontrollverlustes lässt sich unsere Definition von Natur erkennen.
Auch dieser Spaziergang ist eine Spazierfahrt mit dem Fahrrad.
Veranstalter: AAA Autonomes Architektur Atelier Bremen (mit freundlicher Unterstützung des Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und in enger Kooperation mit ÖkoStadt-Bremen e.V.).
Ein neu erschienener Sammelband untersucht Entwicklungen, Strategien und Widersprüche der globalen Automobilproduktion. Vom 28.-30. Oktober 2010 fand in der Autostadt Stuttgart die internationale Konferenz »Auto.Mobil.Krise.« der Rosa Luxemburg Stiftung und der Fraktion DIE LINKE im Bundestag statt. Die Konferenz wurde in Kooperation mit der Fraktion SÖS/DIE LINKE im Gemeinderat Stuttgart, dem Wissenschaftlichen Beirat von ATTAC und TIE/Netzwerk Auto durchgeführt (mehr siehe www.auto-mobil-krise.de und die Dokumentation auf http://www.rosalux.de/documentation/41066). Im Anschluss an diese Konferenz versucht der vorliegende Band Entwicklungen, Strategien und Widersprüche der globalen Automobilproduktion zu analysieren. Details zur Publikation hier (incl. Leseprobe).
Die neue Ausgabe der «RosaLux» hat das Titelthema «Globale Kernfrage». Das Heft 2/2011 zum Thema «Nach der Atomkatastrophe von Fukushima» enthält Beiträge von . http://www.rosalux.de/publication/37682 von Ulrich Schachtschneider, Michèle Rivasi, Bernd Brouns, Kristina Dietz, Markus Mohr u.a.
-> Das komplette Heft ist hier online. RosaLux kann kostenfrei als Print abonniert werden. Bitte wenden an Karin Malingriaux, Tel. 030 44310-123, oder mail: malingriaux(ätt)rosalux(dot)de.
Ein Aufruf für kritische, freie und qualifizierte politische Bildung als Grundlage demokratischer Kultur und Gesellschaft
Nicht nur die „Extremismusklausel“ der Bundesregierung und vor allem die darin enthaltene Verpflichtung zur „Bespitzelung“ Dritter torpediert demokratisches zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechts. Darüber hinaus wird kritische, antifaschistische Bildungsarbeit freier Träger_innen durch eine weitere politisch motivierte staatliche Maßnahme eingeschränkt: Nach einer umfassenden Umstrukturierung und Modernisierung des Verfassungsschutzes präsentiert sich dieser nicht mehr nur als Inlandsgeheimdienst, sondern wie selbstverständlich auch als Bildungsakteur und „Partner“ für zivilgesellschaftliches Engagement. Dies erfordert dringenden Widerspruch.
Mehr unter: http://bildenohnegeheimdienst.blogsport.de/ oder hier in der Pressemitteilung (PDF).
17.-18. September 2011, Infoladen Bremen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen
Wochenendseminar mit Valeria Bruschi und Antonella Muzzupappa (beide Berlin)
Was bedeutet Kritik der politischen Ökonomie? Worin liegt das kritische Potential der Marxschen Theorie? Inwiefern ist sie auch heute noch relevant? Indem ein erster Überblick über die Marxsche Ökonomiekritik gegeben wird, soll im Wochenendseminar über diese und weitere Fragen diskutiert werden. Anhand einer exemplarischen Textauswahl aus dem ersten Band des Kapital. Zur Kritik der politischen Ökonomie wollen die beiden Referentinnen sich mit dem Kern der Marxschen Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse im Kapitalismus auseinandersetzen. Darüber hinaus werden die zentralen Kategorien und Zusammenhänge vorgestellt und diskutiert.
Valeria Bruschi arbeitet im Bereich Politische Bildung. Antonella Muzzupappa ist Referentin der RLS zum Thema Kritik der politischen Ökonomie. Beide teamen den Kapital-Lektürekurs der Rosa Luxemburg Stiftung in Berlin.
Das Wochenendseminar wird organisiert in Kooperation mit associazione delle talpe. Anmeldung bitte unter talpe(ätt)gmx.net
In der Reihe Intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie
Die Einführungen setzen keine Vorkenntnisse voraus. Gewünscht ist eine respektvolle und offene Diskussionskultur, bei der sich niemand für Fragen zu genieren braucht oder sich wegen detaillierter Expert_innendebatten langweilen muss. Mit den Einführungen möchten wir zu Diskussionen über Geschichte, Theorie und Praxis der (radikalen) Linken anregen. Dabei geht es uns um die gemeinsame Aneignung und Weiterentwicklung kritischen Wissens. Denn die Waffen der Kritik gilt es für künftige Auseinandersetzungen scharf zu halten …
Gerne weisen wir hier auf das Erscheinen des Jubiläums-Heftes der Zeitschrift
WATERKANT – Umwelt + Mensch + Arbeit in der Nordseeregion hin. Sie gibt es seit nunmehr 25 Jahren. Mit aktuellen Berichten, in denen die AutorInnen unter anderem
– das 21. Meeresumwelt-Symposium,
– die 7. Nationale Maritime Konferenz oder
– das niedersächsische Wattenmeer-Nationalpark-Jubiläum
unter die Lupe nehmen, sowie mit weiteren Themen etwa zur EU-Fischereipolitik, über die Ostsee-Häfen, zum Streit um die geplante Küstenautobahn oder zur Zukunft der Dörfer. Man will fortsetzen, was im Herbst 1986 als Mitteilungsblatt der „Aktionskonferenz Nordsee“ (AKN) begonnen hat: den engagierten und kritischen Blick auf Notwendigkeiten und Versäumnisse, auf Erfolge und Misserfolge der Meeresschutz- ebenso wie der Küstenstruktur-Politik. Wer WATERKANT kennt, weiß, dass sie dabei gerne auch über den „Tellerrand“ der Nordseeregion hinaus schaut, weil sowohl die hier relevanten Wechselwirkungen natürlicher oder wirtschaftlicher Prozesse als auch die Ursachen hiesiger Probleme oft in großen Entfernungen, in internationalen oder globalen Entwicklungen beziehungsweise Vernetzungen zu suchen sind.
Damit die Redaktion ihre – bisher wie künftig: unbezahlte! – redaktionelle Arbeit weit über die „25“ hinaus fortsetzen können, braucht sie auch künftig die Unterstützung und aktive Mitarbeit all derer, die in Bürgerinitiativen, Naturschutzorganisationen, sozialen Projekten, Gewerkschaften, Forschungsinstituten und anderen Strukturen und Einrichtungen für friedliche ökologische und soziale Veränderungen eintreten.
Wer WATERKANT kennen lernen möchte, kann gerne unter den hier genannten Kontaktdaten ein kostenloses Ansichtsexemplar der Zeitschrift anfordern.
WATERKANT [ ISSN 1611-1583 ]
im 26. Jahrgang Zeitschrift für
Umwelt + Mensch + Arbeit in der Nordseeregion
herausgegeben vom »Förderkreis WATERKANT« e. V.
Postanschrift:
Offenwardener Strasse 6
D-27628 Sandstedt / Unterweser
Telefon: +49 – (0) 4702 – 92 00 94
Internet: http://www.waterkant.info
– mit Informationen, Heftarchiv und Bestellformular!
Im Juli erscheint DAS ARGUMENT 292, eine Ausgabe der Frauenredaktion, Schwerpunktthema: Care – eine feministische Kritik der politischen Ökonomie?
Die Frauenredaktion des Argument sucht mit dem Thema ‘Care’ „eine Forschung einzuleiten, die sich um die Verschiebungen im Zueinander von industrieller und Dienstleistungs-Erwerbsarbeit und familialer Sorgearbeit kümmert, die, kurz gesprochen, untersucht, was nach dem Niedergang der Kleinfamilie mit ihrem Alleinernährer, also nach dem Ende des Fordismus, aus den gesellschaftlichen Arbeiten und ihren Akteurinnen wird und welche politischen Möglichkeiten sich eröffnen.“ (…)
„Care: Was erklärt der Terminus eigentlich? Hat sich seine Bedeutung verändert? Viele Autorinnen setzen ihn an die Stelle eingeführter Konzepte wie Reproduktion, Subsistenz- oder Haushaltsökonomie, Entwicklungsökonomie, soziale und gesundheitliche Versorgung, ökologisches oder nachhaltiges Wirtschaften, Tauschwirtschaft, Lebenswelt. Sie visieren ein weites Aufgabenfeld in einem breiten Verständnis von Ökonomie an:>‘Care’ umfasst den gesamten Bereich weiblich konnotierter, personenbezogener Fürsorge und Pflege, d.h. familialer und institutionalisierter Aufgaben der Versorgung, Erziehung und Betreuung und stellt sowohl eine auf asymmetrischen Beziehungen beruhende Praxisform als auch eine ethische Haltung dar (Brückner 2010). Von den Aufgaben geht es zur Arbeit: Im Wesen ist Care-Arbeit eine fürsorgliche Tätigkeit, also die Sorge um und die Sorge für Personen – unerheblich ob bezahlt oder unbezahlt. Die Care-Ökonomie beschäftigt sich mit der Frage, wie eine Gesellschaft die Sorge für ihre Mitglieder organisiert – also die alltägliche Versorgung aller (Madörin 2009). ‘Care’ erscheint hier deckungsgleich mit der Ökonomie im Allgemeinen und bezeichnet das Versagen, unter den Bedingungen des wohlfahrtsstaatlich gezähmten Kapitalismus elementare menschliche Bedürfnisse zu befriedigen. Auf die globale Ebene übertragen steht ‘Care’ für den noch weiteren Anspruch, menschliches Wohlergehen zu sichern. Berührt sind also ökonomische Aktivität, Arbeitspraxen, soziale Organisation, Erfüllung allgemeinmenschlicher Bedürfnisse und damit auch ein anthropologischer Horizont. Begrifflich verstärkt wird diese Perspektive, wenn von ‘fürsorglicher Praxis’ (Senghaas-Knobloch), ‘Sorgen’ (Gerhard/Hausen) oder ‘interaktiver Achtsamkeit’ (Mol, Conradi) angesichts der Bedürftigkeit, Verletzlichkeiten oder dem Angewiesensein von Menschen gesprochen wird. (…) Im Hightech-Kapitalismus, der Frauen mehrheitlich über Erwerbsarbeit ‘integriert’ und gegenüber dem Fordismus neue, ja konträre Anforderungen in der Arbeitswelt hervorbringt, blüht die ‘Care’-Debatte. ‘Fürsorge’ kommt als Postulat in diesem Rahmen wieder auf, aber nicht als paternalistische Institution, sondern als Tätigkeitsform, die das Subjekt retten will und als demokratischer Gegen-Entwurf. Die Entwicklung des Wohlfahrtsstaates hält nicht Schritt mit dem Wandel der Arbeitswelt und der Geschlechterverhältnisse, sondern stolpert in den Neoliberalismus, der unter anderem gekennzeichnet ist durch Privatisierung von Risiken, neuartige Verantwortungsdiskurse, Familie als Herstellungsleistung, Re-Traditionalisierung von Geschlechterverhältnissen. Die anhaltende ‘Care’-Diskussion ist daher nicht anachronistisch, muss sich aber fragen lassen, ob sie hinreichend als kritische Theorie eingreift. Dafür ist dieses Heft ein Anfang.“
(Auszüge aus dem Editorial von Frigga Haug und Sabine Plonz)
Das Argument 292
Care – eine feministische Kritik der politischen Ökonomie?
53. Jahrgang der Zeitschrift DAS ARGUMENT. Heft 3/2011
ISSN 0004-1157
Inhalt:
Elfriede Jelinek: Um die goldene Gams
Christine Lehmann: Kein Soli für Sex!
Care – eine feministische Kritik der politischen Ökonomie?
Gabriele Winker: Soziale Reproduktion in der Krise – Care Revolution als Perspektive
Frigga Haug: Das Care-Syndrom. Ohne Geschichte hat die Frauenbewegung keine Perspektive
Sabine Plonz: Mehrwert und menschliches Maß. Zur ethischen Bedeutung der
feministisch-ökonomischen Care-Debatte
Iris Nowak: Fürsorgliche Praxis als prekäre Lohnarbeit. Fragen zu den
Erfahrungen der Beschäftigten
Silke Chorus: Care-Seiten in der politischen Ökonomie
Anna Hartmann: Die Unsichtbarkeit der unbezahlten Hausarbeit in Fordismus und Postfordismus
Stephanie Heck: Von Reproduktion zu Care – zentrale Verschiebung in der feministischen Ökonomie-Debatte?
Beate Friedrich: Gesellschaftliche Natur- und Geschlechterverhältnisse: Die Ansätze von Adelheid Biesecker/Sabine Hofmeister und Frigga Haug
*
John Holloway: Zorn und Entzücken. Replik zu Joachim Hirsch
Moshe Zuckermann: Zur Notwendigkeit der Unterscheidung von Werk und Person.
Replik auf Ingrid Galsters Rezension der Autobiographie von Claude Lanzmann
Rezensionen (Schwerpunkt Care-Ökonomie)
Kongressberichte
Summaries
Das neue Handbuch der Alternativmedien ist erschienen. Es wird gemeinsam von Bernd Hüttner, Gottfried Oy und Christiane Leidinger herausgegeben (Handbuch Alternativmedien 2011/2012, Neu-Ulm 2011, ISBN 978-3-940865-22-9, 22 EUR).
Es entält einen redaktionellen und einen Adressteil.
Unter http://ifg.rosalux.de/2011/05/04/mosaik-linke-und-medien/ findet sich ein Vorabdruck aus dem Handbuch, weitere kurze Texte sind auch über die umfangreiche website zum Buch unter http://www.alternativmedien.org/ abrufbar.
Update: Die Beiträge aus dem „Verzeichnis der AlternativMedien 2006/2007“ und vieles andere zum Thema sind nun auch online: http://www.leibi.de/alternativmedien/links_print.htm
Die Krise und die ihr folgende Sparpolitik haben in vielen Ländern zu Aufruhr, Protesten und Widerstand geführt. Die politischen Verhältnisse werden neu geordnet, Aufbrüche werden möglich. Ist in Deutschland alles ruhig?
Und: Was bedeutet die Erfahrung von Protest und Resignation für die Linke und eine transformative Politik?
Wo haben sich neue Bündnisse und Handlungsspielräume ergeben, wo sind sie gescheitert?
Dies und einiges andere mehr diskutiert das neue Heft der Luxemburg, das Anfang Juni 2011 erscheint. Mit Beiträgen u.a. von Oskar Negt, Karl Heinz Roth, Frigga Haug, Irene Dölling, Steffi Richter und anderen. Mehr Informationen hier.
Anlässlich des von 2500 Personen besuchten Kongresses «Jenseits des Wachstums» vom 20. bis 22. Mai 2011 hat die RLS verschiedene Punlikationen veröffentlicht. Standpunkte 18/2011 mit Vorschlägen der Linken für einen sozial-ökologischen Umbau jenseits des Wachstumszwangs, die Standpunkte 17 diskutieren Politiken des (Post)Wachstums und Standpunkte 15 reflektieren Energiekämpfe I: Vielfalt in Bewegung.
Wachstum und Wachstumskritik ist auch der Schwerpunkt von Heft 1 der Luxemburg, der Zeitschrift der RLS (mehr).
Der Flyer mit dem Bildungsprogramm für Juni und Juli 2011 ist fertig und hier als PDF online.
„Das Städtische definiert sich als der Ort, wo die Menschen sich gegenseitig auf die Füße treten, sich vor und inmitten einer Anhäufung von Objekten befinden, wo sie sich kreuzen und wieder kreuzen, bis sie den Faden der eigenen Tätigkeit verloren haben, Situationen derart miteinander verwirren, dass unvorhergesehene Situationen entstehen.“
(Henri Lefebvre)
Das Hamburger Netzwerk Recht auf Stadt lädt ein zur kollektiven Verwirrung, Begegnung, und Zerstreuung. Über verschiedene Orte der Stadt verteilt, findet vom 2.-5. Juni 2011 jede Menge Geplantes und Ungeplantes statt. Seid dabei und:
* bildet Situationen & Banden
* streift durch die Stadt & diskutiert durch die Nacht
* feiert auf dem Asphalt & analysiert den städtischen Abgrund
* zerlegt die eigene Praxis & rettet das utopische Potential
* kommt zum Recht-auf-Stadt-Kongress und bringt eure Nachbarinnen und Nachbarn mit.
Mit dabei sind u.a.: Manal Tibe Egyptian Centre on Housing Rights aus Kairo, Andrés Antillano vom Movimiento de Pobladores aus Caracas , 2 VertreterInnen von Abahlali aus Südafrika (Bewegung der HüttenbewohnerInnen), 2 AktivistInnen aus Istanbul, Yvonne P. Doderer (Büro für transdisziplinäre Forschung und Kulturproduktion/Stuttgart, Carla Rodriguez, (Moi, Movimiento de Occupantes e Inquilinos) aus Buenos Aires; AktivistInnen von Droit au logement und No Vox/Paris, VertreterInnen vom Movement for Justice in El Barrio/New York, eine Vertreterin von Ir Lekulanu (Stadt für Alle) aus Tel Aviv (angefragt), Wu Meng und Zhao Chuan von Grass Stage aus China und viele mehr.
Der Kongress wird veranstaltet vom Netzwerk Recht auf Stadt Hamburg, von der Bundeskoordination Internationalismus (BUKO), den Freundinnen und
Freunden des Centro Sociales und vielen stadtpolitisch Aktiven aus
anderen Städten.
Weitere Infos unter: http://kongress.rechtaufstadt.net/
Kontakt: stadtkongress2011(ätt)buko.info
Unter dem Titel „Jenseits des Wachstums?!“ findet in der Zeit vom 20. bis 22. Mai 2011 in den Räumlichkeiten der Technischen Universität Berlin die gemeinsame Tagung unter anderem von attac, RLS, Ebert-Stiftung, Böll-Stiftung und Brenner-Stiftung statt. In der Ankündigung heißt es: „Die ökologischen wie ökonomischen Grenzen des gegenwärtigen „Wachstumsmodells“ sind erreicht. Wir können nicht so weiter machen wie bisher, wollen wir unseren Planeten auch in Zukunft bewohnen. Darin sind sich alle politischen Lager einig. Doch was wächst da eigentlich? Geht
es um Wachstum durch Kapitalverwertung, also Akkumulation auf erweiterter Stufenleiter, die in jeder Epoche mehr Energie und Ressourcen verbraucht? Oder um das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP), in das auch die Reparatur sozialer oder ökologischer Schäden mit einfließt? Die Milliarden zur Bekämpfung der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko steigerten das BIP der USA beträchtlich. Nicht gezählt wird hingegen die unbezahlte, meist häusliche Produktions- und Reproduktionsarbeit, obwohl unerlässliche gesellschaftliche Stütze. Der Einsatz menschlicher und natürlicher Ressourcen hätte anders als im Kapitalismus in einer bedürfnisorientierten Ökonomie nicht unbedingt etwas mit Wert, Geld, Verwertung, Löhnen zu tun. Bedürfnisse und Ökonomie können sich qualitativ entwickeln ohne quantitativ stofflich wachsen zu müssen. Ökologisch relevant ist eigentlich nur das stoffliche und energetische Wachstum.“ Weitere Informationen sind über Mario Candeias (Kontakt: candeias@rosalux.de) und Steffen Kühne (Kontakt: kuehne@rosalux.de)
oder über die Website der Stiftung hier abrufbar.
Das Thema des Kongreßes ist auch der Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe der Luxemburg. Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und linke Praxis (mehr).
In der vorliegenden Ausgabe von Sozial.Geschichte Online skizziert Helmut Dietrich die Ereignisse in Tunesien um die Jahreswende 2010/2011: Ereignisse, deren Folgeentwicklungen viele von uns mit Erstaunen und
Hoffnungen beobachten. Hanno Balz diskutiert die Bedeutung der Revolte(n) von 1968, insbesondere deren globalen Charakter und „Janusköpfigkeit“. In der Sparte „Forschung“ setzen Pun Ngai und Lu
Huilin die Reihe der Artikel über die Situation in China fort, die sie in Heft 4 mit einer Analyse der Situation der zweiten Generation von WanderarbeiterInnen begonnen haben. Wolfgang Hien stellt ein Forschungsvorhaben vor, das die Konflikte um Arbeit und Gesundheit in Deutschland und Österreich in den Blick nimmt. Eröffnet wird das Heft durch einen, wie wir meinen, sowohl historiographisch als auch geschichtsphilosophisch sehr wichtigen Text von Mischa Suter über Jacques Rancière und die Zeitschrift Les Révoltes logiques.
Kostenloser Volltext unter: http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DocumentServlet?id=24850