Zur politischen Ökonomie der 1 € Jobs
Ideologische und herrschaftliche Hintergründe
Dienstag, 16.03.2010 19:00 Uhr Kulturzentrum Paradox Bernhardstr. 10-12 28203 Bremen
Vortrag und Diskussion mit Christian Girschner
Veranstaltung in der Reihe „1 € Jobs: Kritische Perspektiven“
Christian Girschner bietet in seinem Vortrag eine zynische Bewertung des Arbeitsmarktpolitischen Werkzeugs 1-Euro-Job. Ausgehend von einer marxistischen Gesellschafts- und Wirtschaftsanalyse ordnet er 1-Euro-Jobs ein in die Mechanismen der Herrschaftssicherung, mit welchen sich die ökonomischen Eliten die Möglichkeit zur Profitabschöpfung sichern. Dazu legt er dar, wie neoliberale Wirtschaftsideologien mit modernen Selbsttechnologien – den lohnabhängig Beschäftigten als Selbstunternehmer die ihre Waren/Haut zu Markte tragen – und staatlichen Arbeitsmarktpolitik ineinander greifen. Das Resultat dieser Verschränkung ist eine Unterwerfung des Individuums unter die kapitalistischen Verwertungslogik und die gleichzeitige Abschaffung der verbliebenen Schutzmechanismen gegen diese Ausbeutungsstrukturen. 1-Euro-Jobs stellen so Girschner nicht den Endpunkt dieser Entwicklung dar.
Christian Girschner, geb. 1965. Studierte Politik- und Sozialwissenschaft an der Universität Bremen. Promovierte dort über die allgemeine Weltmarktdynamik in der Marxschen Kritik der Politischen Ökonomie. Arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kritik der Ricardoschen Außenhandels- und der Dienstleistungstheorie sowie zum Neoliberalismus und kritischer Gesellschaftstheorie.
In Kooperation mit DenkRÄUME e.V..
Das Buch zur Reihe: Gregor Straube (Hg.): 1-Euro-Jobs. Kritische Perspektiven; 2009, 160 S., 19.90 EUR