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OZ: Street Art zwischen Revolte, Repression und Vereinnahmung 

Inwiefern verändert der Tod des Sprayers OZ den Blick auf sein Werk?
Vortrag und Diskussion mit KP Flügel (Hamburg)
Samstag 06. Dezember 2014, um 19:30 Uhr
Spedition Bremen, belle étage, Am Güterbahnhof: Beim Handelsmuseum, 28195 Bremen

Bunte oder schwarze Smileys und Kringel, Tags wie USP oder DSF und immer wieder das Schriftzeichen OZ: Hamburgs berühmtester Sprayer ist im Stadtbild der Hansestadt allgegenwärtig. Auf tristen Tunnelwänden, Bunkern, Rückseiten von Verkehrsschildern hat er seine Spuren hinterlassen. Mit singulärer Hartnäckigkeit ist der 64-jährige OZ seit mehr als 20 Jahren Nacht für Nacht in Hamburg unterwegs gewesen. Er bestritt das Vorrecht der Werbebotschaften, den öffentlichen Raum konkurrenzlos zu prägen, und reklamierte ein Recht auf Stadt für alle.
Deshalb wurde OZ zu insgesamt acht Jahren Gefängnis wegen »fortgesetzter Sachbeschädigung« verurteilt. Aus dem gleichen Grund hat er Generationen von Graffiti- und Streetartkünstlern inspiriert.

Titel Free OZ! Buch

Nach seinem Tod am 25. September äußert sich die Hamburger Kulturbehörde wohlwollend gegenüber einer Initiative, die ausgewählte Werke von OZ hinter Plexiglas konservieren möchte. Beginnt jetzt eine Musealisierung seines Werkes?
KP Flügel, Mitherausgeber des Buches „Free OZ!“, skizziert das Schaffen und Werk von OZ und den Umgang von Justiz, Politik und Kunstbetrieb mit diesem. Der Hamburger Journalist (früher u.a. NDR, taz) und Projektarbeiter KP Flügel ist u.a. aktiv für die »neopostdadasurrealpunkshow« auf Radio FSK; von ihm erschien 2011 in der Edition Nautilus auch „Bomb It, Miss.Tic!“, zusammen mit Jorinde Reznikoff.

Nach der Veranstaltung: Bar, Musik und bei Bedarf auch Tanz mit Phlex (Bremen)

Die VeranstalterInnen:
Kunst- und Kulturverein Spedition und Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen

Das Flugblatt zur Veranstaltung 141206 OZ Street Art als PDF zum Download.

Das Buch zur Veranstaltung:
Blechschmidt, Flügel, Reznikoff (Hg.): Free OZ!
Zahlreiche farbige Abbildungen, ISBN 978-3-86241-424-6, ca. 144 Seiten, Paperback, April 2014
Verlag Assoziation A

Global Rally for Kobanê!

Die Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen unterstützt den Internationalen Aktionstag für die Solidarität mit Kobanê am 1. November 2014 und hat folgenden Bremer Aktionsaufruf mit unterzeichnet.

Dringender Aktionsaufruf

Globale Rally gegen ISIS – für Kobanê, für Humanität!
1. November 2014, 14 Uhr

Seit mehr als einem Monat ist die syrisch-kurdische Stadt Kobanê von IS-Terrorbanden im Süden, Osten und Westen umzingelt. Es besteht die ernste Gefahr, dass die Stadt in die Hände des barbarischen IS fällt. Mitverantwortlich hier ist die Türkei, die u.a. verhindert, dass die kurdischen militärischen Kräfte aus anderen Refionen über die Türkei nach Kobanê gelangen. Die Eröffnung eines Korridors an der syrisch-türkischen Grenze könnte dazu beitragen, ein Massaker in Kobanê zu verhindern. Trotz des heldenhaften Widerstandes der YPG-Kämpferinnen und –kämpfer gegen den IS sind die Menschen in Kobanê dringend auf jede Art von Unterstützung und Solidarität angewiesen. Die Kurden kämpfen in Kobanê nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Grundwerte der Menschlichkeit. Die IS-Barbarei ist nicht nur ein Problem der Kurden, sondern aller Völker und Nationen dieser Erde.

Save Kobanê - Es lebe der Widerstand in Kobanê

Save Kobanê – Es lebe der Widerstand in Kobanê

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Der Krieg in Syrien und im Irak: Wohin führt die linke Debatte?

rli jour fixe mit Doris Achelwilm, Cindi Tuncel, Mizgin Ciftci, Norbert Schepers und anderen
Mittwoch, 03. Dezember 2014, um 18:30 Uhr
Rosa-Luxemburg-Stiftung Büro Bremen, Breitenweg 25, 28195 Bremen – Mit Anmeldung!

Der Krieg im Irak und in Syrien ist der Ausgangspunkt für eine Reihe von politischen Auseinandersetzungen, welche innerhalb der deutschen und der internationalen Öffentlichkeit geführt werden. Die Vernichtungskampagne des Islamischen Staates, (nicht nur, aber insbesondere) gegen die kurdische und yezidische Bevölkerung im Irak und in Syrien wirft viele Fragen auf: Zum Konflikt selbst, zu seinen Hintergründen und natürlich zum Umgang damit – auch für die Linke insgesamt. Dieses Arbeitstreffen im Rahmen unseres jour fixe (begrenzte Teilnehmendenzahl mit Anmeldung) soll versuchen, die unterschiedlichen mit diesem Krieg zusammenhängenden Fragen etwas zu sortieren und zu sichten, und einen ersten gemeinsamen Überblick zu gewinnen, an welchen Stellen Diskussions- und Informationsbedarf besteht. Gerne können auch erste Ideen zur Umsetzung in Veranstaltungen und andere Projekte gemacht werden.

Syrien & Irak: Global War on Terrorism reloaded?

Während der globale Krieg gegen den Terrorismus nach dem Scheitern des Arabischen Frühlings in mehreren Ländern in eine neue Runde geht, hat sich die Organisation Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ehemals ISIS) sich zu etwas Neuem transformiert: Von einer kleinen, radikalislamistischen Gruppe die 2003 am Aufstand gegen die Besatzung des Irak teilnahm, zur wohl erfolgreichsten und mächtigsten dschihadistischen Organisation der Welt; mehr transnationale Aufstandsbewegung als klassische Terrorgruppe. Der Islamische Staat hat seinen Ursprung im Al-Qaida-Netzwerk in verschiedener Hinsicht längst hinter sich gelassen, kontrolliert nun erhebliche Gebiete im östlichen Syrien und im westlichen Irak und ist dabei, tatsächlich so etwas wie einen islamischen Staat nach seiner Vorstellung zu schaffen, die Keimzelle eines neuen Kalifats.

Wer über Maßnahmen gegen den Islamischen Staat reden möchte, sollte nicht vergessen, dass der weltweite Antiterrorkrieg bereits seit über 13 Jahren geführt wird. Fast alle Länder, in denen dieser Krieg besonders intensiv geführt wurde, stehen heute näher am Abgrund als zuvor: Irak, Pakistan, Somalia, Yemen und auf andere Art auch Lybien, Syrien und teilweise Ägypten. In Afghanistan bleibt der imminente Abzug der NATO abzuwarten, die Rückkehr der Taliban hat allerdings längst begonnen.

Die Beschäftigung hiermit bzw. die Aufarbeitung der Geschichte des Antiterrorkrieges, sowie natürlich dessen Vorgeschichte, kann als eine wesentliche Grundlage für eine Auseinandersetzung mit der aktuellen Lage im Nahen und Mittleren Osten angesehen werden.

Öffentliche Debatte und linke Bildungsarbeit sollten ebenso leisten, einen Überblick über die Ereignisse, Hintergründe und Akteure herzustellen und mit entsprechenden Bildungsangeboten aufzuarbeiten, welche gesellschaftlichen Entwicklungen zu diesen Konflikten hinführten und welche Kräfte und Interessen sich jeweils gegenüberstehen. Monokausale, pauschalisierende und auf Ressentiments basierende Erklärungsmuster sollten dabei abgebaut werden. Teil der Aufklärungsarbeit sollten ebenso Informationen über die Kurden und die Yeziden sein, Anknüpfungspunkte hierfür sind die lokalen migrantischen Communities.

Wohin führt die linke Debatte?

Wie kann und soll dem Islamischen Staat begegnet werden? Wie will die Linke den Opfern des Islamischen Staates helfen und beistehen? Unter welchen Bedingungen sind Linke dann doch für Interventionen und Einsatz militärischer Mittel bzw. Waffenlieferungen? Oder sollte es bei den Debatten, die auf die Kämpfe um Shingal und Kobane folgten, nicht eher um Selbstverteidigung und Hilfe zur Selbsthilfe gehen?

Generellere Folgerungen richten völlig zu Recht den Blick auf die UNO: Wie bringen wir Völkerrecht, Rule of Law und legitime internationale Institutionen „zurück ins Spiel“? Ist die Schlacht um Kobane aber der geeignete Ausgangspunkt? Wird der Verweis auf die UN und die Koppelung jeglicher politischer Initiative an einen Beschluss des UNSC nicht zur puren Fundi-Ideologie, wenn Linke doch sonst strömungsübergreifend das Scheitern der internationalen Mechanismen feststellen und genau wissen, es wird im Sicherheitsrat keinen substantiellen Beschluss hierzu geben? Was sind Vorschläge zur Reform der UNO, und wo sind die Initiativen der Linken dazu?

Was sind die sicherheitspolitischen Vorstellungen, mit denen die Linke den Phänomenen wie dem globalen Dschihadismus, dem internationalen Terrorismus und (teilweise neuen) Entwicklungen wie dem Islamischen Staat (transnationale Aufstandsbewegung) und daraus resultierenden, asymmetrisch geprägten Auseinandersetzungen begegnen will?

Haben die großen Lager innerhalb der Linken eine der globalen Realität adäquate Antwort anzubieten? Derzeit wohl kaum; und es ist zu befürchten, dies ist auch bei keiner der Strömungen in der Linkspartei der Fall. Eine programmatische Debatte, die dies zumindest ein Stück weit aufzuheben vermag, hätte das Potential, für neue Gemeinsamkeit in einer Frage zu sorgen, welche ihrerseits ebenso das Potential hat, das linke Spektrum insgesamt und auch die linke Partei, noch tiefer als zuvor und erneut aufzuspalten.

Da der globale Krieg gegen den Terror einfach nicht aufhören will und die transnationale, dschihadistische Aufstandsbewegung eine virale Dynamik erfährt, deren Ende nicht absehbar ist, wird die Schwäche der Linken durch Abwarten nicht vorbei gehen, sondern weiter zunehmen.

Mitwirkende:

  • Doris Achelwilm ist Bremer Landessprecherin der Partei DIE LINKE.
  • Cindi Tuncel ist Mitglied der Bremischen Bürgerschaft, Fraktion DIE LINKE.
  • Mizgin Ciftci ist Jugendreferent der Yezidischen Gemeinde Osterholz-Scharmbeck.
  • Norbert Schepers ist Leiter des Bremer Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
  • Weitere Akteure aus der Bremer Linken sind eingeladen.

Das Flugblatt zur Veranstaltung 141203 jour fixe IS-Krieg als PDF zum Download.

Folgenden Text empfehlen wir zur Vorbereitung der Veranstaltung:
Norbert Schepers: Was folgt aus dem Krieg im Irak und in Syrien für die Linke?
(Der Ankündigungstext zu dieser Veranstaltung ist eine kürzere Version hiervon.)

Update – Veranstaltungsbericht: Der Krieg in Syrien und im Irak – Wohin führt die linke Debatte? Paloma Quinteros war am 3. Dezember 2014 dabei und hat Ausschnitte aus der Diskussion und weiterführende Fragen notiert.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen im Rahmen des »rli jour fixe«:

  • Der rli jour fixe findet in loser Folge im Regionalbüro Bremen der Rosa-Luxemburg-Stiftung statt.
  • Fester Tag: Mittwochs, um 18:30 Uhr.
  • Entsprechend dem Konzept hat der rli jour fixe eine Begrenzung für die Anzahl der Teilnehmenden: Etwa zehn angemeldete TeilnehmerInnen, plus Gast bzw. ReferentIn und Moderation. Viel mehr Teilnehmende passen leider auch nicht in unseren Seminarraum.
  • First come, first served: Wir bitten um verbindliche Anmeldung per Mail an jourfixe@rosa-luxemburg.com (oder über unser Büro). Wir versenden per Mail eine Anmeldebestätigung, oder eine Absage, falls bereits alle Plätze belegt sind.
  • Kontakt und Nachfragen: Der rli jour fixe wird von Norbert Schepers (RLS) betreut.

Briefe Bremer Arbeiterfamilien aus dem Ersten Weltkrieg

Die Pöhlands, Eildermanns, Henkes und Kniefs im Krieg…
Lesung der Briefe durch den Schauspieler Rolf Becker aus Hamburg
Einführung und Hinweise durch Karl-Heinz Roth und Jörg Wollenberg
Dienstag, 11. November, um 17 Uhr
Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Im Rahmen der „Dämmerstunde über Vergessenes und Verdrängtes„:
1914-2014: 100 Jahre Erster Weltkrieg – 75 Jahre Zweiter Weltkrieg.
Veranstaltungsreihe mit Vorträgen, szenischen Dokumentationen und Lesungen im Herbst 2014

Keine Hochstimmung war zu vernehmen, als der 17 Jahre alte Wilhelm Eildermann von seinen älteren Brüdern Fritz und Louis sich auf dem Bremer Hauptbahnhof verabschiedete, die in den Krieg zogen. Die zu Beginn des Weltkriegsbrandes zunächst vorherrschende Kriegsbegeisterung war in Bremen lediglich in den bürgerlichen Kreisen zu vernehmen. Gegen das Wettrüsten und Militarismus eingestellt, erschütterte ihn zutiefst, dass wenige Tage später, am 4. August 1914, die Reichstagsfraktion seiner Partei die Kriegskredite bewilligte und zugunsten der „Burgfriedenspolitik auf Lohnkämpfe und Antikriegsdemonstrationen verzichtete. Er hatte zuvor an den überfüllten Protestversammlungen in den Bremer Stadtteilen teilgenommen. „Nieder mit dem Krieg-Massen heraus“, verkündete das Flugblatt der noch geeinten Sozialdemokratie. Das Lied der Arbeiterjugend  „Dem Morgenrot entgegen. Ihr Kampfgenossen all!“, von seinem älteren Bruder Heinrich als „Lied der Jugend“ 1907 verfasst, erstarb nach dem 4. August 1914 nicht nur auf seinen Lippen, Auch seine älteren Freunde Johann Knief und Alfred Henke, der Reichstagsabgeordnete und Chefredakteur der Bremer Bürger-Zeitung, waren wie gelähmt. Und die Jüngeren wie der Maurer Robert Pöhland und seine Frau Anna wurden wegen ihrer  Kritik an der Anpassungspolitik der SPD-Führung und des Gewerkschaftsvorstands als „Quertreiber“ denunziert. Als der Vater von fünf Kindern im Juli 1915 in den Krieg ziehen musste, vermutete seine Frau, dass er das einer „Denunziation unserer Gewerkschaftsbürokraten“ zu verdanken habe. Bis zu seinem Tode m Oktober 1916 an der Westfront schrieben sich beide fast täglich. Dieser Briefwechsel, herausgeben von Doris Kachulle, gehört zur proletarischen Widerstandsliteratur gegen den Krieg. Nicht nur die Gefahren an der Front, auch die Sorgen in der Heimat kommen zu Wort. Probleme wie humane Kindererziehung im Krieg oder Themen wie Kunst und Literatur werden berührt.

VeranstalterInnen DGB, IG Metall, Arbeit und Leben, Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, MASCH Bremen, Rosa-Luxemburg-Initiative u.a.

Flyer zur gesamten Dämmerstunde-Veranstaltungsreihe zu 100 Jahre Erster Weltkrieg (PDF).

Monatsprogramm November und Dezember 2014

Das neue Monatsprogramm der Rosa-Luxemburg-Initiative für November und Dezember 2014 ist soeben erschienen. Gedruckt liegt es ab dem 30.10. vor, hier bereits als PDF zum Download: Monatsprogramm rli 11 & 12 2014.

Schließungszeiten unseres Büros in den Herbstferien 2014

In den Herbstferien 2014 bleibt die Geschäftsstelle der Rosa-Luxemburg-Initiative und das Bremer Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung vom 27. Oktober bis zum 08. November 2014 geschlossen. Während dieser Zeiten sind wir teilweise – allerdings nur eingeschränkt – per eMail oder Twitter und in dringenden Fällen per Mobiltelefon erreichbar. Die Schließungszeiten unseres Büros orientieren sich in der Regel an den Bremer Schulferien sowie an Abwesenheiten durch Dienstreisen.

Wir wünschen einen angenehmen Herbst!

Monatsprogramm Oktober 2014

Das neue Monatsprogramm der Rosa-Luxemburg-Initiative für Oktober 2014 ist soeben erschienen. Gedruckt liegt es ab der 2. Oktoberwoche vor, hier bereits als PDF zum Download: Monatsprogramm rli 10 2014.

Fracking im Bremer Umland – Ist das Bremer Trinkwasser sicher?

Vortrag und Diskussion mit Johanna Voß, Manfred Damberg, Jochen Richert
Donnerstag, 16. Oktober 2014, um 19:30 Uhr
Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, Kirchheide 49, 28757 Bremen

Seit über fünfzig Jahren wird im Bremer Umland Erdgas gefördert – ohne Konsequenzen für die Umwelt? In den Landkreisen Rotenburg, Verden,
Heidekreis und Celle häufen sich die Zwischenfälle bei der Förderung: Bodenverunreinigungen durch Leitungsschäden und schwächere Erdbeben sind bereits an der Tagesordnung. Ein Zusammenhang mit erhöhten Krebsraten in der stark betroffenen Samtgemeinde Bothel kann bisher nur vermutet werden. Besonders problematisch ist, dass viele der Bohrungen in der unmittelbaren Umgebung der Rotenburger Rinne durchgeführt werden – ein eiszeitliches Rinnensystem, das die Region mit Trinkwasser versorgt, und aus dem auch
Bremen einen Teil seines Trinkwassers bezieht. Grund genug, sich die Sache mal näher anzuschauen…

Die Bürgerinitiative Gegen Gasbohren im Landkreis Rotenburg und die Rosa-Luxemburg-Initiative laden alle Interessierten zu einem Bürgerinformationsabend zum Thema Fracking im Bremer Umland in das Gustav-Heinemann-Bürgerhaus in Bremen Vegesack ein. Unsere Referenten sind unter anderem Johanna Voß, ehemalige Bundestagsabgeordnete und Expertin für das Bundesberggesetz, Dr. Manfred Damberg, Chemiker, ehemaliger Mitarbeiter der Umweltbehörde in Hamburg und Kreistagsabgeordneter im Landkreis Rotenburg und Jochen Richert, Gründer der BI Gegen Gasbohren und aktiver Gegner des Fracking.

VeranstalterInnen: Bürgerinitiative Gegen Gasbohren im Landkreis Rotenburg und Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Handzettel zur Veranstaltung Fracking im Bremer Umland (PDF)
Infoblatt der Bürgerinitiative Gegen Gasbohren im Landkreis Rotenburg (PDF)

NSU davası 1 ½ yıldır sürüyor / 1 ½ Jahre NSU-Prozess

NSU davası 1 ½ yıldır sürüyor – Cinayet kurbanlarının aileleri olayın aydınlanmasını bekleyebilirler mi?

Münih Eyalet Yüksek Mahkemesi (OLG) NSU cinayetlerini aydınlatmak için neler yapabilir ve bugüne kadar Münih’te neler oldu? Kimler ve hangi kurumlar NSU çevresindeki sır perdesinin aralanmasında katkıda bulunabilirler? NSU cinayetlerinden sonra Almanya’da neden toplumsal ve kurumsal ırkçılık üzerine bir tartışma olmuyor? Bu ve daha başka soruları avukat Gül Pınar ile tartışacağız.

Avukat Gül Pınar (Hamburg), Müdahil Taşköprü ailesinin avukatı (Süleyman Taşköprü NSU’nun Hamburg’daki kurbanı)

30 Ekim 2014, Perşembe günü
Saat 19:00’da, Haus der Wissenschaft’ta
Sandstraße 4/5, 28195 Bremen
(Türkçe ve Almanca)

Düzenleyen:
Rosa Luxemburg Vakfı Bremen ve Türkiye Kültür Forumu

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1 ½ Jahre NSU-Prozess – Sollen die Opferfamilien auf Aufklärung warten?

Was kann das OLG München für die Aufklärung der NSU-Morde leisten und was ist bis heute in München passiert? Wer und welche Institutionen können sonst noch dazu beitragen, damit das Rätsel um den NSU gelöst wird? Warum gibt es nach der NSU Mordserie keine gesellschaftliche Diskussion über den institutionellen und gesellschaftlichen Rassismus in Deutschland? Diese und andere Fragen wollen wir mit der Rechtsanwältin Gül Pınar diskutieren.

Mit: RAin Gül Pınar (Hamburg), Anwältin der Nebenklage der Familie Taşköprü (Süleyman Taşköprü ist NSU-Opfer in Hamburg)

Donnerstag, 30. Oktober 2014, um 19 Uhr
Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, 28195 Bremen
(türkisch/deutsch)

VeranstalterInnen:
Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen und Kulturforum Türkei e.V.

Refugees Welcome! Flucht, Asyl und Willkommenskultur in der Kommune

Kommunalpolitisches Tagesseminar mit Inva Kuhn
Samstag, 29. November 2014, von 10:30 bis 18:00 Uhr
Ort: Bremen-Stadt – Der genaue Ort wird nach der Anmeldung mitgeteilt, Anmeldefrist endet 27. November, siehe unten.

Warum fliehen Menschen? Welche Möglichkeiten der kommunalen Solidarität mit Asylsuchenden und Geduldeten gibt es? Was können linke lokalpolitisch aktive Menschen, Bündnisse und Initiativen für Teilhabe und gegen Diskriminierung tun?

Insbesondere an der Frage von Sammelunterkünften für Asylsuchende scheiden sich oft die Geister – die einen wollen sich für eine dezentrale Unterbringung einsetzen, die anderen sind gezwungen, sich gegen populistische Stimmungsmache in Bezug auf eine vermeintliche Flut von Asylsuchenden PartnerInnen zu suchen. Gerade, wenn es um die Einrichtung einer neuen Sammelunterkunft geht, sehen sich in ihren Kommunen engagierte linke Menschen oft mit von Rechts kanalisiertem «Bürger-Willen» konfrontiert.

In dem Tagesseminar geht es zum einen darum, die Quellen des Asylrechts kennenzulernen, zum anderen wollen wir uns Argumentationsstrategien gegen rechte Hetze und populistische Stimmungsmache erarbeiten. Ausgehend von den eigenen Erfahrungen vor Ort werden zudem innovative Arten der Vernetzung vorgestellt, die insbesondere die Selbstorganisationen von geflüchteten Menschen zu ihrem Recht kommen lassen, in ihrem eigenen Namen zu sprechen. Interessierten TeilnehmerInnen wird damit der Einstieg in einen Teil der kommunalen Migrationspolitik im Rat, im Kreistag oder auch in Bündnissen und Netzwerken erleichtert.

Referentin: Inva Kuhn ist langjährige Bildungsarbeiterin und Aktivistin zum Thema.

Refugees Welcome!

Anmeldung:
Eine Anmeldung ist wegen begrenzter Platzzahl erforderlich.
Wir bitten um verbindliche Anmeldung per Mail bis zum 27.11. um 13 Uhr an anmeldung@rosa-luxemburg.com (bzw. an unser Büro). Wir versenden per Mail eine Anmeldebestätigung, oder eine Absage, falls bereits alle Plätze belegt sind. (Falls es mehr Interessierte als freie Plätze gibt, losen wir notfalls aus.) Der Veranstaltungsort in der Bremer City wird nach dem Anmeldeschluß mitgeteilt; die Tagungsräume sind barrierefrei zugänglich, es sind Parkplätze am Haus vorhanden.

Als Teilnahmegebühr erheben wir einen Kostenbeitrag von 5 € voll bzw. 2,50 € ermäßigt zu Beginn des Seminars; inklusive Snack und Getränke.

Veranstalterin: Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen

Das Flugblatt zur Veranstaltung 141129 RLI Tagesseminar Refugees Welcome als PDF zum Download.

Materialtip:
Passend zum Thema des Seminars der Hinweis auf ein Argumente-Heft, welches die Rosa-Luxemburg-Stiftung kostenlos anbietet:
«Flüchtlinge willkommen – Refugees welcome?» Mythen und Fakten zur Migrations- und Flüchtlingspolitik, Reihe «luxemburg argumente» Nr. 8, von Christian Jakob. Herausgegeben von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin, April 2014. Auch erhältlich im Bremer Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Bremen als Pionier und Vorkämpfer für deutsche Welthandelsgeltung

Hanseatischer „Drang nach Osten“: Die Raubzüge der Bremer Kaufmannschaft während der beiden Weltkriege
Vortrag und Diskussion mit Karl Heinz Roth und Jörg Wollenberg
Dienstag, 14. Oktober, um 17 Uhr
Gewerkschaftshaus DGB, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen

Im Rahmen der „Dämmerstunde über Vergessenes und Verdrängtes„:
1914-2014: 100 Jahre Erster Weltkrieg – 75 Jahre Zweiter Weltkrieg.
Veranstaltungsreihe mit Vorträgen, szenischen Dokumentationen und Lesungen im Herbst 2014

Dr. Dr. Karl Heinz Roth und Prof. Dr. Jörg Wollenberg setzen die „Dämmerstunde über Vergessenes und Verdrängtes“ mit Beiträgen zur Rolle der Bremer Kaufmannschaft in den beiden Weltkriegen fort. Dabei steht im ersten Teil Ludwig Roselius im Mittelpunkt. 1915 veröffentlichte der Bremer Kaufmann und Mäzen sein Kriegszielprogramm mit der Forderung, Deutschland müsse den Großraum von Belgien bis zu den Dardanellen besetzen und auch große Teile Rußlands dem „Großdeutschen Reich“ einverleiben, um so ein starkes Bollwerk im Osten gegen Rußland zu errichten. Die Beherrschung Europas, Rußlands, Kleinasiens und Afrika: Das war das Ziel der Neuordnung der Welt, ein Projekt, das Roselius mit Walter Rathenau von der AEG, den „Alldeutschen“ und großen Teilen der deutschen Großbourgeoisie teilte.

Den „Lebensraum im Osten“ durch Einverleibung Rußlands ins „Großdeutsche Reich“ zu vergrößern, war schon im Ersten Weltkrieg eine Forderung mit realem Hintergrund. Zumal wenn man beachtet, was bis heute meist übersehen wird, dass 1917 mit dem Diktatfrieden von Brest-Litowsk das „Mitteleuropa-Projekt“ der „Kriegszielpartei“ um Erich Ludendorff, Ludwig Roselius und Walter Rathenau erreicht worden war: Aus riesigen Gebieten Rußlands entstand  damals eine  Pufferzone, die von Finnland und den baltischen Staaten über die Ukraine, der Krim bis jenseits des Kaukasus zur türkischen Grenze reichte. Alles kontrolliert und besetzt bis zum Frieden von Versalles von deutschen Truppen. Ein Eroberungsfeldzug, der Hitlers „Fernziel, ein deutsche Ostimperium auf den Trümmern der Sowjetunion aufzubauen“ lange vorher, schon 1917/18, hatte Realität werden lassen.
Jörg Wollenberg wird diesen in der Regel bis heute eher verdrängten Zusammenhängen in seinem Beitrag nachgehen.

Noch stärker als im ersten Weltkrieg engagierten sich zahlreiche Kaufleute und Handelsunternehmen der Hansestädte nach dem Überfall auf Polen und die Sowjetunion in den besetzten Gebieten Osteuropas. Sie versuchten auf diese Weise, den zu Kriegsbeginn schlagartig verlorenen Zugang zu den überseeischen Kolonialmärkten auszugleichen. Dabei kam es zu Formen des gewaltsam erzwungenen ungleichen Tauschs, die häufig raubwirtschaftliche Züge annahmen. An den Raubzügen waren die ´ersten Adressen´ Bremens und Hamburgs beteiligt, es gab aber auch gezielte Syndikatsbildungen und die Gründung von Handelsgesellschaften, die das wirtschaftliche Surplus branchenspezifisch abschöpften.

Der Beitrag von Karl Heinz Roth konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte: Auf einen zusammenfassenden Überblick und auf die Rekonstruktion des raubwirtschaftlichen Vorgehens anhand einiger Fallbeispiele.

VeranstalterInnen DGB, IG Metall, Arbeit und Leben, Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, MASCH Bremen, Rosa-Luxemburg-Initiative u.a.

Flyer zur gesamten Dämmerstunde-Veranstaltungsreihe zu 100 Jahre Erster Weltkrieg (PDF).