Veranstaltung - Archiv


Die Neue Marx-Lektüre in der Bundesrepublik seit 1965

Freitag, den 23. Januar 2009, 20 Uhr im Infoladen Bremen, St.-Pauli-Str. 10/11, 28203 Bremen

Buchpräsentation und Diskussionsveranstaltung Ingo Elbe (rote ruhr uni Bochum)

Über Jahrzehnte beanspruchten die Diskurse des östlichen staatsoffiziellen Marxismus sowie des westlichen Antikommunismus die nahezu uneingeschränkte Definitionsmacht über das, was gemeinhin als ‚Marxsche Theorie‘ oder ‚wissenschaftlicher Sozialismus‘ zu gelten hatte. Dagegen machte sich ab Mitte der 1960er Jahre eine neue Lektüre-Bewegung vor allem in der Bundesrepublik daran, die originellen wissenschaftlichen Gehalte des Marxschen Denkens zu entdecken. Der Rezeptionsschutt der vorangegangenen 100 Jahre sollte endlich weggeräumt werden, um für die Rekonstruktion einer kritischen Gesellschaftstheorie Platz zu schaffen. Das Buch „Marx im Westen“ vergegenwärtigt die Quellen, die Geschichte und Resultate dieser neuen Diskussion.

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Rechtsextremismus im kommunalen Raum

Sensibilisierung und Beratung von KommunalpolitikerInnen // Workshop in Hannover

Sa 17. 1. 2009 10–15 Uhr

Mit: Jochen König (culture interactiv), KomunalpolitikerInnen aus Niedersachsen und Ricardo Taschke (Stiftung SPI)

Der Workshop richtet sich an linke KommunalpolitikerInnen und ihre lokalen PartnerInnen, die sich mit dem Themenfeld Rechtsextremismus auseinandersetzen oder dieses wollen. Ablauf:

Vortrag und Diskussion: Was ist Rechtsextremismus? Was ist rechtsextreme Kommunalpolitik ? Mit Jochen König; culture interactiv

Workshop: Bearbeitung von Fallbeispielen aus der Diskussion zur Entwicklung von Handlungsstrategien, mit KommunalpolitikerInnen aus Niedersachsen und Ricardo Taschke (Stiftung SPI)

Veranstaltungsort: Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, Hannover

Eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen und der Kommunalakademie der RLS. Anmeldung erforderlich unter kontakt(ädd)@rls-nds.de

The Great Dresden Swindle

Dienstag 6. Januar 2009, 20 Uhr, Infoladen Bremen, St. Pauli-Strasse 10/11, 28203 Bremen

mit Gunnar Schubert

Anlass der Veranstaltung ist der nahende 13. Februar 2009, um den herum Dresden wieder einmal Schauplatz des größten regelmäßigen Naziaufmarschs der BRD sein wird. Ein breites Bündnis von NPD bis zu den Autonomen Nationalisten ruft zu einem „Trauermarsch“ im „Gedenken an den alliierten Bombenholocaust“ auf. Im selben Zeitraum werden auch mehrere zehntausend DresdnerInnen den Opfern der Bombenangriffe gedenken, die Opfer der Nazis jedoch in ihr Gedenken mit einschließen und wahrscheinlich auch die Toten von Hiroshima. Die auf „Versöhnung“ ausgelegte Idee einer großen Opfergemeinschaft verwischt den Kontext des Zweiten Weltkriegs, die Parameter von Ursache und Schuld. An dem Wochenende werden die verschiedenen Lügen und Mythen rund um die Bombenangriffe nicht nur auf der Nazi-Demo, sondern bis weit in die bürgerliche Gedenkveranstaltung kolportiert.

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European Protest Movements and Society in the 1980s

6. bis 8. Mai 2010, Gästehaus der Universität Bremen, Teerhof, 28199 Bremen.

Internationale Tagung, in englischer Sprache.

Als am 6. Mai 1980 die Bundeswehr eine Rekruten-vereidigung im Bremer Weserstadion abhielt, kam es in der Nähe des Stadions zu Straßenschlachten bisher unbekannten Ausmaßes zwischen Demonstrant_innen, Feldjägern der Bundeswehr und der Polizei.

Eine Woche zuvor hatten Amsterdamer Hausbesetzer_innen den Krönungstag zum Anlass für zahlreiche Besetzungen genommen, und während es Ende Mai in Zürich zu den so genannten Opernhaus-Krawallen kam, wurde Großbritannien nur kurze Zeit später von race riots in mehreren Städten erschüttert.

Die Bremer Bundeswehrkrawalle scheinen somit Teil einer neuen Protestbewegung in Westeuropa gewesen zu sein, die sich durch Militanz und Verweigerungshaltung, eine Bezugnahme auf städtischen Raum und ihre Deutung als Jugendphänomen auszeichnete.

Anders stellte sich die Lage in den Staaten des War-schauer Paktes dar. Zwar gab es auch hier breite Protestbewegungen – von der polnischen Solidarnosc bis zur ostdeutschen Friedensbewegung – die politischen Rahmenbedingungen unterschieden sich jedoch grundlegend.

Dreißig Jahre nach den Bremer Bundeswehrkrawallen wird sich eine internationale historische Fachtagung mit diesen neuen Protestbewegungen befassen. Fragen nach der Bedeutung von Identität und Konsum, transnationalen Zusammenhängen, städtischem Raum, sowie der Rolle der Medien werden dabei im Zentrum der Debatten stehen. Darüber hinaus werden die Bewegungen in einen allgemeinen Zusammenhang von konservativer Wende, beginnendem Neoliberalismus und Kaltem Krieg gestellt werden.

Eine öffentliche Podiumsdiskussion in deutscher Sprache zu den Bremer Ereignissen findet am Abend des 7. Mai im Kulturzentrum “Schlachthof” statt.

Program Thursday, 6 May

Greetings (14:00 – 14:10)

Inge Marszolek (Bremen)

Introduction (14:10 – 14:30)

Hanno Balz (Bremen), Jan-Henrik Friedrichs (Vancouver, BC/ Berlin): Key Concepts in Researching the History of 1980s Protest Movements

Panel „Protest, Consumption, and Identity“
(14:30 – 16:15)

Alexander Sedlmaier (Bangor, UK): Traditions of Militant Critiques of Consumption in the 1980s

Mieke Roscher (Bremen): Animal Liberation … or else! The British Animal Liberation Movement Between Disassociation and Exerting Influence

Hella Dietz (Göttingen): Solidarnosc and the Struggle for a „Normal Life“

Alternative City Tour: Protest in the City
(17:30 – 19:00)

Dinner (19:00 – 20:30), Location: Bürgerhaus Weserterrassen

Screenings and Informal Discussions

(21:00 – open end) Location: Bürgerhaus Weserterrassen

Friday, 7 May

Panel „Transnationalism 1: Protest in a Cold War Context“ (9:30 – 10:40)

Astrid Kirchhof (Berlin): Western Influences in East Berlin‘s Peace and Environmental Movement

Reinhild Kreis (Munich): The “Successor Generation”: Anti-American Protests in West Germany in the Early 1980s

Panel „Transnationalism 2: Internationalism“

(10:50 – 12:00)

Nikolai Brandal, Hans Petter Sjöli (Oslo): From Phnom Penh to Tiananmen Square – Scandinavian Maoism after Mao

Wouter Goedertier (Leuven): Neoliberalism and Social Movement Culture in the 1980s: The Case of Belgium

Lunch Break (12:00 – 13:30)

Panel „Spatial Concepts in Protest Movements“ (13:30 – 14:40)

Sebastian Haumann, Susanne Schregel (Darmstadt): Squatted Houses, Appropriated Places, and Nuclear Free Zones: Changing Patterns of Oppositional Politics (1977-1985)

Carla MacDougall (New Brunswick, NJ/ Berlin): Kreuzberg is in Germany: Considering National Culture in the Political Margins

Panel „Protest Movements and the Media“

(14:50 – 16:00)

Fabian Virchow (Cologne): Framing Demonstrators‘ Death

Dagmar Brunow (Halmstad/ Hamburg): Film as Historiography: Mediations of Social Unrest, Urban Landscapes and Surveillance in 1980s Black British Filmmaking

Dinner break (18:00 – 19:00)

Zwischen Friedensbewegung und Revolte

Die Bremer Bundeswehrkrawalle 1980 (19:30 – 20:30)

Veranstaltungsort: Kulturzentrum Schlachthof

Öffentliche Podiumsdiskussion zu den Ereignissen in Bremen am 6. Mai 1980. Es diskutieren: Horst Wesemann (Rechtsanwalt, Bremen), Klaus Wedemeier (ehem. Bürgermeister Bremens), Barbara Schulte (Journalistin, Bremen), Karl Heinz Roth (Historiker, Bremen), Markus Mohr (Historiker, Hamburg).

Filmvorführung „Züri brännt!“ (21:00 – 22:30)

Saturday, 8 May

Panel „Challenging the State“

(10:00 – 11:45)

Freia Anders (Bielefeld): Violent Action and Political Communication: The Autonomen at the Startbahn West (Frankfurt, Runway West) 1981-1988

Molly O‘Brien Castro (Paris/ Tours): Postmortem of Urban Riots: The Case of Great Britain (1979-1990)

Klaus Weinhauer (Bielefeld): Policing Squatting and Youth Riots in Germany and England during the 1970s and 1980s

Final Discussion (12:00 – 13:00)

Tagungsort: Gästehaus der Universität Bremen, Auf dem Teerhof 58, 28199 Bremen, Straßenbahnlinien 4, 5, 6, 8 und Buslinie 24, Haltestelle “Wilhelm-Kaisen-Brücke”

Tagungsteilnahme ist ohne vorherige Anmeldung möglich. Teilnahmegebühr für alle 3 Tage: 40 € (normal) 15 € (ermäßigt)

Organisiert von: Inge Marszolek (Bremen), Hanno Balz (Bremen/Lüneburg), Jan-Henrik Friedrichs (Vancouver/Berlin)

Weitere Informationen: http://tiny.cc/cityriots80

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Universität Bremen, Fachbereich 9 (Prof. Inge Marßolek) und der Heinrich-Böll-Stiftung Bremen.

80er-tagung-programmflyer

Plakat podium_neu

Layoutschule

Sa./So. 13/14. Dezember jeweils 14-17 Uhr

Ein Wochenende lang bieten wir einen Kurs an, in dem Aktivist_inen ihre Kenntnisse in Layout und Grafik verbessern können. Für viele Aktionen ist Layout immer wieder nötig, es müssen Flugblätter, Plakate, Aufkleber gestaltet, kopiert, gedruckt werden. Immer wieder tauchen dabei technische Probleme auf, ästhetisch werden einer/m durch Nichtwissen Grenzen gesetzt. Diese Grenzen sollen an diesem Wochenende ganz konkret und individuell behoben werden. Eine Grafikgestalterin kann den Teilnehmer_innen Tipps, Einführungen, Weiterbildung in den diversesten Layout- und Grafikprogrammen geben. Das können z.B. spezielle Fragen bei Photoshop sein, Farbmanagement in InDesign, Erstellen von PDF-Dateien für Druck-und Kopiervorlagen. Um auf individuelle Bedürfnisse eingehen zu können, sollten Teilnehmer_innen zwei Wochen vorher mitteilen, was sie speziell vermittelt bekommen und üben möchten.

Eine Anmeldung ist erforderlich, weil die Teilnehmer_innenzahl begrenzt ist. Ein eigener Laptop muss mitgebracht werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Ort wird nach Anmeldebestätigung mitgeteilt. Anmeldung an: huettner(ätt)rosalux.de.

Der Heilige Schein des Kapitals

Zur Kritik des ungeglaubten Glaubens

Donnerstag, 11.12. 2008, 19.30 Uhr, Infoladen Bremen, St.-Pauli-Strasse 10/12, 28203 Bremen

Mit Lars Quadfasel

Kritik der Religion hat es im Spätkapitalismus mit einem Paradox zu tun. Die christlichen Kirchen, einst Herrn über Könige und Kaiser, sind zum Hilfsinstitut für Seelenhygiene herabgestürzt, ihre Dome und Kathedralen fungieren hauptsächlich als Touristenattraktionen, ihre Prediger als Showmaster und ihr Papst als österlicher Grußaugust – aber als sentimentales Andenken an frommere Tage scheint Gott sich wiederum pudelwohl zu fühlen. Widerlegt, erledigt und entmachtet, hat sich die Religion mit ihrem Sturz nicht bloß arrangiert, sondern daraus neue Kraft geschöpft; Kraft, die sich dort austoben darf, wo die Gesellschaft es sich als Privatangelegenheit nichts angehen lässt: Ficken und Sterben und Kindererziehung. Und spätestens seit der weltweite Erfolg der islamischen Glaubensoffensive auch im vorgeblich aufgeklärten Westen angekommen ist, gelten »religiösen Gefühle« wieder als unbedingt zu schützendes Gut.

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Die Linke und der Nahostkonflikt

Extreme Identifikationen, Probleme eines linken Universalismus

Mittwoch, 10. 12. 2008, 19:30 Uhr, Infoladen Bremen, St.-Pauli-Str. 10/12, 28203 Bremen

Vortrag und Diskussion mit Peter Ullrich

AktivistInnen marschieren mit USA- und Israelfahnen oder treffen sich mit der Hamas, um politische Kooperationen auszuloten. Die Nahost-Debatte erhitzt seit Jahren die Gemüter. Immer wieder wird dabei auf »typisch deutsche« Bedingungen verwiesen. Ullrich hat die Debatten über den Nahostkonflikt in der deutschen und der britischen Linken analysiert und zeigt, dass zum Verständnis der deutschen Besonderheiten tatsächlich die Erinnerung an die NS-Zeit einen entscheidenden Schlüssel liefert. Ullrich geht davon aus, dass bei beiden Extrempositionen meist ein kühler Kopf fehlt und eine wahrhaft universalistische Positionierung der Linken auf der Strecke bleibt, die kein Unrecht als kleineres Übel akzeptiert. Andererseits könnte dieser konflikthafte Streit zum Beginn eines kollektiven Lernprozesses und so zu einer vergleichsweise komplexen Wahrnehmung des israelischpalästinensischen Konflikts werden.

Dr. Peter Ullrich, ist Kulturwissenschaftler u. Soziologe in Leipzig, letzte Veröffentlichung: „Die Linke, Israel und Palästina. Nahostdiskurse in Großbritannien und Deutschland“, Dietz Verlag Berlin 2008 (Download als PDF)

Website des Referenten

Streiks für öffentliche Güter?

Konflikte im sozialen Bereich und im Gesundheits- und Schulwesen in Europa – Workshop des Projektes „Prekarität und kollektive Organisierung“ (Hamburg)

Samstag 6. Dezember 2008, 11 Uhr bis 13 Uhr und 14 Uhr bis 17.30 Uhr, Curiohaus, Rothenbaumchaussee 15 (Hinterhof), Nähe Dammtorbahnhof, Hamburg

PflegerInnen, Krankenhaus- und Kita-Beschäftigte oder auch LehrerInnen machen ihre Interessen in der Arbeit in vielfältiger Weise geltend. „Innere“ und tatsächliche Kündigungen sind ein „Nein“ gegenüber zunehmendem Druck, die oft Verzweiflung und Erschöpfung entspringen. Streiks, Aktionen oder Demonstrationen bringen die widersinnigen Arbeitsanforderungen (zwischen Wunsch nach guter Arbeit und Ökonomisierung) in die Öffentlichkeit. Initiativen gegen die Privatisierung öffentlicher Einrichtungen verschaffen den potentiellen NutzerInnen Gehör, denn die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen sind zugleich ein Um- und Abbau öffentlicher Angebote. Im Sommer kam es in Portugal, der Tschechischen Republik, Schweden, Dänemark und England zu einer regelrechten „Streikwelle“ mit unterschiedlicher Ausrichtung. Besonders in Skandinavien hatten die Streiks im Pflegesektor die Dimension eines Kampfes um „gleiche Löhne für gleiche Arbeit“, der von einer jungen, feministischen Bewegung unterstützt wird. Die Aktionen wenden sich zugleich gegen den rechtspopulistischen Mainstream, der besonders in Dänemark (noch) prägend ist. In Deutschland erfahren solche Kämpfe oft eher weniger breite Unterstützung. Wir haben GewerkschafterInnen, AktivistInnen und ForscherInnen aus drei Ländern eingeladen, um über die Kämpfe in und um den öffentlichen Sektor zu berichten und Erfahrungen auszutauschen.

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Einführung in LaTeX unter Linux / Windows

Praxisorientiertes Einführungsseminar Frauen / Transgender

6.12. 2008, Computerraum auf der Asta-Etage (GW2) der Universität Bremen

In der Reihe IT-Sicherheit für Frauen/Trans findet dieses Tagesseminar mit hohem Praxisanteil für Anfänger_innen statt, die in der politischen oder beruflichen Praxis größere Texte produzieren.

Referentinnen: Mo Urban & Frauke Ahrlich Im Kontext eines „sicheren“ Umgangs mit IT Technologie ist u.a. auch die Wahl des Textprogramms relevant. Das auf Linux und Windows laufende Softwarepaket LaTeX verfügt über eine freie Software Lizenz und ist daher unter dem Aspekt der IT – Sicherheit zu bevorzugen. Außerdem ist dieses Textsatzprogramm um einiges stabiler, weniger virenanfällig und vom Schriftsatz her anschaulicher, als das von Microsoft herausgegebene Programm `Word´.

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Barrieren durchbrechen!

Israel/Palästina: Gewaltfreiheit, Kriegsdienstverweigerung, Anarchismus

Mittwoch, 3.12.2008, 19:30 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Buchvorstellung und Diskussion mit Sebastian Kalicha

Ist eine gerechte und friedliche Lösung des Nahostkonflikts realistisch oder sind die Hindernisse auf dem Weg dahin bereits unüberwindbar? In der palästinensischen Westbank baut Israel eine groß angelegte, geopolitisch motivierte Barriere (Mauer). Zwischen Israel und Gaza herrscht offener oder verdeckter Krieg. Gegen die Sperranlage hat sich in den letzten Jahren durch die Anwendung direkter gewaltfreier Aktionen eine neue Graswurzelbewegung in der palästinensischen Westbank und bei israelischen Solidaritätsgruppen entwickelt.

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Berlusconi und die Linke in Italien

Vortrag und Diskussion mit Dr. Christina Ujma (Berlin)

Mittwoch, 3.12.08, 19.30 Uhr, Gaststätte Drielaker Hof, Schulstr. 39, Oldenburg

Die Niederlage der Linken in Italien, das Erstarken Berlusconis und die Renaissance neoliberaler Politik in Italien sollen in dieser Veranstaltung mit der Italienkennerin Christina Ujma analysiert werden. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, ob es sich um ein rein italienisches Phänomen handelt oder ob es vergleichbare Entwicklungen in weiteren europäischen Ländern gibt. Die Parlamentswahlen im April 2008 bedeuten einen massiven Einschnitt in der Geschichte der italienischen Linken und markieren einen Rechtsruck der politischen Machtverhältnisse sondergleichen. Zum ersten Mal seit Bestehen der italienischen Republik sind keine kommunistischen Kräfte im Parlament vertreten. Stattdessen dominieren rechte Parteien das Bild: Vom fremdenfeindlichen Ressentiment der Lega Nord über die Christdemokraten von Unione di Centro und die neoliberale Forza Italia bis hin zu wenig geläuterten Post-Faschisten.

Veranstalter: Rosa Luxemburg Club Oldenburg

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Ich krieg die Krise – Der Staat rettet den Kapitalismus

2. Dezember 2008, 19.30 Uhr, Konsul-Hackfeld-Haus (Birkenstraße 34, 28195 Bremen), grosser Clubraum

mit Dr. Mario Candeias
Die Krise ist da, es kracht im Gebälk des Kapitalismus, es reißen die Netze, stocken die Ströme des globalen Tauschs. Hektisch werden weltweit Rettungspakete geschnürt, um die Finanzmärkte vor dem Kollaps zu bewahren. Die Regierungen und Finanzminister, die uns seit Jahren predigen, dass wir es sind, die zahlen sollen, weil kein Geld da sei, mobilisieren unerhörte Summen für das Krisenmanagement. Unter denen, die auf den Verkauf ihrer Arbeitskraft oder auf Sozialleistungen angewiesen sind, verbreitet sich die Ahnung, dass sie es sind, die die „Rettung der Banken“ bezahlen werden. Die Krise weitet sich aus, trifft nicht nur die Finanzmärkte, sondern die ganze kapitalistische Ökonomie. Ob aus dieser Wirtschafts- eine Legitimationskrise nicht nur des Neoliberalismus, sondern auch des Kapitalismus wird, ist eine der Fragen, die sich stellt.

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Geschichte und Aktualität des Überlebendenverbandes Arbeitsgemeinschaft Neuengamme (Buchvorstellung)

Dienstag, 2.12.2008, 20 Uhr Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Buchvorstellung mit Sabine Homann und Michael Grill

„… das war ja kein Spaziergang im Sommer“, antwortete spontan der fast 90-jährige Fritz Bringmann, Überlebender des KZ Neuengamme und Ehrenpräsident der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme (AGN), auf die Frage nach seinen Erfahrungen seit der Gründung der Interessenvertretung der ehemaligen deutschen Häftlinge am 6. Juni 1948 am Friedhof Timmendorfer Strand. Dieses Zitat wurde zum Titel des im Konkret Literatur Verlag erschienen Buches in dem Sabine Homann und Michael Grill die facettenreiche Geschichte der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme nachzeichnen. Das Buch skizziert die Last der Erinnerung und die politischen Kämpfe um eine Gedenkstätte. Es verweist auf die Solidarität der KZ-Häftlinge und stellt Akteure der Organisation sowie Überlebende und Nachgeborene vor.

Reihe Antifaschistische Perspektiven der Erinnerung der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V.

Sabine Homann ist Historikerin, Michael Grill seit 1987 freier Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, gemeinsam gründeten sie 2005 die Agentur SPURENSUCHEN in Hamburg. Sie sind die Autoren der Neuerscheinung Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V. (Hg.) „… das war ja kein Spaziergang im Sommer“ Die Geschichte eines Überlebendenverbandes 256 Seiten, broschiert mit zahlreichen Dokumenten und Abbildungen, Konkret-Verlag Hamburg 2008, € 12.-

Das libertäre Erbe Gandhis

Kolonialismus & Anti-Kolonialismus am Beispiel der indischen Unabhängigkeitsbewegung

Montag, 1.12. 2008, 19.30 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Buchvorstellung und Diskussion mit Lou Marin

Vor 60 Jahren wurde M.K. Gandhi, Mahatma (Große Seele) genannt, in Indien von einem Hindu-Fundamentalisten ermordet. Im deutschen Sprachraum weitgehend unbekannt ist die Tatsache, dass in Indien und im gesamten englischen Sprachraum nach Gandhis Tod vielfältige Strömungen der Gandhi-Interpretationen entstanden sind, u.a. eine Strömung der libertären Gandhi-Interpretation. Dazu gehört auch der indische Sozialpsychologe Ashis Nandy, der mit seinem Buch »Der Intimfeind«, im Original bereits 1983 erschienen, zu den Mitbegründern der »Post-Colonial Studies«, der kulturellen und sozialpsychologischen Analyse kolonialer und nach-kolonialer Gesellschaften, gehört.

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Die Krise des Kapitalismus – Mit welchen Strategien entgegentreten

Perspektiven, Möglichkeiten, Notwendigkeiten von Gegenstrategien angesichts drohender Rezession

Freitag, den 28.November 19.30 Uhr, Lagerhaus Schildstr. 12-19/, 28203 Bremen (3. Stock)

mit Prof. Harry Nick
Der Berliner Ökonom Prof. Dr. Harry Nick wird die Ursachen und den Verlauf der aktuellen Finanz-und Wirtschaftskrise erläutern. Anschließend wird er sich mit aktuellen Gegenstrategie und deren Erfolgsaussichten auseinandersetzen. Harry Nick hat sich auch intensiv mit Funktionsproblemen sozialistischer Planwirtschaft beschäftigt. Aus dieser Perspektive wird er sicher interessante Aspekte zu den Funktionsproblemen kapitalistischer Wirtschaft erläutern. Was können wir, angesichts der Krise, mit der Lehre von Karl Marx heute erklären?

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Warenförmige Körper – Über die Kommerzialisierung von Körperstoffen in der Medizin

Dienstag, 25. November 2008, 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen im Saal

mit Erika Feyerabend

Der menschliche Körper wird in der Medizin als eine Art »Substanz-Körper« behandelt, bewertet und zur Sprache gebracht. Gemeinnützige Blutspendedienste beispielsweise verarbeiten Blut zu warenförmigen Blutprodukten. Privatunternehmen oder ähnlich orientierte öffentliche Institute bergen aus toten Körpern Knochen, Gewebe, Herzklappen, Hornhäute und anderes mehr, um sie in der Transplantationsmedizin anzubieten. Immer mehr staatlich geförderte Biobanken vergeben geldwerte Zugriffsrechte auf Blut, Gewebe und medizinische Daten von Kranken und Gesunden an Pharmaunternehmen. Im internationalen Maßstab ist die Selbstvermarktung in Form von Organhandel eine zum Teil illegale, zum Teil geduldete, zum Teil legalisierte Realität. Auch der hoch privatwirtschaftliche Fortpflanzungssektor macht sowohl rechtlich wie gesellschaftlich akzeptierte Geschäfte mit dem Kinderkriegen. Hier sind Keimzellen und Embryonen nicht mehr ›nur‹ begehrte Objekte bevölkerungspolitischer Planungen, sondern auch einer Bio-Ökonomie, die sie zur Gewebeproduktion und zum Wissenserwerb nutzt.

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2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß

Filmvorführung und Gespräch mit dem Regisseur Malte Ludin

Am Mi. 19.11.08 um 19 Uhr im Cinema Ostertor, Ostertorsteinweg 105, 28203 Bremen

ACHTUNG: Dieser Termin wird auf den Dezember verschoben.

Knapp 60 Jahre nach dem Tod seines Vaters Hanns macht sich der Filmemacher Malte Ludin auf die Suche nach dessen Taten. Hanns Ludin war Bevollmächtigter Minister des Deutschen Reiches in der nur formell unabhängigen Slowakei und wurde wegen „maßgeblicher Beteiligung an der Vernichtung der slowakischen Juden“ 1947 in der Tschechoslowakei hingerichtet. In dem intimen Portrait der innerfamiliären Auseinandersetzung mit dem NS-Täter wird ein Verdrängungszusammenhang aufgedeckt, der sich in so vielen deutschen Familien findet. Die subjektive Betroffenheit, in diesem Fall der Verlust des Vaters, wird so stark ausgebreitet, dass sie die begangenen Taten und die familiären Verstrickungen in die Vernichtung der europäischen Jüd_innen verdeckt. Die entwickelten Tabus, Lügen und Rechtfertigungen kommen einem unangenehm bekannt vor.

Malte Ludin arbeitet seit 1976 als Regisseur und Filmproduzent. Er ist verantwortlich für Buch und Regie des autobiographischen Dokumentationsfilms „2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiss“ (2004, 85 min).

Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Initiative Bremen in Kooperation mit associazione delle talpe.

Von Terroristen, Sympathisanten und dem starken Staat

Dienstag, 18.11.2008, 19.30 Uhr, Infoladen Bremen, St.-Pauli-Str. 10/12, 28203 Bremen

Buchvorstellung: Von Terroristen, Sympathisanten und dem starken Staat. Die öffentliche Debatte über die RAF in den siebziger Jahren

Lesung und Diskussion mit Hanno Balz (Bremen)

Hanno Balz stellt sein gerade im Campus-Verlag erschienenes Buch vor. Es soll an diesem Abend um die Frage gehen, ob der „Terrorismus“-Diskurs tatsächlich von denen spricht, die er benennt. So wird die öffentliche Debatte der 70er Jahre untersucht und dabei auf die Mobilisierungen gegen so genannte „Sympathisanten“ wie auch generell gegen einen Großteil der bundesdeutschen Linken eingegangen werden. Nicht zuletzt soll auch der Frage nachgegangen werden, wie die Medien die Vorstellung schürten, dass fast schon ein jeder Opfer der RAF werden hätte werden können.

Hanno Balz ist Kulturwissenschaftler und Historiker an den Unis Bremen und Lüneburg. Von ihm liegt u.a. vor: „Von Terroristen, Sympathisanten und dem starken Staat“, Frankfurt 2008 sowie als Standpunkte Papier der RLS 2008/02: »Sympathisanten« als politisches Feindbild

Schietwetter! – Die Klimapolitik als Machtinstrument und linke Gegenstrategien

17. November 2008, 20.00 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen im Clubraum | 1. Stock

mit Kai Kaschinski

Globale Umweltpolitik ist zugespitzt ein Konfliktfeld auf dem die Naturressourcen dieses Planeten verteilt werden. Eine dominante Position in der Klimapolitik beinhaltet damit die Chance eine Schlüsselstellung der globalen Produktions- und Reproduktionsverhältnisse zu kontrollieren. Die vorherrschenden Konzepte zum Klimawandel werden letztlich den Zugriff auf Natur und Ressourcen in den nächsten Jahren bestimmen. Die Durchsetzung der jeweiligen Strategien zur Lösung von Umwelt- und Versorgungskrisen setzt somit zugleich die damit einhergehenden Gesellschaftsvorstellungen und Verteilungsmuster durch. So lange dem vorherrschenden Klimadiskurs nicht seine quasi wissenschaftlich-objektive Zwangsläufigkeit abgesprochen wird, kann er weiter als globales Rettungsprojekt vermarktet werden.

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„Migration – Bildung – Integration?“

Internationales Symposium über die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

Freitag, 14.11.2008 8.10.00 bis 18.00 Uhr, Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, 28195 Bremen

Symposium mit u.a. Prof. Dr. Yasemin Karakaşoglu (Universität Bremen); Birgit Busch (Direktorin der Schule am Pastorenweg), detailliertes Programm siehe www.zis-tdi.de/de-aktuelles.php

Anmeldefrist: 31.10.2008, Anmeldung : zis-gl@t-online.de oder huettner@rosalux.de, Weitere Infos auch unter Tel.3803071.

VeranstalterInnen: Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit Zentrum für Migranten und Interkulturelle Studien- ZIS e.V./TDI-Institut für Türkisch Deutsche Zusammenarbeit, Universität Bremen; Marmara Universität Istanbul

Oppositionswissenschaft. Wolfgang Abendroth und die Entstehung der Neuen Linken

Donnerstag, 13. November 2008, 20 Uhr , Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Mit Richard Heigl (Regensburg)

Der Politologe und Jurist Wolfgang Abendroth ist in der politischen Linken nicht zuletzt wegen seiner Geschichte der Arbeiterbewegung bekannt. Die Geschichte des ersten marxistischen Professors in der Bundesrepublik ist eine spannende Angelegenheit: Seit kurzen wissen wir weitaus mehr über seine Bedeutung für den Aufbau der Neuen Linken in den 1950er und 1960er Jahren. Als Professor für Wissenschaftliche Politik in Marburg wurde Abendroth nicht nur zur Schlüsselfigur bei der Entwicklung des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes, sondern auch zum wichtigen Stichwortgeber der damaligen außerparlamentarischen Bewegungen. Wegweisend ist außerdem seine konzeptionelle Verbindung von gesellschaftskritischer Wissenschaft und Oppositionsbewegung. Der Beitrag skizziert die Geschichte Abendroths in den 1950er und 1960er Jahren und beleuchtet vor allem sein revolutionäres Wissenschafts- und Politikverständnis. Weiter wird der Versuch unternommen, Abendroth in die Geschichte der Linken einzuordnen.

Dr. Richard Heigl, Historiker und ehemaliger Stipendiat der Rosa-Luxemburg-Stiftung, arbeitet heute in einem Regensburger IT-Unternehmen. Er ist u. a. Autor des Buches „Oppositionspolitik. Wolfgang Abendroth und die Entstehung der Neuen Linken“, das 2008 im Argument-Verlag erschien.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit MASCH (Marxistische Abendschule, Bremen.

Link zu Rezensionen des Buches von Heigl.

Seminar: Prekarisierung und der Marketingcharakter

7.-9.11.2008, Paradox, Bernhardstr.12, 28203 Bremen
Seine Arbeitskraft zu Markte tragen ! Mit dem Wandel der Arbeitsgesellschaft vom Fordismus zum Postfordismus geht eine tief greifende Veränderung der Ware Arbeitskraft einher. Der Versuch der lohnarbeitenden Klasse den entmenschlichenden Produktionsbedingungen in der Fabrik etwas entgegen zu setzen versandet in der Ich AG. Der allzeit flexible Mensch muss sich stetig neu entwerfen, um nicht überflüssig zu werden. Als Arbeitskraftunternehmer muss der Mensch sein ganzes Dasein daraufhin überprüfen, ob er für ein Unternehmen gewinnbringend einsetzbar ist. Der „Marketing-Charakter“ stellt sich die Illusion der Selbstverwirklichung durch Lohnarbeit vor. In diesem Seminar wollen wir uns mit einigen Aspekten dieses neuen „Lifestyles“ auseinandersetzen, mit der Absicht die Widersprüchlichkeiten herauszuarbeiten.

Veranstalter: Reflect!-Seminar in Kooperation mit der BUKO. Teamer: Marcus Grätsch.

Beitrag: 10 Euro ohne Unterkunft (25 mit Uk), wobei die Teilnahme am Geld nicht scheitern soll. Anmeldung bitte an marcus(ädt)reflect-online.org.

Gefördert durch die Rosa Luxemburg Stiftung.

Chiapas im Visier von Politik und Kapital

Neoliberale „Entwicklungs-“ und Ordnungsprojekte und gesellschaftlicher Widerstand dagegen

Mittwoch, 05.11.2008, 20.00 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4 28203 Bremen

Bebilderter Vortrag mit Luz Kerkeling

Der südmexikanische Bundesstaat Chiapas ist nicht erst seit 1994 ein Ort gesellschaftlicher Widersprüche zwischen politisch-ökonomischen Eliten und der bäuerlich-indigen Bevölkerung, die für ein Ende von Ausbeutung und Unterdrückung kämpft. Die zapatistische Bewegung arbeitet seit 1994 an der Verbesserung der Situation ihrer Gemeinden und konnte vor allem in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Justiz und basisorientierte Selbstverwaltung beachtliche Erfolge erreichen. Parallel dazu versucht die außerparlamentarische Bewegung, sämtliche benachteiligten Bevölkerungssektoren in ihre emanzipatorischen Prozesse einzubeziehen. Im Gegensatz zu den linksgerichteten Parteien in Südamerika streben die Zapatistas nicht die Übernahme der Staatsmacht an. Sie wollen über eine mexikoweite zivile Mobilisierung von unten (die die sogenannte „Andere Kampagne“), eine völlige Neuordnung der gesellschaftlichen Verhältnisse erreichen, die in einem mehrjährigen Prozess erarbeitet und mittels einer neuen, partizipativen und antikapitalistischen Verfassung durchgesetzt werden soll. Aktuell sind diese Errungenschaften und Visionen der Basisbewegungen vielleicht so bedroht wie selten zuvor, da Chiapas als extrem ressourcenreicher Bundesstaat immer stärker ins Visier von Politik und Kapital gerät – im nationalen wie im globalen Rahmen.

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Nachbeben – Chile zwischen Pinochet und Zukunft

Donnerstag 30. Oktober 2008, 20 Uhr, Kommunikationszentrum paradox, Bernhardstraße 12, 28203 Bremen

Lesung und Diskussion mit dem Buchautor und Journalisten Boris Schöppner (Frankfurt)

Der Journalist Boris Schöppner ist für sein Buch „Nachbeben – Chile zwischen Pinochet und Zukunft“ der Frage nachgegangen, was aus jenen Menschen geworden ist, die dort in den 70er und 80er Jahren Widerstand geleistet haben, beim politischen Prozess des „paktierten Übergangs“ aber nicht vertreten waren. Die Versprechen, mit denen die Parteien beim Plebiszit warben, wie Aufarbeitung der Vergangenheit, Ende des Neoliberalismus und mehr soziale Gerechtigkeit wurden bis heute zu einem großen Teil nicht erfüllt. Die Kämpfer von einst reagierten lange Zeit mit Rückzug und Resignation. In den vergangenen Jahren haben sich neue und nicht ganz so neue Proteste Bahn gebrochen. Schülerstreiks rüttelten 2006 das Land wach, denn das Erziehungssystem – ein Erbe der Militärdiktatur – verspricht den Bildungsunternehmern zwar satte Gewinne, doch zukunftstauglich ist es nicht. Immer wieder gelangt der Konflikt mit den Mapuche, den Ureinwohner des Landes, und der Regierung beziehungsweise der Holzunternehmen in die nationalen Nachrichten. Entstanden ist ein kompaktes ausgesprochen lesenswertes Buch, das zahlreiche eindrucksvolle Fotografien enthält, die ebenfalls vom Autor stammen.

Website des Referenten unter www.borisschoeppner.de

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Standpunkt Bremen – Antifaschismus und Kultur.

Die “68er” in Ost und West – Zur Aktualität ihrer Träume und Erfahrungen

Mittwoch, 29.10. 2008, Kulturzentrum PFL der Stadt Oldenburg, Peterstraße 3 26121 Oldenburg

Mit Florian Havemann und Gernot Koch
„Ich verstand die Welt nicht mehr, als ich nach Paris kam. Die hatten überall rote
Fahnen aufgehängt. Während sie die roten Fahnen gehisst haben,
haben wir in Prag versucht sie herunterzureißen.“
(Miloš Forman, tschechischer Regisseur)

In dieser Veranstaltung soll der Blick auf Protestbewegungen um 1968 in Osteuropa gerichtet werden mit Schwerpunkten auf der DDR und C(SSR. Wer waren „die 68er im Osten“? Wie wurden sie von der außerparlamentarischen Opposition (APO) in Westdeutschland gedeutet? Gab es Wechselwirkungen zwischen Ost und West? In der C(SSR gab es einen Erneuerungsversuch des Realsozialismus, während sich die 68er-Bewegung in der BRD zwischen antiautoritären Ideen und einem eher autoritären Maoismus bewegte. So spaltete die Frage, ob die gewaltsame Niederschlagung des Prager Frühlings zu verurteilen oder zu begrüßen sei, den Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS).

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KLEINE GEILE FIRMEN –

Alternativprojekte zwischen Revolte und Management

Dienstag, 28. Oktober 2008, 19:30 Uhr Infoladen Bremen, St.- Pauli-Strassse 10/12, 28203 Bremen

Mit Arndt Neumann (Hamburg)

Reihe „Neue Linke – Alte Linke

»Wir leben anders! Wir arbeiten mehr als je zuvor, schaffen bis zu 14 Stunden am Tag, und die Arbeit macht uns bei weitem nicht so kaputt wie die ›nur‹ acht Stunden vorher im Betrieb. Das liegt ganz eindeutig daran, dass uns der Sinn der Arbeit klar ist, dass die weit weniger entfremdet ist.« 1976 veröffentlicht die Arbeiterselbsthilfe Frankfurt dieses Selbstverständnis. Wie viele andere Alternativprojekte dieser Zeit sah sie im selbstbestimmten und kollektiven Arbeiten einen Gegenentwurf zu der Unterordnung in Fabriken und Büros. Ob Landkommunen oder Druckereikollektive, Naturkostläden oder Alternativzeitungen: Durch alltägliche Veränderung sollte die kapitalistische Gesellschaft überwunden werden. »Wir leben anders! …« 2001 stellt der Trendforscher Matthias Horx das gleiche Zitat dem Managementbuch Smart Capitalism. Das Ende der Ausbeutung voran. Mit der New Economy habe sich eine neue Form des Arbeitens durchgesetzt. Autonomie und unternehmerisches Denken seien kein Widerspruch mehr. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten hat sich die Bedeutung von Autonomie grundlegend gewandelt. Sind die Erfahrungen der Alternativbewegung auch heute noch ein unverzichtbarer Bestandteil emanzipatorischer Bestrebungen? Was bedeutet es heute, für autonomes und selbstbestimmtes Arbeiten einzutreten? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt dieser Lesung.

Arndt Neumann, Jahrgang 1978, arbeitet über soziale Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik der 60er und 70er Jahre. Neben seiner Arbeit als Historiker beschäftigt er sich als Aktivist bei Euromayday Hamburg mit prekären Arbeits- und Lebensbedingungen. Zum Thema hat er das Buch Kleine geile Firmen, Alternativprojekte zwischen Revolte und Management (Edition Nautilus, Hamburg 2008, 96 S. 10 EUR) veröffentlicht.

So lange der Vorrat reicht … – Das gesellschaftliche Naturverhältnis auf globaler Ebene

Montag, 27. Oktober 2008, 20.00 Uhr im Kommunikationszentrum paradox (Bernhardstraße 12, 28203 Bremen) im Clubraum | 1. Etage

Dieser Abend hat die aktuellen Debatten um den globalen Umweltschutz und das Ausmaß der Eingriffe in Natur zum Thema. Während im Vordergrund der Berichterstattungen über die globale Umweltsituation die Prognosen zum Klimawandel stehen, treten andere Naturzerstörungen mit aktuell weit schwerwiegenderen Folgen mehr und mehr in den Hintergrund. Das Artensterben, die Bodenerosion und die weltweite Umwandlung von Naturräumen in Wirtschaftsflächen sind Beispiele hierfür. Anhand von Filmmaterial werden diese vernachlässigten ökologischen Probleme dargestellt und ein Überblick über die Entwicklung des globalen Naturverhältnisses gegeben. Hierbei sollen sowohl grundlegende ökologische Aspekte erläutert werden als auch die politischen Kontexte diskutiert werden. Erörtert wird deshalb der Begriff des gesellschaftlichen Naturverhältnisses und der Zusammenhang zwischen Katastrophenwarnungen und der ökologischen Modernisierung des Kapitalismus.

Film- und Diskussionsveranstaltung des Clubs der Rosa-Luxemburg-Initiative in Kooperation mit den Verein IntKom

Moderation: Kai Kaschinski

Stadtspaziergang” Auf den Spuren des Kolonialismus in Bremen”

Sonntag, 26.10. 2008, 15.00 Uhr,  Treffpunkt am Antikolonialdenkmal „Elefant“ zwischen Gustav-Deetjen-Allee und Blumenthalstraße

Thema: „Vergangenes in der Gegenwart – Auf den Spuren des Kolonialismus in Bremen“

Mit dem Kolonialismus wurde ein ökonomisches und ideologisches Weltsystem der Ungleichheit und Abhängigkeit geschaffen, das bis heute besteht. Gerade Bremen galt als Musterstadt, in der sich Handel, Politik, Wissenschaft und Mission zu diesem Zweck verbunden haben. Wir wollen nach Spuren suchen, in denen sichtbar wird, wie die Geschichte sich bis in die Gegenwart fortsetzt und ein rassistischer Blick auf das Andere konstruiert wird. Zur Teilnahme an der Stadtführung sind Fahrräder erforderlich.

Stadtspaziergang mit Fahrrad von Polka/Kurzschluss e.V. in Kooperation mit dem Club der Rosa-Luxemburg-Initiative und a+b=paradox

Selbstverständnis linker Kommunalpolitik – Bremer Erfahrungen und Reflexionen

Sonnabend, 25.10.2008, 11 bis ca 17 Uhr Konferenzraum Doventorstr. 4 (neben dem Bürgerbüro des MdB Axel Troost)

Workshop mit Katharina Weise, Hans-Henning Adler (angefragt)

Die Frage „Was ist linke Politik?“ wird regelmäßig sehr kontrovers diskutiert und wirft zahlreiche Folgefragen auf. Insbesondere auf kommunaler Ebene werden MandatsträgerInnen in ihrer Entscheidungsfindung über Sachthemen immer wieder mit dieser Frage konfrontiert. Nicht selten führen diese Entscheidungen zu Kontroversen zwischen Parteibasis, MandatsträgerInnen und engagierten BürgerInnen. In dem Workshop „Selbstverständnis linker Kommunalpolitik“ werden die von den TeilnehmerInnen vorgebrachten Erfahrungen und Fragen der kommunalpolitischen Arbeit sowie die Konfliktebenen hinsichtlich der lokalen Akteure beleuchtet und Lösungsvorschläge diskutiert. Konfliktpotentiale und alternativen Lösungsansätze in der kommunalpolitischen Arbeit werden anhand von Themen und konkreten Beispielen dargestellt, wobei die Erfahrungen linker Kommunalpolitiker aus anderen Bundesländern eine wesentliche Rolle spielen. Der Workshop „Selbstverständnis linker Kommunalpolitik“ soll dem Anstoß bzw. der Verstetigung der Kommunikation zwischen Beiräten, Basismitgliedern von Parteien, landespolitisch Aktiven dienen. Er will engagierte und interessierte BürgerInnen für die zukünftige kommunal- und landespolitisch politische Arbeit motivieren und Gelegenheit zur Reflektion bieten.

Katharina Weise ist Referentin für kommunalpolitische Bildung der Rosa-Luxemburg-Stiftung/Kommunalakademie; Hans-Henning Adler ist Rechts-, justiz- und kommunalpolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Niedersächsischen Landtag und Mitglied des Rats der Stadt Oldenburg (Niedersachsen).

Hinweis: Es ist eine Anmeldung notwendig. Diese erbitten wir spätestens bis 21.10.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Kommunalakademie der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Hoffnungslos Feministisch !? Feministisches Wochenende

Freitag 24.10. bis Sonntag 26.10. 2008, Bremen

Programmübersicht

Freitag 24.10.08 18:30 . 20:30 1. Etappen der FrauenLesbenbewegung. Frauen aus der autonomen FrauenLesbenbewegung tragen ihre Erfahrungen aus den 70iger, 80igern und 90igern zusammen. 21:00 . 22:30 2. In Bewegung Bleiben – 100 Jahre Lesbengeschichte 3. Queer feministische Gemeinschaft – eine Plattform stellt sich vor. ab 21:00 Kneipe

Samstag 25.10.08 10:00 . 13:00 4. Feministische Körper(politik) 5. Ein Block: Queer Feminismus + all-gender Organisierung 10.00 . 11:30 Queer, Feministisch und-oder Queer-Feministisch? 11:30 . 13:00 Chancen und Grenzen von all-gender Organisierung in (queer-) feministischen Kontexten. 14:00 . 16:30 6. Mit der deutschen Militärmacht auf Kriegsfuß . Feministische Organisierung? 7. LesMigraS – Präsentation unserer Arbeit. 8. Körper, Normen… 17:00 . 19:00 9. feminist meeting. Bewohnerinnen aus Flüchtlingslagern berichten über ihre Situation. 10. Pornographie: bekämpfen oder genießen? 11. Komplex radikal: Queere Ökonomiekritik.

Sonntag 26.10.08 10:00 . 12:00 12. Antisexistische Praxen. Workshop über die Erfahrungen von Ansprechgruppen auf antirassistischen Camps. 13. Lebensbedingungen von Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere . Gleiche Rechte für Alle.

Weitere Details siehe http://www.hoffnungslos-feministisch.de/index.html

Es ist eine Anmeldung erforderlich, bitte unter HoffnungslosFeministisch(ädd)gmx.de

Veranstalter_innen: Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen in Kooperation mit Feministisches Referat ASTA Universität Bremen, Feministisches Referat ASTA Universität Oldenburg und Einzeplersonen