Die NATO im Kalten Krieg und darüber hinaus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Schröter (Borkwalde)
Donnerstag, 04. April 2013, um 19:30 Uhr

Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Das Nordatlantische Verteidigungsbündnis, die NATO, – einst im Geiste des „containment“ und des „roll back“ des Sozialismus oder des „sowjetischen Expansionismus“ gegründet – hat das Ende des Kalten Krieges überdauert und führt heute Angriffskriege und verteidigt seine Interessen am Hindukusch und anderswo.

Der Brandenburger Militärwissenschaftler Lothar Schröter hat eine umfassende Chronik des Militärbündnisses vorgelegt und gibt an diesem Abend einen Überblick zur Entwicklung und Strategie der NATO im Verlauf der Blockkonfrontation (1949 – 1991). Schröter bietet eine Analyse der zugrunde liegenden Militärdoktrin und der darauf basierenden Strategien und Politiken. Diese militär- und sicherheitspolitische Rückschau soll zur aktuellen Debatte über die NATO und ihre Zukunft beitragen.

Dr.sc.phil. Lothar Schröter, Borkwalde, ist Militärwissenschaftler und Major a.D. der Nationalen Volksarmee, und hat insbesondere zur Militärgeschichte der NATO und der BRD geforscht. Mitglied im Vorstand der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen in Kooperation mit der Masch BremenForum für Politik und Kultur.

Literatur:

Lothar Schröter: Die NATO im Kalten Krieg 1949-1975. Band 1. Die Geschichte des Nordatlantikpaktes bis zur Auflösung des Warschauer Vertrages. Eine Chronik, Berlin 2009.

Lothar Schröter: Die NATO im Kalten Krieg 1976-1991. Band 2. Die Geschichte des Nordatlantikpaktes bis zur Auflösung des Warschauer Vertrages. Eine Chronik, Berlin 2009.

Lothar Schröter "Die NATO im Kalten Krieg"

»Zum 60. Jahrestag der Gründung der NATO hat der Potsdamer Militärhistoriker Lothar Schröter eine äußerst bemerkenswerte zweibändige Chronik des westlichen Militärbündnisses vorgelegt. Das nahezu 1.200 Seiten umfassende Gesamtwerk ist das Ergebnis jahrelanger Forschungsarbeit zur Geschichte der NATO und der Bundeswehr.

In einem rund 70 Seiten umfassenden Einleitungstext gibt der Autor einen kurzen Überblick über die Geschichte des Nordatlantikpaktes. Nach Schröters Auffassung war die NATO „eine der beiden Säulen einer internationalen Ordnung, die durch ein funktionales – nicht numerisches – Gleichgewicht der Kräfte, das ein Gleichgewicht des Schreckens war, Europa ein gutes halbes Jahrhundert Stabilität und die längste Friedensperiode seiner Geschichte bescherte.“ Dieser Einordnung kann man vor dem Hintergrund der Entwicklung militärischer Konflikte innerhalb und außerhalb Europas seit Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts nur zustimmen.

Dem Autor gelingt in seinen zwei Bänden mehr als eine Chronik. Sein umfangreiches 120 Seiten umfassendes Registerwerk (Namensregister, Abkürzungsverzeichnis, Sachregister, Geographisches Register sowie Register der Kampf- und anderer thematisch relevanter Technik) ist für die Arbeit mit diesem zur NATO-Geschichte bisher einzigartigen Nachschlagewerk eine erstrangige und wichtige Hilfe, die über ihre Registerfunktionen hinaus wichtige Detailinformationen vermittelt. Jeder Forscher, der sich heute mit der Geschichte des Nordatlantikpaktes sowie zur Militärgeschichte seiner Mitgliedsstaaten beschäftigt, wird an dieser Chronik nicht vorbei gehen können. Die zwei Bände sind von linken Positionen erarbeitet worden. Sie sind keinesfalls Propaganda, sondern wurden mit wissenschaftlicher Methode akribisch erarbeitet.«

Rezension von Dr. Detlef Nakath (Potsdam, RLS Brandenburg)