Technik und Krieg: Werkstattgespräch zu Perspektiven einer neuen Anti-Kriegspolitik

rli jour fixe mit Sonja Borski, Sebastian Raible, Norbert Schepers
Mittwoch, 04. Dezember 2013, um 18:30 Uhr
Rosa-Luxemburg-Stiftung Büro Bremen, Breitenweg 25, 28195 Bremen – Mit Anmeldung!

Das aktuelle Phänomen der Drohnenkriege verweist auf die Kriegsführung der Zukunft: die Entwicklung von teilweise oder vollständig autonomen Kampfrobotern. Die Menschheit steht vor globalen Verschiebungen wie zu Beginn der Nuklearbewaffnung und des Atomwaffenwettrüstens: Ein neuer Wettlauf im Bereich letaler Algorithmen und Killerroboter hat begonnen.

Neue Technologien wie das 3D-Drucken (nebst möglichen Auswirkungen für den weltweiten Waffenmarkt) stellen einen weiteren Meilenstein von Technologieentwicklung im digitalen Kapitalismus dar.

Es stellt sich verstärkt die Frage nach der Rolle von Technik bei den globalen gesellschaftlichen Konflikten. Welche Perspektiven einer gesellschaftlichen Regulation dieser Technologien gibt es, was sind Perspektiven für Dissidenz und Widerstand?

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen wirken herkömmliche linke Politiken in den Bereichen Bürger- und Freiheitsrechte, Friedenspolitik und Netz- und Technologiepolitik oft hilflos und unangemessen. Wie kommt die Linke zu neuen Perspektiven einer Anti-Kriegspolitik?

Dieses Werkstattgespräch bietet keine Antworten, sondern stellt ein erstes Herantasten dar. Einige Fragen zur Vorbereitung:

1. Drohnenkrieg – neues Wettrüsten – These, dass ehemals schwache Akteure (arme Staaten, nichtstaatliche Akteure) über billige Waffen verfügen (Stichwort 3D Drucker; Drohnen)

2. Cyberwar – „neue“ Formen von Kampfhandlungen – neue Akteure in Kriegerischen Auseinandersetzungen? Wer oder was sind Kombattanten in neuen Kriegsszenarien? – Cyberwar als Angriff gegen Infrastruktur.

3. „Krieg gegen den Terror“ – Entgrenzung von Kriegen – neues Völkerrecht nötig, weil die alten Spielregeln nicht mehr greifen? Was wären Strukturen, die auf globaler Ebene „Rechtsstaatlichkeit für alle“ garantieren und durchsetzen?

Mit:
Sonja Borski, Politikwissenschaftlerin, tätig als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen sowie in der Erwachsenenbildung. Themen: Politikdidaktik; Internet und Gesellschaft; Lernen mit Digitalen Medien; sowie Conflict Research. (Web)
Sebastian Raible, Informatiker mit einem Hang zur Schnittstelle zwischen Informatik und Gesellschaft. Tätig in der Erwachsenenbildung. Landesvorsitzender der Piratenpartei Bremen. (Web)
Norbert Schepers, Politikwissenschaftler, leitet das Bremer Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung. (Web)

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen im Rahmen des »rli jour fixe«:

  • Der rli jour fixe findet in loser Folge im Regionalbüro Bremen der Rosa-Luxemburg-Stiftung statt.
  • Fester Tag: Mittwochs, um 18:30 Uhr.
  • Entsprechend dem Konzept hat der rli jour fixe eine Begrenzung für die Anzahl der Teilnehmenden: Zehn angemeldete TeilnehmerInnen, plus Gast bzw. ReferentIn und Moderation. Mehr Teilnehmende passen leider auch nicht in unseren Seminarraum.
  • First come, first served: Wir bitten um verbindliche Anmeldung per Mail an jourfixe@rosa-luxemburg.com (oder über unser Büro), bis spätestens um 13 Uhr am Tag der Veranstaltung. Wir versenden per Mail eine Anmeldebestätigung, oder eine Absage, falls bereits alle Plätze belegt sind.
  • Kontakt und Nachfragen: Der rli jour fixe wird von Norbert Schepers (RLS) betreut und moderiert.