Rassismus in der queeren Community

Der moralische (Anti-)Rassismus in „der queeren Community“
Vortrag und Diskussion mit Nazanin Ghafouri
Freitag, 29. Juni 2018, um 19 Uhr in Bremen
Kommunikationszentrum Paradox, Bernhardstr. 12, 28203 Bremen

Wichtiger Hinweis: Dies ist eine Veranstaltung mit begrenzter Teilnehmendenzahl, deshalb müssen wir um vorherige Anmeldung per eMail an maja.tegeler@csd-bremen.org bitten!

Der Rassismus gehört zur normalen funktionierenden Gesellschaft in der wir leben und darf daher nicht als ein „Ausnahmezustand“ und/oder Randphänomen eingeordnet werden. Diese Einordnung von Rassismus als ein strukturelles Problem bedeutet, dass auch „wir“ als AkteurInnen dieser Gesellschaft ein Teil dieses Phänomens sind. Demgegenüber steht unser moralisch aufgeladene antirassistische Selbstbild, denn wer will schon gerne sich selbst als einen Teil rassistischer Strukturen sehen?

Als Beweis für das eigene antirassistische Selbst- und Außenbild dienen dann sämtliche Aktivitäten und beispielsweise Informationsveranstaltungen, die wir entweder als Einzelpersonen und/oder in organisierten Gruppen veranstalten und besuchen. Das ist menschlich, denn solange das Thema Rassismus moralisch aufgeladen ist, werden „wir“ bemüht sein, das moralisch Verwerfliche von „uns“ fernzuhalten. Damit entsteht eine Inszenierung von Rassismus als einem Ausnahmephänomen und der Abweichung von der Norm, die so häufig bei „Anderen“ – und nicht bei uns Selbst – verortet wird. Diese Inszenierung von Rassismus und die Moralisierungscharakter in der Rassismusdiskussion führen zu eine Entpolitisierung der Thematik und dadurch wird Rassismus in ihre strukturelle Wirkmächtigkeit negiert.

Wenn Rassismus als ein strukturelles Problem eingeordnet wird, können wir keine rassismusfreie Zonen schaffen. Wir können aber unsere interessierte Einsatz, gegen Unterdrückung von Marginalisierten, in eine informierte Haltung umwandeln und durch Selbstreflektion Rassismen soweit es geht abzubauen.

Daher werden wir in dieser Inputveranstaltung keine TäterInnen identifizieren, sondern gemeinsam einen Raum schaffen, in dem die Möglichkeit besteht, rassistische Strukturen sichtbar zu machen und das eigene Denk- und Handlungsmuster soweit es geht zu reflektieren. 

Nazanin Ghafouri ist unter anderem im Flüchtlingsrat Bremen aktiv.

Eine gemeinsame Veranstaltung vom CSD-Verein Bremen und der Rosa-Luxemburg-Intitiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

Informationen zum CSD Bremen am 25. August 2018 siehe www.csd-bremen.org